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Sächsischer Landes-Anzeiger : 04.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189203043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920304
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-03
- Tag 1892-03-04
-
Monat
1892-03
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 04.03.1892
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4. März I8SL SK. »3. SllchsijH«* «M«-es.»»te»-er ICH schleunigst von» Tritte verscheuchte. Hierauf suchte er sich am Schoß leder wieder sestzuhal en. wobei ein Stück desselben koSgerisse» wurde; er mußte jedoch sammt seiiiem CompNce» alsbald von der Droschke Massen, da es deren Führer gr'ang, das Pferd in Trab zn fetzen und davonj»fahren. Der eine der beiden Angreifer wird beschrieben als 35 Jahre alt, von mittlerer, untersetzter Statur» mit rothem Gesichte, blondem Schnurrbarte und bekleidet mit dunklem Anzuge und graue»,, in der Mitte eingedrücktem Filzbutt. Von dem Andern vermag der Ueberfallene eine Beschreibung nicht zu geben. — Vermißter gesunde«». In der Elster bei Pegau wurde der Leichnam des seit dem 2. Januar d. I. vermißten Gutsbesitzer» Heiuvld aus Prosen aufgefunde». Der Körper desselben war »m den Leib mit eiuer schwere» Kette belastet.. — Sittsfindung ei,rcr KindeSleiche. In Wurz en wurde bei», AuSräumcn der Abortgrube de» Bahnhöfe» der bereit» stark in Verwesung Nbergegangene Leichnam eine» allem Auschei» »ach leben», fähig gewesenen Kindes vorgesunde». - Der Leichnam war in mehrere alte Lappen eingewickelt. Er liegt hier jedenfalls ein Verbrechen vor. — Selbstmord. Der 16 Jahre alte Schreiber Wildcnhay». Sohn einer bis vor zwei Jahren in Meißcnbor» wohnhaft gewesene» und von dort nach Leipzig verzogenen Privat förflcrswiltwe, ist Mon tag Vormittag in der fiskalischen Waldung „Parzele Hüttenwald- dei Freiberg erschossen aufgesundcn worden. Bei dem Tobten fand man außer dem abgcschosseue» neue» Revolver ei» Portemonnaie mit über 30 Mk. Geld, eine Nemontoiruhr mit Kette u. A. m. Der junge Mann hatte sich in der Nacht zu», Montag im „Gasthause zur Rosine" anfgehalteu und Letzteres am frühe» Morgen ver lassen, um sich i» den Wald zu begeben. Die Ursache zur That ist «»ermittelt. — Ortövcrschmelzuttg. Nunmehr ist die vor zwei Jahren begonnene Bereinigung vv» Oberlnngwitz und Abtei glücklich zum vollen Abschluß gelaugt. Diese» Ereigniß festlich zu begehen, hatte» sich eine groß« Zahl von Gemeinde,»itglieder» in der «Post- vereinigt. Man hatte die zwttNglvse Form eines solenne» Schlachtfeste» mit nachfolgendem fidelrn Comnier» gewählt. — Mord. Nicht geringes Aufsehen rrregte in Nieder» schmiedeberg die am Sonntag beanstandete Beerdigung der unter Bergistttngserfcheinmige» nach nur kurzer Krankbeit plötzlich verstor bene» ledigen Sclma Loo» dortselbst. Die a», Montag stattgesnndeiie Obduktion des Leichnams hat Tod durch Vergiftung ergeben. Es wird allgemein angenommen, daß die Loos das Opfer einer „»glück liche» LiedeSassaire geworden ist. Hoffentlich gelingt es, den dcS Mordes verdächtigen