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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189106024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-06
- Tag 1891-06-02
-
Monat
1891-06
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.06.1891
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Sächsischer L a n d e S . ?l n z e i n e r <E h e »« « t tz « » v e n e r a l - Sl » z e i ft e r). Nr 124 — 2. Juni 182U Gewaltiger Jubel herrscht jetzt i» den Pariser Zerluugen darüber, daß die rusfische Kaiserfamikie die franjösische Ausstellung in Moskau besuchte. Natürlich hat in Wahrheit dieser Zwischenfall auch nicht die geringste politische Bedeutung. — Der Senator Aime hat sich erhängt. Die Ursache dcS Selbstmordes war ein unheilbares Leiden. — In Roubaix haben 15000 Arbeiter die Thätrgkeit eingestellt. Sie fordern den achtstündigen Arbeitstag und die Erhöhung der Löhne. — Bei PlessiS-Belleville platzte ein mit Ofstcieren besetzter Lustballo». Die Insasse« kamen mit geringe» Verletzungen davon. Belgien. Die Negierung wird demnächst den Kammer» zwei Reformgesetze verlegen. Da- eine betrifft die Einführung der allge meinen Dienstpflicht, dar zweite Abänderung des Wahlrecht;. — Der Streik im Bezirk von Cha.leroi nimmt ab. Im Ganzen sind etw» noch 20,000 Man» ausständig, die sich aber meist schon in großer Nvlhlag« befinde». Holland. . Der Besuch des deutschen Kaiserpaares in Amsterdam ist rndgiltig auf den 1. bis 3. Juni festgestellt worden. — Die Königin-Regeutiu Emma und die kleine Königin Wilhelmine habe» in diese» Tagen wiederholt Amsterdam Besuche abgestattet und sind mit sehr großer Wärme empfange» worden. Ver schieden« Festlichkeiten haben zu Ehren der beiden Königinnen statt gefunden. Portugal. Der englisch-portugiesische Colonial vertrag ist soeben unterzeichnet und den Cortes vvrgelegt worden An der Annahme besteht kein Zweifel. Der entschiedene Wille des Ministeriums, eine feste Nrfornrpolitrk zu verfolgen, hat dasselbe sehr populär gemacht und ihm eine feste Mehrheit in den Kammer» ge geben. — In Südafrika ist rS zwischen den englische» und Port» giestfchen Schutzmannschaften wieder zu einem Zusammenstöße gekommen. Diese Zwischenfälle erklären sich daraus, daß in den weitentlegenen Bezirke« des Innern noch nicht- von dem neuen Abkommen bekannt sein kann. England. Nachdem da» Pariser Omnibns-Personal durch einen allgemeinen Streik, ziemlich« Bortheile erlangt hat, wollen die Londoner OninibuS-Bedicnstete» dasselbe durchsetzen. Sie haben um fangreiche Forderungen ausgestellt und drohen im Falle der Ablehn ung derselben mit einem Generalausstande. — Der Streik der Lon doner Echneidrrgefellcn ist beendet. Die Arbeitgeber haben in allen Punkten die Forderungen der Gesellen bewilligt. — Rnhkand. Unter Ausbietung aller möglichen Vorsichtsmaßregeln hat Kaiser Alexander mit seiner Familie die Reise von Petersburg nach Moskau zurückgekegt, denn eS wurde in sehr bedenklicher Weise von neuen AttentatSversnchcn gesprochen nnd sogar in der unmittcl baren Nähe der französischen Ausstellung in Moskau sollte eine Dynamktmiue entdeckt worden sein. Das ist nn» wohl etwas über triebe», doch scheinen sich die Nihilisten wirklich wieder zu regen. I» Moskau ist dar Kaiserpaar sehr festlich empsangen worden, hat auch die dortige französische Ausstellung besucht. Der eigentliche Zweck der Reist ist aber die Enthüllung des Denkmals für Kaiser Alexander