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Sächsischer Landes-Anzeiger : 06.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189203067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920306
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-03
- Tag 1892-03-06
-
Monat
1892-03
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 06.03.1892
- Autor
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Nr. 5b. «tchs1»ch-, «»»de».««,-»-«» <«hem»ttz<» «emera».«»ie»Oe»>. 6. März I89L seien Staatsbeamte und ihre Aufgabe letiglich derSLutz der Reilsaugehöngen und de- deutle» Handels. HaudelSverdiiidnugen anzulnüpsen, sei nicht ihre Ausgabe. Abg. Sconnla (Ceutr.) möchte dcii wichtigen Consuln lelniscke Bei räthe 1eigcg>beii lebe», »in fortlaufende Berichte über Industrie »nd Handel des betreffcnecn Landes zu erstatten. So geschehe eS z B. seitens Englands ' StaatSsecrcler Frhr. v. Marschall erklärt, dag wir üoec die Verhält' «lsse der Länder, in denen wir Cvnsulate hätte», sortlansend durch Berichte der Konsuln all dein Lausenden erhalten würden. Abg. Kr. B-rinberger (dsr) ist mit de» Leislungcu uiiferer Consuln in dieser Veffc mig ganz zusriedeu. L'.an solle sich doch davor hüten, den Lousiil» z» viel ziizumnthen. Abg. Sczinula (Ceutr.) beuiängclt namentlich die Berichte unserer Konsuln in Rnsiland; wir hätten deshalb nicht rechtzeitig Nachritte» über den Nolhftand crh.llcn. Betonter- gilt dies vc» dem Gencralconiul in Warschau. StaatSsecretär Frbr. v. Marschall antwortet, daß der Generalconsul über die russische Mißernte gar keine» Bericht zn erstatte» ansgefordert worden sei. Ter Abschnitt .Generalconsnlale" wird daraus unverändert bewilligt. Beim Titel .Zu geheimen Ausgaben" erkennt Abg. Nickerl (dsr.) a», daß solche Fonds eine Nothwendigkeii seien. Nnr könne mau über die Höbe de« Postens vcrickncdencr Ansicht sei». Bedauerlich sei, daß die Frage mir vem Welfenfond zusaunnengebracht worden sei. Wäre die Nothwe idigkeil der Erhöhung nachgewie en, sa würde sie auch bewilligt werden. Siai: dessen habe Kras Caprivi diese Erhöhung als Voraussetzung für die Lös! »g der Welseufendfrage hiiizesiellt. Tie Vergleiche mit den i» anderen Läudero bewilligte» Summe» halte er nicht für zutreffend- Nähere Auskünfte feien in der Kommission nicht zu erlangen gewesen, es sei nnr iinigerdeilt worden, daß der preußische Miniiterpräsicent ein Schreiben an den StaaiSiecrctär tcs AuSwLrtigc» Amtes gerichtet hat, in dem derselbe anz-igw-, dieses Amt würde vom I. April er. ab keine» Pfennig mehr ans dem Welse.l-oud erh 'lren- Er erlaube sich heute, au deu Reichskanzler die Bitte um nähere Auslnusr zn richten- Reichskanzler Graf Caprivi: Es ist richtig, daß vom l. Aprilan bos Reich keinen Psenuig uiehr ans dem Welfenfond erhalle» wird. Es ist fern« richtig, und das erkläre ich Zur Beruhigung des Abg. Rick.rt, daß bte preußische Regierung mit den Borarbeneu bejdbäirigt ist, »m eine» Ge- setzrntwurs einznbringc», der eine andecwene gesetzliche Verwendung des Welsensouds hcrbeisühreu solle. Abg. Gras Ballest reu, (Ceutr.) erklärt, daß seine Freunde für den Fond stimmen würde». Tcrsclvc sei angemessen und