Arbeiter, welcher am Jöhstädter Bahnban be schäftigt war, jetzt flüchtig ist und svmit telegraphisch verfolgt wird, zu rrmüte!» und seiner That zu überführen. — Brände. InNirderlnngwitz bei Glauchau brannte in der Nacht zum 2. März die Zcißler'sche Papiermühle nieder. ES tonnten nur die Mobilien und die Maschine» gerettet werden. Mehrere Glanchaner Feuerwehrleute wurde» schwer verletzt. Zcißler hatte nicht versichert. — In Claußnitz bei Burgstädt ist die Scheune des Schmiedemeisters Naumann niedcrgebrannt. Brandstiftung wird Vrrmnihet. Bereits am 24. August 189 l Nachts ist i» derselbe» Scheune ebenfalls Feuer angelegt wo,den, dasselbe wurde aber »och rechlzeiiig bemerkt, so daß es, ehe es weiter um sich greifen konnte. Wieder gelöscht wurde. —8. Oelönitz i. E., 2. März. Dieser Tage wurde de» Nachts ans hiesigem Rittergute eine Kartosselseimr ausgebrochen und sind ca. 4 Cent, er Kartoffeln davon gestohlen worden. — In einer der letzte» Nächte wurden bei dem Gutsbesitzer Albin E»»ncrlich hier vo» einer Kuh 2 vollständig n»d normal ausgebildete Kälber geboren, Welche von der Brust bis zum Nabel zusammengewachsen waren. Die K„h mußte bei der Geburt geschlachtet werden, und die Kälber kamen infolge dessen tobt zur Welt. — Wegen Krankheit i» der Familie des Herrn Lehrer Reich ist auf Anordnung der königliche» Bczirkrschulinspeklio» die obere Schule zunächst aus 14 Tag» ge» schlügen worden. — Wie man hört, hat Herr Baumeister Albin Wendler dem hiesige» Verbände der sächsischen Fechtschnle den hohen Betrag vo» 72 Mk. 65 Pfg., das ist die Gesammteiiinahme seiner letzten Weihnachtsbcrgansstelluiig, mit dem Bemerken geschenkt, dieses Geld für hiesige hilfsbedürftige Consirmaudc» zn verwende». Vo», D rcctorinm zn Dresden ist genanntem Herrn W. infolge dessen der Titel „Ober-Fechtmeister" verliehen worden. — Der Kvhlenversaudt per Bahn ab Oclsuitzcr Kuhle,iwerke betrug vom 3t. bis mit 27. Februar 1892 in Snmma 285b Ladungen. —öl. Zschopau. 3. März. Ter Ha iishaltpla» für die Stadtkasje ans das Jahr 1892 zeigt keine» ungünstigen Abschluß. Ter Gesammtbcdarf beziffert sich aus 130,000 Mk., die Deck,„igsmiltel betragen 52,300 Mk.. es sind demnach 77,700 Mk. als Fehlbetrag durch Anlagen ausznbringen, las sind 100 Mk. weniger als im vorigen Jahre. — Am Dienstag waren 25 Jahre vergangen, seit Herr Kansinann Bruno Reinhard in dem alten renommirte» Gottlob Wunderlich'Ichen Geschäfte hier thätig ist. Aus Anlaß dieses Tages wurde Herr Reinhard seitens seiner Herren Chefs und College», wie auch vo» Freunde» n»d Bekannte» vo» Nah und Fern beglück wünscht und durch ansehnliche Geschenke erfreut. Tie hiesige städtische Cap.lle brachte de», Jubilar ein Mvrgeusländchc» dar. — Am 1. März hat sich Herr De meck. Haller, welcher mehrere Jahre als Hillsarzt am Carolahanse und an der königl. Frauenklinik thätig gewesen, in hiesiger Stadt als praktischer Arzt niedergelassen. Herr weck. Haller ist außer einem praktischen Nalnrhcilkiiadigeii der viert« Arzt an, hiesigen Orte. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. LN Srrauti »»I<reS BiMUL wer!