II., die unter großem Pomp stattgefnnden hat. Dem Zaren wird nach gesagt, er trage sich mit dem Plane, künftig den größten Theil de? JahreS nicht mehr in Petersburg, sondern in Moskau zu residircn. — Der Großfürst Georg ist an- Koiistantiuopel i» der Krim angekommeii. — Das französische Geschwader, welches den Hafen von Kronstadt demnächst „»laufe» wird, wird zwölf schwere Kriegsschiffe stark sein. — AuS Buchara wird gemeldet, daß der Emir zum Andenken an die Errettung der kaiserliche» Familie bei Borki und a» die Abwendung der Gefahr, welche dem Thronfolger in Japan gedroht, dir erste öffentliche rnssisch-bucharische Heilanstalt in Buchara gründete. — Die russischen Behörden habe» neue Vorschriften zur Be schränkung der Rechte der Juden beschlossen. Indische Militärärzte mi'rssen entweder zu der orthodoxen Kirche übertreten, oder ihre Stellung niederlegen. Jüdische Medicincr dürfen überhaupt nicht mehr in de» Staatsdienst treten. Den Juden soll auch nicht länger .gestattet werden, das erbliche Bürgerrecht zu erwerbe», welches sie zur unbeschränkten Niederlassung i» jeder Stadt des Reiches berechtigt. Orient. König Karl von Riimänie» hat an seinen Ministerpräsidenten ei» Schreiben gerichtet, worin er denselben beauf tragte, allen Denen zu danken, welche aus Anlaß seines 25jährigen Regierungs-Jubiläums ihm so zahlreiche Beweise der Liebe »»d Ergebenheit grliefert hätte». Diese Beweise seien eine Entschädigung für seine, der Hebung des Vaterlandes während eines Vierteljahr- Hundert- gewidmete Arbeit, sie seien ein Beleg für die mächtigen Bande, welche Volk »»d Dynastie einigen. Das Echo, welches das Jubiläum im Auslände gefunden, beweise, daß das monarchische Princip in Rumänien Wurzel fasse. — Der Leiter der deutschen Reichspost, Staatssekretär I)r. v. Stephan, ist inKonstantinopel augekomme». Amerika. In Port-au-Prince, der Hauptstadt der Neger- Republik Haiti, hat eine bewaffnete Erhebung gegen de» schwarze» Präsidenten Hyppvlit stattgefnnden. Dieselbe wurde jedoch in Folge der von der Regierung ergriffenen energischen Maßregeln alsbald unterdrückt und die Ruhe wieder hcrgestellt. Die französische Re gierung hat znm Schutz- ihrer Unterthancn ein Kriegsschiff nach Port- au-Prince gesandt. — Der Premierminister von Canada, Sir Macdvuald, ist gestorben. — In Chile ist noch immer keine Wendung zum Besseren eingetrete». — Aus Brasilien kommt die Kunde, daß Präsident Fonseca erheblich erkrankt ist. Fonscca war die Seele der republikanischen Umwälzung, die an Popularität schon sehr verloren hat. Sei» Tod könnte für die Republik verhängnißvoll werden. Der evangelisch sociale Coirgretz. (Original-Bericht.) II. ierlin, den 31. Mai. Der zweite Congrcßtag war eben so zahlreich besucht als der erste. Im Ganzen waren gegen 8—900 Eintrittskarten ausgegebcn worden. Das erste Referat am zweiten Tage erstattete Landesökonomierath Nobbe. Sein Thema lautete: „Zur ländlichen Arbeiterfrage". Er führte etwa Folgendes auS: 1. Ms Pflicht der ländlichen Grundbesitzer ist c- z» erachte», mit aller Kraft dahin zu wirken, daß das Verhältnis; zwischen Besitzern und Arbeitern im landwirthschaftlichen Betriebe nicht in einen bedroh lichen Interessengegensatz ausarlc, sondern das erfreuliche Bild persön lichen und gesicherte» Zusammenwirkens biete. Dazu erscheint eS als erforderlich, daß die Grundbesitzer der wachsenden Desorganisation der ländlichen Arbeitcrverhältnisse durch vermehrte