ausreichend. Gleich zeitig sprecht er seine Freude über die Erklärungen des Reichstages be züglich d es Welsensonds aus, und er hoffe, die Regelung werde nach den Wünsche» des Volker niid nächste» ewigen Regeln der Gerechtigkeit ersol en. Abg. vofn der Decken (Welfe): Ter Welfenfond ist bestimmt gewesen zur Abwehr von Angriffe» ceS Königs Georg. Was hat aber bas Reich mit solchen Angriffe» zu thun? Es ist auch sestg,stell,, daß der Weliensoud z» Zwecke» benutzt worden ist, die mit Unternehmungen des Königs Georg gar- uichts zu thnu habe». Präs, von Levetzow ersucht den Redner, nicht zn sehr auf die rein preußische Angelegenheit des Welsensonds einzngchen. Abg. von der Decken (sortsahrend): Ich kann die Mißstände des Welseiisouds nicht beleuchten, ohne ans seine Entwicklung einzugchcii. Präs, von Levetzow: Was zur Sache gehört, darüber hat der Prä- stdent zu entscheide», nicht Sic (Beilall). Abg. von der Decken (sortsahrend): Bis zum 1. April sind doch noch Gelder ans dem Weliensoud vorhanden. Ruft inan auch den, Präsidenten Bravo, so dürse mau doch nicht glauben, daß man damit einen Sieg erfochten habe. Der Welseniond sei er» verderblicher Fond. Präs, von Levetzow: Wen» das der Fall, jo hat das Reich doch damit nichts zu thun- Nachdem Bennigsen für die Forderung eingetreten, wird dieselbe mit großer Mehrheit bewilligt. Tagegcu stimmen die Socialdemokrate», Volks- Partei und einige Freisinnige, darunter Richter. Der Rest des Ordinaiiums Etats des Auswärtigen Amtes, mit Ausnahme der Besoldungen der Colvnial- beamlen, welche init dem Colonialclat discmirt werten, wird dcbattelos ge nehmigt- Die weitere Berathnng wird ans «onnabeud 1 Uhr vertagt. Abg. Heymaim gestellter Antrag au, Erwägung mit 21 gegen S7 Stimme»da» Lvgi», Welche» die früheren hiesig«» Thlllärzte illlie batte».' abgelehnt worden, auf sich beruhe» gelassen. Auch bezüglich aller noch übrige» beziehen Petitionen wurde de» Tepuialion-anlrägcn gemäß entschiede» und zwar " ' wurden der Regierung überwiesen zur Erwägung: Die Erbauung der Eisen bahnlinien Halsbrücke Noffen, Müstenbrand-Limbach, Waldheiui-Kriebelhal, die Herstellung einer Verdintung der Chemnitz A»e-Adorfer Bahn von Zwönitz ab mit der Annaberg-Schwarzcnberger Li ie mit Berührung der Städte Gründen» und Elterlein und die Unuvaiidlnng der Personenballestelle Zschaitz in eine Gnierabsetziing stelle: ferner zur Keniitnißnahine: Die Erbauung von Eisenbahnen von Wilsdruff n ck> Zollhaus, Tcntichc bora und Miltitz, von Limbach »ach Miltweida, der Anschluß der Schmalspurbahnen von Geyer- Thum an die ev. zu erbauende Zwönitz-Annaberg-Scbnar enbcrgcr Linie, die Herstellung einer Verbindung zwischen Zwickau und Planitz und die Durch führung einer Zschopanthatbah». Alle übrigen Petitionen blieben auf sich beruhen. Vom Landtage. Am 4. März nahm di- 1. Kammer den Bericht der S. Deputation über die Ergebnisse der bei der A lterSre» te»b an k für de» Schluß des Jahres 1889 aufgenomiucne» Inventur enigege». Kammerherr Fchr. von Friese» bedauerte, daß diese so segensreich wirkende Anstalt verhältnißmäßig immer noch sehr wenig benützt werde. Ferner regte Redner die Froge an, ob eS nicht möglich