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Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189203138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920313
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-03
- Tag 1892-03-13
-
Monat
1892-03
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.03.1892
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Nr. «1. - 12. Jahrgang. Dl» an jedem Wochentag Abend (mit de« Datum de» folgenden Tage») zur Ver sendung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer LandeS-Anzeiger": mit täglich einem Extra-Beiblatt 1. Kleine Botschaft L. Sächsischer Erzähler ». Sächsische Gerichtszeitnng 4. Sächsisches Allerlei 6. Jllustr. Nuterhaltungsblatt 6. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbnch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Psg,. bei den Post-Anstalten 7b Psg. sächsischer Ltilites-Ailseiscr. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Dir tzanptdlättrr de- »Sachs. LandeS-Auzeigers" erscheinen (ohne Vessru Extra-Beiblätter) auch in einer billigere» Sonder-Ansgabe alS: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz nionatlich 40 Psg. frei In» Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg. mit Zntragen. PostzeitnngSpreisliste für 4892: Nr. 1342. Sonntag, 13. März 1892. Der Stichs. LandeS-Anzeiger ist für da» Jahr 1892 eingetragen in der deutsch«, Post-ZeitnngS-PreiSliste unter Nr. 5b80, in der österreichischen nnter Nr. 28bl, FürAbonnenteiierscheint jeeinmalimJahr: Jllustr. WethnachtSbnch (Jahrttbiich). Verlags-Anstalt: »Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. S. Fernsprech-Anschlnß Nr. 136. Tclegr -Adr.: LandeS-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: Raum der Kgespaltencn CorpuSjeile (ca- 10 Silben fassend) für in SaLsen wohnende Inserenten 1b Pfg., für außerhalb Sachsen wohnende Inserenten 20 Psg. — Bevorzugte Stelle (Ispaltigc Pctitzeile) 30 Psg. — Unter »Kleine Anzeigen die «gespaltene Petitzenc (ca. 8 Silben fassend) 10 Psg. — Anzeigen können nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der große» Anslage längere Zeit erfordern. —- Die Anzeigen finden ohn» PreiSausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den »Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere SondeMnsgabe der Hanptblätter des „Sächsischen Landes-AnzeigerS" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter). Politische Rundschau. Chemnitz, de» 12. März 1892. Deutsches Reich. Der Kaiser hat sich von seinem Unwohlsein insoweit wieder erholt, daß er >'»> Laufe des gestrigen Tages da» Bett ver lassen konnte, doch blieb er schonungshalber noch im Zimmer. — Anfang» Juni beabsichtigt der Kaiser Oberschlesien zn besuchen, um der Vermählung des Fürsten Radoli» mit der NeichSgräfin von Oppersdorf bcizuwohuen. — Auch gedenkt der Monarch i»> Sep tember d. I., während der reichSländischcn Kaisermanöver, etwa 10 bis 12 Tage in Lothringen zu verweile» und auf dem Schlosse „Ur- ville" Wohnung zu nehme». — An» Bukarest wird gemeldet, daß der Gegenbestich de? Kaisers in Rnmänien bi» zn den läng» der Befestigungslinie Galatz-Fokschani statlfindenden Herbstmauövern ver schoben worden ist. Der Herzog von Cnmberland. Ans Dresden wird der »Cöln. Ztg." als verbürgt folgende Thatsache mitgetheilt: „Vor einiger Zeit erhielt ein hiesiger, sehr angesehener Pädagog, der Direktor