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Großenhainer MtlhMW- >O AiljWlliü. Amtsblatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain Donnerstag, den 15. September 1864. X>. IW 121 Klaftern weiche Scheite, EraS. in den Holzschlagen: Herrenhaide, Schradenwald und Rustel, 61j - - Rollen, 229^ - - Stöcke und 199j Schock weiches Reißig, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den Herrn Oberförster Roch zu Gohrisch zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Forstverwaltungsamt Großenhain, den 7. September 1864. von Trebra-Lindenau. 2m Güsthofe zu Gohrisch sollen «OklKNNlMKlVUNI» den 23. September 1864 von Vormittags 9 Uhr an ' folgende im Gohrischer Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: Tagesnachrichten. Preußen. Der König hat am 11. Septbr. früh der Kaiserin von Frankreich in Schwalbach einen Besuch abgestattet und ist am 12. Abends in Berlin eingetroffen. -- Die „B. B. Ztg." theilt mit, daß in der am 8. Septbr. abgehaltenen Sitzung der vom Kriegs- und Marineminister zur Prüfung des Projectes des Submarine-Ingenieurs Wilhelm Bauer eingesetzten Commission dieses Project als in seinen Prinzipien richtig, als aus führbar und als aller Voraussicht nach überaus werthvoll einstimmig anerkannt worden ist. — Nachdem die seltsame Erzählung des „Görl. Anz." von den Erlebnissen des Matrosen Gern (der als Verwundeter vier Stunden im Meere herumge schwommen sein sollte u. s. w.) fast durch alle Zeitungen gegangen, wird jetzt von Seilen des Marineministeriums amtlich erklärt, daß der Ma trose Gern seit fünf Vierteljahren zur Besatzung Sr. Majestät Schiffsjungenschiff „Nover" gehört. Der Brief an dessen Vater in Naumburg ist eine reine Erfindung, an welcher Gern behauptet, kei nen Theil zu haben. Schleswig-Holstein. Wie man aus Ham burg mittheilt, fand am 11. Septbr. auf dem an der Chaussee nach Wandsbeck liegenden Jacobi kirchhose die feierliche Enthüllung des auf dem Grabe des Majors Jungmann, des tapfern Sie gers von Eckernförde, errichteten Monumentes statt. — Der Durchmarsch der entlassenen preußischen Reservisten durch Altona hat mit dem 10. Septbr. aufgehört. Im Ganzen sind etwa 21,000 Mann entlassene preußische Reservisten und Landwehrleute nach Süden und 6000 schon einexercirte Rekruten nach Norden durch Altona passirt, so daß sich die Gesammtstarke der in Schleswig-Holstein und in Jütland cantonirenden preußischen Truppen jetzt um circa 15,000 Mann vermindert hat und noch an 45,000 — 46,000 Mann beträgt. England. Die ofsicielle Zeitung veröffent licht eine Notifikation, nach welcher fortan kein dem einen oder dem anderen der beiden kriegfüh renden Theile Nordamerikas zugehöriges Kriegs schiff in einem englischen Hafen zugelassen werden wird, um entwaffnet oder verkauft zu werden. — Am 7. Septbr. wurde ein in Bow wohnhafter Mann, namens King, infolge seiner eigenen Aus sage, ein Mitschuldiger des Franz Müller zu sein, von der Polizei verhaftet worden. Der des Mor des von Mr. Briggs auf der Londoner Eisenbahn verdächtige Franz Müller ist in New-Bork aus geliefert worden und befindet sich bereits auf dem Rückwege nach Europa. Eine Freisprechung. Am 8. Sept, stand in Paris vor den Assisen eine junge Wäscherin, Claudine Labbi;, der freiwilligen Lodtung ihres einjährigen Kindes angeklagt. Sie war vor einigen Jahren nach Paris gekommen, batte bei ihrer Tante gearbeitet und die Bekanntschaft eines Maurergesellen gemacht, der idr die Ehe versprach und sie beredete, mit ihm gemein schaftlich zu leben. Nyot, so heißt der Bursche, faßte das Verhältniß rein von der praktischen Seite auf. Er lebte von dem Ertrage der Arbeit seiner Geliebten und schickte seinen eiaenen Verdienst in die Heimath, um sich für seine künftige Niederlassung einiges Ackerland dafür ankaufen zu lassen. Als die Folgen dieses Zusammenlebens sichtbar wurden und die arme Wäscherin nicht mehr genug ver dienen konnte, um ihm ein kostenfreies Dasein zu ver schaffen, ging er auf und davon und ließ sein Opfer in der traurigsten Lage und ohne irgend eine Unterstützung zurück. Von ihrer Familie verstoßen, von ihrem Verführer Preis gegeben, suchte Claudine Labbe sich und ihr Kind durch ibrer Hände Arbeit zu erhalten, allein ihre Kräfte und Mittel reichten nicht aus. Sie verdiente bei der angc-