wäre, mit der Altersversicherung zugleich eine staatliche Lebensversichernng zu verbinden- Tie von Jahr zn Jahr übcrhandnehineude Hebers lmldung nnscrcS landwirthschafilichc» Grundbesitzes liege zun, Theil Mit daran, daß die Ecbanlprüche der Fainilienangehürigen Hypothek,r>ich eingetragen werde», so daß »ach dem Tode des Besitzers das betreffende Grundstück meist verknust werden müsse, weil die Möglichkeit nicht gegeben sei, daß es ein einzelnes Fainilienglied übernehmen könne. Das in H> iniover »nd Westsalc» bestehende Höserccht gestalte es, daß ei» Einzelner den Hos übernehmen könne. Hierin liege aber eine Härle für die übrigen Erben. Es habe sich nun dort die Sitte cingcbnigcrt, daß der Hofbesitzer sich in eine Lebensversicherungsanstatt cinkause, lodaß nach seinen, Tode die Miterden durch »ie Versicherung:i,»»nie entschädigt werden könne». Tici'crVorgang habe daher auch ihn, (dem Redner) den Wunsch nahcgelegt, eine ähnliche Einrichtung auch bei »ns zu treffen. Jedenfalls sei cs vorznziehe», den Erbe» ihre Ansprüche ans dem Wege der Lebensversicherung zu sicher», statt den Grundbesitz mit de» Erbaniprnchcn hypothekarisch zu belasten. Kammerherr Gras von Rex sprach in. Allgemeine,> seine BZliedigiing über die Jnveuinrergebnisse ansi Im Ucbrigcn meinte er, es beklagen zu müsse» daß die Versicherung mit Capitalvcrzicht vielfach dazu benutzt werde, um jenen Verwandten, wichen ei» Anspruch auf ei» Erbthcil zustehe, diese» Anspruch zu entffel.cn. Es sei bedauerlich, wenn zu einer dcrarligrn Schädigung eine Anstalt dienen müsse, welche »utcr der unmillelbaren Aussicht des Staates stehe. Te» Vor schläge» des Herrn von Friese» siche er sympalhisch gegenüber. Ncgicrnngs- commissar Geh. Finanzralh Kr. Tiller trug Bedenken gegen die Elnsührnng einer staatliche» Leben-Versicherung. Jedermann sc, Gelegenheit gegeben, sich durch Privatgesellschaften versichern zu lassen, die an Solidität nichts zn wünschen übrig ließe». Für de» Staat erscheine es an dererseits nicht rälhlich, einen Gewerbebetrieb zn cnlriren und damit Unter nehmungen, welche die vorhandenen Bedürfnisse doch ausreichend zu befriedige» i» der Lage sind, Concurreiiz zu mache» abgesehen davon, daß eine slaaitiche Lebe» Versicherung dein Staate große financiellc Anforderungen stelle» würde. Fälle, wie sic vom Grasen R>x angczogen worden, seien i», Interesse irr Erben allerdings zu beklagen, aber so vorihcilhast die Versicherung mit Capilalverzicht auch sei, so lasse sich bei der anerkannlen Nützlichkeit derselbe» doch auch eine mißbräuchliche Bcn»tz,»ig nicht vermeiden- Wollte ma» ries nnr halbwegs crreichcn so müßte eine cansno coguitio (eine der gericht scheu Entscheidung vorhergehende Untersuchung) angebahnt werde», welche sich ans die ganzen Fcimilicnvcrhältuisse erstreckte, dies sei aber schon der großen praktische» Schwierigkeiten wegen ansgcschlosscn. UcbrigcnS aber gehörte» solche Vorkommnisse zn de» seltensten Ers t einnngen. Frhr. v. Tanchnitz-Leipzig schloß sich den Wünschen de- Frhr, v. Friesen bezt. der Lebensversichcriing insoweit an, als die A»ssnhr»»g derselben nicht den, Staat, sondern dc» Privatgesellschaften überlasse» werde. Frhr. v. Friesen