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Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189202245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920224
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-02
- Tag 1892-02-24
-
Monat
1892-02
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.02.1892
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E Lcktsi sck. ,» »a « d » » »I n ,»1« er <«hs m Ni tze r G e n e r al-A „ , et «e e». Nc 4L. — 34. Februar 1892. dasselbe znsammenbrmh und mehrere Arbeiter mebr oder weniger verletzte. Die Anklage, welche anfänglich auf fahrlässige Körperverletzung lautete, wurde nach der Beweisaufuahrit in dieser Hinsicht fallen gelassen, »ud es wurde unr eine allgenieiue fahrlässige HandlnugSiveise augenominen. DaS Urtheil lautete demgemäß für Lehmann auf 40 Mark Geldstrafe, eventuell 3 Tage Gesänguitz, für Trommel aus 7b Mark Geldstrafe, eventuell b Tage Gesängnig. —rü. Ein romantisches Fürstenleben. Die Leiche der am 14. d. M. i» Veuedig verstorbenen Fürstin Wittwe Darinka von Montenegro soll nach Cetinje überführt werden, und es hat sich demnach eine fürstliche Abordnung nach der Lagunen stadt eingeschisst. Die „schöne Darinka", wie sie trotz ihrer 54 Jahre noch immer genannt wurde, verschied a» Luugcnenlzündnng in Folge Influenza. Ihre 84 Jahre alte erblindete Mutter verweilte am Sterbelager der schwergeprüfte» Tochter, die nach kaum fünfjähriger Ehe 30 Jahre lang den Witwenschleier trage» sollte. Die Fürsten- kröne des wilden BerglandcS hatte der schöne» reichen Triestiner GroßhändlcrStochter kein Glück gebracht. DaS „N. W. Tgbl." er zählt von ihr folgende Thalsachen: Als kurz nach der Heirath die Stunde des Kampfes gegen den türkischen Erbfeind schlug, da ließen die Franc« Montenegros eine Fahne i» Ragnsa anferligen, welche die Züge der Fürstin Darinka trug, lind die rauhen Männer riefen: „Sei dn unsere Heilige in dem heiligen Kampfe." TieFahne wurde in der Maischlacht auf dem Blntfeld von Grahova arg zerschossen: Drei große Kugelmale trugen Herz, Stirn und der erhobene Ring finger der rechten Hand. „Das ist eine böse Vorbedeutung," murmelten die Popen und alten Weiber Montenegros, „das deutet ans frühen Tod des großen Fürsten." Denn gerade der Finger mit dem goldenen Trauring war aus der Fahne durchschossen. Aber Fürst Danilv lebte lustig darauf lvS und hatte im nächste» Jahre die Freude, ein Töchtercheu ans seinen Knieen zn schaukeln, das zu Ehren der Tauspalhi», der Tochter des Großfürsten Cvnstauti», der nunmehrigen Königin der Hellene», den Namen Olga erhielt, freilich, «in Knabe wäre dem Danilo lieber gewesen, dann hätte nicht der junge Nikita, der Sohn de- Mirko, das Land nach seinem Tode be kommen. Im nächsten Jahre ging der Fürst n»> einen Gelenkrheu matismus zn cnriren, außer Landes und mielhcte eine Billa i» Perzanjo, gegenüber Cattaro. Am Abend des 13. August 1860 war der Fürst Danilo mit der schönen Darinka in Cattaro eingetrossen und das Fcstnngscommaudo hatte ihm eine von Marine-Infanterie und Jägern bemannte Festungsbarkc zur Uebcrfahrt über den schmalen Golf nach Perzanjo zur 'Verfügung gestellt. Der Fcslnngscominandant Oberst Holzer und die Platzofsiciere Emcrich von Vcrkowiz und Heinrich von CiSka geleiteten das Fürstclipaar zum Landungsplatz. Eben reichte der Kadett der Marine-Infanterie Karl Winter der Fürstin Talinka die Hand, um ihr beim Einsteigcu behilflich zu sei», al- i» aller nächster Nähe ein Schuß krachte und die junge Fürstin ohnmächtig auf die Ruderbank sank. Danilo aber fuhr mit beiden Händen nach dem Nücke» und rief: „Jemand hat mich ermordet!" Im nächsten Augenblick brach er zusammen