Darbietung auskömm licher, mit gesunder Wohnung und Lcuidnntzung verbundener, vor Wechsel geschützter Arbeiterstcllen entgcgenwirkcn und darauf Bedacht nehme», daß das System der Wanderarbeiter, wo eS zur Zeit unent behrlich ist, nicht zur Lockerung noch bestehender, geordneter Arbeiter- Verhältnisse führe; daß ferner die Liebe unseres Volkes zu eigenem Hans- und Grundbesitz in erweitertem Maße zur sociale» und wirth- schaftkichen Förderung des ländlichen ArbeilerstaiideS verwerthet werde, und daß die aus Erleichterung gesicherten EigenIhum-ErwerbeS durch di« Kindlichen Arbeiter abzielenden gesetzgeberischen Acte bei den Grund besitzern eine ernste und wohlwollende Würdigung finden mögen, und schließlich, daß dem vielfach willkürlichen und »ugcrcchlsertiglei», ja wirthschastlich verderblichen Hange der ländlichen Arbeiter zur Aufgabe des laudwirthschostlichcn Berufs und zum Ad zug nach den große» Städte» unenlwegt durch alle diejenigen Mittel enlgcgeiigewirkt werde, welche christliche- Pflichtbewußt sein, persönliche Fürsorge für das sittliche nnd wirthschaftliche Wohl der Arbeiter, sowie genaue Kenutuiß der Bedürsnisse derselbe» den Grundbesitzern an die Hand geben. Aufgabe des geistlichen Amtes aus diesem Gebiete ist eS, seel sorgerisch dahin zu wirken und darüber zn wachen: a. daß die An forderungen deS wirthschastlichen Betriebes die ländlichen Arbeiter nicht a» der Erfüllung jhrcr Aufgaben im häusliche» und kirchen- gcmeindlichen Leben hindern; k. daß nicht minder die Arbeiter sich ihrer Pflichten gegen den Betrieb, dem sie ihre Kräfte widme», bewußt bleiben, und daß namentlich die jugendliche.! Arbeiter den Verführ ungen zu ungebundenem Leben und Sittenlvsigkei't zu widerstehen lernen; e. daß die Stellung der ländlichen Arbeiter in der christlichen Gemeinde nicht auf das Mindestmaß eines kümmerlichen Gewöhn heitschristenthnmS herabsinkc; daß denselben vielmehr aus dem Lebe» inmitten der Gemeinde eine reiche Fülle sittlicher Einflüsse, erzieherischer Gegenwirkungen gegen verflachenden Materialismus und sichtbarer Beweise eine- helfenden und tragenden GemeiiischcftslebeiiS zu Theil werde. Nach längerer Discussi.»! ergriff als zweiter Referent des Tages Pastor vr. Sulze.ans Dresden das Wortzn dem Thema: „Die kirchliche und sociale Nolhwcndigkeit der Beseitigung aller Gebühr?» und Honorare für kirchliche Handlungen." Seine Thesen waren folgende: 1. Die kirchlichen Handlnnge», bei deren Vollziehung Gebühren erhoben werden» sind entweder Darbietungen des HeilsgntcS, die allen Gcmeindemilgliederii in gleicher Weise zn Gute kminen und daher das Bestehen der Gemeinde mit begründen: (Taufe, Unterricht der Katechumcnen, Beichte), oder sie sind Acte der speciellen Seelsorge (Trauung, Bsgräbnißfeier). Da aber für das Bestehe» der Gemeinde von alle» ihren Mitgliedern gemeinsam zn sorgen ist und in der speciellen Sccl-orge ein Arlnnlcrschied zwischen den einzelnen Acten nicht gemacht werden kan», so ist eine Erhebung von Gebühren für einzelne kirchliche Handlungen kirchlich nicht statthaft. In socialer Beziehung ist das Bestehen solcher Gebühren deshalb nnberechligk, weil sie lhalsächlich nichts sind als eine schlecht geordnete Kirchensteuer, nnd weil ihre Erhebung nicht einend, sonder» zersetzend aus da» Gemrindcleben wirkt. Ist die Erhebung derartiger Gebühren schon dann zu verwerfen, wenn sie zur Kirchencasse erfolgt, so ist sie doppelt nachthcilig, wenn