erklärte, daß ihn die abweichende Erklärung des Herrn 8>cg>crn»gSco,ninissars nicht abhallc» könne, de» Wunsch »ach einer Hcrbcisührnng einer staatlichc» Lebensversichernng ansrecht zn hatte». Er hoffe auch, daß die Regierung diese,n Gedanken doch „och näher treten werde. Gras vo» Rex bemerkte, daß er eine so weit gehende ennsao 00x1,itio nicht sür »otl,wendig halte, auch gehöre eine staat liche ttebernahme der Lebensversichcrung keineswegs z» dc» Unmöglichkeiten. NcgI.rnngecominiffar Kr. Tiller erweiterte noch sein Bedenke» gcgcn die vo» Freiherr» v. Friesen und Gras Rex ansge pro,bene» Wünsche, ebenso erklärte sich Gcneralronsnl Thiemc-Lcipzig aus praclischen Grnndcn gegen die lieber- nähme dc: Lebensversicherung durch de» St.mt. Tic Kammer beschloß hierani, sich i» Ucbercinstimutvttg mit dem Beschlüße der zweite» Kammer durch die Ergebnisse der Jnvcnrnr der Aliersrenlenbank für befriedigt z» erklären. — Die Pe ilionen des Gemcindcrathes zn Klotzsche »in Errichtung einer Apotheke daselbst und F. L. WächllcrS in Klaffenbach, Kostensordcrnng in Strassnchc» betr., wurde» sür unznlässig erklär!. Tic 2. Kammer führte an, 1. Mürz die Veialhniig über die Eisenbahn peiitionci, z» Ende. Die Petitionen um Erbauung einer Eiscnbnhn von Wiesenbad nach Königswaldc ließ die Kammer dem Tepnlalionscintragc ent sprechend ans sich beruhe». Bezüglich des Projektes einer Sccnndärbah» Wilkan-Höhlteich beantragte die Deputation, die betr. Petition ans sich de rnhe» zu lassen; diesem Volum entgegen stellte Abg. Vicepräsident Georgi den Anlrag, die Petition zur Kcnninißnahmc zu überweise». Abg. May sprach sich gegen die Annahme dieses Antrages ans mit de», Hinweiie, daß seitens der Flnanzdcpmation U nicht weniger als 150 Km. der erbetenen Bahnen der Regierung zur Erwägung und 310 Km- zur Kenntnisnahme cm- Pfahle» worden seien »nd daß deren Berücksichtigung allein eine Ban eil bis znn, Jahre 1901 in Anspruch nehmen würde. Ter Antrag Georgi 'and jedoch trotzdem mit 37 gegen 2ü Stimmen Annahme. Die Petition u», 'erbesserinig des Bahnhosswege» In Wolkensteii, wnrde, nachdem ei» v»m Sächsisches. — AllözcichttUttge». Ter Maschinenwärter Heinrich Tehncrt vom Hilse Gvlics-Schachle in Zgvicka» erhielt die große silberne Medaille t'nr Treue i» der Arbeit. Als Anerkennung sür die ge leistete» treuen Dienste crhic.t der Jubilar vom Vereine ein Ehren geschenk von 300 Mark. — Dem Schulknaben Adolf Otto Fankhänel in Bernsdorf bei Lichtensleiil ist für die mit Mnth und Ent- losiciiheit und nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Rettung des auf einem Teiche eingebrocheiien Sohnes des Bergarbeiters Siiegler i» Bernsdorf vom Tode des Ertrinkens eine Geldbclohiinng von 20 UI. seitens der konigl. Kreishaiiptniaililschaft gcirährt worden. — Zahlttngöcitisteüungen. sviaschincufabrikant G. Claus in Thalheil». — Putzmacherin L. M. Pirnbanm in Brand. (Nachlaß.) Conditor P. Apritzjch in Riesa. — Malerialwaare»geschäfts- Jnha'.erin. H. M. Schöne i» Kleinbauchlitz. — Tovtenlistc. I» Tresor» verstarb im 65. Lebensjahre der kgl. Hojscbanspiclcr und Lderregisscur Marcks. Derselbe gehörte über 20 Jahre dem Dresdner Hojtheakcr