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Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920421
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-04
- Tag 1892-04-21
-
Monat
1892-04
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.04.1892
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Rr 91. SSchslsche» Landes-«n,etg»r <«hemnttzer General.««»etge»). 21. April 1892. Sächsisches. — Zahlungseinstellungen. Handschuhsabrikant I. R. Kühner' in Limbach. — Bäckermeister H. Feige in Reudnitz-Leipzig. — Ver' golder P. H. Schellbach in Pirna. — Mühlen-, Gasthofs- und Wirth- schaftsbesitzer M. E. H. Veit in Bucha bei Oschatz (Nachlaß). — Landeslotterie. Die Ziehung der 5. Klasse der 121. kgl. sächs. Landcslvttcrie findet vom 2. bis 2i. Mai statt. — Vermehr«,,g der Gelverle-Jnspeetions-Bezirke. Bisher gab es in Sachsen sieben Gewerbe-JnspcctivnSbezi'rke: Bautzen, Dresden, Meißen, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Planen. Nach einer Verordnung des königl. Ministeriums ist jetzt die Zahl der Jnspeclions- bezirke um sechs vermehrt worden. Zur Gewerbcbeanfsichtignng, insoweit die Aussicht »eben den ordentliche» Polizeibehörden von besonderen technische» Beamten auSgeübt wird, sowie zur Wahrnehmung der, in Gemäßheit der Verordnung vom 5. September 1890, betreffend die Polizei! che Beaufsichtigung der Dampfkessel, den techni>chen Beamten obliegenden Geschäfte wird nunmehr das Land in l3 SlussichlSbczirle getheilt. Für jeden Bezirk wird eine Gewerle-Inspection errichtet und bei jeder derselben ei» Gewerbe-Jnspector als Vorstand der letzteren augestcllt, welchem ei» oder mehrere Assistenten zur Beihilfe Herren H. Ä. Paul. Emil Knackfuß, August Müller, Heruran» Brunner und Paul Dietrich zusammen. — Monströser Mauerziegel. Ern Mauerziegel von urige- wöhnlicher Größe ist i» Glauchau bei dem Grundgraben zn dem nenen Hotel zur „Stadt Leipzig" anfgefunden worden. Dieser Ziegel, der nngefähr 5 Meter tief, von der Straße aus gerechnet, lag, ist 15 ein laug, 22 ein breit, 15 ein dick und trägt, einge brannt, die Jahreszahl 1617. Verschiedene Sachverständige eriuner» sich nicht, eine» Ziegel von solcher Größe schon gesehen zu habe». — Elektrisches. Die Firma Kummer L Co. in Nieder sedlitz will in Laubegast er»« elektrische Anstalt errichten, die nicht allein für die öfscntliche und private elektrische Beleuchtung, sonder» auch zur» Betriebe eirrer elektrischen Straßenbahn bestimmt sei» soll. Die Gemeinde hat die Erlaubniß dazu crtheilt, daß die öffentlichen Straßen zur Anbringung der elektrische» Leitung benutzt tverden und hofft, daß auch die Behörde dies geuehmigt, zumal der Gcmeinde hierbei ein großer Nutzen erwächst, ohne daß Opfer von ihr gefordert werden. Die elektrische Straßenbahn wird über Tolkewitz geführt und in Strießen an die bereits bestehende Straßenbahn »ach Dresden angcschlossen. — Brände. I» Oberreichcubach bei Brand sind am Mld Stellvertretung zngelheill werde,» Diese AiffsichlSbezirtc um- ^ April früh die zum dortigen Erbgcricht gehörigen Stallungen fassen: I. Aiifsichlsbezuk (Dresden) Ltadtbczirk Dresden und die - - AmlShaupImauilschaften