sie den kirchlichen Beamte» selbst zusteht. Tenn die Gewährung solch eines Stücklohns gefährdet in ihnen wie in der ganzen Gemeinde das Bewußtsein, daß alle kirchliche» Handlungen, auch wenn sie zu nächst sich auf einzelne Gemeindemitglicder beziehen, doch stet» zur Erbauung der ganzen Gemeinde dienen sollen, nie aber als private Thätigkeite» zn Gnnstcn einzelner Gemcindcruitgliedcr anzrischcn sind. 2. Noch mehr als feste Gebühren sind die Hvnorare »»d Ge schenke zn verwerfen, die hier und da noch Geistlichen nnd Kirchen diener» bei kirchlichen Handlnnge» dcrrgereicht werden. Sie schädigen leicht noch mehr als die festen Gebühren das Pflichtgefühl der Empfänger »»d das Bewußtsein der Angehörigkeit a» die Gemeinde auf Seiten Derer, die sie spenden. Sie lassen ferner die Unterschiede des Besitzes Handlungen gegenüber zn Tage trete», chie den Gcmcindcmitglicdcru ihre Gleichheit vor Gott ganz besonders zum Bewußtsein bringen sollen. Die ärmeren Gemeindeniitglicdcr werden durch ihre moralische Verpflichtung, derartige Opfer zn bringen, gerade in den Augenblicke» bennrnhigt, in denen sie Friede» und Trost in der Kirchengenieinde suchen. Fühlen die Gcmemdcmilglicder sich gedrungen, bei bestimmten Veranlassungen oder ohne dieselbe» durch freiwillige Gaben ihre Dank barkeit zum Ausdrucke zu bringen, so sind diese Gaben der ganzen Gemeinde, in der Regel ihrer Armencasse, aber niemals Geistlichen oder sonstigen kirchlich?» Beamten zu spenden, die für ihre amtliche Thätigkeit niemals etwas Anderes crniichmcn dürfen als den festen, von der Gemeinde ihnen zn gewährenden Gehalt. 3. Unb.dcnklich erscheint es, wo mehr als die Verkündigung des göttlichen Wortes und die Darreichung der Sacramentc, also ein ge wisser LuxnS, gefordert wird (z. B. Tanse im Hause statt in der i^irche, Orgelspiel »nd Gesang bei Trauungen, Begleitung des Leichen zuges durch de» Geistlichen, Gewäh.ung besonderer Kirchenplätze), be stimmte Gebühre» zu erheben. Es darf dies aber nur dann ge schehen, wenn die Gcmcindemitglicder an der äußerlichen Bevorzug ung, die dadurch Einzelnen unter ihnen gewährt wird, keine» Anstoß nehmen. Aber auch daun scheint cs am gerathensten, derartige Ge bühren zur Armencasse der Gemeinde zn erheben und sie nicht zur Bestreitung lausender Ausgaben zu verwenden. . Beide Redner sprachen mit großem Erfolge. Beiden Referenten stimmte man einhellig zu. Damit war die Tagesordnung erschöpft. Als Letzter sprach Professor I). Harnack in Berlin. Seine Worte gallen den Referenten, Denen, die sich an der Debatte betheiligt, dem Ehrenpräsidenten G heimrath Wagner, dem Viccpräsiüe.cte» Hosprcdigcr Stöcker, vor Allem aber dem Präsidenten selbst, Landesökonomierath Nobbe. Gegen '.Ihr war der Congrcs; geschlossen. Er war jedenfalls ein Denkstein i» dem kirchlichen Leben der Gegenwart nach zwei Seiten hin. Einmal hat er den unserer evangelischen Kirche so oft gemachten Vorwurf innerer Zerrissenheit kräftig widerlegt. Alle mög licherr theologische» Schattrrungen warm vertrete». Die äußerste Rechte hatte in Stöcker, die gemäßigte in Professor v. Cremer aus Greifswald Vertretung gesunde». Auch Protestaiiteiivereinler waren zugegen. Und die Schule Rilschl'S hatte manchen Anhänger entsandt. Wir nennen unter Letzteren nur die Professoren Harnack, Hcrrmann, Kaste». Aber bei aller theologischen Verschiedenheit war man doch eines Geistes, ei»S in dem Beke»»t»iß zu Christo. Die andere Be deutung des