und sein Blut röthete die Steinfliesen des Molo. Ein Augenblick grenzenloser Verwirrung folgte, welche sich der Mörder zn Nutze machte, indem er die Schußwaffe, eine österreichische Kavalleriepistvle, wegwarf und im Gewühle verschwand. Aber ein Mann aus der Umgebung des Fürsten hatte ihn erkannt und eine Stunde später war der Attentäter, der sich Toscho Kadisch nannte, wohlgcscsselt im Stockhanse Cattaros. Noch in derselben Nacht starb Fürst Danilo. Er war ein Opfer der landesüblichen Blutrache geworden, denn ans seine» Befehl halte man drei Jahre früher Toschos Bruder erschossen. Wenige Wochen später führte man einen armen Sünder hinaus aus den Mauern Cattaros auf der Straß« nach Scagliari, wo der Galgen ausgerichtet ivar. Dort waltete der Scharfrichter seines furchtbare» Amtes an einem Sprossen der frühere» Vladikensamilie derer von Nadonitsch. Den» dieser edle» Familie gehörte der Mörder DaniloS an. Die junge Fürstin Darinka aber nahm de» Willwenschleier, den sie 32 Jahre lang getragen. Alks Nah »md Fe»»». — Gelungene Kehlkopfkrebs-Operation. In der Klinik der Universität zn Königsberg ist Ende Dcccmber von Professor Braun eine Kehlkopfkrebs-Operation mit vollständigem Gelingen ausgcsührt worden. Der Palicnt, der Ende voriger Woche mehrere» Fachmännern vvrgestcllt wnrde, spricht etwas heiser, ist aber sonst gefniid. WaS bei dieser Operation besondere Beachtung verdient, ist der Umstand, daß der Fall genau so, wie bei Kaiser Friedrich lag. — Ein Mittel gegen die Migräne. Or. Heinrich Weiß in Wien machte kürzlich in einer Sitzung der Gesellschaft der Aerzte Miltheilnngcn über eine neue, ungemein einfache Behandlung der Migräne. Er habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß ein durch ganz kurze Zeit mit der Hand ausgeübter Druck in der Magcngegcud (genauer in der Mitte zwischen dem unteren Theile des Brustbeines und dem Nabel) gegen die Wirbelsäule, wobei die Bau-Schlagader conipuinirt wird, die heftigsten Migräne-Anfälle sistirt und sowohl die Kopfschmerzen als auch die Lichtscheu momentan bei 23 von ihm be handelte» Patientinnen behoben wurden. Bei der großen Mehrzahl der bisher auf diese Art behandelte» Fälle Ivar der Anfall dauernd behoben und kehrte nur bei einigen Kranke» in milderer Form zurück, nnd auch diese waren dem Arzte für die momentan bewirkte Er leichterung ungemein dankbar. — Moralisirte Volkslieder. Die „Grenzbolen" bringe» einen intcressanle» Aussatz, welcher einige liebliche Beispiele von der „Moralisirung des Volksliedes" enthält, die in den neuen preußische» Sch»l-Lesebücher» vorgenouinie» wird, um Alles ausznschließen, was ein zartes Seelchen beleidigen könnte. So geht neuerlich in einem Lesebuch für Mädchenschule» zwar auch das Mühlenrad in einem kühle» Grunde, aber nicht mein Liebchen war verschwunden, das wäre doch gar zn anstößig gewesen, »ein, der Onkel war so gütig gewesen, für das Liebchen einzntreteu, und halte sich ans dem Staube gemacht. Leider war nicht niitgetheilt worden, ob er Treue versprochen »nd einen Ring dabei gegeben habe. In einem Chorbuch von Musildirector Gering z» Straßbmg steht das prächtige Lied „Soldatenabschicd" von Hossmann von Fallers leben, oder vielmehr »ach Hoffman», denn der Dichter würde sich sehr wunder», wenn er sein Kind in diesem Aufzuge sähe. Lieblich singt zwar die Nachtigall bei Sering. wie bci Hoff man», aber der vorsorgliche Pädagog läßt sie nicht vor dem Hanse deS Liebchens ihr Lied anstimmen, sondern schickt sie vor Vaters HanS. Allerdings sieht man nicht recht ei», was die Nachtigall, die so gern Liebende belauscht, mit dein Vater »nd dem Sohn zn thun hat. Komme» sie denn auch am liebsten