Dresden-Altstadt, Dresden-Neustadl und Pirna; II. AnssichlSbezirk (Chemnitz) Stadtbezirk Chemnitz und die Amtshauptmannschafte» Chemnitz und Flöba; 111. Aufsichlsbczirk (Zwickau) die Aiutshanptmannschastc» Zwickau und Glaucha»; IV. Aussichtsbezirk (Leipzig) Stadtbezirk Leipzig und die AmlShanpt- uianttschaften Leipzig und Borna; V. Aufsichlsbezirk (Bautzen) die Amtshauptmannsch.iften Bautzen und Kamenz; VI. Aufsichlsbezirk (Meißen) die Amtshauptmannschafte» Meißen und Großenhain; VII. Aufsichtsbezirk (Planen) die AmtShauptmannschaften Plauen und OelSuitz; VIII. Aufsichlsbezirk (Freiberg I die Amlshauptmannschaslen Freibcrg und Dippoldiswalde; IX. Aufsichlsbezirk (Annaberg) die Amtshauptmannschafte» Annaberg und Marienberg; X. Aufsichlsbezirk (Aue) die Amthauptmannschasten Schwarzenberg und Auerbach; XI. Aufsichlsbezirk (Wurzen) die Amtshauptmannschafte» Grimma und Oschatz; XII. Aufsichlsbezirk (Döbeln) die Amtshauptmannschasten Döbel» und Nochlitz; XIII. Aufsichlsbezirk (Zittau) die Amtshaupt mannschaften Zittau und Löbau. — Die Dresdner Liedertafel und Fürst Bismarck. DaS kürzlich aufgelanchte Project der Dresdner Liedertafel, in Hamburg zu concertiren und de« Fürsten Bismarck in Friedrichsruh «ine Serenade zu bringe,,, ist nun zum Beschlüße erhoben wurde». Die Ovativue» in Friebrichsruh werden in der Zeit vom 21. bis 25. Mai, wahrscheinlich Sonnalend den 21. Mai, stattfinde» und soll zu dieser Serenade noch eines der ersten Mnsikcorps von Ham burg hiuzugczogen werde». Jni Anschluß an diese Serenade wird die Liedertafel daun ein Concert in Hamburg veranstalten. Für den 26. Mai ist übrigens eine Ovation für den Altreichskanzler von mehreren Hunderte» von Radfahrern geplant. — Cougretz der Musterzeichner. Während des Oster festes hatte» sich in Leipzig zahlreich« Musterzeichner sür Weberei, Stickerei, Gobelin-Malerei, Tapeten- und Stoff-Druckerei aus alle» Theilen Deutschlands, „. A. aus Breslau (Zeichner-Verein sür Breslau und Schlesien), aus Barmeu (Wnpperthater Bezirksvercin), Chemnitz, Greiz, Gera, Plauen (Vogtländisch-Thnringischer Zeichner-Verband) rc. zum Drlcgirlentage eingefunden. Zweck: Gründung eines Verbandes der Musterzeichner für Deutschland. Man beschloß, nachdem sich der Musterzeichner-Verband Deutschlands zu Berlin zn Gunsten de- neuen Unternehmens als aufgelöst erklärte» die Begründung eines, die Musterzeichner sür Weberei, Stickerei, Gobelin-Malerei, Tapeten» und Stoff-Druckerei umfassenden Verbandes deutscher Musterzeichner mit dem Sitze in Leipzig und mit einem ans zehn Mitgliedern bestehen den Vorstand (Herr Zeichenlehrer und Musterzeichner Hirth-Lcipzig, VerbaudSdicector, Herr Arthur Hofm ann-Chemnitz, zweiter Vor sitzender, Herr Redacleur Georg Reinhard Leipzig, Geschäftsführer, Herr Gustav Hauser-Lcipzig, Kassirer, und die Herrin Georg Bötticher nicdergebrannt. DaS Vieh konntc gerettet werden. — In Lösnig bei Leipzig brannte Wohnhaus und Seitengebäude des Fleischers Gabler nieder. —H. Ebersdorf. Am 1. Osterfeiertag fand im hiesigen oberen Gasthof ei» Concert von der verstärkten Hauskapelle statt. Dasselbe wurde sehr gut anfgcführt. DaS Publikum gab seine Anerkennung durch reiche» Beifall