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Großenhainer Amtsblatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. NedLgirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 83. Dienstag, den 19. Juli 1864. Daß der hiesige Kaufmann Herr F. E. Lange die von ihm zeit- her inne gehabte Agentur der Deutschen Feuer-Versicherungs-Actien- Gesellschaft zu Berlin in Leipzig wieder aufgegeben hat, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Großenhain, den 14. Juli 1864. Der Stadtrath. F. W. Röting, stellv. Vors. Die diesjährige ObstnuHung von den Bäumen auf den Allee n der Chaussee n des MmteS Gtroßenhaitt soll künftigen 25. Juli 1864 Vormittags 10 Uhr im Rentamts-Expeditionslocale, im Gasthofe zum goldnen Löwen zu Großen hain, an die Meistbietenden gegen sofortige baare Erlegung des Pachtgeldes öffentlich versteigert werden, was hiermit bekannt gemacht wird. Königl. Rentamt Großenhain zu Moritzburg, am 15. Juli 1864. Gras. Bekanntmachung. Mittwochs, den 3. Mugust B, Vormittags 411 Uhr sollen im hiesigen Landstallamtshofe mehrere Hengste und ein Wallach vom Reit- und Wagenschkag öffentlich meistbietend versteigert werden, was hiermit bekannt gemacht wird. Giner der Hengste ist eingefahrem Moritzburg, am I«. Juli 1864. Das Königliche LaildftallaMt. Ernst von Mangoldt. Tagesnachrichten. Großenhain, den 18. Juli. Nachdem uns schon am 16. Juli von Nachmittags an die Eisen bahn und Fuhrwerk zu dem gestern bei dem schönsten Wetter abgehaltenen Sangerfeste den größten Theil der auswärtigen Gaste von Mei- ! ßen, Oschatz, Riesa, Wilsdruff, Elsterwerda und Finsterwalde zugeführt hatten, sand der Festord nung gemäß Abends 9 Uhr die Begrüßung der selben im Rathhaussaale statt. Sonntag den 17. Juli früh 6 Uhr bildete ein Choralgesang aus dem Hauptmarkte, welcher mit dem Liede „Ein' feste Burg ist unser Gott" schloß, die Ein leitung zum Feste. Nachmittags halb 3 Uhr ver sammelten sich die Sänger in der Weinberger- - schen Restauration, wo sich der Festzug ordnete . und von da aus durch die Klosterruine nach dem Markte begab, auf dem die Turner bereits einen < freien Raum für die Sanger gebildet hatten. Nachdem hier das „Trostlied" und das „Sach senlied" von Julius Otto, sowie „des Jagers Abschied" von Mendelssohn-Bartholdy vorge- ; tragen worden, bewegte sich der Zug durch die - Meißner Gasse, große Schloßgasse, Dresdner ! Gasse, den untern Frauenmarkt, Lindenplatz, die ' innere Naundorfer Gasse, innere Wildenhainer Gasse, den Neumarkt, die Klostergasse, innere Meißner Gasse, den Markt, oberen Frauenmarkt und die Dresdner Gasse nach dem Schießplätze, wo nun die Aufführung der bestimmten Gesänge begann. Die Kunde von den aufs Festlichste geschmückten Straßen der Stadt hatte sehr viele Bewohner der Umgegend, selbst aus größerer Entfernung herbei gezogen, so daß der Zudrang zum Festplatze un geheuer zu nennen ist. Die Billets zu den Sitz plätzen waren schon am 17. Juli Vormittags ver griffen; ebenso reichten die gedruckten Texte nicht zu. Die vorgetragenen Gesänge erwarben sich den Beifall der Zuhörer und namentlich erweckte ein vom Wilsdruffer Gesangverein zum Schluß vor getragenes Liedchen über die Entstehung des Na mens von Großenhain, dem die Sage von dem wieder lebendig gewordenen gebratenen Hahn zu Grunde liegt, allgemeine Heiterkeit. Ein Ball im Hotel cko 8axo beschloß das Fest in fröh lichster Weise. Sachsen. Die zweite Kammer ist am 15. Juli in der Frage wegen Vertagung des Landtags den im Vereinigungsverfahren vereinbarten, von der ersten Kammer bereits genehmigten Vorschlägen