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Sächsischer Landes-Anzeiger : 01.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189201019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-01
- Tag 1892-01-01
-
Monat
1892-01
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 01.01.1892
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M Sächsischen Llm)es-Aiyeiger (Chemnitzer General Anzeiger). ^ —Verlag: Sl lexander Wiede in Chemnitz. — I Z«m neuen Jahr. Ein neues Jahr entsteigt dem Schooß der Zeiten, Begrüßt mit frohe», Blick von Jedermann, Das alte schwand in's Meer der Ewigkeiten, Mit Wchmnth denken heute wir daran, Daß cs uns brachte trübe, diinlle Stunde», Obwohl wir auch in ihm manch' Glück gesunden. Es steigt nun wieder aus des Herzens Tiefen Manch innig Fleh'» zu», Herrn der Welt empor, Und Wünsche, die schon langst in, Innern schliefen» Am Nenjahrsmorgen streben sie hervor, Als wenn das neue Jahr »ns könnte bringen, Was sich im allen Jahr nicht ließ erzwingen. Laßt aber nicht zn hoch die Wünsche fliegen, Denn bitter ist dann die Enttäuschung oft! Das Schicksal wird nur selten Alles fügen, Wie Ihr im Herzen sehnlich es erhofft. Sucht nicht das Glück in wesenlose» Träumen, Tief ruht es in des eignen Herzens Räumen. ^ Laßt srohen Mnthes heul >i»S vorwärts schauen Und still erwarte», was dies Jahr »iiS bringt! Der Christ soll stets voll Hoffnung Dem vertrauen, Dem alle Welt ein ewig Loblied singt. Laßt nnS Ihn bitten heut vor dem Altäre Um Seine Führung auch in, neuen Jahre! Chemnitz. C- Dietrich. Zum neuen Jahre. Chemnitz, den 3l. December 1891. Mag eS besser werde»! Beim Abschiede vom alte» Jahre und ln der Vorbereitung zum Eintritt in das neue Jahr sprechen wir regelmäßig frohe Wünsche für einen günstigen und glückbringenden Verlauf der kommenden Woche» und Monate ans; oft genug gleite» sic bei Vielen gewohnheitsmäßig über die Zunge und es wird nichts Besonderes dabei gedacht. Anders diesmal, wo wohl Allen aus tief ste», Herze» der Wnnsch empordringt: Mag es besser werden i»> Nene» Jahre! Für Industrie und Landwirthschaft. Handwerkerstand »nd Kleingewerbe, Handel »nd Wandel, die Arbeiter mit den, Kopfe und diejenigen mit der Faust» für sie Alle gilt der Wunsch: Mag es ILM besser werde»! Manche Familie hat die ernste Frau Sorge au? häusliche» Herde Platz nehmen sehen, Handel und Geschäft stockten unter ungünstigen Ereignissen das ganze lange Jahr hin durch! Bon Monat zn Monat wurde auf Besserung geharrt und gehofft» von Monat zn Monat blieb sic ans. Das war kein gutes Jahr! Aber i». Ganzen hat das deutsche Volk in alle» seinen Schichten» Ständen und Classen wohl bewiesen, daß es befähigt ist, auch widrigere» Lebenslage» ernsthaft die Stirn zn bieten »nd sich dnrchznkäinpsen, bis die Sonne günstigerer Tage zu leuchten beginnt. T,otz manchen Ungemachs, trotz schwerer wirtschaftlicher Erfahrungen, die so mancher Burger in, verflossene» Jahre mache» mußte, hat im deutschen Vaterland- eine »nuntcrbrochcne, tiefe Ruhe geherrscht. War sie auch- keineswegs von der Zufriedenheit dictirt, so war sie es doch von der Einsicht, daß heute Arbeite» und Ringe» »oth wendig fei, aber nicht eitles Klage». Wir habe» im Verlaufe des Jahres gesehen, daß auch bei »ns lange Nicht Alles Gold ist, was da glänzt, daß es in der Zukunft erforderlich sein wird, »och — Verlag: Sl lexander Wiede i» Chemnitz. — manches