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Amts- und Ünzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Pel.-A»r.r ^-223 U-Ugrururt Ueuhei)«, «XkftStznPM, SchS,tz«i»t, §chöich«id«hLMmer, Sosa, UoterMtngrS», Ml-wchal as». v««M»oM. Gchchürtter, Asuck« «ü> Vwllger: EwilHannebohnin «benstock. . > . » . -4. I«tzrga«H, - Freitag, deu 26. September 1« ^tr,s,r«<S«r Ar. UV. An«-iar»Prei»: die L.il» 20 «I,., «mS»«rt.2iW«. Im »seZeil.bOPf«. I» «mtlich«,^reile die Zeile SO Pf«. Annxhme d« d« »nj.iß.n »,« ««»stent »ormitt»«« Uhr, s»r «»üt«e L»«« vsrher. Eixe Bemätzr fvr die Aufnahme der Anzeigen ani nächsten oder »m »erg.schriebenen La«e fomie an bestimmter Stele »iro nicht ge««D»n, «bensomuii« fkr di« Nichtigkeit der durch IWn- sprecher «ufgegedenen Anzeigen. ISIS. Nachstehende Verordnung des ReichrwehrmintsterS vom 12. September 191S, die auch für Sachsen Geltung hat, wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, den 22. September 1S1V. 1072 III X,. 1 Wirtschafts-Ministerium. ">»s Bekanntmachung. Nr. k. »20/8. 19. X«ä. Auf Grund der die wirtschaftliche Demobilmachung betreffenden Befugnisfe wird nach Maßgabe deS Erlasses, betreffend Auflösung deS Reichsministeriums für wirtschaft liche Demobilmachung, vom 26. April 1919 (RGBl. 8. 438) folgendes bestimmt: Artikel I. Die von den KriegSmintsterien oder den Mtlitärbefehlshabern erlassenen, den Be- lroffenen namentlich zugestellten Verfügungen, betreffend Beschlagnahme und Meldepflicht von Wismut, WiSmuterzen und wtSmuthaltigen Materialien jeder Art, einschließlich eigener Erzeugung der Betroffenen, werden hiermit aufgehoben. Artikel!!. Diese Bekanntmachung tritt am 12. September 1919 in Kraft. Berlin, den 12. September 1919. Der Retchswehrmintster. I. A.: Wolffhügel. Die Verordnung deS Wirtsch^ftsmimsterium« vom 21. 8. 1919 über Höchstpreise für Birne« — Nr. 190 der Sächsischen StaatSzeitung vom 21. 8. 1919 — wird aufgehoben. Die in der Bekanntmachung des Wirtschaft-Ministeriums vom 16. 7. 191S — Nr. 160 der Sächsischen StaatSzeitung vom 17. 7. 1919 — über Normalpreise für die Verpachtung von Aepfel-, Birnen- und Pflaumennutzungen unter I festgesetzten Sr- zeuger(Nornealpacht)preise von 40 M. für Tafeläpfel, »5 M. für Tafelbirnen, 20 M. für Wirtschaftsäpfel, 1S M. für Wirtschaftsbirnen und 25 M. für Pflaumen lZwetschen) bleiben für die Preisbildung auch weiterhin mutzgebend. Dresden, am 23. September 1919. 2394 V 6 1 Wirtschafts-Ministerium, Landeslebensmittelamt. Fleischverteilnng. In der laufenden Woche kommen auf ReichSfieischmarken zur Verteilung: In den Schlachtbezirken Ane, Schneeberg, Eibenstock, Schwarzenberg, Schönheide nnd Raschau: 100 A Rindergefrierfleisch und 40 x Wurstkonscrven, in den Schlachtbezirken Lanter «nd Johanngeorgenstadt: 100 x Nindfleischkonserven und 40 x Wurstkonseroen. Personen unter 6 Jahren erhalten die Hälfte. Der Preis für 100 x Rindergefrierfleisch beträgt 0,90 M., für 100 x Rindfleisch, konserven 1,20 M. und für 40 A Wurstkonseroen 0,34 M. Schwarzenberg, am 23. September 1919. Der Aezirksvervand Per Aröeiterrat der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. Dr. Kaestner. Schieck. Berkans von Fleischkonserven Freitag, den 2S. dsS. MtS., Vorm, von S—10 Uhr in der städtischen Verkaufs- stelle Bergstraße 7. Preise wie bekannt. Eibenstock, am 25. September 1919. Dev Stcrötva6. Wildsleischverkans Attilaa, den 26. dss. Alls., naMm. 2—5 Aür bei Fleischermeister Reichenbach. Beliefert werden die Wildbretkarten Nr. 106 bis 160. Eibenstock, den 25. September 1919. Der Ktaötrcrt. Städtischer Verkauf von Hühuerfntter Freitag, den 26. d. M-, vor«, von 10—18 Uhr in der Verkaufsstelle Bergstraße 7. Eibenstock, den 2i. September 1919. Der Stcvdßvat. Neue Entscheidungen. Bisher ist die Entente nicht von ihren Erklä rungen