EongresseS ist diese, daß man scharf den socialen Frage» ins Angesicht gesehen, daß man theoretisch viel erörtert, aber auch viel Praktisches beschlossen hat. Tächsisches. — Die Auflösung der Avdeiter-Casiuos, welche kürzlich von der Aintsyanptmairnjchast Chemnitz für deren Bezirk versügt wurde, insoweit solche bish.r ohne Erlaubniß den Schankbetrieb auS- übten, ist dem Vernehmen nach ans die eingewendete» Rccnrse be stätigt »nd auch in zweiter Instanz ausgesprochen worden, daß in der bekannte» Geschäflslhirtigkeit derartiger Vereine der gewerbniäßige Betrieb der Scharrkrvirthschaft zu erblicken sei, wozu »ach 8 33 der Gewerbeordnung die gewerbepolizeiliche Genehmigung erforderlich ist. — Landrslotterie. Di- Ziehnugstage der 130. kgl. sächsischen Landeslotterie finde» für die I. Classe am 6. und 7. Juli, 2. Classe am 3. und 4. August, 3. Classe am 7. »nd 8. September, 4. Classe arn 5. »nd 6. October, 5. Classe an» 5. bi» mit 23. November 1891 statt. — Verkehrswesen. Vom 1. Juni an verkehrt zwischen Limbach (Sachsen) und Wüstenbrand (Bahnhof) über Pleißa täglich viermal ei» Leiyptpeeso»teich»hr>W^ «yrlched, bei der zweiten Fahrt. 8 Uhr 30 Min. Vormittags n»S Limba« »ach Wüsteubrand, zur Postsacheubesövdevuug benutzt werde» wich, mit folgendem Gange: Aus Limbach 3 Uhr 45 Mn. früh, 8 Uh, 30 Min. Vormittag», 2 Uhr 30 Mi», und 5 Uhr 60 Mi». Nach mittag«, auS Wüstrnbrand (Bahnhof) 5 Uhr 5 Mi», früh 10 Uhr 45 Min. Vormittag», 3 Uhr 3V Mi», und 7 Uhr Nachmittags — Htuft-lMch der feuersichere« Sk»qvew«hru«g von Putzlappen, Putzsädeu re. erließ da» Ministerium de» June« unter», 27. Mai nachstehende Bekairnlmabuug: „Me zur Kermtniß des königlichen Ministeriums gekommen ist, wirb in Fabriken und Werkstätten mit dcn sogenannten „Putzlappen, Pntzflden" und dergs nicht immer mit genügender Vorsicht umgegangen. Diese zu de« Reinige», und Putzen von Maschinen und Transmissionen verwendete» Materialien werden durch d:n Gebrauch nach nnd »ach mit OE getränkt, sovi'e mit ganz kleinen Eisensplitterche» vermischt und sie besitze» m diesem Zustande im höchsten Grad« die Eigenschaft: der Leksth entznndung, Anstatt nun diefclbenrn nielallireu, steinerne» oder sonstseuev- sicheren Behältern gehörig zn bergen, werden sie häufig nachdenrGlibmmhtz in durchaus ungenügender Weise aufbewahrt, ja, sogar icrnerhakd Iw Gebäude in freiliegenden Hansen angesammelt» und es sind hierbei nachgewiesenermaßen durch selb strntzirn bürg im In- «nd Ausland» schon vielfach crh?bliche Schadenfeuer verursacht worden. ES werden vahcr die betreffende» Gewerbetreibende« ans Obiges aufmerksam gemacht und dringend ermahnt, sich irn eigenen Interesse eine- solcher, »»vorsichtige» GcbahrenS zu enthalten, vielmehr alle öl» und setd- getränkte,i Putzlappen n. dergl. lediglich ln metallenen, steinerne« oder sonst feuersicheren Behältnissen aufzubewahren, dieselben amtz, ebenso wie den gesanimlen Kehricht, alltäglich mindestens einmal aus den Fabrik«- und WerkstattSräumeu völlig zu «nHeriie». und nach feuersicher» Orte» außerhalb derselben zn bringe». Dabei wird auf di» Bestimmung in tz 367 unter 6 des NeichSstrafgesetzbuchS hiriMirasen, wonach Derjenige, welcher Maaren, Materialien oder andereVorrLH», welche sich leicht von selbst entzünde» oder leicht Feuer fangaiy. «, Orten oder in Behältnisse» ausbewahrt, wo ihre Entzünd,urg, zasiihr, lich werde» kann, oder Derjenige, welcher Stoffe/ di« nicht ch« Gefahr einer