Schlechte durch Besseres zu ersetze» und Mißständ« anSzu- merzen, die sich eingeschlichen haben; aber wir habe» auch ge sehen, daß es im Deutschen Reiche noch allenthalben warmherzige Hilfe für die Bedrängte» giebt, daß es bei uns nicht schlimmer, sonder» vielfach besser war als anderswo. Und diese Erkenntniß ist eine heilsame, sie wird, so steht z» hoffe», im neuen Jahre dazu beitragen, daß ei» Jeder rüstiß weiter arbeitet, bessere »nd günstigere Verhältnisse z» schassen. Wie es in der Entwickelung kraftvoller Nationen immer der Fall, sind auch im Deutsche» Reiche im letzte» Jahre die Ansichten, Meinungen und Wünsche der Einzelne» häufig genug hi» »nd her und auch kreuz n»d quer durcheinander gegangen Was den Einen zum Lobe hinriß, war für de» Andern ein Gegenstand des Tadels, und die alte deutsche Charaktereigenthümlichkeit, viel mit Worten zn fechten, anstatt zu Handel», hat sich auch in de», letzten Jahre deutlich gezeigt. Vieles liegt heute bei u»S »och im Unklare», »nd ob das Begonnene in allen Fälle» zur Vollendung reifen wird, läßt sich heute noch nicht feststellen. Aber die Ruhe und die Sachlichkeit, mit welchen allein wichtige Volkssragen entschieden werde» können, sie herrschte» doch in der Hauptsache schon vor und sie werden in Zn- knnft gewiß de». Wahren »ud Richtigen zu», Siege verhelfen. Daß sich großen Zielen und Zwecken kleine Bedenke» „»terordnen müssen, war bei allen Cultnrvölkern der Erde der Fall, und gerade der erste Staatsmann unserer Zeit war während seiner langen Am'.Spcriode der entschiedenste Vertreter dieses Grundsatzes. Was Deutschland mit sich selbst abznmachen, was eS zn ordnen hat, dar wird eS in Zu kunft in aller Ruhe ordnen können. Dank der Klugheit und Vor sicht des Reichs-Regimentes hat der Friede in Europa im verflossenen Jahre keinerlei Erschütterung erfahren, enger gezogen sind nur »och die Bande, welche alle wahre» Freunde des Friedens i» unsere,» Erdthcile vereinige». Und wenn einige Zeit hindurch darauf hinge- wicscii werden konnte, daß auch zwischen den Schürern der Völkcr- zwietracht eine Vereinigung zn Stande gekommen zu sein scheine, so könne» wir doch nunmehr, am Schluffe des Jahres, sagen, daß sich bereits hcranSgestellt hat, daß jene Bereinigung eine so un natürliche n»d gewaltsame war, daß von einer dirccten Bedrohung des Friedens durch sie auch nicht entfernt die Rede sein kan». So können wir wenigstens i» dieser Beziehung beruhigt in das neue Jahr treten. Begonnen ist bereits mit dem Versuche, in Zukunft eine Ver änderung der lvirthschasllichen Verhältnisse zn». Besseren herbeiznführe». Ob der Versuch gelingen wird, kan» heute Niemcnd sagen, wir könne» aber Hossnnnge» ans der Thatsachc schöpfen, daß heute alle Staate», selbst die de», Frieden wenig geneigte», gezwungen sind, sich freund schaftlich mit einander zu vertrage», wenn bei ihnen zu Hause nicht ei» totaler Znsanimcnbrnch erfolgen soll. Diese Nothwendigkeit be steht, und ans sie können wir »ns weil mehr verlasse», als auf alle Phrasen und idealen Ansichten von Völkerfreundschaft, die doch immer an einem bestimmten Punkte ihre Grenze» hat. Deutschland hat i» einer große» wirthschastlichen Frage die Führung übernommen, und seine Stellung hat einen großen Eindruck auch bei unsere» Gegnern gemacht. Das haben wir doch jedenfalls in diesem Jahre errungen. Im klebrigen wollen wir nn- auf die eigene Kraft ver lassen, mit