eines Seminars, den Auftrag. dem Herzog von Cnmberland einen Erzieher für seinen älteste» Sohn, Georg Wilhelm, vorznschlagc». Der Direktor reiste nach Gmunden nnd stellte in seiner Unterredung mit dem Herzog natürlich die wichtige Frage, welch« Haltung der gewünschte Erzieher zn den Ereignissen von 1866 einnehmen solle. Darauf habe der Herzog de» dringenden Wunsch ausgesprochen, daß seinem Sohne die traurige» Verhältnisse jener Zeit möglichst fern gehalten werde» möchten und er ohne Vornrlheil ans gut tentscher Grundlage erzogen werden solle. Aus dieser Wendung darf man gewiß auf die Stimmung des Herzogs nnd auf seine» Wnnsch schließen, daß Prinz Georg Wilhelm dereinst einen dentschen^Thron eiunehme» möchte. Diese Wendung wird in sonst »uterrichleten Kreisen dem Einsinsse des sächsischen und dcS bayrischen Hofes zngeschrieben." — Aus Brannschweig schreibt man dem genannte» Blatte in derselbe» Angelegenheit: »Daß man e» so darstellt, als ob es rein in daS freundliche Belieben des Herzogs von Cnmberland gestellt wäre, sein em Sohne de n Thron von Brannschweig zu sichern, und daß «ine solch« Darstellung in ernsthaften Kreise» Glauben findet, ist sehr verwunderlich. Kan» ma» wirklich glaube», daß Preußen der welsische» Agitation einen neue» Stützpunkt durch Errichtung eine» WelsenregimenlS in Brannschweig geben werde, und mnlhct man den Braiinschweiger», die von einer Herrschaft der hannoverschen Welfenlinie durchaus nichts wissen wolle», zu, sich ohne Weitere» zn einem solche» Experimente herzngeben? Den» auch der fanatischste Welfe wird nicht behauple» wolle», daß in Brannschweig Stimmung für die hannoversche Wellen linie, bezw. den Herzog von Cnmberland vorhanden sei. Als bei einer der letzte» Neichstag-wahlen die Welfen ine Wahlkreise Braun- schweig-Blankenburg einmal mit einem eigene» Candidale» anftrale», erzielten sie ganze 700 unter 25,000 abgegebenen Stimme». Tie Brannschweiger wollen von einem welfischcn Regiment nicht» wissen, sie wollen — unter Wah ung ihrer financiclleu Selbständigkeit — möglichst iiiiiigeli Anschluß an Preußen, und nenn auch die Re gierung in den letzten Jahren, namentlich wegen ihrer kirchlich-ortho doxe» Richtung große Verstimmung i»> Lande erzeugt hat, so erwartet und wünscht man nichtsdestoweniger doch nicht, daß etwa der Regent Prinz Albrecht ohne Weiteres einem jungen Cnmberland Platz mache. Doch dies nur als Stimmungsbild. Wie wir ans guter Quelle höre», habe» die Verhandlungen mit dem Herzog von Cumler- land von vornherein nur financielle Frage» betroffen» nnd alle weiteren Folgerungen fallen von selbst weg. Im klebrigen ist cs unsere wohl- begründete Ansicht, daß der Herzog von Cnmberland vor Jahren den richtigen Anschluß versäumt nnd eine Gelegenheit verpaßt hat, wo cs damals noch möglich gewesen wäre, seinem Sohne die Aussicht aus die Thronfolge in Brannschweig offen zu halten. Im Befinde» des Grösst,erzogs von Hessen ist bisher keine wesentliche Nenderung «»getreten." In preuhischk»« Abgeordnete»,kreisen ist von einer Ersetzung dcS Landwirthschaslsministers v. Heyden durch einen schle sische» Gutsbesitzer die Rede. Dev .Reichsbote" schreibt, daß der Petersburger Cor- respondcnt des „Standard" eine neue Lüge über den deutschen Kaiser, freilich mit alle», Vorbehalt, berichte. „Es war," so meldet der be treffende Corrcspondent seinem Blatte, „bei Gelegenheit des Diners