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Amts- und Anzeigeblatt Wr den Amtrgerichtsbezrrk Eibenstock unö dessen Umgebung Bezugspreis vierteNSHrlich 4 Mk. »» Psß. »»«r monatlich 1 Mk. M Psg. in dn Geschisl«. stelle, bet unseren Boten sowie bei allen Sketch«. postanstaltrn. — Erscheint täglich abend« »« Ausnahme der Tonn- und Feierlag» M den solgenden Lag. -alle -öh«»«i ktwall — «ri», «der Imst,,« i«,»»>»«lch<r ^»«ruxgen d-1 Oetneb» der Z«i»unz, »er Sieler«»«» od« »« Lefikderungeetnrlchrrnge» — Hal der «»n» *n«»«ph rü «rler»n« «der RachUel^una d« Zetta», »d« «W». ,ahtun, de» A«t.Z»r.: Amtell««. M 202 Dr Lideiße», Lords«», htw-rhSbel, Neuheide, »berMtzeigrSA, Schichte, Ses«, XaterMtzeagrba, LMeotzal asis. vMMtWortt. Gchrfftletter, u«d Verleger: L»il Ha»«ebohn d» Eibenstock. . - C«. Jahrgan,. . Mittwoch, dm 12. November Anzeigenpreis: di» I»insp«Mg« Heil« 2L Ps> , Im Reklameteil die Zeil« « Psg I« am«, lichen Telle die gespalten« Zeil» «S Psg. Annahme der Anzeigen bis spätesten» »onuM«,« 10 Uhr, für grdher» Tag« varher. «ine Bewähr für di» Anfnahm« drr Anzeigen am nächsten od« am »orgeschriebenen LtW« sowie an bestimmter Stele wird nicht gegeben, »bansowenig siir die Richtigkeit der durch Farn- sprecher aafgkgeientn Anzeigen. Al er» sprech er Ar. 110. ISIS Ewktlluili btt Nerklmss von KrioktMthl mb Krmkcilbttt. 1. Mit Rlicksicht auf die allgemeine Herabsetzung der Ausmahlung deS Brotgetreides wird der Berkaus von Krankenmehl und Krankenbrot aufgehoben. r. Die Bekanntmachungen des BezirkSverbandeS Schwarzenberg vom 1. Februar, SO. April und 20. Juni 1918 werden aufgehoben. Schwarzenberg, am 3. November 1S1». Der WestlacMche Kommunatveröand für den ZSezirksveröand der Amts hauptmannschaft SchwarzenSerg. Zur Auszahlung kommen am Donnerstag, den 13 November 1919, Vorm. Reichsfamilienunterstützung. — An Angehörige aus der Gefangenschaft zurückgekehrter Soldaten kann nur bet Vorlage des Entlassungsscheines Zahlung geleistet werden. Krettag, den 14 November 1S19, Vorm. S—10 Uhr Unterstützungen an be dürftige Angehörige gefallener Soldaten, Vorm. 10—11 Uhr Rentenbeihilsen für Empfänger von Renten aus der Arbeiterversicherung, Vorm. 11—12 Uhr Unterstützung an KriegerSwitwen und -Waisen. Eibenstock, den 11. November 1S1P Der Stcrötrat. Bekanntmachung. Kür di« demnächstige Neuwahl der beiden nicht berufsmäßigen Gemeindeältesten der Gemeinde Earlsfeld sind die nachfolgenden 2 Wahlvorschläge eingegangen, die beide nach Prüfung durch den Wahlausschuß als giltig anerkannt und zur Wahl zuge lassen worden sind: Wahlvorschlag l 1) «lemeus Mecke, Lehrer, CarlSfeld Nr. 20 k, 2) Paul Arnold, Glasmacher, Earlsfeld Nr. 57 I*. Wahlvorschlag II 1) Max Oldrich, Kaufmann, CarlSfeld Nr. 22, 2) Adolf Baumgarten, Werkmeister, CarlSfeld Nr. 18. Gemäß § 14 des OrtSgesetzes über die Gemeindcältestenwahlen wird dies hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht. CarlSfeld, den 10. November 1S1S. Der Wahlvorsteher. M. Olbrich. Drr 11. November 1918. Dem großen Enttäuschungstag vom 11. Novem der 1918, an welchem in Spaa der Waffenstillstand zwischen Deutschland und der Entente unterzeichnt wurde, ist der größere vom 28. Juni 1919 (Friedens schluss von Versailles) gefolgt, aber auch der erster: war niederdrückend genug. Er bedeutete vor allen Dingen eine schwere Aufgabe für unsere braven Truppen, die Hals über Kopf über den Rhein zu rück mußten, und die durch ihre geschlossene Haltung bewiesen, daß sie sich von der vorübergehenden Ner vosität, dieser Folge der übermenschlichen Anstrcw gungcn in der Front wieder erholt hatten. Anders war die Rückkehr in die Heimat, wie sie chnen je miss erschienen war. Aber die politisch« Umwälzung in Deutschland