i», Abend- dunkel zusammen, wenn die Nachtigall singt? Aber ivas braucht man auch Alles einz»sehen, kurz, Sang und Schall ist verklungen, und das Lieben — »ein, nicht das Liebe», die Freude ist nun aus. Der arme Junge, dessen einzige Freude eS war, mit dem Vater zu plan- der», wenn dl« Nachtigall dazu sang? Die Mutter war wohl schon lange todt, nnd Geschwister hat er wahrscheinlich nie gehabt. Man möchte vor Mitleid weinen t Warum er dann freilich i»> zweiten Vers« alle Lieb« in sein Bündel schnürt, damit Niemand etwa- davon merke, daS begreift man wieder nicht, den» daß er seinem Vater gut ist, kann er doch Jedem sagen; aber e» geschieht eben viel Unbegreif liches. Jetzt wundern wir uii» schon nicht mehr, daß der junge Krieger auch »och den letzte» Vers übernimmt, während der Dichter hier das Mädel zum Worte kommen läßt, der Vater ist wahrschein lich zu gerührt. „So reich mir den» »och 'mal die Hand, herzliebster Vater Du, und bitt für mich im fernen Land, wen» D» Dich legst zur Ruht" Das klingt freilich, als zöge der Vater in'- ferne Land, aber wir wissen ja, daß der Sohn wegzieht, dagegen wissen wir nicht, was für eine Ruhe gemeint ist. Die Nachtruhe?" Auch schon die heutige? Da kan» doch der Sohn noch nicht im fernen Lande sei»! Oder der Tod! In der Regel erwartet zwar der Soldat, der i» de» Kampf zieht, eher den Tod als die Zurückbleibeiide», aber freilich, dieser Vater macht einen so traurige» Eindruck, daß das Schlimmste für ihn zu befürchten ist; also wird wohl der Tod ge meint sein. — Ein Unverfrorener. Daß an unsere» Kaiser die merk würdigsten Bittbriese und Gesuche gelange», ist bekannt. Da bittet Einer »in Begnadigung; der Andere n», Unterstützung; der Dritte nn> Freilassung des Sohnes vom Militär; ein Anderer um eine Näh maschine; der da erbittet de» Kaiser als Pcithe»; dieser wieder sucht um gütige tteberlassniig eines „abgelegten Claviers" nach; ein Anderer fragt, ob er nicht einen Fahrstuhl bekomme» könne, de» die kaiserliche» Prinzen nicht mehr brauchen. Allen aber hat die Krone abgeschvsseu jener biedere Tischler aus einem kleinen Orte im Elsaß» der, wie die „Straßb. Post" erzählt, da schlankweg „dreist und gottesfürchtig" den Kaiser »m die Bezahlung seiner „Kaisergeburtstagszeche" bittet. Der Brief lautete »'örtlich: ..... im Elsaß, den 27. Januar 1892. Seiner Majestät! Kaiser Wilhelm II. leb, hoch. Ew. Majestät! Dein Kaiser Wilhelm II. gcbührt die größte Ehre auf Erden. Zum Andenken seines zweinnddreißigsten Geburtstages wünsche ich Seiner Majestät Glück und Segen für immer. Um diesen Tag feierlich zu begehen, und noch anderen feierlich in's Gedächtniß zu rufe», werde ich zur Ehre Seiner Majestät an diesem Tage nicht arbeite», sonder» nur darnach flrcbc», diesen Tag jedem Menschen feierlich in's Gedächtniß zu rufen und nämlich in jeder von de» 7 sich hier befindlichen Wirthschafic» eine schöne Summe Geld znrücklassen, damit auch diese a» dem feierlichen Andenken des 32. Geburtstages Seiner Majestät Kaiser Wilhelm lheilnehmen nnd Ihm die höchste Ehre und Huldigung erweise», die Ihm ans Erden gebührt. In der Hoffnung, nicht allein in dem dadurch entstehenden Schaden verbleiben zn müssen, wünsche ich Seiner Majestät, »och viele solcher glücklichen Geburts tage zu erlebe» und will mit möglichem Eifer beitrage», dieselbe» feierlich zn begehen »nd wünsche Seiner Majestät noch viele Jahre ohne die geringste Störung das Land mit dem Ihm anvertrante» Volk zn regieren. Indessen Heil und Segen Seiner Majestät im Siegerkrauz, Herrscher des Vaterlands. (Unterschrift.) Tischler in im Elsaß. Drahtnachrichten nnd letzte Meldungen. Chemnitz» 23. Februar 1692. W i e „. Die Führer der Deutsch