des brandenbnrgischen Provinziallandtagcs. Der deutsche Kaiser hatte seine Rede gehalten und einer der anwesenden Her»«» bemerkte. Le. Majestät möge, wenn auch von dem kommende» Ruhme über zeugt, doch nicht vergessen, daß Rußland hinter ihm stände. „Ich werde Rußland zn Pulver zermalmen," war die Antwort des Kaisers. Von diesem Aussprache in Kenntniß gesetzt, leitete General Schnwalofs Erhebungen ein» welche die Thatsache, daß der Kaper die Worte ge sprochen, bestätigten. Er berichlcte infolgedessen über die Angelegenheit an Herrn von Giers, welcher wiederum dem Zaren von ihr Kunde gab. Alexander 111. sandte daraus zn General Schweinitz und er klärte diesem: „Sagen Sie Ihrem. Kaiser, daß ich eine halbe Million Soldaten mit dem größten Vergnüge» über die Grenze lchichen werde, wenn er mit seinem Zermalme» z» beginnen wünscht." -'Es scheint schreibt nun diesbezüglich der „Reichsbvte," daß keine Luge über den Kaiser so dreist ist, daß sie nicht in der liberalen dcnlsche» Presse, in Rußland und — England aufgebracht würde. Chlcagoer Weltausstellung. Durch einen NachtragSctal sollen die Kosten der Neichsbetheiligung an der Weltausstellung z» Chicago im Jahre 1893 >»» das Doppelte des bisherigen Betrages erhöht werden. Bewilligt waren bisher eine Million Mark. Nun mehr sollen zwei Millionen gefordert werden. Angesichts der wach senden Bedeutung, welche die Ausstellung auch für Europa erlangt hat, reichen die bcreitgestellten Mittel zu de» Aufwendungen, welche seitens des Reichs zn machen sein werde», nicht aus. Nach dem Fort schritte der Vorarbeiten für da» Unternehme» können Zweifel darüber nicht bestehen, daß es sich „m eine Ausstellung von hervorragender Bedeutung für den Weltverkehr, insbesondere auch für die Ausfuhr .der europäischen Länder nach Nord-, Mittel» und Südamerika, sowie nach Ostasien nnd Australien handclr, und daß für die daran bcthei- ligten Staaten eine i» jeder Beziehung würdige Repräsentation erfor derlich sei» wird, >»» die Wichtigkeit ihres Ausfuhrhandels zur Geltung zu bringe» nnd dessen Interessen gerecht zu werden. Für die Hinterbliebenen der Kniitzel'schen Expedition. Die 100,000 Mk, die zur Entschädigung für die Hinterbliebene» der Kiiiijel'sche» Expedition nach Witn zur Auszahlung gekommen sind, worüber wir gestern berichtete», rühren der „Voss. Ztg." zufolge nicht vom Fürst«, Hohenlohe-Langenbnrg, sondern vom Kaiser her. Fürst Hohenlohe habe, wie cs heißt, die Summe nnr als Mittelsperson dem Auswärtigen Amte überreicht. Die Kammer der Neichsräthe ging, wie ans München be richtet wird, über den Antrag der Abgeordnetenkammer aus Herab- etzung der Persvnentarife zur Tagesordnung über. Der Vorschlag Pvschingcr'S, die Staatsschuld theilweise in eine niedrig zn verzinsende Prämienschnld nmznwandeltt, wurde nicht berathen. Dortmnnd-Ems-Canal. Nach der dem preußischen Ab geordnetenhause zngegangcnen Denkschrift über den Dortmiind-EmS- Canal ist durch Aendcrnnge» dcS Vorprojekts ein Mehraufwand von 4,770,000 Mk. bedingt, worin ei» Betrag von 1»/. Mill. enthalten ist, der im Interesse der erleichteclc» Ausführung des Mittelland« Canals aufgewendel werden soll. Oesterreich-tttlgcnn. Erklärnng des ungarisch", Ministerpräsidenten. Ministerpräsident Graf Szapary erklärte, daS Bnndniß Ungarns mit Oesterreich scibcidcnTheile» ersprießlich. Ein Unterschied i» der politischen Mission beider