war vollzogen und anerkannt. Die vclltifche Demütigung für uns ries eine starke Er bitterung hervor. Die grundsätzlichen Bedingungen des Gewaltfriedens waren darin ausgestellt, wenn sie auch nachher noch durch die Forderung auf Ab tretuno des Weichsellandes an Polen, sowie durch dic- jenigen an Belgien, Dänemark und Litaue" verschärft worden sind. Elsaß-Lothringen ging mit einem Fe derstrich verloren, das linksseitige Rheingebiet wurde für "15 Jahre zur Besetzung bestimmt. Sehr uner freullch ist, was von dem kopflosen Rückzug der deutschen Etappen in Belgien berichtet wurde, bei dem deutsches Heeresgut in Millionen verloren ging. Seitdem ging die schamlose Schieber-, Twbes- und Betrüger-Wirtschaft in Deutschland an, unter der die Ehrlosigkeit und Sicherheit im deutschen Reiche so schwer gelitten haben, und die trotz aller Strafan drohungen nicht hat ausgerottet werden könne" Wir der Unterzeichnung dieses Waffenstillstandes auszuweichen? Die Entente hatte den später aus- gesührten Willen, Deutschland niederzuzwingen, u"d es var daher nicht zu erwarten, daß sie einen an deren Wassenstillstand abschließen würde- Ein erfolg reicher Krieg konnte nach der Besetzung des linke» Nhcinufers nicht mehr geführt werden, das hat Jeld- marschal! von Hindenburg selbst ausgesprochen. Es blieb also nur die Entscheidung zwischen Wassen stillstand oder Krieg. Zum Kriege hätte die restlose Begeisterung und Opferwilligkeit der ganzen Na tron gehört. War diese da? Gewiß, in weiten Krei sen, aber nicht in allen. Dagegen ist uns die schnelle Auflösung der gan zen Armee teuer zu stehen gekommen. Wären an gemessene Streitkräfte bereit geblieben, so hätten wir für die Friedensverhandlungen eine» wichtige" Trumpf auszuspielen gehabt, der die Völker der Entente doch wohl entnüchtert hätte und außerdem sofort imstande gewesen wäre, die spartakistischen Umtriebe in Deutschland mit einem Schlage zu unter drücken. Die wilden Streiks und die dadurch ver anlaßten Milliardenausgaben dieses Jahres wären an» ersprrt geblieben, und Ruhe und Ordrumg, Ar beit und Verkehr wären gewahrt geblieben Die deutsche Mark wäre nicht auf den jammervollen Stand von 14 Centimes herabgesunken. Schon der Gedanke an den Waffenstillstand hätte genügen sollen, jeden neuen Putschversuch weit vo" sich zu weisen, denn er schließt jeden Zweifel über die Folgen aus. Wenn wirklich die kommunisNsch- bolschewistische Richtung einen Sieg erränge, wenn sie mit den Russen gemeinsame Sache mochte und einen Kamps gegen die Entente — ohne genügende Wassen und Kriegsmaterial — aufnähme, was'wäre der Ausgang? Ein großes Hungersterben. Die En tente, die heute schon fortgesetzt mit neuen Maß nahmen wegen nicht erfüllter Leistungen kommt, hätte die ganze Verpflegung zu Wasser und zu Lande gesperrt, und dann wäre alles aus. IVm. Tagesgeschichte. Deutschland. Die katholischen Edelleute für Wilhelm II. Wie die katholische „Frankfurter Volkszeitung" mitteilt, hat der Verein katholischer Edelleutc all den Papst eine Eingabe gerichtet, in der um den Schutz des ehemaligen Kaisers" gegen Unrecht gebeten wird. Sie treten feierlich oin für die Reinheit seines Gewissens und vertrauen auf den allmächtigen Gott, der die Gerechtigkeit auf Er den nicht vergewaltigen und das gute Recht nicht beugen lassen werde Unterzeichnet ist die Eingabe, vom Grafen Droste-Vischering. Feldmarschall Haig cn Berlin. Der englische Feldmarschall Haig ist in Berlin eingetroffen und hat nach der „Täglichen Rundschau" Maxi milian Harden und zwei Angehörige der Un abhängigen sozialistischen Partei emp fangen. ' — Die beweglichen Mahnungen der Reichsregierung sind die ersten nicht, und sre werden, wie die Dinge liegen, auch nicht