Energie und mit Einigkeit unter den verschiedenen Er- wcrbSfactorcn die deutschen nationalen Interessen vertreten. Des Burgers Kraft bildet dcS Landes Wohlstand, das ist eine feststehende Thatsache, sein Schaden ist von Nachtheil für das Ganze. Mag er mehr »nd »ichr in Zukunft in den Vordergrund der wirthschastlichen Kämpfe treten, er wird seine» Mann stehen, wie auch im abgelaufeiien Jahre unter der Zeiten Ungunst. Die theilweise Mißernte hat de». Die Goldsee. Original-Roma» von Emniy Rossi. Nachdruck verboten. 1. Capitel. Das Central-Hotel der Stadt Dublin stand in Hellen Flamme» Im erste» Stockwerk, wo die großen Club- und Tanzsälc lagen, war großer Elite-Ball; Alles, was zur Gesellschaft der irische» Haupt stadt gehörte, tanzte hier blumen- und juwcleiigcschmückt, bis der Schreckensruf „Feuer" die Freude in Entsetze» verwandelte und der rhythmische Schritt zur tollen Flucht wnrde. Der Polizci-Tircctor Dargan O'Neill war ebenfalls mit seiner schöne» Gattin a»f dem Ball — Dank seiner Energie „nd Besonnen heit vrganisirte sich ei» Zug, der »»» wie eine Laufpvlonaise die Treppe hinunter, z»m Hanie hiuausführte. Draußen lag der Schnee, der de» ganze» Abend gefallen war, fußhoch; Herren in Lackstiestl» und Frack, Dame» in Ailas-Ballschnhe» und decolletirten Seiden und Tnllrvbe», irrten frostzitternd vor dem Hotel umher, bis herbei eilende Equipagen die frierende angst- und srostgeschültelte Gesellschaft anfnahmen »nd i» ihre B.Hausungen brachten. Unterdessen versuchte die Feuerwehr nmsvnst den Flammen Ein halt zu thn»; weil jedoch die Treppe steinern war, und das Portral ebenfalls a„S Stein und Eisen bestand, fanden alle Bewohner und Gäste des Riesenholei» Zeit, zn entfliehe»; es war ei» Wunder, daß Niemand das Leben verlor und alle Verletzungen sich als leicht und nnbedentend erwiesen. Der Ballsaal hatte acht große Fenster Front, aus den letzten drei Fenster» schlugen schon die Hellen Flammen heraus, wäbrend die Scheiben der anderen geschlossenen Flügel bereits von der Hitze ge sprungen waren. Plötzlich erschien hinter de» rauchgeschwärzten Scheiben eine Weibliche Gestalt — mit de» ineinander geschlossenen Händen suchte sie vergebens das Fenster hoch z» schiebe», da»» schlug sie die ge borstenen Scheide» vollends durch — klirrend und prasselnd fielen die Scheibe» des Glases auf das Straße,ipflaster, schwarzer Ranch drängte sich durch die gewonnene Ocffn»»g. „Ein Weib, ein Weib!" tönte eS hundcrtfach von der Menschen menge wieder, die sich auf de», freien Marktplatz, an dem das Central- Hotel lag, versammelt halte. Aber schon war sie verschwunden — Dargan O'Neill stierte schreckensbleich zu de» Fenstern in die Höbe, wohin sich jetzt die Mannschaften der Fencrwehr concentrirten. Eine Nettung-lciter wurde angelegt, während durch die zerbrochenen Fensterscheiben sich Ströme Wassers in de» Saal ergösse». Oben auf der Leiter erschien die Gestalt eine» Jeuerwehrmanne», mit seiner Handhacke schlug er vollends die Reste der Scheibe a»S, so daß Raum für eine» Menschen wurde, durchzufchlüpfen. Er verschwand im Innern — eine lange, lange Pause folgte, wahrend welcher der Polizei-Di rector wie entgeistert stand; dann als der Rettungsversuch glückte, der Feuerwehrmann in, Innern sichtbar wnrde, wie er die Fenster völlig hochschob und eine Sekunde später mit einer Frauengestalt ans den Armen die Leiter betrat, braust« ein Jnbelruf