au. — Großes Reitcrsest. Angesichts des in die letzten März- toge fallenden 25jährigcn Jubiläums der Errichtung der beiden kgl. ächs. Ulaneuregimeuter Nr. 17 und 18 will der ans alten Ange hörigen beider Regimenter sich znsa»ii»c»setzc»de „Militär-Verein kgl. ächs. Ulan:» Nr. 17 und 18, Leipzig n»d Umgegend" hinter de» von den genannten Regimentern »1 Ojchatz und Rvchlitz geplanten Feier» nicht zurnckbleibcn, svnLern in einem für den 3. April d. I 11 sämintlichcn Räiiinc» de; Krystailpalastcs und in der Alberlhalle zu bcgehenbeli großen „Ulaiienfefie" den activen Kameraden wie den ehemaligen Angehörigen beider Regimenter Gelegenheit zu einer würdigen Feier des Ernnicrlnig-tagcs der sächs. Ulanriiregimentcr geben. Dieses Ulancnfcst wird eine Fülle von Anziehungskraft in seine» verschiedenartigen Veranstaltungen in sich vereinigen, insbe sondere aber durch ei» großes Reilcrfcstspiel, das mit Berück sichtigung ver Geschichte der beiden sächsischen Ulanen-Rcgimenter. die Entwicklung der Ulanenwafse in Europa überhaupt darstcllc» soll. — Schneller Tod. In Döbeln erlag am Mittwoch Abend der erst im Vorjahre von Pirna dorthin versetzte 50 Jahre alte Bahnhoss-Jnspector Friedrich August Hütlig unerwartet einei» Herzschläge. — Testgkttommen. Der wegen Giftniordverdachtcs verfolgte, beim Eisenbc>h»bau in Niederschmiedeberg bei Marienbcrg be schäftigt gewesene Schachtmcister Rothe aus Böhmen ist am 29. v. M. durch die Gcnsdarinerie in Dohna sestgenomnien und an das konigl. Amtsgericht Pirna abgclicfert worden. Zur Last gelegt wird dem jetzt Verhafteten die bereits gemeldete Vergiftung der Selma LvoS in Niederschmieccberg, mit welcher Rothe vergeblich ein Licbesver» hältniß anzuknüpfen versuchte. —8. Lelsnitz i. E, 4. März. Al» Donnerstag früh 4 Uhr brannte hier das dem Nagelschmied Herr» Ditlrich gehörige Wohn haus nieder, während der Mann auf Schicht und die Frau verreist war. Das Hans befand sich betr. Nacht ohne Bewohner. Dittrich hatte versichert. Eulstehinigsursache nicht bekannt. — Am Freitag Vormittag erhängte sich im Lrtstheil Nen-Oelsnitz, der in de» sieb ziger Jahren stehende Verginvalid, zuletzt Schachlbote, Carl Gottlicb Clanßnitzcr. Lcbe»sübc,drnß infolge anhaltender Kranlhcit mag wohl Ursache zu diesem traurigen Schritt gewesen sein. — X Glösa, 5. März. Morgen Sonntag gelangen bei dc>» hiesigen Sparverein für Confirniande» zu Blankenau in der Restau ration „Zum Schützcnhcms" in Glösa an 63 Confirmandcn ans 159 Bücher 4497 Mk. 6 Psg. zur Auszahlung. Die höchst: Einlage be- lünst sich auf 241 Mk. 80 Psg. (ans 9 Bücher), die niedrigste auf 12 Mk. 48 Psg. (ans 2 Bücher), im Durchschnitt kommen 71 Mk. 40 Psg auf einen Eonfirmandc». —0. Schöna«, 4. März. Tie Haushallpläne der hiesigen Gemeinde a»s dis Jahr 1892 zeige» einen nicht ungünstige» Ab schluß. Der Gcsammtbcdarf beziffert sich auf 34,763 Mk., die DcckungS- inillel betrage» 8520 Mk. Es sind demnach 26,243 Mk. als Fehl betrag durch Anlagen ausznbringcn, das sind 3000 Mk. weniger als in, vorigcn Jahre. — Seitens der hiesigen Gemeindeverwaltung gelangt demnächst ein Verwciliiingsbericht zur Ausgabe, welcher dc» Steuerzahlern eine vollständige