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49 Stück birkene und erlene Stamme, 37 „ kieferne, erlene, birkene und eichene Klötzer, 12 „ birkene Stangen, 1 Klftr. birkenes Nutzholz, 41 „ hartes Scheitholz, an den Meistbietenden öffentlich versteigert werden, Die Hölzer stehen in der „Hoische". Königl, Forstverwaltungsamt Großenhain zu Moritzburg, am 31. Januar 1863. Joh. von Trebra-Lindenau. Gras. 24 Klftr. weiches Scheitholz, 22 „ hartes l Nollkolr 8 „ weiches j Eholz, 19 „ hartes Stockholz und 37 Schock hartes l , ... 25 „ weiches j Abraumre.ßig hiermit bekannt gemacht wird. Tagesnachrichten. Sachsen. Der wegen des an der Armenhaus bewohnerin Höhle zu Hopfgarten verübten Mor des in zwei Instanzen zum Tode verurteilte Schuhmacher Bachmann aus Hopfgarten ist zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. — In der Nacht zum 20. Januar ist auf dem Wege zwischen Kühnhaide und Bernbach ein Handelsmann erfroren. Er hatte sich nämlich in der Trunkenheit bis aufs Hemd ausgezogen und statt ins Bett unter einen Strauch gelegt. — Wie dem „Dr. I." aus dem Plauenschen Grunde be richtet wird, hat der 47 Jahre alte Handarbeiter Oehme aus Gittersee, an welchem man seit einiger Zeit Symptome von Schwermut wahrgenommen haben will, am 2. Febr. sein einziges öjähriges Kind durch Abschneiden des Halses ermordet und sich selbst sodann erschossen. — Auf der Leipzig- Dresdner Eisenbahn ist in der Nacht zum 2. Febr. ein Schaffner des Schnellzugs, wie man vermuthet infolge eines ihn überkommenen Unwohlseins, bei Wurzen vom Wagen gestürzt und hat dabei das Genick gebrochen.' Preußen. Die in den östlichen Provinzen stehenden vier Armeecorps sind vorläufig zu einer Armee vereinigt und unter das Commando des in Königsberg commandirenden Generals v. Werder, der seinen Wohnsitz in Posen nehmen wird, gestellt worden. Die ganze polnische Grenzlinie wird mit einer Militarkette besetzt. Frankreich. Drei im Hafen von Toulon liegende Dampfschiffe haben Befehl erhalten, nach Oran (in Algerien) zu gehen und dort Truppen nach Mexico an Bord zu nehmen. — Nach den letzten Nachrichten aus Mexico, welche bis zum 20. Januar reichen, standen die Franzosen noch 30 Meilen von Puebla, an welchem Orte die Mexicaner große Rüstungen machten. Rußland. Wie man aus Warschau vom 27. Januar schreibt, nennt sich das nationale Centralcomite jetzt provisorische Regierung und giebt schön gedruckte Befehle und Aufrufe aus. Es fordert alle kampffähigen Einwohner des Lan des zum Aufstande auf und droht die härtesten Strafen denen an, die sich seinen Befehlen wider setzen würden. Es verkündet Gleichheit aller Stande und Bekenntnisse, verleiht den Bauern Grundeigenthum ohne jeden Zins, und verspricht den Grundbesitzern angemessene Entschädigungen aus dem Staatsschatz. Es verheißt den Freiheits kämpfern oder deren Hinterbliebenen einen Antheil von mindestens 100 Morgen an den Kronengütern, hebt alle Ukase und Verordnungen der „Fremd herrschaft" auf ?c. Inzwischen fordert der un glückliche Aufstand schon seine Opfer. Zwei unter den Aufständischen ergriffene Offiziere in russischen Diensten (polnischer Nationalität) sind bereits standrechtlich verurtheilt und erschossen, an zwei «udern soll das Todesurtheil dieser Tage in der Citadelle vollzogen werden. Es bestätigt sich, daß die Rekruten in der Eitadelle den Fahneneid zu schwören sich weigern; man droht ihnen mit Ver schickung in die sibirischen Bergwerke. — Die In surgenten erhielten neuerdings starken Zuzug aus den besseren Gesellschaftskreisen. Viele verlassen Warschau, um sich der Jnsurrection, die einen immer allgemeineren Character annimmt, anzu schließen. — Nach der „Brest. Zeit." wurde bei Piotrkow eine Jnsurgentenabtheilung gefangen ge nommen. Zwei russische Offiziere, welche sich bei derselben befanden, wurden sofort erschossen. — Bei Oleksiniez hat der polnische Aufstand einen größeren Umfang angenommen. — Die Haupt macht der Insurgenten soll bei Czenstochau con- centnrt sein. Griechenland. Aus Athen vom 24. Januar wird berichtet, daß die Behörden zahlreiche revo lutionäre Vereine entdeckt haben. Der Castellan zu Hirschstein und die beiden Grenadiere. Erzählung von I. C. Deutrich. (Fortsetzung.) Die Antwort schien beifällige Aufnahme gefunden zu haben; denn das Gesicht des Generals erheiterte sich. Doch fragte er weiter: „Ihr schimpftet öffentlich die preußische Armee, beschimpftet den König, fordertet zur Empörung gegen denselben auf und mißhandeltet seine Agenten! Euer Haß ging zur Lhat über!" „Ja, Herr General, das leugne ich nicht", versetzte Tauchnitz, völlig frei von Furcht. „Darf ich hoffen, ge rechte Richter zu finden, die im Stande sind, mit mir zu empfinden, woran ich nicht zweifle, so bitte ich nur einige Augenblicke um geneigtes Gehör. Ein Soldat liebt sein Vaterland und seinen Landesherrn ganz anders, weit feuriger, inniger als andere Leute. Wer ihm feindlich entgegentritt, wird darum auch glühender, feuriger ge haßt; da sprudelt und tobt es in den Adern, da spricht der Mund wohl harte, beleidigende Worte und da batten sich die Fäuste unwillkürlich zum Zuschlägen. Nun bin ich zwar kein Soldat mehr, schon lange nicht mehr; aber noch liebe ich Land und Fürsten so heiß wie früher; noch fühle ich Kraft in den Armen zum Dreinhauen, wenn man ihm webe thut; das alte Feuer ist nicht zu dämpfen, so auch die Zunge nicht zu zähmen. Nun hatte ich einen Krieg auf eigne Faust begonnen; denn auch Sachsen wurde von den anwesenden Preußen beschimpft, ich wurde gereizt; aber ich wurde von der Uebermacht besiegt, ich unterlag und deshalb bitte ich jetzt als Gefangener unter- thanigft um Pardon!" „Wahrlich, ein echter Soldat, der das Herz auf dem rechten Flecke trägt", rief hier der General aus. Solche Leute tragen den Werth in sich und auf diese kann ein