kund. Nebrigens wäre etwas stärkerer Besuch erwünscht gewesen. In nächster Zeit soll abermals ein Concert in genanntem Gasthvfe »»'l darauffolgendem Ball statlfinde». — Ei» Deserteur. Der Ulan Ai. H. Böhme auS Berns dorf bei Chemnitz hat sich in der Nacht znm 10. April aus seiner Garnison Oschatz heimlich entfernt. Es wurde ein Steckbrief hinter ihm e>lassen. — Ansehnliches Geschenk. Herr Rentier Louis Schlutter » Gera hat dieser Stadt ein Geschenk von 2G',000 Mk. gemacht unter der Bedingung, daß diese Summe znm Ban eines Nealgymnasial- gebändeS verwendet werde» soll, zu welchem die Pläne vvrlicgen, der aber deshalb »och nicht ansgeführt werden konnte, weil der Bau eines Bnrgerschnlgebäudes nothwendiger war. Die Summe soll ihm, o lange er lebt, mäßig verzinst werde». Die städtischen Schulen verdanken Herrn Schlutter bereits zwei beträchtliche Stiftungen. schüft von Landsleuten ferne Länder und Städte zu schauen und seine geographischen und ethnographischen Kenntniffe zu bereichern oder bereit» Geschautes noch einmal zn besichtigen. We^en alles Näheren bezüglich de» Preises, der Dauer der einzelnen Reisen u. s. w. verweisen wir auf die im Anzeigentheil der vorliegenden Nummer enthaltene Bekanntmachung, bez. Ausforderung zur Betheiligung. —* Diebstähle. Vor einigen Tagen wurde einem am Brühl wohnhaften Handarbeiter aus seiner Schlaskammer ein Geldbeutel mit 15 Mark Inhalt gestohlen. Wegen dringenden Verdachts, dies«, Diebstahl ansgeführt zn habe», winde gestern ei» Handarbeiter scst- genommen. — Weiler wurde heute früh in einer hiesigen Herberge ein Sattler festgcnommcn, welcher vor längerer Zeit ei» Paar Stiefeletten gestohlen hatte. — Seit einiger Zeit kamen einem in der Schillervorstatt wohnhaften Materialwaarcnhändlcr aus der un verschlossenen Niederlage Maaren verschiedener Art abhanden. Vor einigen Tagen fand er nun im Waschhanse versteckt mehrere Pfund Kaffee,Backobst,Zucker, Tabak rc. vor, die er aus seincrNiederlage vermißt hatte. Der Verdacht, die Waare» gestohlen zn haben, lenkte sich nunmehr auf die Waschfrau. Diese war den» auch geständig, so wohl die ausgesundcneu, als auch die schon srüher abhanden ge kommene» Maaren gestohlen zu haben. —* Schlägerei. Vor einigen Tagen war auf der Straß« von Borna nach Chemnitz im städtischen Knchwald zwischen einigen jungen Männern eine große Schlägerei entstanden, bei der es blutige Köpfe gab. Einem der Belheiligte» wurde ein Stück seinrS Backen bartes ansgerissen, andere wurden mit Stöcken blutig geschlagen, wobei einer der jungen Leute bewußtlos uiederstürzte. Schließlich kam polizeilich« Hilfe und nahm die Streilhähne mit nach der Wache. Strafkammer Verhandlmrgerr — Chemnitz. 19.4. Unehrliche Mietheri». Die im Jahre 1860 tu Reitzenhain bei Burgstädt geborene, noch nicht vorbestrafte SirinnpfwirkerS-Ehesrau Anna Clara Süß geb. Dobcr, gegenwärtig in GarnSdorf b.Franken- berg wohnhaft, entwendete in der Zeit vom Jahre 1888 bi» Anfang Februar dieses Jahres ihrem damaligen HauSwirthe in GarnSdorf aus verschiedenen Bctiältniffen nach und »ach Geldbeträge in der Äesammihöhe von mindestens 1200-1500 Mk. Der Gerichtshof nahm zn Gnnile» der Angeklagten