Aufklärung bietet über die Verwendung der vo» ihnen aufgebrachte» Mittel, sowie eine wahrheitsgetreue Dar legung der Vermögens- »nd Wirthschastsverhältniffe der Gemeinde. —^V. Dittcrödors bei Zschopau, 4. März. Heute früh 4 Uhr brach auf bisher noch imerinittcllc Weise im Hanse des Herrn Strinnps- wirkerineisters Kühler (in, sog. Loch gelegen) Feiler aus. Dasselbe wurde jevoch durch die sofort hcröeigceilte Fabrikfcnerwehr der Tiiters- dorfer Filz- und Kratzenfabrik bald gelöscht. —? Weisjbach bc, Zschopau, 4. März. Jl, der Nacht zum 2. d. M. ist auf hiesiger Dvrfslraße der 15 Jahre alte Fabrik arbeiter Gustav Hermauu Rößler vou dem 17 Jahr: alle» Fabrik arbeiter Franz Albiu Emmrich überfallen und durch Messer stiche schwer verletzt worden. Der Grund zu dieser Thal scheint Eifersucht gewesen zu sein, denn Beide sind in Begleitung der 18 Jahre alle» Fabrikarbeiterin Hulda Richter ans Weißbach »ach Hause gegangen, und als Emmrich mit derselbe» vor der Thüre ihrer elterlichen Wvhumig gestanden, hat Rößler an die Hinterthüre dcs Hauses gepocht, so daß die Eltern der Richter erwachten, worauf die Letztere sich mit Emmrich i» daS Haus begab und Rößler den Nachhauseweg aiitrat. Als Emmrich jedoch bemerkt, daß Rößler sich entfernt» eilt er ihm nach, überfällt ih» »nd dringt ihm mit dem Taschenmesser drei Stiche — je einen in den Hals, die rechte Seile und rechte Hand — bei, so daß der Schwerverletzte zusammen brach und liege» blieb. Ten Emmrich mag die Thal gereut habe», denn er hat den Schwerverletzten in seine Wohnung gebracht. Emmrich ist gestern durch dc» Gcnsdarm» Herr» Reichel ans Zschopau, scstgcnommen »nd in das dortige Amtsgericht eingclicfcrt worden. —r. WittgenSdorf. Daß es de» Herren Landwirlhen sehr erwünscht ist, wenn ein Thierarzt auf eine leichte und mühelose Weise zu beschaffen ist, versteht sich Wohl von selbst. Denn öfters geht mit dem zu späte» Erscheinen des Letztere» den Erstercn ei» ansehnliches Capital verloren. Mit Freuden werden es daher die Herren Landwirthe von WittgenSdorf »nd Umgegend begrüßen, daß sich Herr Thierarzt Paul Arthur Beeger tiitschlossen hat, in Wittgeusdors sich nicderzulasse». Bor der Hand nimmt derselbe Wohn ung im hiesigen Rathskeller-Restauraut. Später wird er jedenfalls beziehen. —Jahnödorf i. Erzgeb, 3. März. Auch IN unserem Ort« hat man neuerdings angefangen, für Verbreitung der Kurzschrift thätig zn sei». So eröffucte Herr Lehrer Lißner einen Lehrcursu» sür Gabclsbergcr Stenographie, während Herr Guido Püschmaun Unterricht in Stcnvtachygraphie (Eng-Schncllschrift) «rtheilt. — Ver gangenen Sonntag, de» 28. Februar, hielt der hiesige Mäiinergesang- verein im Saale des „Felseukcller" einen Ball ab, welcher mit Gesangsvocträgcn und theatralischen Darbietungen verbunden war. — Am Fastnachtsdienstage fand im genannten Gasthofe ei» öffent licher Maskenball statt. — Der hiesige Turnverein concertirt Sonntag, den 6. März, Abends im Saale de» „Bürgergarlen* zu Stollberg. Das Programm umfaßt: Grnppenausstellung, Gesang-Vorträge und huuioristische Aufführungen. — ttngliitksfällk. Im „Vertrauens-Schachte" zu Lugan ist in der Nacht zum 4. März der unverehelichte 23 