durch die schneednmpfe Luft, welche von einem Frrndrnschrei au« hundert Kehlen eine» Moment wie zerrissen lvtttd«. Nr. 1. — 12. Jahrgang. deutschen Volke schwere Lasten auferlegt, sie vor Allem hat daz beigetrage», daß wir den Wnnsch erheben: Mag eS besser werde Hoffen wir vor Allem, daß in dieser Richtung das neue Jahr etz recht gesegnetes sei» und uns ein voller Ernlecrtrag bescheert sei möge! Nicht Alles wird außerdem mit eine», Male gut werde arbeiten wir nur für das Mögliche; arbeiten wir daran unermüdlil und treu, in deutschen Worten und deutschen Werke», dann wcrkw wir über's Jahr hoffentlich sagen können, daß cs besser geworde Und nun mit Gott in's neue Jahr und durch'- ncne Jahr! Aber auch ei» Einzelner schrie einsetzt auf und stürzte auf die hcrabschwankendc Gruppe auf der Leiter zn „Meine Frau, meine Frau!" ries Dargan O'Neill — er bebte an alle» Glieder», die dnnkle» leidenschaftlichen Augen traten ihm an- den Höhlen, sein lockiges Haar lsing wasscrtriesend an den Schläfen herab. „Ihre Frau?" fragte ebenfalls verwundert „nd erschrocken Robert Brow». „Sie sagten doch, Jbre Gattin habe bereits eine Slnnde vor Ausbruch dcs Feuers den Ball verlassen?" „Das glaubte ich auch", stammelte O'Neill; — der Schreck um sein c»,gebetetes Weib hatte ihm fast die Sprache geraubt. Inzwischen gelangte langsam, Sprosse für Sprosse mit de» Füßen ertastend, der Retter mit seiner Gerettete» am Bode» a». Die Fra» war bewußtlos, man legte sie auf de» Pelz, der ihre», Gatten von den Schulter» geglitten war. Das wciße Atlasgewand, vorne von großen Brillante» gchalicn, war rauchgeschwärzt „ud ivasser durchweicht, dasselbe war bei dem Haar der Fall, welches ausgelöst in langen Strähne» um die volle Büste der schönen Gestalt hing; trotzdem erkannte man die goldene Haarfarbe, welche Dargan O'Neill's Gattin durch ganz England »ud Irland de» Beinamen „die Gold see" gegeben hatte. Biele behauptete», daß dieser Name nicht nur a»f ihrer Locken Pracht bezogen sei, sondern auch auf den Rcichthum ihres Vaters, des Advocaten Percy, der zugleich Besitzer der größten Kohlengruben in der Norfolker Niederung war. Adah Percy war das schönste »nd reichste Mädchen Dublins, es war deshalb nicht zu verwundern, daß sie auch das »mwvrbenste war. Aber nicht Rang und Stand konnten Adah in ihrer Wahl beeinflussen — unter ihren Bewerbern lvacen englische Grafensöhne, welche ihre», leeren Titel gern mit dem Reichlhnm der Goldfee auf geholfen hätten — ihr Herz hatte schon gewählt, ehe sie es selbst wußte. Sidncy Percy, ihr Velter, der mit ihr im Hanse des Vaters ausgewachsen war, besaß ihre ganze Liebe, die des allen Herrn Percy völlige Billigung fand. Sidncy war ein edler und zuverlässiger Charakter; sanft »nd leidenschaftslos liebte der früh verwaiste Knabe seinen gütigen Oheim, seine reizende Cousine über Alles. Die zärt liche Neigung, welche die Kinder verband, wuchs mit den Jahren, cs war eine selbstverständliche Sache, daß sie sich heirathe» würden. Sidney vollendete in Oxford seine Studien. Um diese Zeit kam ein neuer Polizcichef nach Dublin, da die sich mehrenden Unruhen politischer Färbung eine energischere Führung i» Sachen Englands verlangten. Dargan O'Neill war irischer Abkunft, aber auf Seilen der Negierung, ein schöner Mann von hohem WnchS und verbindlichem Wesen Bald waren bei seiner Schärfe und Fähig keit, die Fäden der Jntrignen in seiner Hand