--» «such». m,ö wichtig L-g-toih-ttra Mi-a mtljullicilcn. Chemnitz, de» 3. März 1892. — Bevorstehend« Landtngöwahl. Wie ans dem i» vor- lirgeiidcr Nnmmer befindliche» LandtagSberichl zu ersehen ist, hat d: zweite Kammer in ihrer gestrigen Sitzung den Beschluß gefaßt, daß Herr Schriftsteller Lie b kriech t seit de», 22. September 1890 aus gehört hat, Mitglied der zweiten sächsische» Stäiidekamnier z» sei». ES dürste demnach für den II. Chemnitzer Wahlkreis in kurzer Zeit eine Neuwahl bcvorstchen. — Militärisches. An, gestrigen wid heutige» Tage traf«» 20 Unlcrvssiciere und etwa 100 Man» des Bcnrlaubtcnstandc» der Landwehrbczirke Aimaberg, Borna, Chemnitz I „nd II, Dobeln und Freiberg dein, hiesige» Regime,Ue ei», »m eine zehntägige Uebnng dehujs ihrer Ausbildung mit de», Gewehre Modell 88 durchzumachcu. — Reichöstesehblütt. Die Nr». 7—12 des RrichSgesetz- blattes für dieses Jahr sind an Rathsstelle eingegangen und liegen daselbst in der Hauptregistratiir — Zimmer Nr. 41 in» neuen Nalh- ha»!e, Eingang am Beckerdciikuial — 14 Tage lang zn Jedermanns Einsicht ans. Dieselbe» enthalte»: 1lcbcrei»kv,»mc» zwischen dem deutschen Reich und Italien über te» gegenseitigen Patent-, Mustcr- «,'d Marlenschntz vom 18. Januar 1892; Gesetz vom 30. Januar 1693, betreffend die Anwendung der vertragsmäßigen Zollsätze auf Ge'reide, Holz und Wein; Gesetz vom 30. Januar 1892. betreffend chic Anwendung der für die Einfuhr nach Deutschland vertragsmäßig Mtehenden Zollbefreiungen und Zollerniäßigungen gegenüber den nicht meistbegünstigten Staaten; Bekanntmachung vom 30, Januar l892, betreffend die Anwendung der vertragsmäßig bestehende» Zoll-> besreiiiugen „nd Zoller»,äßignnge» auf die spanische» Bode»- und Jndustrie-Erzengniffe; Verordnung vom 24. Januar 1893 über die Inkraftsetzung des Gesetzes, betreffend das Reichsschuldbuch; Bekannt- machinig vom 31. Januar 1892, betreffend den Schutz deutscher Waareuzeiche» in der Schweiz; Allerhöchsten Erlaß vom 22. Januar 1892, betreffend die Ausnahme einer Anleihe ans Grund der Gesetze vom 16. Februar 1882, vom 16. März 1886, vom 22. März 1891 und vom I. J»»i 1891; Declaration vom 16. Januar 1892, be treffend die theilweise Verlängerung des deutsch-spanische» Handels, und SchifssahrlsvcrtragcS vom 13. Juli 1883 und Gesetz vom 22. Februar 1892, betrcffend die Feststellung eines zweiten Nachtrages zu», NeichShanshaitS-Elal für das EtalSjahr 1891/93 »nd die Auf nahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltung der Marine. — Stadt-Theater. Ans vielseitiges Verlange» wird morgen Freitag Abend eine Wiederholung des Blnmenthal'schcn Lustspiels „DaS zweite Gesicht- mit Herrn Hvfschanspicler Adolf Klein stalt- finden. An» Montag wird der gefeierte Künstler leider zum letzten Male hier auftreten und zwar in der Titelrolle dcS Heyse'jche» Schauspiels „Hans Lange". — Maschinenfabrik Germania. Der AnfsjchlSrath dieses Actien-Unternchmeiis beschloß in seiner gestern abgehaltcuen Sitzung, der demnächst stattfindende» Hauptversammlung der Aktionäre die Vertheilung einer Dividende vo» 7 