jährige Fördermann Lötzsch aus Raschau tödllich verunglückt. Lvtzsch, der erst seit ganz kurzer Zcit anfährt, ist auf einer Strecke, die er mit eniem teeren Hunte Passirt hat, von einem ihm entgegenkommenden gefüllten Hunte derart gegen einen vorstehende» Holzbau gepreßt worden, daß ihm ciu Halswirbel gebrochen worden ist. Auf dem Transport an'» Tageslicht hat der Vernnglückle seinen Geist anfgcgebcn. — Der frühere Zwinicrcibeützcr Gottlob Liebig in Geyer, ein 83 jähriger Greis, wollte am Dienstag wahrscheinlich das »iedergebranute Feuer in dem Ofen wieder ansnche», er setzte sich deshalb vor dc» Ose», bei dieser Gelegenheit mag eine glimmende Kohle auf die Schürze ge fallen sein. Liebig vermochte den Brand nicht wieder zn löschen und als die Stubennachbarin, durch Rauchgernch aufmerksam gemacht, hniznkam, löschte sic wohl die brennenden Kleider, doch ist der Verunglückte einige Zeit darauf verschieden, l — Von einem schweren Unglücksfall wurde die Familie dcs Bäckermeisters Gruschwitz in Weißenfand bei Treuen heinigesucht. Genannter hatte einen sogenannten Brndelapparat an seinem Backofen anbringrii lasten und denfclben erstmalig in Gebrauch genommen, wobei derselbe explodirte und die nur wenige Schritte von demselben stehende Frau des Bäckers derart mit heißcn Wasserdämpse» überschüttete, daß deren Körper voll ständig verbrüht wnrde; auch wnrde durch de» gewaltige» Luftdruck die Stirnwand des Hauses auf die Straße geschleudert, während eine Seitcnwand ebenfalls hiiiaiisgcdrnckt wnrde, aber glücklicher Weise an mehrere Obstbäume zu lehnen kam, welchem Umstande cs lediglich mit zuzuschreibe» ist, daß nicht das ganze Gebäude in sich zusammen fiel. — Tie junge Frau ist nach Verlauf einiger Tage ihre» Verletzungen erlegen. Arealerwerbitirg für Chemnitzer Bahnhofs Anlagen. Den sächsischen Kammern ist hierüber seitens der Staatsregierung nachstehendes Decket zngegangen: Mil de», in dem Aufsätze L. L. I. z» dem Königliche» Dccret Nr. 31 vom 11. Decembcr 1891 unter Ziffer l besprochenen Projecle der Herstellung einer Eisenbahn von Chemnitz durch das Chemnitzthal »ach Wechsclburg und der damit zu verbindenden »ormalspurigeit Anlagen für den Lvcalgüterverkehr vo» Chemnitz wnrde ein doppelter Zweck verfolgt, einmal der, das Industriegebiet des Chemnitzthales durch eine dem Chemnitzsluste entlang geführte Thalbahn anfznschließen, und sodann der, den Chemnitzer Bahnhof zu entlasten. Nachdem die bctrestcnde Vorlage vo» der zweiten Kammer der Ständevcrsammlnng abgelehnt worden ist, hat sich die Staatsrcgicrnng veranlaßt gesehen, dieselbe zurückzuzichen und dies bezüglich des An schlusses der Chemnitzthalbah» für iinbedcnklich erachtet, da durch eine Verschiebung jenes Bahnbaues aus spätere Zeit erhebliche Interessen der Staatseisenbahnverwaltnng nicht beeinträchtigt werde». Tagcgc» erschien es nöthig, den oben erwähnten zweiten Zweck »»»mehr auf anderem Wege zn verfolgen. Zwar genügt der Bahnhof Chemnitz, wie an anderer Stelle bereits ausgesprochen worden ist, de» an ihn zu stellenden Anforderungen des gegenwärtigen Güterverkehrs. Sobald aber die Chemnitzer Jndnstrieverhältniffe einen etwas größeren Auf schwung