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Nr. 61. Sächsischer LanbeS.Anzeiger (Chemnitzer «enerai-Anzetge»). 13. Mär, 18S2. namhafte» Geldgeschenke» an dieselbe und einer Abbildung, welche die Ställe der langjährige» Thäligkcit der AuSgezeichnele» darsteckt. — Bergebung städtischer Arbeite». Tic Stadtbanverwaltung schreibt die Schieferdeckerarbeiten für die Ucnd:cknug derTnr.: hall« der höhere» Mädchenschule a» der Brückcnslraße, verschiedene Austreicherarbe iten, serncr die Arbeiten für Herstellung der Gai- und Wasserleitungs-Einrichtung in mehreren städtische» Gebäude» zur Vergebung ans. Hieraus Rcsteclirend.- können die nölhigen Unterlagen bei der ecw Hute» V-rwaltung e»t iiehmc», woselbst auch die Angebote bi» znin 22. d. Mts., Mittags, tiiijiireichcn sind. —e—. Doch zu Etwas g»»t. So nntvillkvmttien Biele», namentlich aber nniercn Landwirlhcn, der etwas verspätet cingetrelene Nachwinter mit seine», ergiebigen Schneesalle auch 'ein mag — denn „Märzcnschnee thnt den Saa cn tveh", sagt eine über ganz Tentsch land verbreitete, viel erprobte Bauernregel — so er^cinl doch gerade dieser im Allgemeinen allectings wenig er'rcnliche Wilternngsvorgang andererseits auch wieter recht ge igncl. zahlreichen, vielleicht schon längere Zeit gezwungen feiernden Händen Verdienst zu schasse». Die hiesige Strahenbahngescllschafl war hente früh schon gcnöthigt, Vor kehrungen für die Freilegung bez. Frechaltnng ihrer Gleise zu trcssen nnd ihre Wagen in Schlitien nmznivandel». So erössncte sich für Hunderte von Beschäftigungslosen die Aussicht ans eine, wenn auch nur vorübergehende lohnende Thäligkcit. Auch durste diese neueste vermehrte »nd verbesserte Ausgabe deS groben Weißbuchs der Natur in Gestalt einer Schneedecke den Flure» nnd »amciitlich der Winter saat weniger Schaden bringen, als der mit den, gefürchteten „Ans- wiiltcrn" der Letztere» drohende offene Frost der ersten Tage dieses Monats, der seinem Name» „Frühliugsuionat" freilich bis jetzt wenig Ehre macht. — Störunge» im Bahnbetriebe. Durch den ausgiebigen Schneesall wä rend des gestrig.» Tages und der vergangene» Nacht nnd durch Schneeverwlhnngcn infolge des starke» Luftzuges ist der Verkehr a»f sämmtlichen aus dem hiesigen Hanpibahnhcse einmnndcnde» Bahnlinien mehr oder wcuiger gestört, bez. ganz unterbrochen worden. Ans der Leipziger Linie war bis heute Mittag l l Uhr seit gestern Abend überhaupt kein Zug hier eingetroffcn nnd ans der Linie Chemnitz-Niesa scheint der Verkehr ebenfalls fast gänzlich unterbrochen zn sei», da auf dieser Strecke »nr der oo» Mittweida kommende Arbeilcrzng am heutigen Vormittag hier cintraf, alle übrige» Zuge aber anSblicben. Die Bahn scheint also »nr bis Millwcida fahrbar zu sei». Die ans allen übrigen Linse» verte,rcudcii Zuge trafen mit znin Theil sehr erheblichen Veispäinngen hier ei». Danach ge winnt eS den Anschein, als sei von de» Schneeverwehungen und de» dadurch hcrbcigcsührtcn Betriebsstörungen weniger