Procent in Vorschlag zn bringe». Der erzielte Bruttogewinn von rund 542,000 Mk. gestattet außerdem »eben starken Abschreibungen noch eine Rückstellung vo» 70,0-0 Mk. für den Neservefvud 11. —* Sknch ein Grnnd znm Stehlen. In letzter Zeit wurde» in mehrere» Läden der Ostvorstadt Gewichte gestohlen. Al» D eb wnrde ein IIjähriger Schnlknabe ermittelt. Derselbe hatte die in de», einen Laden gestohlenen Gewichte jedesmal in einen ander» Laden getragen und dort angegeben, er hätte sie gesunden, worauf ihm dann der Ladcninhaber in der Meinung, rS seien seine Gewichte, jedesmal etwas schenkte. —* Unterschlagung. Ter Abträger e'neS hiesige» Kohke». geschäftes halte vor einiger Zeit den Betrag für gelieferte Kohlen in Hohe von 23 Mark i» einem Hause der Zwickanerstraße einge- zvge», denselben jedoch nicht a» seinen Dienstherr» adgcliesert, sondern ii» eigene» Nutzen verwendet. —* Wunderbare Rettung. Gestern Abend stürzte ein Schiescrdeckc»geselle in eine», Grundstück der Zschopanrrstraße zwei Stockwerk hoch vom Dache herunter, wnnderbarer Weis« ohne irgend welchen Schaden davonzntrcigen. Cr war zunächst ans einen Trlephv»- dra'.ck gefallen, der zwar riß, aber doch die Wucht des Falles be deutend abschwächte, so daß der Hcrabstürzende nnverschrt ans dem Boden ankam. —* Schrecklicher Tod. Gestern Vormittag hatte eine in der Nochlitzcrstraße wohnhafte Frau ihre Wohnung, in der sich ihre beide» Kinder i», Alter von 1 und 5 Jahren befanden, aus kurze Zeit verlassen. Bei ihrer Rückkehr sah sie ihr üjährigcs Kindchen mit brennendem Hcmdche» im Zimmer stehen. Obgleich die Frau dem Kindchen so'ort das brennende Hemd vom Leibe riß, hatte das selbe doch sehr schwere Brandwunden erhalle», so daß eS in das Krankenhaus gebracht werde» mußte. Tort ist das bedauernSwcrthe Kind heute Nacht seinen Verletzungen erlegen. Wahrscheinlich ist dasselbe beim Spielen dem heißen Ofen zn nähr gelommen und da bei hat sein Hemdchcn Fencr gefangen. —* Unfall. In einer hiesigen Fabrik verunglückte vor einigen Tagen ein Hobler dadurch, daß er bkim Hobeln mit der rechten Hand in die Hobelmaschine gerieth, wodurch ihm vom Messer das Fleisch von den Finger» loSgetrcinit wurde. —* Eine freigebige Diebin» Am letzten Weihnachtsfrste erhielt eine AAwilerin vo» einer Collegin ein Dutzend Paar Strümpfe geschenkt. Jetzt hat eS sich heranSgestellt, daß die freigebige Spenderin die Strümpfe in der Fabrih i» der sie in Arbeit befindlich war, ge stohlen hatte. —* Gestohlen. Im Hofe eines Grundstückes der Wettiner Straße wnrde ein Flcischerschl.ichtzeng, gcz. E. Dick, im Werthe von 15 Mk, gestohlen. —* Ungetreu« Freundin. Eine erkrankte Kellnerin hatte vor einiger Zeit einer Freundin, welche sie pflegte, eine» Ballen Leinwand mit dem Auftrag übergeben» denselben i» ciiiei» hiesige» Psaudleihges.tiäst z» versetze» mW ihr de» Erlös zn bringe«. Die Beauftrag!