nehmen, würden sich voraussichtlich die Klagen über die Ilnznlänglichkcit der Chemnitzer Bahnhossanlagcn erneuern, wen» nicht bei Zeilen auf die Möglichkeit einer Erweiterung Bedacht gcnvmmeu würde. Zu diesem Zwecke war, wie i» dem angczogenc» Aufsätze L.L. I. unter „I. Chcmnitzthalbahn" dargelcgt worden ist, beabsichtigt, nicht nnr an der Stelle, wo die Chemnitzthalbahu a» die Linie Chemnitz- Kieritzsch anschließcn sollte, eine neue Localgütcrverkehrsstclle für Chemnitz cinznrichtc», sondern auch ein norinalspuriges Gleis bis zu der i» der Niederung des Chemnitzthales bei Furth auzulegcndc» Haltestelle der Chcmnitzthalbahn zn erbauen, welche zwei vorl.audcneii bedeutenden Fabriken und etwa weiter entstei enden ähnlichen Eiablisjc- mcnts die Möglichkcit normalspnngcr Gleisanschlüsse geboten halte. Die Herstellung dieses Gleises und der damit z» verbindenden Lade stelle für »ormalspnrige» Güterverkehr in Furth hat sich nun zwar mit dem Wegfall der Chcmnitzthalbahn erledigt. Dagegen glaubt die Slaatsregierung unter diesen Verhältnissen nmsomchr das die Ein richtung der erwähnte» neue» Verkehrsstelle an der Chemnitz Kicritzschec Linie in Bornacr Flur betreffende Project iu's Auge scffsen zu sollen. Tie Herstellung dieser Anlage, mit welcher zweckmäßig Rangirglcisc für d e Güterwagen dcr von Norden nnü Nordostc» in Chemnitz ein- lcnlfendcn Linien »nd nach Befinden die erforderliche» Anjchlnßcnrvc» für diese Linie» zn verbinden sein würde», ist zwar nach Lage der Sache nicht so dringlich, daß sie schon sür die laufende Finanzpcriod« in Aussicht zu ne.,me» wäre. Aber bei dcr fortschreitenden Be bauung des in Betracht kommenden, für die Ausdehnung dcr Stadt Chemnitz besonders günstige» Terrains, für welches znm Theil schon ein Bebauungsplan ausgestellt ist, erscheint die Vorsicht rathsam, den für die in Rede stehenden Anlage» erforderliche» Grund nud Boden sich alsbald zu sichern. Ta rin Project für die gedachte» Anlagen »och nicht vorlicgt, auch bei dcr Kürze der Zcit dc», gegenwärtigen Landtage nicht mehr vvrgelegt werden kann, läßt sich der Geldbedarf für den Gruiidcrwcrb sclbslvcrstänUich nicht beziffern; doch ist zu er warten, daß derselbe unter den angegebene» Verhältnissen ein ziemlich hoher sei» wird. Die Negierung be. „tragt daher, ihr für dc» bc- zeichnelen Zweck anstatt dcr für den Anschlußbahnhof bei Borna in dem Aussätze I'). 0. I. unter „l. Chemnitzthalbahn" in Ansatz ge brachten 670000 Mk. ein Bercchlinngsgclü von rund 600000 Mk. zur Verfügung zu stellen. Schließlich sei bemerkt, daß durch diejenige» Herstellungen, für, welche zunächst das Areal nach dem Vorbemerlte» zu sicher» be absichtigt ist, auch den vo» der Stadt Chemnitz in ihrer Petition um Herstellung einer Gürtelbahn zu erkenne» gegebene» Wünschen i» dem Maße, in welchem sich dieselben zur Zcit mit de», Jntercfle der Staalscisenbahliverwaltung decken, entsprochen werden würde. Ans Nah und Fern. — Eine dramatische Auctionsseene. Eine solche spielte sich vorgestern i» der Neue» Schönhauser Straße in Berlin ab. E- kam ein Piauino daselbst zur Versteigerung. Während derselbe«, fiel
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