da» Vorhandensein mildernder Umstünde an und vernrtheilie die ung treue Haus- genossin zu 2 Jahre» Gesängniß »nd 5 Jahre» Ehrenrcchts- Verlust. und N. Kramer-Leipzig, Beisitzer). — Was die bei dieser Gelegenheit am ersten Feiertage im Saale des Lehrervereinshauses nrraagirte .Ausstellung hervorragender Hilssmitlel s»r die Zcichiierci" anbctras so gestaltete sie sich zu einem höchst seheuswerthen Unteruehmcn. — Hierbei ließ auch die Maschinenfabrik Kappel in Kappel Chemnitz ihre Mustcrslechuiaichine znm Durchstechen der Master zeichinnige» i» Thätigkeit setze». — Ertappte Hazardspieler. I» Leipzig wmcdc am Morgen des l. OsterseiertageS in einem Vcrguügungslokal der Ost Vorstadt eine Anzahl den verschiedensten Ständen angehöcige Personen bein> Hazare spiel von der Polizei überrascht. Karten und verschie dene Geldbeträge wurde» cvnsiscirt und die Personen »ach Feststellung ihrer Name» ans freiem Fuß belasse». — Erlrttttkeu. I» Eula» bei Pegau siel das 5jährige Söhuchc» des GemeindevorstandeS Vogel daselbst in den Mühlgraben und ertrank. — Drillinge. Dem Arbeiter Hermann Wende in Böhrigen bei Meißen wnrdc vor einigen Tagen dadurch eine große Ueberrasch- iing zu Thcil, daß ihm seine Ehefrau Drillinge, drei vcrhältnißmäßig gesunde und kräftige Knaben, schenkte. Diese »iigetvöhnliche und »» erwartete Vermehrung des Familienstandes von seither 3 ans 6 Kin derchen hat, zumal sic eine arme Arbeiterfamilie betrifft, allgemeine Thcilnahme hcrvorgcrnfen; die Mutter selbst verfiel in Folge des Schreckes i» Fieber und tobte, sie glaubte, ihre viele» Kinder nicht ernähcen zn können. Heute befinden sich Mutter »nd Kinder den Verhältnissen entsprechend wohl; die Taufe der kleinen Weltbürger fand in der Kirche zn Etzdorf statt. — Verhaftung eines Wechselsälschers. Aus Bürgst äd t wird berichtet: Es dürste manchem Belheiligte» von Interesse sei», zu erfahren, daß de,: seit März 1890 wegen Wechjeljälsthnng steck brieflich verfolgte ehemalige Holzhändlcr K. F. Richter in Stein bei Cossen endlich ergriffen »nd seiner Strafe vor dem Landgericht Chcmnitz cntgcgcnsieht. Da sicherlich »och verschiedenttiche Fälle v.>» Wechsclfälschungcti Vvrliegen, welche noch nicht zur Kennlniß der Be hörden gelangt sind, so machcn wir hiermit darauf aufmerksam, das; cs i»> Interesse säninitticher Benachthciligte» liegt, wen» diese so bald als möglich der Gensdarmerie oder der Staatsanwallschaft zu Chemnitz angezeigt werden —X Limbach. Am 14. April hielt der hiesige kaufmännische Verein seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab, in welcher der bisherige I. Vorsteher, Herr William Rittberger, der seine Kräfte stets in den Dienst der Standesinleressen stellte und dem die Ent wickelung unserer postalischen und Eisc»bah»-VcrkehrSverhättnisse immer eine besondere Aufgabe war, für das 9. VcreinSjahr als 1. Vertreter wiedcrgcwählt wnrde. Als 2. Vorsteher wurde gewählt Herr Horst Ludwig, als l. Schriftführer Herr Wilhelm Henkel, als 2. Schrift führer Herr Paul Kluge, als Kassirer Herr Gustav Miensch (ist seit der Gründung Kassirer, wie Rittberger ebensolange im Vorstand sitzi) Chemnitzer Stadt Anzeiger. Dir «rruudc »»IcrcS BlallcS