« führte zwar de» Auftrag aus, behauptete jedoch dann, das Geld verloren zn habe». Später ergab sich, daß diese Angabe erlogen war, die ungclrene Freundin vielmehr das Geld verlhan halt's die Todesstrafe erlasse« worden. Der oberste Gerichts- »nd Kassations hof verhängte über Earl Aukatsch die Strafe des lebenslänglichen schweren KerlerS. Fukalsch vernäh,» mit eiserner R»h« die Verkündig ung dieses Erkenntnisses. Keine Spur irgend einer seelische» Auf regung war au ihn» sichtbar, er zuckte mit keiner Muskel. Nachdem der Richter geendigt, verneigte er sich und sagte einzig bloß die Worte: „Ich danke!- Ueberrascht hat diese Begnadigung die Znaimer Be- völkerung nicht, da man allgemein dort der Ansicht ist, daß bisher »och nicht das Geheimniß de» Schwestermordc» i» Zniam völlig auf geklärt ist und daß die Hinrichtung de- Carl Fukalsch für immer die Möglichkeit benommen hätten diesen Schleier zu lüsten. Marktpreise vom 2. März 1892. Weij«>, russische Sorte» IlMark — Pfg. dis t 1 M,rk 70 Phl. pk. 51 All». « weiß und b,»» — - — » - — - — - - - - säcys. gelb >u weih 10 - 90 - - ii - 20 - - - - Weizen 11 - 40 - it 40 B - - Ä! eggen prenmscher 11 - — « - ii » 2s B B - - sächsischer 10 - 40 O - 10 - 90 B B - rassisch« N - 40 ii a 60 « - Praugerste 8 - 30 « - 9 a 80 - « FuN«,irrste 7 » 80 B - 8 70 - » B i'nf.r, sächsischer. 7 B 35 * - 7 - 60 « B F B Crcsien, Koch- 10 75 a » 11 25 B B - Erbsen, Mahl- n. Fmt«v- 9 « 25 - - 9 50 B B B - he»l 3 - 20 B « 3 60 « B B - LItvh S B «0 B » 3 - 10 » ck B B Kariossetn 3 - 60 a - 4 » 10 « R A - Buner 2 - 20 - 2 70 » 1 * Straskainrner-VerhandlmlgLu — Chemnitz. LS. 1892. Kahrtässtge Körperverletzung. (Gehet„.Sitzung.) Der noch nicht vorbestrafte Pcivaimaun Friedrich Robert Etzolv a»S Sieg- mar, 1833 geb., war wegen fahrlässiger Körperverletzung angeUngt und würbe deshalb zu 4 Monate» Gesängniß vernr,heilt. Betrügereien nnv Unterschlagung» Der schon wiederhol, vorbe strafte Kausmann Julius Gustav Geyer ans Chemnitz, 1812 geb., halte sich i», November v. I. nnd im Januar d. I. zweier Betrügereien schuldig gemacht. In beiden Fällen hatte er sich Lost nnd Logis zn vor- schäfte» gewußt nnd hat sich dann, ohne Bezahlung zu leiste» — es handelte sich «m die Beträge vo» 6 Mk 50 Pf. und 2 Mk. SO Ps. — heimlich auS dem Staube gemacht. Außerdem hat sich der Angeklagte in eine», Falle auch »och der Unterschlagung vo» 4 Mark, die er beauftrag, war, etnzukassircu, schattig gemacht. Wegen giuckjallSbelrugS in zwei Fällen und der Unterschlagung wnrde Geyer z» S Monaten Gcsängniß (1 Monat wurde dur v die Urners» 1 »ngshaft als verbüßt erachtet) und 3 Jahren Ehrenrecht.Verlust vernrtheilt. Betrug. Ter schon vorbestrafte Handarbeiter Adolf Ferdinand Hauck auS Geyer, 1817 ged., machte sich j,n Monat April v. I. z» Schletran einen» Wcißwaareuhändler gegenüber zweier Betrügereien im Aückjalle insoser» schuldig, daß er sich diesem gegenüber »»lgege» der Wahrheit als Laht«»g»sähig hinstcllte. Hierdurch be.vog er den GerchäjrSmau» in zwei verschiedenen Fallen z»r creditwcücn Uebcrlassnug vo» VO d-z. 30 Wen Leinwand im Wrrthe vo» 4t Mk. Das Urtheil lautete auf Gesängniß strafe in der Dauer von 5 Monaten und aus 1 Jahr Ehren rechtSverlust. A«s Nah Mtd Fern. — Erfüllte Bitte. Der 8jährige Soh» einer in Nen-Ulm wohnende» württcurber