liberale,» versichern, der erst im Deeember ernannte dentsch-liberale Mi nister, Graf Khünvnrg, werde sofort znrncktreten, falls die Negierung, der den« Ausgleich feindlichen Haltung der Ntttschechen und dcö böhmischen Feudaladels nachgevend, die Durchsührnng der nationalen Gerichts bezirke «uterlassen sollte. — Polenblätter,» zufolge wird „enerdingS eine Massen-Ausweisung von Inden im Gonvernement Lublin borgcnommen. Brüssel. Bei Lalonviere stellten zwei Cement- fabrtken mit je 20» Abeitern, insolge Mangels an Ans- träge», den Betrieb ein. Stockholm. Die Schifffahrt „ach dem hiesigen Hasen ist geschloffen, da beide Einfahrten durch schweres Eiö versperrt find. He lsingsör. Ter Dampfer „Theodor Bur chard" anö Rostock, ans der Reise von Liban nach Gent, kam mit brennender Hanstadnng ans hiesiger Rhede an; daö Feuer war schon in der Ostsee bemerkt worden. Mit Hülfe deS Bergnttgödanipfers „Drogden" wurden die brennenden Hanfballe» über Bord geworfen «nd ans diese Weise alle Fährlichkciten beseitigt. Kopenhagen. Ein furchtbarer Schneestnrm raste von gestern früh bis gegen Abend über ganz Dänema rk. Nm drei »ihr Nachmittags waren in Jütland «ndFttne,» die meisten Eisenbahnlinien unbefahrbar. Dev Postdampfer von Kiel nach Korsör hatte eine sehr schwere Reise und traf mit beträchtlicher Verspätung ein. Ter Post dampfer „Saga" muffte seine Fahrt von FrederikS- hafen nach Gothenbnrg einstelle»; auch im Sunde war der Verkehr mit Schweden unterbrochen. London. Wie ans Athen gemeldet wird, betrifft die wichtigste der vom Minister Delhannisznr Finanz- reform Griechenlands vorgeschlagene Maffregeln eine löproeeniige Zollerhöhnng ans importirte Maaren, anö- genomme» Zncker nnd die geringeren Klaffe» der ge tragenen Baninwollgeweve, sowie die Erhöhung der Ge- treidezölle. Man hofft ans der Steuer und der Zoller- höhnng 6 Millionen «nd für die nächsten drei Jahre fernere 6 Millionen Drachmen jährlich ans dem Tabak- Monopol zn erzielen. C hristiania. Der Confliet zwischen dem Cabinet und dem Könige hat eine anfferordcntliche Spannung hervorgernfen. Ans den nnzähligen Gerüchten sind die wahrscheinlichsten, daff am Mittwoch die Feststellung der Thronrede stattsinde», „nd daff dadurch die Consnlat- Frage zur Abstimmung gebracht werden wird. Darnach wird dann am Freitage eine Staatsrathösitznng statt- finden. — In einem oreanartigen Nordoststnrme sind bei Bardö 10 Fischerboote gestrandet «nd zerschlagen, es gelang indes), die Fischer zu rette«». Mehrere weiter in See befindliche Fischerboote werden bermiht, mau be fürchtet, daff sie nntergegangen sind. — In dem Orte Sand bei Sta banger kan» Feuer aus, das sich mit grober Schnelligkeit verbreitete nnd in kurzer Zeit SV Hänser in Asche »egte. Paris. Der Abendzug von Paris nach Donai stleff bei Sa int-Denis mit einem Ran-irznge zu- fammen; ein Maschiuensührev wurde getSdtet; dreizehn Personen sind verletzt, darunter drei schwer. Paris. Der Präsident bernft «och fortwährend Senatoren, Deputirte und Politiker, darnnter Heben»«, Rane nnd Maret, ohne einen «ntfchlntz gefaßt zn h<»e«. Man spricht jetzt bereits von einem «abinet unter deH Präsidentschaft von Frehcinet, dessen «abinet, unten Abstotzung der radikalen Elemente, ein gemäffigtes Pro» gram«, mit Constans» Ribot, Devtlke «n» Ron, vier a»»«>ehmen soll. Albany. Eine Volksversammlung der Demokraten des Staates Rewyork wählte den früheren Gouverneur Hill znm Eandidaten für die Präsidentschaft der Union; die Anhänger Clebelands, die Gegner der Wahk Hill s, schlagen vor, am 31. Mai in Syraense eine Gcge„bersammll,ng zn veranstalten. Zum Procetz Ahlmardt. I» der am Montag abgchaltenen Verhandlung erklärte