die letzten sein. Statt des Arbeitswillens, der Notsache ist, besteht noch oft Arbeitsunlust. Es hat sogar vielfach an Arbeitskräften für die Kartoffelernte gefehlt, ob wohl außer hohem Lohn auch Naturalien zugesichert wurden. Es scheint, als ob Worte nichts helfen, als ob nicht nach ihnen gehört, sondern «ach der Erwerbs losen Unterstützung gegriffen wird. Und nach de" Lebensmittelkarten. Sollten da nicht bei offenbarer Arbeitsscheu entsprechende Maßnahmen erwogen wer den. Es heißt auch heute schon, daß nach dem 15. November mehr als 40 Prozent aller Personen züge aussallen sollen. Es fehlt an Lokomotiven und Kohlen. Muß dann die Erwerbslosen-Unterstützung gezahlt werden? Man wird nicht umhin könne", die Frage zu verneien. — Ein Marinekontrollboot auf der Elbe. Um die vielen Zuckerdiebstähle, unter denen besonders die an den Wasserstraßen belegenen Fa briken und Raffinerien zu leiben habe», -u veryk"^ , der«, ist in der Magdeburger Gegend auf der Elbe das bewaffnete Marinckontrollboot „Lettow Borbes stationiert, seine Besatzung soll nach Schieber zucker fahnden und die auf der Fahrt befindlichen verdächtigen Kähne durchsuchen Die Franzosenherrschaft im Sa. rr - gebiet. Seit drer Wochen hat d^r arößte Teil der Saarbevölkerung keine Kartoffeln mehr bekommen, seit zwei Wochen bleiben die Fleischlieferungen aus. Jetzt versuchen die Franzosen, die Schuld von sich abzuwülzen und sie der deutschen Regierung zuzu> schieben, ein Versuche der bei der Saarbevölkerung jedoch seinen Zweck verfehlt hat. Die Saarbergleut? hatten sich bereit erklärt, Sonderschichten zur För derung von Kohlen zu verfahren, die als Austausch gegen Kartoffeln im unbesetzten Deutschland Ver wendung finden sollten. Diesen Vorschlag der Saar bergleute lehnte General Andlauer unter Hinweis auf das alleinige Anrecht Frankreichs aus Sarr kohle rundweg ab. Nunmehr haben bie Arbeiter organisationen General Andlauer ein Ultimatum überreicht, die Ausfuhr von Saarkohlen zu geneh migen, andernfalls ein allgemeiner Generalstreik un ausbleiblich wäre. Das neue 50 Pfennig Stück. Seit einigen Tagen ist das erste Geldstück der Deutschen Republik im Umlauf. Tas neue 50-Pfennig-Stück ist seit Jahrhunderten die erste deutsche Münze, die ohne Adler und Wappenbild erscheint. In der Form, gleicht es dem alten Nickel-Zwanzigpfennigstück Es zeigt auf der Vorderseite eine große 50 und da runter in einem Querbalken in deutscher Fraktur dos Wort Pfennig Ueber dem Balken umrahmt die Inschrift „Deutsches Reich" die Zahl. Unrer dem Won Pfennig steht die Jahreszahl 1919. Die Rück seite weicht völlig von dem üblichen Bilo ab. Sie zeigt oie stilisierte Wiedergabe einer Aehrengarbi in Flachrelws, die quer durch die zweizeilige Inschrift „Lich regen, bringt Segen" durchschnitten wird. Die ses Geldstück, das das Münzzeichen trägt ^Staat- ltche Münze Berlin), ist aus einem leichten, sich fei tig ansühlenden weißen Metall geprägt. Der Rand ist eingekerbt wie bei den silbernen »/.. Markstücken. Araukreich. Die gemeinsame AuslieferungS- l i ft e Der Oberste Rat hat beschlossen, eine gemein same Lrste aller durch Deutschland auszulieferndcn, Personen aufzustellen. Mit dem Vergleichen der Listen der verschiedenen Entcnteländer, aus de"«nl die gemeinsame Liste zusamm^ngestellt werden soll, ist ein besonderer Ausschuß betraut worden. Der selbe Ausschuß wird auch die Gerichtshöfe zusam- mcnsetzcn und die Gerichtsordnung ausstellen. — Frankreich geht nicht zum Sozia lismus über. Clemenceau, der in Straßburg für einen sozialen Ausgleich, aber nur im Rahmen der Gesetzgebung gesprochen hat, Knut seine Lands leute ganz genau und weiA daß sie dis auf die Min derheit der französischen radikalen Arbeiterb eovk-