gischen Familie besuchte die dritte Klaffe der dortigen Volksschule und kam. von dem Wunsche beseelt, in eine Höhere Schule rinzntrelrn, was seine unbemittelten Eltern nicht gewähre» konnten, zur letzten Weihnachtszeit ans den Gedanke», ohne Wissen der Eller» a» den König Wilhelm II. von Württemberg ungefähr folgenden Brief zn schreiben: „Lieber König Wilhelm! Ich möchle gern studircn und Staatsanwalt werden. Ich habe aber lein Geld. Lieber König, hilf mir!" Wie da» „Ulmcr Tageblatt- versichert, kam der Brief richtig an seine Adresse und hatte zur Folge, daß dec König über de» Knabe» Erkundigungen «»ziehen ließ und, da diese günstig anssielen, jetzt den Knabe» auf seine Kosten studircn läßt. Mit Beginn des neue» Jahres ist der Knabe in das Ulmer Gyui- nasinin cingrtreten. — Der Schwestermörder F,«katsch begnadigt. Wie aus Znain» gemeldet wird, ist dem Schwestermörder Carl Frrkatsch, über dessen Vernehmung vor dem Schwurgericht iu Znaim wir seinerzeit ausführlich berichteten, durch einen Gnadenact des Kaiser» Franz Josef Berliner Produeten-BSrse «M 2. März. Wetze«: loco 202—220 Mt. pr. April-Mai 203.50Mk.. pr. Mai- Jimi 205— Mt., pr. Jmri-Jnli 206.50 Mk. - »loggen: lo-o 215 Mk.. pr. April-Mai 218,25 Mk., pr. Mai-Juni 215,50 Mk.. pr. Jiiui'-Fnlt 2l t.75 Mk. Kündigung: 5. Ermatte,. — Spiritus: 70er loco 46,20 Mk., vr. April- Mai 46,20 Mk., pr. Juni-Juli 46,70 Mt., pr. Juli-August 47,20 Mk , Pr. Ang.-Sept. 47,30 Mt. Kündig»»»: —- Ermattet- — Rübül: toco 56,— Mk-, vr- Aprit-Mai 51,80 MI., pr. September-Oktober 5t,80 Mk Ermattet. — Hafer: pr. Arpil-Moi 155,— Mk, pr- Mai-Juni 15Z.75 Mk. Drahtnachrichten nnd letzte Meldungen. Chemnitz. 3. März 1892. Wien. In Snyatiu in Galizien verlangen die Rttthcnen die Einführung deö obligatorischen UireerrichtS in der deutschen Sprache in allen Volksschulen Galiziens. London. Nebereinflimmende Drathmetdnnge« ans Valparaiso besagen, das; die chilenischen Minister Pcreira und Blanko ihren Abschied genommen haben. Man glaubt, der Nest deS Cabinets werde ebenfalls das Portefeuille niederlege». Die «abinetsveränderung wird den Pläne« des FinanzministerS. de« Credit EhiteS aus dem Geld märkte zu heben, zugeschrieben. N o m. Die Kammer hob die Sitzung ans znm Zeichen der Trauer über den Tod Ferracein'S, des ältesten Parla mentariers, da er der erste« sardi«ische» Gesetzgebungs- Periode angehörte. Ferraeetn war zweimal Minister. Ein rechter Ehrenmann starb er völlig arm. Christi«nia. Die Annahme der Moursand'schen Tagesordnung durch das Storthing, in welcher im ent schiedenen Widerspruch zu der Anffaffnng König Oskars «nd -er schwedischen Regierung ansgefprochen wird, daß die Errichtung eigener norwegischer Consnlat« im nor- wegischen StaatSrathe allein beschlossen werden kann, hat hier große Sensation hervorgernfe». Man ist jetzt gespannt darauf, was König OSlar thnn wird, wen«» das Ministerinm Steen den in der Thronrede angekündigte«» Gesetzentwurf betreffend die Ordnung des Confnlats- wcsenS zur Unterschrift vortegt. KönigShütte. Hier find mehrere Erkrankungs- fälle an den