znsammcngelansen — eines Tages dnrchzitterle ein Gerücht die schreckensvolle Stadt Dublin ein Complot sei entdeckt, der alle Advocat Percy stände an der Spitze, mit ihm seien mehr wie fünfzig der angesehenste» Bürger verloren, die er mit sich in's Verderben geführt habe! — Woher nur solche Gerüchte stamme»? Bald lachte Dublin über feine grundlose Angst, den» ganz da« Gegenlheil traf ei». Dargan O'Neill verlobt« sich mit der schönen Goldsee, das Complot hatte sich nur als eine harmlose Kneipgesell- schaft entpuppt, Advocat Percy gab seiner Tochter eine brillante Mit gift» »nd machte außerdem sein Testament, worin sein geliebter Neffe Sidney nur mit einem kleinen Legat bedacht wurde, während er seines Die Tobtet» des Jahres 1891. Auch im vergangenen Jahre hat der Tod eine rej gehalten ohne Ansehen der Person und des Standes. Es starben ans regierenden Fürstei Prinz Balduin von Flandern, niuthmaßliMw" ^ «-vor Belgien, 21 Jahre alt am 23. Jan. Großfintstin Dlga » H von Rußland, geb. Prinzessin Auguste von Baden; GEl r g Nilolajewitsch von Rußland, 25. Ja». PcinzesU» Elisalwtfl. ^ Karl I., König von Württemberg 6. Oktober. fl von Rußland, geb. Prinzessin von Griechenland, Gema, fürsten Paul, 21 Jahre alt; Dom Pedro H., Exkaiser von Brafilit am 5 Dec. Erzherzog Heinrich von Oesterreich und seine Gemahls Baronin Waideck am 30. Nov, Erzherzog Sigismund, älterer Brud« des Vorgenannten am 15. Dec. David Kalakaua. König der Sandwiä Inseln, am 20. Jan., Prinz Heinrich XL Neuß jüng. Lin., 6 Wofl alt, Gera. Diplomaten» Beamte, Parlamentarier, geistliche Würdenträger. Julius v. Jolly, großherzogl. badischer Staatsminister. 14. Oet^ George Bancroft, berühmter Nordamerika.»scher Geschichtsschrei» und Staatsmann, 90 Jahr« alt; Charles Bradlangh, bekänn englischer Politiker, 30. Jan., 57 Jahre, London; Beltscheff, h garischer Fiiianzminister; George Granville, früherer englischer Premt minister; Thomas Pouyer-Querlier, französischer Senator und eb maliger Fiiianzminister; Ivan Bratiano, der bekannte rnmcinist Ministerpräsident, 69 Jahre alt, 16. Mai; JuleS Grevy, der frühe Prändent der französische» Republik, 1979 bis 1887, 84 Jahre aE am 9. Oktober im Mvnt-sous-Vandrey im Jura; vr. Ca l Fried«! v. Gerber, sächsischer Slaatsminister und Ministerpräsident, a» 23. Dec.; Januar 2. Alph. Peyrat, Vicepräs. des franz. Senaki 78. Jahre, Paris, vr. Ludw. Wilh. Schwabe, Archivsccretär kgl. Hauptstaatsarchiv, 29 Jahre, Dresden. Bankdircctor Fr. Geßlj Landtagsabg., auch als lyrischer Dichter bekannt, 46 Jahre, La 5. Peter de Decker, ehem. bclg. Cabinctschef und Min. des Inner Brüssel. 6. G. L. Baud, der frühere Cvlonialminister, 89 Jahr Haag. 7. Joseph Brunet, ehemaliger Justizminister, ^§1 Jahr Paris; Ferdinand v. Schutzbar, Hcrrenhansmitglied, langjährig^ Präsident der- althessischen Ritterschaft, 7. Januar, Cassel. Barrl Hanßman», Seinepräsect zur Zeit des 2. Kaiserreichs. — Märj l Senator Giovanni Morelli, unter dem Pseudonym Iwan Lermnlj^ rühmlichst bekannter Kunstkritiker und Sammler, 75 Jahre, Mailan 5. Geh. Neg.-Ralh Ferd. Friedcusburg, der frühere Obetbürgerme von Breslau, 66 Jahre, San Remo. 8./>Oberbaud>rector für. ^ bau Carl Friedrich Endell, ansgezeichneterVertreler seine- Fach Jahre, Berlin. 11. John F. Swift, der Gesandte der Vereinigt^ Staaten für Japan, 52 Jahre, Tokio. 