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Großenhainer MklhMMP- Md AnzchMM MmtSvlatt des König!. Gerichtsamts und StadtratHS zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. Aß, Donnerstag, den 18. August 1864. lNl*fNNt»ritNN Die auf die Grundsteuern des obgelaufenen dritten Hebetermins von vielen Beitragspflichtigen noch zu leistenden Zahlungen sind nunmehr so fort und bis zum Schluffe laufenden Monats an die hiesige Stadlsteuereinnahme zu berich tigen, widrigenfalls zu dem gesetzlich vorgeschriebenen Zwangsverfahren unnachsichtlich verschritten werden muß. Der Stadtrath. Großenhain, am 15. August 1864. F. W. Röting, stellv. Vors. Tagesnachrichten. Sachsen. Die erste Kammer ist in ihrer Sitzung am 16. August bei Berathung des das Eisenbahnwesen betreffenden Decrets den Be schlüssen der zweiten Kammer bezüglich des Baues der Freiberg-Chemnitzer Bahn mit Zweigbahnen nach Frankenberg und Hainichen beigetreten. — Die zweite Kammer hat am 15. August die Be ratung des Deputationsberichts über die Pe titionen auf Wiederherstellung der provisorischen Gesetze vom 15. Novbr. 1848 wegen einiger Ab änderungen der Verfassungsurkunde und die Wah len der Landtagsabgeordneten betreffend erledigt. Preußen. Die zur Auslieferung kommenden dänischen Gefangenen sollten in Abtheilungen von 900—1000 Mann am 15., 17., 19 und 22. Aug. per Bahn in Stettin eintreffen, von wo sie auf Dampfschiffen nach Swinemünde gebracht werden. In Swinemünde lagen bereits drei dänische Schiffe, welche zum Transport der gefangenen Danen nach Kopenhagen dienen sollen. — Der Stettiner Flot ten-Comite hat der Marineintendantur in Berlin eine Anweisung auf die Erhebung von 1000 Thlr. für die Mannschaft des preußischen Kanonenboots „Blitz" übersandt. Obwohl der ursprüngliche Beschluß die Wegnahme oder Zerstörung eines dänischen Kriegsschiffes im Kampfe als Bedin gung für die Auszahlung obiger Summe vor gesehen hatte, so gab doch der Comit« seinem Beschlusse gern eine weitere Ausdehnung, nach dem unter andern das armirte dänische Kanonen boot „Limfjord" durch Capitulation von obigem Kanonenboote genommen ist. Schleswig-Holstein. Nach dem eben ver öffentlichten zwölften Verzeichnisse betragen die vom 23. Juni bis 11. August beim Finanz-De partement in Kiel und bei der Privatbank in Gotha eingegangenen freiwilligen Beitrage für Schleswig-Holstein 14,568 Tblr., wodurch die Gesammtsumme auf 352,122 Thlr. gestiegen ist. — Die „Kieler Zeitung" meldet die bevorstehende Ankunft zweier preußischer Corvetten und einer Division preußischer Kanonenboote im dasigen Hafen. Am 15. und 16. August besichtigten des halb zwei Offiziere aus dem preußischen Marine ministerium den Kieler Hafen. — Am 9. August Nachmittags 2 Uhr sind die sieben gefangen ge wesenen Sylter bei Munkmarsch angekommen und mit unendlichem Jubel begrüßt worden. Ganz Sylt war dahin ausgewandert und die Hauser mit schleswig-holsteinschen, österreichischen und preußischen Flaggen geschmückt. — In Flensburg trafen am 13. August eine ziemliche Anzahl ent lassene Schleswiger ein, die bei der sogenannten Arbeiter-Colonne in Middelfart auf Fünen ge standen hatten. In Kolbing wurden sie auf das Empörendste insultirt; die Einwohner haben sich am 12. Aug. Abends 10 Uhr bei ihrem Auszuge in Masse auf der Chaussee versammelt und sie dermaßen mit Steinwürfen rc. empfangen, daß einem gewissen Joh. Holst aus dem Amte Husum nicht allein die Kinnladen zerschmettert sind, son dern er hat auch im Lazarett) in Hadersleben verbleiben müssen. Es wird eine strenge Unter suchung eingeleitet werden. — Die „Aarhuus Stiftstidende" enthalt eine Bekanntmachung des Generals von Plonski, welche bestimmt, daß die beurlaubten dänischen Soldaten, sobald sich dieselben nach Jütland begeben, sich bei der ihrem Wohnorte zunächst gelegenen Commandantur der alliirten Armee zu melden und ihre Urlaubspässe vorzuzeigen haben, da nur Denjenigen gestattet werden wird, zu den Fahnen zurückzukehren, die sich durch ein den vorbedachten Vorschriften ent sprechendes Document ausweisen können. Dänemark. Aus Kopenhagen schreibt man unterm 10. August: Die verschiedenen Regimen ter ziehen nun in ihre einstweiligen Standquartiere ein. Ohne Sang und Klang, ohne Hurrah, ohne Bewillkommnung müssen die braven Kerle längs dem Walle dahin ziehen, und dasselbe drückende Schweigen empfängt sie in den Städten der Pro vinzen. Es kann nur wehmüthige Gefühle er regen, wenn man dieses Heimkommen mit dem vom vorigen Kriege vergleicht. Da gab es Jubel