echte« Pocken ansgcbroche», die sich in »en letzten Tagen in bedrohlicher Weise mehren. ES werden strenge Maßregeln vorbrreitet, «m eine weitere Aus breitung der Krankheit zn verhüten. Nom. Bei einem Zusammenstoß zwischen Sara- binierie und Bürgern von San Michiele bei Susa wnr- den zwei Personen getödtet, sieben tödttich verwundet. London. Der Ausbruch cincS allgemeinen große» KohtenarbeiterstreikS in ganz England wird für Ende kommender Woche als säst nnvermeidiich betrachtet. Di« Kohlenpreise steigen von Tage zn Tage erheblich. Mili tärische Vorkehrungen find im Gange. Athen. Wie eS heißt, äußerte dev König, er habe DelhauniS z« radikalen Maßregeln zur Beschwerung der finaneiellen Schwierigkeiten gerathen. Die Bedenken DclyanniS bezüglich deS TabakmonopolS hatten jedoch » e- wiese», daß derselbe den Ernst der Situation nicht ver stände; dadurch sei der König gezwungen gewesen, von DelhanniS die Demission zu verlangen. Griechenland wolle keineswegs den Frieden stören; die Rüstung«» entsprächen den Einnahmen» die für alle Bedürfnisse ansreichend seien. Gestern patronillirte die Cavaverie den ganzcn Tag, es erfolgte aber nirgends irgendwelche Ruhestörung. — Bedenkliche Wahrnehmungen. Die äußerliche Ruhe, welche in Bezug aus die Straßeniraivalle am Svnutcig in Berlin ein- getrete» ist, scheint nur der Vorbote eines von Neuem auSbrcchenden Sturmes sein zn solle». Es ist am Dienstag Abend ein Arbeiter verhaftet worden, der sich dadurch bemerkbar gemacht hatte, daß er eine rothe Fahne bei sich trug. Bei dem lange» und eindringlichen Verhör ist eS gelungen, dem Fcstgenommenen änß.'rst wichtige Zuge ständnisse zn entlocken. Er giedt an, daß eine große Menge rothcr Jahnen in de» letzten Tage» anges rtigt worden seien und auch noch Weiler hergestellt würden. Dieselben sollte» daz» dienen, um bei der nächste» Gelegenheit aus offrncr Straße Verwendung z» finde». Gleichzeitig ist der Behörde die Ermitlclnng eines andcren Arbeiters gelungen, welcher in einem Geschäfte der Rojenstraßc eine nicht unbe deutende Menge rothen Zeuges gekauft hat. Auch diese) ist dazu b.stimmt, um in Form von Zeichen de! einer bcaösicht glen Revolte vorangetragc» zu werden. Ans Grund dieser Wahrnehmungen werden die umfangreichste» polizeiliche» Vorbereitungen getroffen, so daß man in der Lage ist, de» Ausbruch neuer Unrnh.-n gleich im Keime ,u ersticke». Brr.n «wörtlich: für VoNlitch.-*. O-rtlich-r und Fruttlitonistische» JtlltuS Iheitr für <L»ch»jch-,«: Fra»; Höhe; Nlr dc» »br»i-ii Llxil d«r Lrrleger; lömmtNch iir Ldrmuis. tgür »uidrw-hriing Mid Rii-sei»du»g »lchl e,d«l«L«r H>a»u1».p>e «>rd mcht geluigl.c keoeg More» i« klieimiilr. r»««8ti-. I», I. (gsgvnüdsr ckvm üseikvi üvnlcmsl ilüil c-ieli Lur12l.I-o11erl« mit. t-ooseu anFvIeFautlicliadsiupfoltle ES giebt kein Nadicalmittel für rhenmat. Schmerzen» dagegen ist vr. AlbertS Siphonin-Pslaster das beste Linde rungsmittel nnd in sehr viele« Fällen hat e» den Schmerz voll ständig beseitigt. Preis Mark 1.— in Chemnitz: Engelapolheke, Adlerapotheke.
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