Staaten bestehe nicht. Di« maleriellcn und wirth- schaftliche» Jnleressen möchte» Ungarn ans de» Orient verweise». Die ganze Vergangenheit spreche jedoch für ein Zusammengehen mit dem Westen. — Ein komischer Zwischenfall. Im ungarischen Unter Hanse kam es vorgestern zn einem komischen Zwischenfall. Der Mi uisterpräsident Gras Szapary erwähnte, während der Wahlen habe Graf Albert Apponyi den Wähler» seine baldige Berufung zur Ministerpräsidentschast in Aussicht gestellt. Graf Apponyi leugnete daS. worauf Szapary ein deutsches Wahlschreibe» Apponyis an deutsche Wähler mit obigem Inhalt vorlas. Daraus dann große Heiterkeit rechts »nd aus der äußersten Linke». Italien. Verhaftungen. Nicht weniger als 138 Mitglieder des Ge- heimbundcS Malavita sind gestern von der Polizei i»Tarent ver haftet worden. — Rothstand. Die Noth nnter den bischäftigiiiigs- lvsen Arbeiter» Venedigs ist sehr groß. I» de» letzten Tage» haben wiederholt drohende Ansammlungen stattgefnndc». Vor der Redaktion d s Vvlksblatles „Corriere del Matli'no", welches die Arbei'teragita tivn vernrtheilt hatte, kamen Ausschreitungen vor. Die erregte Menge bewarf die Fcnster mit einem Steinhagel und wollte das Local stürme». Die Polizei verhaftete mehrere Ruhestörer. Belgien. Explosion. Nach einer gerüchtweise» Meldung ans dem Kohlenbecken von Charlervi hat in ciner dortige» Grube eine Explo sion schlagender Wetter stattgefunden. 200 Grubenarbeiter solle» cingefahre» sei». Weiteren Meldungen ans Auderlucs hat sich die Grubcncatastrophc in einem Stollc» vo» 120 Meter Tiefe ereignet. 270 Arbeiter waren im Bergwerk, gegen 40 waren durch den Schacht II wieder ansgefahren. 16 Verwundete wurde» in entsetzlichem und hoffnl'.ngslosei» Zustande heranfgcschafft. Bia» befürchtet, daß die Zahl der Opfer sich über 200 beläuft. Eine große Menschen menge umsteht in gedrückter Stimmung die Einfahrt des Schachtes- Großbritannien. Ter neue Eaudidat des Erzbisthnms Westminster. Wie der römische Correspondcnl des „Daily Chronicle" meldet, gilt es in vatikanische» Kreisen für höchst wahrscheinlich, daß der Papst von den drei Ccindidateu sür das Erzbisthum Westminster sich für de» Bischof von Salfcxd, vr. Vanghan, entscheiden wird. Der Fastenbries vr. Vaughan's, worin er auf die Arbeiterfrage einging, hat einen ausgezeichneten Eindruck im Vatican gemacht »nd gilt als Zeichen dafür, daß der Bischof in die Fnßstnpfen des verstorbenen Cardinals Manniug zn treten gedenkt. — Uni die englische Empfind- lichkcit z» schonen, hat der Vatican von der geplanten Nencintheilnng der katholischen Diöcescn in England, zn welcher die Wieder-Erricht- ung der Erzbisthümer von Ccinterbnry und Jork zählte, Abstand genommen. Rußland. Graf Leo Tolstoi. Die russische Negierung, die den Grafen Leo Tolstoi auf sein Gut verbannt hat, beginnt nttiimehr auch seine Schriften indie Acht zu thun. Das russische Ministerin», des Inner» hat die Colportage de» Toistoi'schcn Märchens „Iwan der Narr" verboten. Das Märchen schildert in malerischen, phantastische» Bildern die trostlose Lage des »»Icrjochten NnsscnvolkcS »nd hat bei seinem Erscheinen ans die russische Gesellschaft eine» tiefen Eindruck hcrvorgcbracht. Orient. Zur Ermordung vr. Vttlkowitsch's. Ans Constantinopel wird gemeldet, daß ein Bulgare, Namens Christo, seine Mitwissen- chaft a» der Ermordung des bulgarischen Gesandten vr. Bulkowitsch