das Gebirge n d die überhaupt höher gelegene» Thcile Sachsens, als das Niederland btt o en worben. Ob sich diese Bahnversperiungc» auch jenseits der Gr:. ;c:i fortsetzen» läßt sich noch nicht übersehen, da selbnverftanolich all: Zcilungen und Briefschaften aus Beilin und de» darüber h uausge- legeneu Stationen in der betreffenden Nichtung hente Morse.! a.is- gedlieben sind, doch mcldci: Telegramme aus Orten d:s Herrath» S Alteubiirg und Thüringens, daß auch dort streckenweise le Bcucieb «instweile» eingestellt iverdcn mußte. Auch di: Strecken Freidecg- HalSbrücke und ßlaffan Bicuenmühle waren heute ftLH drrch Schuce- rerwehttiigen gesperrt. — Zur Trage der Lonut^gsruhr rm H-rrndelsgewerbe. Die hiesige Handel-- und ft'.Mitt-Po » wer bmäniitigt« inh in ihrer letzte» Sitzung vom verr-r-tMier Dvnne.stng inner sllnverem euch mit der möglichst einheitlich'« Neoölung dimer für weite Kreise hoch wichtigen Angelegenheit. Der Präsiornt der Kammer Herr Waldan theille hierzu mit, deß i,m getegeiullch einer früheren Umfrage bei hiesigen Geschaslsiubat.cr» 57 Antworten zu e langen seien, von welche» sich 44 für Ossenhaltnng der Geschäfte, be;w. eine Sonnlagscubcit j» de» Vormillagrstnndui bis 12 oder l llhr Mi'tr S. also für gänzliche Freigabe dcr Nach»iitlagSstn»l.e» u: tzlz ec cern ßlachdcm die Kammer nntcr Hinweis ans einen zu erwane- rer t iftrftck rn Erlaß damals die Weisung erhalte» hatte, die A» elev-nhen im Zntercssc einer Regelung für das ganze deutsche Reich einiuoe len nicht weiter zu verfolgen, sei später durch die KreiShauptinannsihnsl ein Gutachten darüber cingesordcrl worden, wie sich die Kammer zu der Frage stelle. Da die Einberusung einer Plenarsitzung wegen dcr Dring lichkeit der Sache nicht U)unlich erschien, so trat die hierfür eingesetzte Commission, unter Hinzuziehung einiger Mitglieder dcr Frage näher. Man beschloß, sich dahin zn erklären, das; ein generelles Verbot der Svuutagsarbcit im HandclSgewcrbe von Mittags 1 Uhr erfolge» und, Wen» irgend möglich, die gleiche Schlußzcit für das ganze Land ein- gesnhrt werden möge. Obgleich einzelne Mitglieder ans kleineren Städten mit dieser Festlegung der Schlußzcit nicht einverstanden waren nnd mit Rücksicht ans die Landlundschasl für Ausdehnung der selben bis Nachmiltags 3 vdcr 4 Uhr einlratcn, erthcilte die Kammer dem Gutachten dcr erweiterten Commission doch nachträglich mit allen gegen 7 Stimme» ihre Genehmigung. — Ein Baker der Compagnie. Herr Hanptmann Ullrich, Chef der 4. Compagnie des hiesige» Regimentes, bereitete am Freitag Abend seinen Untcrossicieren und Soldaten insofern einen besonderen Genuß, als er ihnen freien Eintritt zum Mosellasaal sür diesen Abend ans seine Kosten verschaffte. — Sparverein sür Cottfirmandcu. Bei der morgen Sonn tag stattsindcude» Auszahlung des Sparvereins für Cvnsirmandcii in Chemnitz gelangte» au 986 Evitsirmanden mit 2316 Büchern die statt liche Summe von 66,3 13 Mk 32 Ps zur Auszahlung. Die Ans- zahlnng