14. Bürgermeister vr. Bin 70 Jahre, Bremen, vr. Ludwig Windthorst, der bekannte Staach minister und Führer der katholischen CentrnmSpactei, 79 Jahre, Ber 25. Geh. Reg.-Rath Melbeck, preuß. Abgevrd., namhafter SocialpolL^ Tochter, und für den Fall ihres Todes seinen Schwiegersohn Dargä^ O'Neill als Universalerbe» cinsctzte. Ätze In der kalten Lust kehrte der fast erstickte» Frau schnell die Be sinnung wieder — durch eine heftige Bewegung stieß sie den Pel'^ von sich, der über sie zusammcngeschlage» war, und nun gcwahiM" die Unistchendcn inst Entsetzen, daß ihre Hände von einem Bandes fesselt waren und daß Blut von ihren zerschnittenen Fingern ricf«^ Auch die Füße waren gefesselt, doch hatte sie durch Anstrengung d Banden so weil gelockert, daß sic kurze Schritte zn mache» im Stcy^' gewesen war; die Fesseln waren ans dem breiten AllaSbaK. welches sie als Schärpe getragen, durch Längszerschneidnng Herste; Leutnant Brown, empört bi« auf den Grund seiner Seel« hier offenbar ein Verbrechen vorlag, zerschnitt die schmerzen Banden mit einem kräftigen Ruck, dann wickelte er die zitternd willenlose Frau in den Pelz und hob sie in den Wage». Sic »ah« seine Hilfe willig an, denn ihr Gatte war über de» Bubenstreich fal ebenso betäubt, wie sie cs selbst war. Brown mußte ihn mehre» Male ausforvern, mit in den Wage» zu steigen, denn er schwankt zwischen der Bcrnsspflicht, die ihn au die Brandstätte fesselte, up seinem Herze», das ihn nach Hanse rief. Endlich leistete er Brvwn'S Aufforderung Folge; dieser beglettÄ das Ehepaar. Während der kurze» Fahrt sprach Niemand ein Wort, doch al« der Wagen hielt, wandte sich die junge Fra» wieder an den Leutnant, und nicht an ihren Gatten — er schien für sie Luft zu sein. — Sieben dem Nathhause lag ein palastartiges, weißes Gebäude mit einer Auffahrt, und an allen vier Seiten des freiliegenden Hause« war je ein breiter Balkon, auf den die Flügelthüre» des betreffenden Zimmers führten. Dieses Hans gehörte Herrn Advocat Percy, der sich im Parterre rechts seine Bnreanx sowohl, wie Privatzimmer rcservirt hatte; links waren die Bnreanx seines Schwiegersohnes, der ebenfalls im Hause wohnte. Den rechten Flügel der Bel-Etage bewohnte Adah, den linken ihr Gatte — sie Halle das Verbleiben im Vaterhanse als einzig« Bedingung gestellt, »nd sie war mehr in des Vaters, als in de» Gatten Gesellschaft. Ihre Entschuldigung hierfür war dcS Vater« zunehmende Kränklichkeit; Herr Percy war seit der Vermählung seiner angcbeleten Tochter anfsallend gealtert. Unter dem Portal dcs Hauses stand eine Gruppe Polizisten, ebenso war in dem Nalhhaus noch reges Leben unisormirter Männer. „Was giebl's?" fragte O'Neill mit rauher Stimme, al« man mit einer Meldung an ihn herantrat. Die schöne Fra», fest in de» Pelz gewickelt, blieb trotz ihre» desolaten Zustande- stehe», um z» hören, wie die Nachricht lautet«. „Während Ihrer Abwesenheit kam der Nesse des Herrn Percy, Doclor Sidney Percy, zu seinem Oheim — sie sprachen lang« zu sammen, dann entfernte sich der junge Herr. Vor einer Stunde nun bemerkten zwei patrouillirend« Polizisten, daß von dem Balkon auf der Rückseite deS Hauses ein Mann sich an einem Strick hrrabließ. Sie verhaftete» den Verdächtigen »nd fanden ihn im Besitz ei»« großen Summe Baargelde», sowie der Juwelen der gnädigen Frau. Der Dieb ist Doclor Sidney Percy." Leutnant Brown warf eine» Blick de» Entsetzen« auf die juutz»
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