wcrtc» erpicht, »ns wichllze «egcb-in.'cj,rn giiNgft milziNbrilrN. Chemnitz, den 20. April 1892. — Attszeichmmg. Herr Carl Heinrich Frijtzsche, Appretur- meister in der Strnmpfwaarenfabrik der hiesigen Firma Gebrüder Uhlig, ist das „A gemeine Ehrenzeichen" verliehen worden. Das Stadtverordueteu-Collegium hält seine nächste (8.) öffentliche Sitzung erst am Donnerstag der kommende» Woche, am 26. April, ad. — Versetzung. Herr vr. Georg Alfred N ohr, gegenwärtig Assessor bei der Staatsanwaltschaft am hiesigen königl. Landgerichte, ist vom 1. Mai d. I. ab dem königl. Amtsgerichte Tnncha als Hilfsrichtcr ziigewiesen worden. — Zählung Ver Fabrikarbeiter. Zur Ausführung der vom königl. Ministerium des Inner» angeordiietc» alljährliche» Zählung der Fabrikarbeiter sind die hierfür vorgcschriebenen Formulare, welche den hierzu verpflichteten hiesigen Gewcrbeniiternehniern i» den nächsten Tageii durch die Schntzmannschastcn zngestellt werden, sür die diesjährige Zählung am 2. Mai vorschriftsgemäß auszusüllcu und spätestens bis zum 6. Mai im Rotlihaus, Flügel rl, 2 Treppen, Zimmer Nr. 85 abzn eben. Die Ausfüllung dieser Formnlare hat von allen Gewerbcnnternelnner» zu geschehe», welche in ihre» Ge- werbcantangen entweder mindestens 10 Arbeiter beschäftigen oder mit Dampf-, Gas-, Wasser-, Wind- oder Heißlusimaschinen-Betrieb arbeiten oder eine nach H 16 der Gewerbeordnung von besonderer gewerbepvlizeilichcr Genehmigung abhängige Anlage in Betrieb haben. Etwaige bei Austragung der Formulare üdergangene Unlernelnncr derartiger Anlagen könne» solche Formulare an der obenerwähnten Expedilivnsstclte iiiientgelllich entnehme». —r. Zweiuigcr's Runder Tisch. Die vom Wvhlthätigkcits- verein „Zweinigcr's Nnnder Tisch" am 1. Osterfeicrtag in Zweiniger's Ballsaal abgchaltene Adendnntechaltnng zum Beiten armer Con firmandcii war so gut besucht, daß viele Gäste keinen Platz mehr erhalte» kennte». Mit einer herzlichen Ansprache des Vorstandes a» die Erschienenen wurde diese Borstellung eröffnet. De» nnsführenden Kräften, namentlich de» Herren Gebrüder Kühn und Herrn Assen- dors gelang eS, die Lachmnskeln der Besucher fortwährend in Thätigkeit z» erhalte». Ten Abschluß des sehr genußreichen Abends bildete ein von Herrn Tanzlehrer Richard Helm unter Mitwirkung von 8 jungen Dame» veranstalteter Blnmcnreigen. Derselbe boc durch die elegante weiße Kleidung sowie de» herrlichen Blniii nschinnck der jugendliche» Gestalten einen schöne» Anblick und brachte den AnMhrentw» reichen Beifall ein. Tie Zwischenpa»''cn wnrde» durch Concertslück« der Hauskapetle in trefflichster Weise ansgefüllt. —NN. Wohlthätigkritsvereii» Laterne. An, erste» Oster feiertag hielt dieser Verein im Gasthaus „Friedrichskron" seine erste Abcndnulerhallnng ab. Lange vor Beginn derselbe» war der Saal bereits bis aus den letzte» Platz gefüllt, so daß später Kommende keine» Zutritt erhalte» konntc». Das Programm dieser ersten Ver anstaltung war sehr reichballi'g. Von Mitglieder» und Freunden des Vereins wurden die Einacler „ickr. Kranichs Sprechstunde" und „Ein Stündchen im Comptoir" unter dem Beifall der Anwesende» in bester Weise z»r Ausführung gebracht. Auch