eingeslandc» habe. Christo hätte cs im Aufträge, der Agenten der russische» Post i» Constantinopel und der Corrcspondenlen des Odessa« Bulgarencomitces übernommen, einen Mörder für Vnlkowitsch zu stellen. Da er aber hierfür keinen geeigneten Mann finden konnte, hätten Schischmanow »nd ein gewisser Tnsektschiw, zwei Russe», angeworben, die den Meuchelmord ansführten. den Aufenlhakt des CapitäuS Sander nachwcist, der am 15. Mal 1872 Befehlshaber des deutsche» Dampfers „Amalie" war. —? Zschopau, 12. März. Um die größeren Tonschöpsnngm unserer Meister, namentlich auch auf dem Gebiete geistlicher Musik» wie die Oratorien eine- Händel, Mendelssohn a. A. in würdiger Weise vorzuführen, dazu gehöre» musikalische Kräfte, welche anfzu« bringen viele Städte nicht im Stande sind. Unsere Stadt ist in der glücklichen Lage, die geeignete» Kräfte zn besitzen. I» de» niusika- lischen Abendunlerhaltuiigcn des königl. ScminarS hörlen wir in der Aula dieser Anstalt, allerdings »nr mitClavier- und Oigelbegleitiing, aber doch in ganz trefflicher Weise, de» „Meisins", „Elias", „PaulnS", „Israel in Aegypten", „Die Schöpfung" ». A. Seit dem aber Herr Musikdirektor Woldert eine »ach jeder Seite vor zügliche städtische Capelle sich herangebildet hat, konnte» diese Ora torien auch mit Orchesterbegleitniig, also i» ihrem volle Glanze, ans« geführt werden. Nicht »nr der von dem verstorbene» Herr» Schul direktor Rade in hervorragender Weise herangebildcte Chorgesang« verein nnd der ja i» weile» Kreise» rühmlichst bekannte Seminar chor, sonder» auch die Cantvreigcsellschast »nd die Chorgesangschule lasse» über eil vorzügliches Stimmmalcrial zur Aufführung der Chöre verfüge». Am nächsten Bußtag findct nn» in hiesiger Stadlkirche unter Leitung des Herrn Canlücs Sühne! eine geistliche Musik« au sführn n g statt, in welcher außer Orgel- und Violoncellvorträgeu (Herren Cantvr Nestler-Ehrenfri'cdcrSdorf und Fritz Zeun, Mit glied der hiesige» städtische» Capelle) nnd dem R. Schnmann'sche» „Abendlied" für Streichinstriiniente (städt Capelle), der erste Thcil des „Pa »Ins" zur Aufführung kommen wird. Außer der städt ischen Capelle, der verstärkten Cantoreigescllschast und der Chvrgcsang- schule wirken als Solisten mit: Fräulein M.,Siegerl ans Frei berg, Frau Scminarlehrer Vetter hier, Herr Bürgcrschnllchrer Wolf hier »nd Herr Cantor Bergelt ans Erdmannsdorf. — Schwindler verhaftet, Musikdircclor Köcher, der Schwindler, der in Geringswalde die Nochlitzer Sladtcapclle prellte," ist jetzt seinem Schicksal verfallen und für einige Zeil un schädlich gemacht worden. Durch Heirathsschwindcl verschaffte sich Köcher in letzter Zeil in Erfurt, sowie in und bei Naumburg ver schiedene Geldbeträge, indem er die betreffenden „Bräute" um die Gelder betrog. Vorige Woche ist der Gauner »n» in Hannover auf Veranlassung von Erfurt aus sestgenvmmen worden, als er ebe» eine» Brief einer dortigen „Braut" in Empfang nehmen wollte, ^. — Unter falscher Firma. In der Umgegend von Lei Sn ig sind am Sonntage Druckschriften von HanS zn HanS getragen »nd mit den Worte» übergebe» worden: „Hier bringe ich Ihnen etwas zu lese» — vom Verein für innere Mission. Drei Druckschriften." Bei der Durchsicht ersuhr man, daß man erhalten hatte: I)einsvcial« demokratisches Flugblatt mit der Ansschrist: Die Svcialdemo« kraten komme»! 