findet in Nichtcr's Saal, Kvnigstlaßc 13, von Vormittags ',11. Uhr an statt. — Kansmännischtr Bereu». Dcr bedcntcndslc aller Rede- knnstler Deutschlands, Herr Pros. Alexander Strakosch, wird Nächsten Donnerstag, den 17. März, »ach Chemnitz komme», um im Kaufmännische» Be re in(Fra»cnabcnd i» der Lin de) ver schiedene Necilalioncn darznbieten. Zum Vortrag gelange» die großen Forninsccne» aus S h at cs pea rc'S Julius Cäsar, große Secnen ans den Räubern, „Strandgut", Ballade von Coppec, und Anderes. Wir machen die Mitglieder des Kansmännischen Vereins ans dieses „Ereignis;" jetzt schon ansmcrksam. —Unterstütz,«ngsvercin für Kanslente z« Chemnitz. Der soeben zur Ausgabe gelangende (4!.) Jahresbericht dieses Vereins für das Jahr 1891 evnstaliit zunächst, daß gerade dieses Jahr mehr noch als seine Vorgänger insvtge zahlreicher Erkranknngs- nnd Sterbc- fälle und dcr durch den schlechten Geschäftsgang hervorgerufeueii Stellenlosigkeit die Nvthwcndi keil dcr Zugehörigkeit zu einer dcr vom Verein gcgriindc.cn Kasse» (Kranken-, Begräbnis;, Wiltwen-, Waisen-, Aller»- nnd Jnvalidcn-Kasse) auch in weiteren Kreisen erkenne» ließ. An Vergütungen wurde» gewährt: Für Kranlcnpflege rund 16,528 Mk. (4531 Mk. -13 Pfg. mehr als im Vorjahre), für Beerdigungskosten 1050 Mk. (900 Mk. mehr als 1890j und als Unterstützung an 33 Wiltwen und 34 Kinder 6338 Mk. (911 Mk. mehr als im Vor jahre), also durchgängig aus allen Conte» eine z»»> Theil recht be deutende Steigerung der Ausgabe». Diese erfreulichen Leistungen waren neben der großen Zahl dcr Mitglieder nur durch die dem Vereine zngegaiigciien Beweise des Wohlwollens in Gestalt hochherziger Schenkungen zu ermöglichen, welche die Gesainmthöhe von 10,500 Mk. erreichte.,. Es gingen ein: 3001 Mk. von Herrn B. ArenS, 400',' Mk. von der Firma Robert Winkler und 3000 Mk. von de» Erben de- Herrn E St. Roth i» Chemnitz, sowie 500 Mk.von Herr» Wo Iler in Stollberg. Das Gesaminlvermöge» des Vereins erhielt im Jahre 1891 einen Zuwachs von rund 20,616 Mk. »nd erreichte am Schluffe des Jahres die ansehnliche Hohe von 258,803 Mk. I» das neue Geschäftsjahr trat der Verein mit der stattliche» Zahl von 1116 ordentlichen, 160 selbständige» und 305 außerordentliche» Milglieder» in Chemnitz, wozu noch l94 auswärtige »nd 187 Ehren Miiglicder treten, so daß sich eine Gesammtzcihl vo» 1962 ergicbt. Durch Tod verlor der Verein im Berichtsjahr 13 Mitglieder. Die Stelleil-Veriiiittelniig konnte von 36 offenen Stelle» »nr 10 besetze», da sich unter den 91 Stclleiisiichenden meist ungenügende Kräfte be fanden. LaS Gewinn- und Verlustcvnto begleicht sich ii» Soll und Habe» mit 23,259 Mk. 46 Psg, die Bilanz geht ans beiden Seiten mit rund 258,803 Mk. a»S. — Begräbnikj-Ornalkaffe für Maschinenbauer. Dieselbe hält Sonntag den 20 März n. c., ihre diesjährige Gcneralvcrsamiulnng in Richters Ballsaal, Königstraße, ab. Die Mitglieder derselbe» seien auch a» dieser Stelle ans diese Versammlung ansmcrksai» gemacht, da