Entzündung bei einander liegen könne», ohne Asante» trug, aufbewahrt — natürlich ganz abgesehen, von etttwM/ weiteren vermögensrcchtlichen oder strafrechtlichen. Folgen seiner Lw° haltors — schon an sich mit Geldstrafe bis zu 150 Ml oder mitHch bestraft wird. Zugleich werde» die zuständigen Behörden und-LiM» angewiesen, drnrentsprechcrrd allenthalben gehörige Aufsicht zu flllM »nd find etwaige Uederlretringen zur Anzeige und Bcstwfrurz, W bringen." — Die ältest« Fe,»erwehr in Sachsen. Der Streit, welcher unter den Freiwilligen Feuerwehren um daS Recht der Fch, gebürt" aus Anlaß des fünfzigjährigen Jubiläums dev Meiß« Feuerwehr entstanden ist und besonders in letzt« Zeit vom Kniß ans geführt wurde, ist »nn endlich beendet und zu Gunsten, der Meißner Feuerwehr ausgefallen. Die Behauptung de« PemM Feuerwehr, daS ältest- derartige Institut zu sein, und dis VernsntH derselben auf eine vom dortigen Stadtrath errichtete F-nerlöjch- iwd RcliungScvrnpagnie kann vor Meißen actenrnäßig dadurch widerlO werde», daß bereits 1794 Feuerwehr in Meißen war, welche auS einer RettnngSschnav »nd einer» Spritzenzuge bestand. In. der.Herrsch ache handelt eS sich aber nur darum, daß Meißen» Freiwillig, Fcnerwrhr am 17. Juli 1841 gegründet, militärisch orgomsirt. »,lt nniforrnirt worden ist, also mit Recht die älteste organisicte deutsch» Feuerwehr genannt werde» kan». — Selbstmorde. In Eiben stock machte der dort zur Cur aufhältlich gewesene Ingenieur Franz Preller auS Coburg, ,0 Jahre alt, den Versuch, sich uiittels NevolverschusseL zn tödlen. Al» der erste Schuß nicht von beabsichtigter Wirkung war, ries er eine Wiothin und theilte ihr mit, daß er die Thal in Folge hoff nungsloser Krankheit begangen habe. 'Nachdem die Frau ihn tvieder verlassen hatte, schoß er sich ciue zweite Kngl i» di-. Schlaseugezmd, welche den Tod herbeiiührte. — In Siebenleh» ertränkte sich der Schalknab« Richard Fneb.-,, Sahn deS LederhändlerS Fried» daselbst. Ursache noch unbekannt: — In Leipzig hat sich in ein« Wohnung der Lortzingstraße ein besuchsweise anshältlicheS 38jäh»ig«I Fräulein aus Amsterdam wegen unglücklicher Liebe mittelL PlM phors vergiftet. Ml» gleicher Ursache gab. sich daselbst ein am Ärimmaischen Steinweg bedieustet gewesenes lügäyrigcS Mädchml d» Tod durch Ert änkon. — Ausreißer erttnscht. Der kürzlich ansdem Landgerichts- Gesängnlsse in Dresden entflohene Maler Röske ist wieder «in, gefangen. Nvskc hatte eine Geliebte, ein Schneiderin äüchen,. eine übrigens ganz achtbare Person, die in der Oppollstraße wohnt mit in der Altstadt arbeitet. ES war zu verinuthea, daß er,, wen»,«» überhaupt noch in Dresden war, sich derselben auf ihren Wegen von oder nach der Arbeitsstelle einmal nähern würde; und deshalb Mette sic durch Beamte der Eriacinalpolize! fortgesetzt beobachtet. Am Fab rag Abend gegen 9 Uhr, als das Mädchen durch die Königsbräckr« straße ging, tarn ihr Röske plötzlich entgegen. Ju seiner Gesellschaft befand sich ein anderer unbekannt geblieben« jung« Bursche. i8n CriniiiialgeiiSdarrm näherte sich ihm, als er ger.che in,ei»e Lcitonstraß» eingcboge» war, »nd packte ihn dort. RöSke wehrte sich sofort anffl Kräftigste. Er suchte sich loszureiße», schlug mit den Fäusten nach dem Beamten und stieß mit den Füßen nach demselben. Sein Begleiter k» mühte sich, ihn von der» Beamte» loszureiße». Der Letztere,ein kästiM Mann, gerieth dadurch in eine sehr kbinsche Lago. In diesem Angeitblick