2) das auf dem Parteitage zn Erfurt 1891 be schlossene Programm der socialdcmokratischen Partei, und 3) ei» Exemplar der „Volksstimme" Nr. 107 vom 11. September 1891. — Luthe» sestspiel in Bnrkhardtsdorf. Seit längerer Zeit hat sich in Bnrkhardtsdorf ei» Comitee behufs Ausführung d«S Herrig'schen Lntherfehspiels gebildet, »nd cs haben bereits seit der Zeit stetig Probe» stattgefunden. Die Ausführungen desselben sollen dem Vernehmen nach mit vorzüglicher Garderobe jener Zeit au». 31. März d. I. in Bnrkhardtsdorf im Gasthose „Zum Anenberge" ihren Anfang nehmen. —IV. JahttSdorf im Erzgebirge, 10. März. Im hiesigen Nalurheilvcrei» wird Herr Dircctor Hiecke ans Chemnitz Sonntag, den 13. März, Abends von V28 Uhr au im Saale des „Felsenkeller" einenHerrcnvortrag über Mcinncckcaukheite» (Hämorhoidallciden) halten. Nichtmilglicdcr» ist der Zutritt gegen ein geringes Eintrittsgeld, ge staltet. Da das Thema ein sehr wichtiges und Herr Hiecke bekannt lich ein gewandter Redner ist, so kan» mau sich der Erwartung hingcben, daß der Besuch ein zahlreicher sein wird. — Selbstmorde. In Mittweida hat der Handarbeiter Carl Göttlich Schilling seinem Lebe» durch Erhänge» selbst ein Ende gemacht. Als Beweggrund ist Schwerninth anzunchmen. — Am Mitt woch Vormittag ginge» beim Ausladen eines Fuders Stroh in der Nähe des Dorfes Beucha bei Grimma die Pferde eines Guts besitzers durch, wobei eine 20jährige Dicnstniagd von der Deichsel de» Wagens fiel nnd so unglücklich überfahre» wurde, daß der Tod bald darauf cintrat. Ans Kummer über den Tod dieses Mädchens, seiner Geliebten, nnd nm neben ihr begraben zn werden, versuchte am Donnerstag früh ein in Beucha dicncnder Knecht, sich selbst de» Tod zn gebe» und brachte sich eine Wunde am Halse bei. Infolge seine» bedenklichen Zustandes hat man ihn nach Leipzig in das Krankenhaus gebracht. — Todtenliste. Am Mittwoch Abend starb in der Anstalt Bclhesda in Niederlößnitz Heinrich Cordes, der Wiederanfänger der lutherischen Tamnlen-Mission, geb. 1813 zu Betzendorf be« Lüneburg. — In Zwickau verstarb infolge Lnugciischlagcs Landl gerichtsdirector Bchrnaner. Sächsisches. — ZahkttNsiöel»,stell,,„ge„. Wittwe CH. I. Nösler in Seifhemicrsdorf. — Kaufmann C. E. Göhring in Auerbach i. B. — Seiler nnd Handelsmann F. I. N. Rhmischüssel in Dippoldis walde. — Ramhafte Belohnttttg. Eine Belohnung von 40,000 Mk. verspricht ein Herr C. Lehmann in Blasewitz Demjenigen, der ihm Chemnitzer Stadt Anzeiger. Die Freunde unseres Blattes werden ersucht, uns wichtige Begebenheiten giiligst »NlznIdeNeN. Chemnitz, den 12. März. — Seltene Bernfstteue. Seil dem Jahre 1850, also seit nunmehr fast 42 Jahren, ist die Zwirnen» Frau Mathilde Anna Kramer geb. Nnttlosf in Altendvrs in der Kammgarnspinnerei der Firma Burma»» L Co. in Kappel beschäftigt. Als Anerkennung für diese Ansdauer in ein nnd derselben Arbeitsstelle hat da» Ministerium des Innern der pflichtgetrcuen Frau die „Silbern« Medaille für Treue in der Arbeit" verliehe». Diese Auszeichnung wurde der braven Arbeiterin am vergangenen Freitag in Gegenwart de« gesammtc» Arbeiter- und Beamtenpersonal», der Inhaber der Firma und ihrer Angehörigen, sowie des Gemcindcvorslande- von Kappel Herrn Kühn, durch Herrn AmtShaiiptmann Merz unter herzlicher Ansprache überreicht. Die Herren Geschäftsinhaber ehrte» diese seltene VerufStrcue ihrer Arbeiterin durch Ueberreichung eine*
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