wichtige Bcrathiingsgcgenstäiide zur Vorlage gelangen. — Gardinenbrand. In einem Hanse am Anlvnsplatz kam heule Mittag gegen 2 Uhr Feuer dadurch aus, daß Fciistcrgardine» in Brand geralhe» waren. Das Feuer wurde jed.'ch schnell ge dämpft, so daß ei» Eingreifen der Feuerwehr sich nicht als nolh- wcndig erwies. —* Diebstahl. Vor einigen Ta'IN wurden ans „»Verschlvssencm Hofrani» eines Grundstücks an der Färberstraße mehrere Zinkeimer gestohlen. Als Dieb wurde ei» in Gablenz wohnhafter Handarbeftcr crmitleft, welcher geständig war, die Eimer in Gemeiiiichast mit einem Complicc» gestohlen, dann verkauft und de» Erlös verthan z» haben. —* Ucbcrfall. Als eine Arbeiterin am 7. d. M. Abends in der 7. Stunde nach Häuft gehen wollte, trat plötzlich auf der Senniestraße ein Ma » auf sie zu, schlug sie mehrere Male i»'s Gen,-hl, warf sie zn Bod.ni nnd stieß „ach ihr. I» Folge deS Ge bühren» vo» Seilen des rohen Menschen halte eine große Mcnschcn- an'icimiiiliiiig an dem dclr. Orte stattgcfunden. Der Vorsall wnrde der Behörde zur Anzeige gebracht. —* Ungetreurr Lehrling. I» letzter Woche wurde der Lehrling eine- dir'-«!- Bäckermeisters vo» seine». Lehrt en» beanf- lratt, eine LszrU Bnte mittels Handwagens „ach Ebersdorf z» drin ca. Te: Bic'he jnhr mit seiner Ladung ab» kehrte aber nicht wieder zurück. Grsterai erst gelang eS» denselben i» Furth anssindig zu machen. :.o das Bürschchen sich in ei» Gut eingeschlichcu „nd daftldst mehrere Male genächtigt hatte. Die Brote hatte er, statt an die ihm auigrgebene Adresse abziilicscrn, verkauft und den Erlös ver- ,han. Tc» Wagen hatte er in Hilbersdorf stehen lassen. Ans Furcht vor Strafe war dann das hoffnungsvolle Früchtchen nicht nach Hanse gegangen, sondern halte sich versteckt. —* Räuberischer Strolch. Gestern Nachmittag wurde ein ftjähriger Schnlknabc von seiner Mutter mit 50 Pfennigen wegge'chickt, um Butter zu holen. Unterwegs gesellte sich ans dcr August»,S- b. rgersiraße ein ca. Iljähriger Mensch zu ihm »nd erbot sich, de», Knaben die Tasche zn tragen, in der sich das Geld befand. Als ibm der Knabe die Tasche aushändigte, wollte dcr Unbekannte dos Gcl) heraiiLuch: en. Da der Junge jedoch laut ansiiig z„ n eine», steckte dcr Mensch das Geld wieder i» di« Tasche und entfernte sich. Ter Knabe war weiter vv» zn Hause beauftragt, bei Bekannten 2 Mk. 70 Pf. Vcrnnsgcldcr z» erheben, was er auch th.tt. Ans den, Nachhause wege kam derselbe »„bekannte Mensch aus der Thcresenstraße wieder z» de», Knaben Hera», srug ihn, ob er »och Geld in der Tasche habe, ris; ihm, als er die Frage besaht, die Tasche aus der Hand »nd ergriff die Flucht. Der Dieb wurde jedoch von Vorübergehende», die de» Knaben schreie» hörten, aufgchaltc» »nd »ach der nächsten Polizeiwache gebracht. Dort war dcr Strolch, ein arbeitsloser Dirnslkuccht, geständig, dem Knabe» das Geld abgenommc» z» habe». Ein räthselhafter Mord. In, sürsterzbischösliche» Palais in Wie» ist am Frcilag Abend ein