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6S0 marmora dieselben Mitteilungen, wie in der Deputirtenkammer. Spante«. Aus Domingo eingegangene Nach richten bestätigen, daß von Seiten der Insurgen ten Wedensanerbietungen gemacht worden sind. Rußland. Von den im Innern Rußlands internirten Polen ist bereits eine große Anzahl begnadigt und nach dem Königreiche Polen zurück geschickt worden. Amerika. Aus New-Vork vom 13. Octbr. wird berichtet, daß die Kampfe vor Richmond nicht erneuert worden sind. Sheridan hat sich aus Strasburg zurückgezogen. Der Sonderbunds- general Price setzt seine Operationen in Missouri fort. Landwirtschaftliches *). Weil es allenthalben noch massenhaft Ländereftn giebt, die durch Trockenlegung bedeutend Lm Ertrage gesteigert werden können, dürfte es für die be treffenden Besitzer nicht ohne Interesse sein, zu erfahren, daß eine Ackerbau-Gesellschaft in England bezüglich 793 ausgefuhrten Drainagen zusammengestellt hat, was die betreffenden Gelände vor der Drainage werth waren, was sie werth waren zwei Jahre nach der Drainirung und wie hoch sich per 1/4-Hektare die durchschnittlichen Kosten stellten. Nach deutscher Münze betrug der durchschnittliche Werth der ^-Hectare vor der Drainirung 8 thlr. 11 ngr., zwei Jahre nach der Drainirung aber 320 Thlr. 7 Ngr. die durchschnittlichen Kosten betrugen 16 Thlr. 4 Ngr. Kleebau. Auf Veranlassung der landwirthschaftlichen Lehranstalt in Worms wurde im Herbste 1862 ein für Klee bestimmtes Feld zur Hälfte blos mit dem gewöhn- > lichen Pfluge gewendet und zur Hälfte noch mit dem Unter grundspfluge nachgefahren. Die Einsaat mit mehrjährigem Klee erfolgte im Frühjahre 1863 in Gerste. Während nun im Winter 63 auf 64 der Klee auf dem nur ge wöhnlich gepflügten Lande größtentheils verschwand, lieferte die noch mit dem Untergrundspfluge behandelte Hälfte desselben Ackers in diesem Sommer trotz der Trockenheit einen reichlichen Ertrag. Quecken. Die Quecken sind allerwärtS eine der ge- fürchtetsten Landplagen. Obwohl Jedermann weiß, daß dieselben durch fortgesetzten guten Bau der Felder, sowie durch reichliche Düngung am sichersten vertilgt werden können, dürfte es doch von Interesse sein, zu hören, daß es mehrfach gelungen ist, die Quecken vorübergehend da durch zu zerstören', daß man die betreffenden Acker vor Winter stark mit dem Kraute von Weiß- oder Waffer- rühen bestreute und dasselbe unterpflügte. Man nimmt an, daß die Schärsigkeit des Rübenkrautes zerstörend auf die Wurzelbrut der Quecken wirke. Verkalben der Kühe. Aus Kettenborn wird uns berichtet, daß seit dem Jahre 1854 jährlich nahezu die Hälfte aller trächtigen Kühe verkalbt habe. Da das stark auftretende Verkalben in die Zeit siel, wo man dort Spring brunnen mit Tränktrögen angelegt hatte, so kam man unter Anderem auch zu der Vermuthung, daß das Tränk wasser die Ursache des Verkalbens sein möchte. Jedoch ergab die chemische Untersuchung des Wassers keine nach- theiligen Bestandtheile. Da aber die Tränktröge auch von vornherein als Waschbecken benutzt wurden, so kam man weiter zu der Ansicht, daß eben die durch Seifenschaum, Sodalösung rc. verunreinigte Tränke die Ursache sein könne. Daher wurden 1861 neben den Tränktrögen extra Waschtröge angelegt. Von der Zeit an haben Verkalbungen nicht mehr stattgefunden. — Wir theilen diese Thatsache hier mit, weil in gar vielen Gemeinden noch der Uebel stand besteht, daß die Waschtröge zugleich als Viehtränke benutzt werden. Milchgefäße. Es muß als ein Uebelstand betrachtet werden, daß man sich zur Rahmbildung der Milch noch allgemein der hohen Milchgefäße bedient. In den mehr breiten als hohen Gefäßen scheidet sich der Rahm nicht nur schneller, sondern auch vollkommener ab. Wir haben wiederholt durch sorgfältig angestellte Versuche ermittelt, *) Unter dieser Rubrik werden wir von Zeit zu Zeit Notizen des Herrn Dir. vr. Schneider in Worms mittheilen. D. Red. daß der Fettgehalt der abgerahmten Milch noch 54 Procent betrug, wenn wir die Rahmbildung in den hohen, bauchigen Gefäßen vor sich gehen ließen, während der Fettgehalt der abgerahmten Milch aus LV2 Zoll hohen Gefäßen nur noch 17 Procent betrug. Ein massives Wohnhaus mit Stallung und Garten ist unter billigen Bedingungen veran- derungshalber sofort zu verkaufen durch M. Sohr. Schloßgasse 35. Das Haus Nr. IIS neben dem Mädchen-Schulgebäude mit Garten und Stallung, welches der Mad. Beyer gehört und auszugsfrei ist, werde ich nächste Mittwoche, den 2. 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