Volltext Seite (XML)
ler verhaftet und nach Flensburg gebracht worden, am 27. auch im übrigen Sundewitt unter ihren Genossen aufgeräumt und eine Anzahl ihnen nach gesandt worden ist, so daß jetzt in Flensburg sich eine recht hübsche Gesellschaft beisammen be findet. — Nach näheren Berichten über den Ueber- gang der Preußen nach der Insel Alsen standen auf derselben etwa 10,000 Mann Dänen und einige Feldbatterien, unter dem Befehl des Ge nerals v. Steinmann; die Zahl der Geschütze mochte sich auf 50 belaufen. Preußischerseits hatte man 24 Bataillone zu etwa 700 Mann, 8 Schwadronen, 11 Fuß- und 3 reitende Bat terien und etwa 40 schwere gezogene Kanonen zur Verwendung; 160 flachgehende Kähne waren zu Wagen von Rendsburg, Schleswig und Kap peln herbeigeführt und zur Besetzung derselben mit Ruderkräften 4 Pontoniercompagnien heran gezogen. Trotz des heftigsten Feuers der Dänen wurden die Strandbatterien bald genommen. Zwei Angriffe des „Rolf Krake" wurden abgeschlagen, wobei das Schiff in Brand gerieth. Gegen 2400 Dänen sind gefangen worden, darunter 100 Offi ziere, unter denen sich der Oberst Kaufmann schwer verwundet befindet. Der Verlust der Danen ist groß. Der Verlust der Preußen betragt: 3 Offi ziere todt, 17 verwundet; von den Mannschaften an Todten und Verwundeten 300. Sonderburg ist theilweise zerstört worden. — Die Civilver- waltung Jütlands soll unter militärischer Ober leitung dem Civilcommissar Landrath Hohenlohe- Ingelfingen übertragen werden. — Die dänische Flotte wird nach Kopenhagener Privatnachrichten zunächst nicht in die Nordsee gehen. Die Be fürchtung, daß in der Nahe von Helgoland ein Zusammenstoß der deutschen mit der dänischen Flotte stattflnden dürste, ist demnach unbegründet. Frankreich. Der Handelsvertrag und andere zwischen Frankreich und der Schweiz abgeschlossene Verträge sind am 30. Juni von den Bevollmäch tigten beider Länder in Paris unterzeichnet wor den. — Die französische Regierung soll beschlossen haben, während der Dauer der Feindseligkeiten zwischen Deutschland und Dänemark eine Dampf bootfregatte „zur Beobachtung" an den dänischen Küsten zu stationiren. — Aus Algerien berichtet General Martimprey unterm 27. Juni: Sammt- liche Stamme der Flittas, die noch im Aufstand waren, sind in ihren letzten Schlupfwinkeln über wältigt und gezwungen worden, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben. 4000 Gefangene sind als Geißeln in den Händen der Franzosen. Amerika. Grant's ganze Armee hatte am 16. und 17. Juni die äußern Vertheidigungslinien von Petersburg genommen, wurde aber am 18 bei ihrem dreimaligen Angriffe auf die innern Werke ab geschlagen, worauf sie sich am 19. Juni andert halb Meilen von der Stadt verschanzte. Gott ist gut. Gott ist gut und tausendfach sein Segen, Den uns seine Vatergüte schenkt, Wenn die Wolke mit dem milden Regen Die verdorrenden Gewächse tränkt; Wenn des Frühlings schöne Tag' erblühen, Wohlgerüche durch die Lüfte ziehen, Wenn ein tiefer Fried' auf Allem ruht, Dann empfind' es, Herz, dein Gott ist aut. Gott ist gut, denn ist's nicht seine Sonne, Die der Erde Licht und Wärme beut, Die der Schöpfung Schönheit, Pracht und Wonne Au der Menschen Freud' und Lust erneu't. Ja, unendlich groß ist seine Güte, Sie verkündet uns des Frühlings Blüthe, Und der Abendröthe Purpurgluth Ruft uns zu: wie ist dein Gott so gut! Gott ist gut, denn Millionen Gaben Hat er auf die Erde ausgestreut, Liebreich höret er den jungen Raben, Der zu ihm um seine Nahrung schreit. Ja, das kleinste Würmchen in dem Staube Und das Vöglein in dem grünen Laube Schirmet seine treue Vaterhut. O wie ist dein treuer Gott so gut! Gott ist gut, denn reicher Liebe Segen Ließ er in der Kindheit uns erfreu'n, Ließ uns treue Eltern liebend pflegen, Ließ für unser Wohl sie thätig sein; Gab, daß wir sein tbeures Wort erkennen, Daß wir ihn mit Freuden Vater nennen, Dankbar fühlen, was er an uns thut, Und erkennen: unser Gott ist gut! Gott ist gut! Nicht nur für dieses Leben Sollen wir uns seiner Güte freu'n, Nein, er wird uns höh're Freuden geben, Selig sotten wir bei ihm einst sein. Und dort über jenen Lausend Sternen Werden wir es erst erkennen lernen, Wie sein Vaterauge nimmer ruht, Werden singen: Gott, mein Gott ist gut! Naundorf. Louise Kretzschmar. Musikalisches. In Künstler- und Dilettantenkreisen macht jetzt eine im Payne'schen Verlage in Leipzig er scheinende wahrhafte Pracht-Ausgabe der „Haydn'schen 83 Quartette" Aufsehen. Dieselbe ist ganz in der ursprüng lichen Originalität des großen Tondichters, frei von allen modernen Zusätzen und Spezialitäten, gehalten, sowie die Bezeichnungen in derselben auf das Maß möglichster Ein fachheit reducirt worden; dabei ist die Ausgabe von ganz vorzüglicher Correctheit und in Bezug auf Stich, Druck und Papier mit solcher Eleganz ausgestattet, daß der Preis — circa 40 Lieferungen ü 7^ Ngr. — fast unerklärlich ist. Künstler und Kunstfreunde sollten deshalb nicht ver säumen, ihre musikalischen Bibliotheken durch Anschaffung dieses schönen Werkes, dessen erste Hefte in jeder Buch- und Musikalienhandlung ausliegen, zu bereichern. Festausschuß zum Sangertage. Donnerstag den 7. Juli abends 8 Uhr Sitzung. 1^. o. Musikverein. Morgen (Mittwoch) halb 8 Uhr. Meine in Großdobritz gelegene Windmühle beabsichtige ich Montag den 1. August aus freier Hand zu versteigern. Tr. Jakoff. Heute I« Uhr in Rr. 287 Auetion von Möbeln. Nächsten Sonn abend IS) Uhr dergl. von zwei einspännigen Wagen, zwei Handwagen, einem Kinderwagen im „rothen Hause." Gras - Auktion. Kommende Mittwoche, als den t». Juli, Nachmittags 4 Uhr soll in Wildenhainer Flur das auf 5 Ackern Wiese stehende Gras meist bietend verkauft werden. Zusammenkunft: am Waldoer Wege. Drobisch.