der Vertreter des Magistrats, Jnslizrath Horwitz, daß er von dem Oberbürgermeister von Forckenbcck ausdrücklich angewiesen sek, den Magistrat ernstlich dagegen z» verwahre», als ob er anerkenn», daß seine Handlungsweise in den von dem Angeklagten in kühner Weise ausgestellten Fällen der Beiirthciliing durch den Gerichtshof unter liege. Die städtische» Behörden seien »nr eine Delegation der all gemeinen Staatsverwaltung und unterständen ebenso, 'wie die Organe der Letzteren, nur der Controle und Untersuchung durch die Vorgesetzte» Behörde». A» dieser letzteren Stelle werde die städtische Verwaltung jederzeit bereit sei», auf Verlange» Aussagen zu mache», nicht aber vor Gericht. Bei dem jetzt beliebte,« Verfahren finde eine völlige^ Verschiebung der Stellung der Parteien im Processe statt, »nd der Angeklagte lebe sich immer mehr in den Wahn hinein, als ob er der Anlläger und der Magistrat derjenige sei, welcher sich zu ver antworten habe. — Landgerichtsdirector Brausewetter entgegnet darauf, daß der Gerichtshof die Pflicht habe, dem Angellagte» da» Recht, de» Beweis für diejenige» Behauptungen, wegen deren er angellagt sei, in keiner Weise zn verkümmern; der Protest des Ma gistrats könne ans de» Gerichtshof keine» Eindruck machen; dasselbe geschehe auch in den Processen, in welchen es sich m» Beleidigung der Staatsbehörden handle. — Im Laufe des Vormittags wurde die Beweisaufnahme geschloffen, und darauf »ahmen die Plaidohcr» ihre» Anfang. Der Staatsanwalt hielt die Anklage aufrecht und beantragte gegen den Angeklagten mit Rücksicht ans die schwere Ge- , fährdnng der Autorität seiner vorges-tzle» Behörde 1 Jahr Ge- sänguiß. Nach demselben nahm Jnstizrath Horwitz als Vertreter des Magistrats das Wort, welcher die Publikation des UrtheilS t» der „Staatsbürgerzeitung" beantragt. Denselben Antrag stellte Rechtsanwalt Stad th agen für den Nebenkläger vr. Frendenberg, während Rechtsanwalt Schwind die Freisprechung des Angellagte» beantragt. DaS Urtheil lautete auf 4 Monate Gefängniß und Publicatiousbefugniß durch die „Post". Verantwortlich: fär Politisches, OerllicheS und FcnillcionislischeS: Jnlin» Theiß» für Sächsische-: Franz Götz e; für de» gerichtlichen Theil: O. Stennewitz» für de» JnseratentLeil: der Perlener Alexander W i ed e;sn»»»Nich i» Lliemnttzü (Für nicht erbetene Zusendungen sind Verlag und Siedaciio» nicht verbindlich^ kmllslje Am ml) Wie KtMWi'U ca. 140 em breit, L Mk. 1,95 bis 7,85 per Istolvn versenden direct an Private jede beliebige Meterzahl * Buxkin-Fabrik-Depot Oettlnger L Oa-, fvLnKstirl kt. lii. Gediegenste Musteranswahl bereitwilligst franco. Bekanntmachung. Es wird hierdurch gestattet, von de» im städt. Zeisig,valde am „Goldborn" und an der „Soldatenschnetffe", sowie im Knchwalde in der Nähe des „Cottadenkmals" lagernden flchtucn Stämme die Rinde uiicnlgelllich abz,»schnitzen. Diese Ninde liefert ein brauchbares Brennmaterial. Ae Mmmlim im AM Wim, G. Eberhardt. Strumpf- und Handschuh Former «nd -Leger gesncht 12. l.6llN>ing8-k68U6ll. Ein junger Menich, welcher Lust hat, Bäcker zu werden, kann zn Ostern in die Lehre trete». Gable,«z b. CH., Linkestr. 1. * Ein junger Mensch, welcher atnst hat, Schneider zn werden, kann zn Ostern in die Lehre trete» bei F. Zimmert, Grüna. klunge Mädchen als Lernende für Damenschneidcrei sucht 4r. Ilülilv, äußere Klostcrstr. 20. Ein Ordnung liebendes Mädchen wird gesncht, am liebsten v. Lande. Hainstraße 124, Pt. Eine Schmiedcrei mit Hand werkszeug in einer niiitckgroßc» Industrie-Stadt wegen Veränder ung sofort zn verpachten. Offerten nnt. Ik. Id. SV postlag. Burg städt erbeten. 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