Vor breche» verübt worden, dem ein Menschenleben zn», Opfer gefallen ist. Weder sür die Moiivc dcr Thai »och für die Ernirung der Person des Thaters hat man bisher die geringste» Anhaltspunkte gewönne». Das snrsterzbiichiislichc Palais, ein vier Stock hohes, am Slcphansplatzc stehendes Ecbände, enthält i» de» obere» Stock,vcrken die Wohnungen dcr Alumnen, in, ersten Stockwerke die Hanscapcilc, in, Hochparterre links von, Eingänge die Kanzlei dcr Kirchcnverwalinng »nd rechts die Wohnung des Dieners dieser Pcrwaitnng, eines alten Mannes von etwa 70 Jahre», vo» den, bis zur Sninde >,»r der Taufname „Johann" bekannt ist. Tie Wohnung dieses Dieners besieht mir ans einem cinsacl', aber nett eingerichteten Zimmer. Nach 0 Uhr Abends wollte einer dcr Geistlichen, welche im Hause wohnen, mit dem Diener Johann Rücksprache nehmen. Als er die vom Corridor ins Zimmer führende Thür offnen wollte, verspürte er eine» Widcrstand. Mit Mühe vsfneic er die »ach Jime» gehende Thür zur Hälfte nnd zwängte sicb, da er Schlimmes ahnte, durch die Spalte in den Raum. Er segle ei» Streichhölzchen in Flammen, und bei dem »ngewist'en Scheine dessen cn sah er zu seinem Entsetzen, das, ein menschlicher Körper, gege, die Thnrc gelehnt, ans dem Boden lag. Dcr Geistliche ries sogt, ich Hanslcnte herbei, welche Licht brachten. Beim Kerzenscheine erblickte man den allen Diener in einer Blutlache, mit dem Gesichte zur Erde gewendet, ladt anfdem Boden. Bom Polizei-Commissariate erschien dcr Vorstand, Ncgiernngsrath Heide, mit dem dienstthncndcn Comunssäc Starunnger und dem Pvlizeibczirk-« arzl l)r. Tennei. Es ist lei» Zweifel, daß der alle w.annciiictn rerbrechcrischen Anschläge zmn Opfer gefallen war. An dem Hinlerhanple, »nd zwar vom linken Ohr gegen die Mitte de- Hinterhauptes, fand der Polizci-Bezirksarzi Or. Dcimel drei schwere Wunden, die init voller Wucht mit einem stnmvie» Instrumente gcsührt worden waren. Diese 'Verletzungen wnrde» als absolut tödlliche bezeichnet. Nachdem inan de» Körper gewendct hatte, entdeckte man auch am Halse, nnd zwar von dcr linken gegen die rechte Seite, eine mit einem scharseu Instrumente bcigeörachte, die Muskel» und Sehnen dnr b- Ichnciicndc Wunde. Tneft Verletzung am Halft scheint dem Opfer früher als die drei tödlliche» Wunden zngcsügl worden zn sein. Dcr alle Mann Halle noch die Kr .st besessen, sich trotz dieser Wunde zur Wehre zn setzen. Ter tinte Zeigejinger ist an dcr Beuge der ganzen Breite nach durchschnitten. Tieft Wunde erklärt sich wohl dadurch, das; dcr Diener i» dem Augettbl'cke, als der bisher »»bekannte Mörder de» Hals seines Opfers durchschneiden wollte, »ach dem Messer griff und sich dabei verletzte. Ter alle Mann ver mochte sich jedoch des Thaters nicht zn erwehre» nnd stürzte i» dem Katnpse nieder, wobei ihm die tödtlichen Hiebe beigebracht winde». In dem Zimmer zeigt sich nicht die geringste Veränderung; alle Gegenstände befinden sich an ihrem Platze, und daraus folgert