die vor» Quartett des BürgergesaugvereinS zu Gehör gebrachte» Lieder, sowie die gütig» von zwei Herren ans der» Clavicr vorgelragenen Musikwerke fanden sehr gute Ausnahme. Der Wunsch, ein» derartigen Abend recht bald wieder veranstaltet z» sehen, wurde allgemein ausgesprochen. Der erzielte Ertrag ist zn einer Ehr stbescheerung für arme, ader würdige Einwohner spccicll von Chemnitz-Schloß, dem Sitze des Ver eines, bestimmt. — In die Welt. Ein unternehmungslustiger Mitbürger, Herr Emil Blank, veranstaltet i» diesem Jahre, dem in anderen größeren Städten schon längst gegebenen Beispiele folgend, einige gcmcinschaslliche Reise» nach besonders seheuswerthen Städten und Gegenden Europas. Die erste derselbe» findet Anfang Inn, statt und hat Malmö in Schweden, sowie die schöne Hauptstadt Däne marks, Kopenhagen mit seine» Knnslschätzen, zum Ziele. Für Ansang Juli ist «in« Fahrt nach dem romantische» Monte Carlo und dem paradiesisch gelegenen, weltbekannten Monaco geplant, woran sich Anfang und Ende August Reisen nach Petersburg Kircheu-Nachrichte». Gable«,. Getauft: Ein Sohn: C. H- E. Schwalbe. Gutsbesitzer. E. v. Schessler, Schmied. G. A. Oestreich, Handarbeiter. F. F. Drechsler» Ziiumerniau». F. H. Lohse, Tischler. F. A. Kreidig, Fabrikarbeiter. P. M Holler, Fabrik- schlosser. F. E. Berger, Bäckermeister. E. E. Hanger, Etsenbobler. F. H. Müller, Bäckermeister. — Eine Tochter: H. L. Müller, Forimnslr, ZwillingSt. C- H- Uhlig, Dreher. E. O- Berger, Eiscnbotirer. G. D. MeV, Schirm- niachcr. C- G. Beier, Zimmermann. F. A. Schaarjchmlot, Dreher, C. Bleh, Ziinmerman». O. E. Hvr», Steinsetzer. E. O- Vorbcrg, Werkmstrgeh. I. H. F. Werner, Zimmerpolir. C. E. Uhlig, Handarbeiter. 5 uiichel K , Getraut: H. R- Uhlig, Strumpfwirker, mit A. M. Reh. Begraben: A. G. Hädicke, Fabrikarbeiter, 69 I. ü M 17 T. F. E. Rattlosf, Handarbeiter, nnget- S-, 10 T. E. öl. J.mghanas, Bäckermeister, S-, 6 M. 16 T. C. E- Hermann, Bahaarbeiler. T., 5 -26 T. H. L. Müller. Formmstr., T., 13 T- Ter A. M. Grüner, Fabrikarb., «nchel. D, 2 M. 29 T. P. M. Holler, Fabrikschlosser, S., 13 T. Der I. A. Opätz, Fabrikarb., michel. T„ 10 T. Schönau-Neustadt. Getauft: Ein Sohn: G- H. Stiehler, Zimmermann in Schöna». C- L. Schubert, Eisendret.er in Schöna». E. L. Grosz, Fabrikarbeiter in Schönau. C. «,'esser, Stellmacher i» Schöna». N. E. Schwarzboto, Strumpfwirker in Schöna». I. Michel, Strumpfwirker in Schöna«. — Eine Tochter: A. G. Bauer, Strnmpswirker in Schöuan. P. Br. Reichel, Tischler in «chöiia». M. H. Hauv«, Zi»»ncrma»n in Schönau. C. E. Klemm, Zimmerm-um in Ncnstadt. C- H. Uhlig, Tricotfabrikaat t» Neustadt. (>1.) Begraben: C. V. Müller, Strnmpswirker i» Schönon, T., 3 M. 1 T. C. M. Lange, Strnmpswirker in Schöna», T., 2 M. 10 T. als Bibliothekar Herr Otto Schünherr und als Beisitzender Herr bez. Paris anschließen werden. Es bietet sich hier also Jedem eine Anton Bayer )r. Der Ausschuß setzt sich wie vorige» Jahr aus den i rbenso bequeme, al« verhältnißmäßig billigt Gelegenheit, in Gesell- Unsere östlichen Nachbarn. (Original-Bericht) I. Land und Leute jenseits der Weichsel waren bis vor einigen Jahrzehnte» in Deutschland so wenig bekannt, als