kam ihm jedoch ein Civilist zur Hilfe und gleich daraus ein Uutrrossm« vom Pionier-Bataillon. Nunmehr wnrde Röske gefesselt; sein,Beglicht» war inzwischen verschwunden. Im Besitz Nöske's fand sich, cine Brich lasche vor mit Papiere» ans den Name» deL Schriftstellers H«m 1)i-. May in Oöerlößnitz. Bei diesem war io der Nacht zum Lonwl» tag eirigebrochen worden, und hatte der Einbrecher offenbar nach gesucht, außer dem Notizbuch jedoch nicht- milgonommrn. W istwch Lage der Sache klar, daß Röske diesen Einbruch verübt hat;, obschea er dies leugnet und die Tasche von cinvri Unbekannten erhalten Hab»» will. Weiter fand sich in einer Stube auf der Äroßrn Bröl» gaffe, iu welch« er sich am Mittwoch Mittag uuter dein Ncni» Wcstphal, Schlosser aus Tilsit, eingerniethet hatte, eiw glück Jackct vor. Dasselbe rührte ebenfalls van einem Einbruch her. <lt» Donnerstag früh ist ein Mensch im Gasthaus „Zürn Ruff«»" >» Oberlüßnitz eingestisgen, Hot gegessen und getrnirkdn; verschiedene Aim«r nach Geld durchsucht und ist dann unter Mituahrne des sragll Joäsck verschwunden. Auch in diesem Falle leugnet NöSk^ der Thätir zu fern. Er will das Jacket ebenfalls non »inei» Urrb.kannwrobekommen Hab« Er hat sich offenbar durch diese Einbrüche Geld verschaffen, und Van» die hiesige Gegend verlassen wollen. — I« Einstedel fand am gest«ig<m Sonntug die Weihe dn neue» Fahne des zweiten Turn Vereins statt. Der Ort zeigte ruck diesem Anlasse vielfach festlichen Schmuck. Festzay mrd Weih eck wurden durch di« arrftrctendeu Gewitter erheblich gistört. — Burk-a»dtSd»rst. 30. Mai. Seit etwa ei»»»! halb« Jahrhundert und besonder» iw den letzten zwei. Jahrzehnwar ist >>« in den Hündin d«r Landwirt he befindliche Grundbesitz in uns«« Gemeind« stetig kleine» geworden. Aührend, di» Bauernschaft trüb« Ilurvmnessuu- 184L etwa» ich« 2100 Acker inns halft; gehSftd M 1885 nur r M der in gqaugen, st I486 wird Khl der „k angegeben. h>. sich ver, arsi einen R Hon den Fl hörten, tvar todeii» da. u wendet hatte siairdeiien R O aus die sich nicht lol «bar gcmaä echnsocsten wendende Cr du Staat, se hrkigcs Ei ge, mch Ackcrla, wirder. So Siaatrs über schm, wieder sind von te» Die vor» St «it Fichte» I Ater vermi» ien Mindester kleineren Gnr eine bessere h - Glv haben nu,im, gekaufte Häuf Serkehre mit die Poststraße »eucrnngsbau Während des zweiten Brzir von Schönbur - Ein Wiede in Z ferner Schüler - Di« Hofes irr Zr s - Ei,» kranz ab. Meinhold dess arg, daß sein wendig wurde Lebe» dcrvonkd VN »nu»»« »»Nr — Zue d» festlichen Lirsulal; die diecltsierirc, sr geschmückt, a» Sladlsarben, s, vnschwcrrderisä auch das zu eir Lornnltags 1i Prinz Friei bahnhose ei»,» Anzahl ehcmal Bcnrla»blcnsta in unserer Stal ein Coricert fü dir Casiuv-Gej beabsichtigt, im im Saale des C den verschiede» lvninaut v. K »Tschirschn stand da? Regi Haupltzvre z r , dir Mil tarve r, Nachdem der h Wciercorps, »ater denen wi vmrdnctenvors direclor Sieb ^Regiments der Vierecks, hiesigen Regir» Ansprache hielt Hinz dankte i, Hach ans Se. l begaben sich die der Mannschaft! daselbst, sowie Weiten behal morgen erschein — Bern demSladlralhe üben die Ver, 8eme!»dc Cher Aktiven gege dagegen auf 15 stkfland ans derselbe dagcge Aktiven in Hö ML76S Mk. standert ergiebt bknjger als 9 Ai Änleiheschu Uw 1865 c IL4L4673 M! »»skr» städtisch » — Tu« Pidtrath schrei WReiibcsetzu» pkr« dieser- S bl MarcuS zu
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