inan, das, der alte Man» unversehens über satten »nd. ehe er an eine ersotgreicbc Gegcnwchr denken konnte, niedergeschlagen worden sei. In der Blutlache zur rechten Seite der Leiche lag ein Cilbergnlde». Bisher ist noch nicht festgestelll, ob daS Geldstück dem Greise während des KainpseS ans dcr Tasche gefalle» ist oder ob cs der Mörder selbst verloren hat. Allein Anscheine nach hat ma» es hier mit keinem Nanbmorde zu th », den» >na» fand in dcr Wohnung des Dieners mehrere Taschenuhren »nd andere Werlhgegenstände an ihrem Platze und i» dem obersten Fache eines Schnbladkastcns eine Brieftasche mit einem größere» Geldbeträge i» Zehngulden-Banlnoten. Ter Mord dürste schon einige Stunden vor Entdeck»,», des Verbrechens verübt Word-» sein, lieber die Motive und die näheren Umstände der That fehlt biShcr jede Aufklärung. ErivahnenSwerth ist noch, daß von de» zahlreichen Passanten des Stephansplatzes »nd den vor dem Palais stehenden Fiakern während des ganzen Nachmittags kein ungewöhnlicher Vorgang beobachte» wurde- — Drahtnachrichten und letzte Meldungen. Chemnitz, 12. März 1892. Berlin. Die UnterrichtS-Commisfion deS «bgeord- netenhauseö Peschlosz einstimmig, die Petition, betreffend die Zulassung der Frauen zum UntverfftätSstndlnm, der Regierung zur Erwägung zn überweisen; ffe lehette jedoch den ans Errichtung eine» Gymnafiumb für MSdchen zielenden Antrag ab. Verkitt. Wie die „Boss. Ztg." erfährt, scheiden an, 1. April die Bezirkshattpllente in Dentsch-Ostafrika ans der Schntztruppe und treten ln den RetchSverwaltnngs- dienst über. Der bisherige Oberführer Schmidt gehe als Gonvernenr nach den Marschallinsetn. Berlin. Engen Wolf erklärt im „Bert. Lagebl.", er werde nach Zanzibar gehen. Darmstadt. Der Grohherzog hatte eine unruhige Rächt; der Puls ging schwächer, die Herzthätigkeit liest nachnnd erhöht so die Lebensgefahr. Paris. In der vergangenen Rächt erfolgte in einem Hanse an» Boulevard Saint-Germai» eine starke Ex plosion; die Untersttchnng ergab, bah die Explosion dnrch eine mit gehackten Eisenstiickcn gefüllte Bombe verursacht worden ist. Man schreibt diese That den Anarchisten zn, da der mit der Anarchistenaffaire von Saint-DeniS be schästigte Gerichtsrath Benoit in, Hanse wohnt. Sofia. Das von mehreren Blättern in Umlanf gesetzte Gerücht vom Ableben Stambutoff's erweist sich alö unrichtig; Stambuloff befindet sich vollkommen woht. D-r-utwortlich: sclc Politisch:?, Ocrttich-? »nd FeuM«t°»>st!sche, Julius Theiß! für Sächsisches: orariz Götze; sur den übrigen Theil der Verlebe»; sämmtlich in Cliemniy. (Hiii Aufbewahrung uud Rülsendung nicht erbetener Manuskripte wird nicht gebürgt.» Extra-Verlage! Der borliegenden Nummer ist eine Extra-Beilage beigesügt, welche vo» der Vorzüglichkeit des v»i» S. I-iitli In O«Ill»erN handelt und wird dieselbe einer geneigten Beachtung empföhle». Bei Nusivn, Nvissrksit, Vvr8eliloimung, Nru8l-, l,ungo>i- nnd NLl8l8lckvn angewandt, ist decselbe ei» uniidvr1ro<tgnö8 