etwa die Verhält nisse i» de» westlichen Staaten der nordamcrikaiffschen Union. Trotz dem Preuße» und Rußland Schulter an Schulter gegen Napoleon Bonaparte gekämpft hatte», entwickelte sich kein so inniger Wechsel- Verkehr, Wie etwa zwischen Deutschland und Frankreich, der selbst durch den lebten Krieg keine Unterbrechung erfahren hat. Die Er ktärnng dieses seltsamen Zustandes ist nicht schwer. Die Nachbarn zu beiden Seiten der Weichsel stehen ans verschiedenen Kulturstufen, daher ist auch ein gegenseitiger Gedankenaustausch dis vor Kurzem nahezu »»möglich gewesen. Die Russen betrachten cs als eine »oth- wendige LebcuSbcdingniig, die deut che Sprache zn erlerne», aber nur äußerst wenig«» Dcntsche» fällt cs ein. sich mit der Sprache Pusch- kin's, TostvjevSki's, Turgenjeffs »nd Tolstoi s vertraut zu mach:». Erst die politische Lage in Europa »ach dem Krimkuege lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit ans de» Cvloß zn beiden S ile» deS Ural. Indessen ist das russisch- Volk auch ohne seine Bedeutung in der Politik sehr interessant. Das Zarenreich, das man nicht mit Unrecht einen asiatische» Staatsorganismns nennt, besitzt alle Elemente, die znm Aufbau eines Knllurstaates »vlhwendig sind. Es hat eine fortgeschrittene, voll kommen ausgebildete und nmfangreiche Literatur, die auch den europäischen Kulturvölker» znm Muster diene» kann. Die Industrie hat sich im Laufe der Jahrzehnte zn einem mächtige:-, teislnngs- sahigen Faktor ans dem Weltmärkte entwickelt; der Wohlstaad nimwt in den bürgerlichen, wcrklhätize» Klassen zn, und europäische Bildung dringt tics in die Bolksschichte» ei». Das; aber alte diese Elemente sich nicht zu einem harmonischen Ganzen znsammenjügen könne», daran ist die herrschende RegiernngSsvrm i» erster Reihe schuld, dann aber auch die historische Entwicklung der russischen Gesellschaft und ihre Gliederung in die einzelnen, von ciuautcr streng geschiedenen Klassen, ferner das rauhe Klima, welche- eine andanerndc Thätigkeit verhindert, und endlich der BolkScharakler, der unter dem Einslnffe dieses Klimas und unter Einivirknng der Vererbung sich entwickelt hat. Betrachten wir zunächst den Charakter. Ein hervorstechender Zug deS russischen C-mraklers ist die Jn- conscquciiz. welch« ihre» Ursvrnug t» der allgemein verbreiteten Nervosität haben dürfte. Aus eine Folgecichtigleit der Ha»dln»gen muß man beim Russen von vornherein verzichte»; er handelt nach den Eingebnngen des Augenblicks »nd kan» heute sür «ine Sache i» überschwenglicher Begeisterung aufgchc», die ihn gestern noch völlig kalt gelassen. Die tlndcrechcnbarkett unterscheidet de» Russe», besonders den Äroßrusse» des Nordens, von den übrigen slavischen Stämmen. Der rasche iStimminigswechsel mag mit der Rauhheit deS Klimas ebenso innig verbunden sei», wie sein Stoizismus. Der Russe leidet, ohne zu murren, und je geringer seine Thattrast, desto größer ist feine Widerstandsfähigkeit. So ist der Russe durchaus nicht kriegerisch, aber wegen seiner Zähigkeit und Ausdauer gilt er al» einer der besten Soldaten Europas In der Entsagung großaezoge», kennt er nicht
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