Nsu8- mitlvl. Zu haben in drei Flaschcngrößen ü 1 Mk» 1 Mk. 75 Pfg. und 3 Mk. 50 Pfg. Kräutcr-Thee ä Carlo» 50 Psg. Kein Geheimmiltel. Vestaudtheile sind i» der beigcsügtcu Ge brauchsaiuvcisilng angegeben. Prospekte mit Gebrauchsanweisung und viele» Atteste» bei jedcr Flasche. Central-Vecsandt durch <1. Liiiclr in S«N»e»»ps. Niederlagen in Chemnitz in dcr Nicolai-Apotheke Zivickaner- siraße 4, in der Adler-Apotheke, Johannis-Apotheke und Schlost-Apotheke, sowie in de» Apotheken zu Schöna»», Gablenz, Glaucha,», Zwickau, Marienberg, Lengeseld, Adorf, Aue, Ancrbach, Bärenstein, Bnchholz, Hohcnstein- Ernftthat, Frankenbcrg, Kirchberg, Luga«, Flöha, Plauen, Rcichenbach, Reinsdorf, Treuen, Nengersdorf, Oelsnitz» i. V. ie. Gasthaus Altendorf. Tm.ma, öffknltiotis kallmusilc, wozu ergebenst einladet Theodor Seifert. Pen»i>l>ktli>kr Fchiliaiiil sicht tim K»»i- Vl>g»»>>, thiitih »her still, mit li>. äil.ltW Mrk. Holter keioiiili «oll»0kislilh. Lsserteil iiiiter st. 80 in iter Altts-Aiolt itieses Blattes iiieitciziilkm. Feinste Eiernn-elu, eigenes Fabrikat, ciiipfichlt die Feinbäckerei von Ulbert Villip 86v. (Inh. Vki'tllVlllstte 8teililllilile bleikt.' Oklsnitr-l-ugaukr, b. krällliicolite vorNioiil ru soliooll. Unserer lieben Mutter und Groß mutter L. stülm die hcrzl. Glückt», zm» Geburtstage. 0. O. Uns. gut. Mutter, Fr. Franke, die hcrzl. Glückiv, z, Geburtstag. H.». M. Herrn Emil H. i» CH. Ihne» kam dte Schnecverwchnitg am Freit. Abend wvhl sehr z-sialt. Nicht wahr? Da braucht. Sic nicht Wort z. halt. Man kan» sich irren. Doch ist man verpflichtet, den Jrrthnm ein- zngcstchen, sobald man ihn erkannt. Jst'S nicht so, lieber Bruno? Wir reflcctften ans die große Wurst, Herr Schlächtermeister! Stammtifch bei K. Ter betr. Herr Bäckcrmstr. ans dcr M—str. wird crs. die Kartoff ii» Brot mehr zn zerdrücke». It 1 t 1 v. Eine Iran, Inhaberin rincs kleinen Geschäfts, deren Gatte be reits seit 4 Jahren vollständig ge lähmt ist und daher nicht» ver dienen lan», bittet edeldenkende, vermögend, Leute um «in Darlehn von 250 Mk. gegen monatliche Abzahlung. Gefl. Offerte» unter F. L« nimmt die Verl. Anstalt d. Bl. entgegen. Was ist denn, fragt man allcrwärts, Im Weltcraml passirt. Daß eS noch jetzt i», Monat März, So kannibalisch friert? Inst, wie zur lieben Weihnachtszeit, So eisig isl's »nd kalt, Ob dcr Kalender, groß »nd breit, Auch kündet Frühling bald! Der Ofen, dieser Nimmersatt, Gar viel an Futter kost', Und wer nicht reich zu feuern hat, Dcr klappert halt vor Frost! Tie ulivvrsicht'gen Bogelcin, Gekommen über's Meer, Sic sehen ihren Fürwitz ein, Und frieren desto mehr! Mit »ie»sche»srcn»dliche»t Gemnth Hat Gottfried S«hleenhain, Gestapelt Pelz- und Filzgcschüh' Jetzt auf in dichten Rcih'n! Ill itttlttt Mslerstr. Iß. Äichoiich.ÄMlikMc Eick, EMMr und jede Reparatur empfiehlt X. Lö. stlntliiSi, Brühl 2S. «»II»» geivährtDarlehn« mit od. ohne Amortisation gegen gute erste Hypotheken. Vertreter: Bruno «erber, Ufrrsir. 4» Ik.