abgewichen, -ah sie an dem Prozeß gegen den deutschen Kaiser, die deutschen Staatsmänner und Heerführer festhalle, obwohl schon Stimmen laut wurden, das Gerichtsverfahren werde nicht statt finden, well in England und Amerika weite Kreise dagegen seien. Man kann nach der jüngste" Mester Veröffentlichung über die Vorgeschichte des Krieges wohl annehmen, daß der Prozeßbeschluß tatsächlich abgeändert werden wird, denn es steht nunmehr fest, Laß die maßgebenden deutschen Kreise Oesterreich gegenüber lediglich ihre Bündnistreue betont, aber bas Kriegsulllmatum des Wiener auswärtigen Mi nisters Grafeis Berchtold nicht vorher gekannt, und ebensowenig mit bestimmten feindseligen Absichten Rußlands und Englands gerechnet haben. Es bleibt ulso nichts von einer Schuld, das heißt von einer bewußten Absicht, den Weltkrieg herbeizuführen, übria. Cs ist vorauszusehen, daß die für das öster reichische Ultimatum an Serbien verantwortlichen Stellen jetzr erklären werden, daß ihnen ebenfalls nichts ferner gelegen habe, als den Weltkrieg zu entzünden, sondern daß nur der Konflikt mit Ser bien habe aus der Welt geschaffen werden sollen. Wenn es feststeht, daß die russische Kriegspartei zum! Beginn der Feindseligkeiten entschlossen war, so hätte allerdings der österreichischen Regierung ein mil deres Ultimatum auch nichts geholfen. Jedenfalls hätte sie aber vermeiden müssen, die Note nach.Bel grad abzusenden, bevor die Berliner Stellen von dem Wortlaut des Schriftstückes Kenntnis erhal ten hatten. Gerade weil der deutsche Kaiser und der Reichskanzler fest aus dem Boden des Bünd nisses standen, mußte es für sie selbstverständlich sein, vor dem allerletzten entscheidenden Schritt in Wien die genaueste Information zu erhalten. Wäre die Friedensliebe bei der Entente grö ßer gewesen, hätte sie die Linge nicht so !zu über stürzen brauchen, wie es geschehen ist. Wenn Ruß land Serbien nicht Oesterreich-Ungarn ausliefern zu lassen gedachte, so mußte es vor allen Lingen ab warten, was mit Serbien geschehen würde. Und Eng land hatte nicht nötig, sich für Rußland so, wie es geschehen ist, ins Zeug zu lege». Nachdem! für uns der Zweifrontenkrieg entschieden war, blieb jeden falls für uns nichts übrig, als den Kriegsplan des früheren Generalstabschefs Grafen Schlieffen, den Einmarsch in Belgien, zur Ausführung zu bringen. Bei ernem Angriff nur gegen die französischen Grenzbefestigungen hätten wir uns nutzlos geopfert. Wenn die Entente eine Schuld Leutschlands am Weltkriege auf Grund der neuen Feststellungen ver neinen muß, so kommt sie vielleicht auch zu einer vernünftigen Berechnung der Kriegskostenentschädi gung, die der französische Finanzminister Klotz be kanntlich auf 665 Milliarden berechnet hatte. Ler französische Abgeordnete Marin, hat in der Pariser Teputiertenkammer nur 445 Milliarden herausbe- kommen, und auch das ist ein Betrag, bei dem nur der „Sieger", aber nicht die Gerechtigkeit mitge rechnet hat. Laß Deutschland bei den obwaltenden Verhältnissen auch diesen Betrag nicht zahlen tann, ist außer Zweifel. Er muß daher ermäßigt werden Wenn Pariser und Londoner Zeitungen geschrieben haben, wir brauchten ja nur zu arbeiten, um un seren Verpflichtungen nachzukömmen, so muß di< En tente dazu bedenken, daß wir Geld zum Kauf der Arbeitsmittel und der Nahrung haben müssen. Wenn alles Geld nur an die große Ententekasse abgKie fert werden soll, erstirbt zudem die Lebensfreude. Und ist die fort, so hört auch bei dem fleißigsten Men schen die Arbeitsfreude aus. Es bedarf also neuer Entscheidungen, die der Wirklichkeit Rechnung rragen. Laß wir nicht weniger Steuern zu zahlen haben werden, als die Franzosen, wie der FriedcnSvertrag besagt, darüber können sie ganz ohne Sorge sein. ^Vm. Tagesgeschichte. Bextschla«». -Lie Regierung fordert die Um satzsteuer. Ler Zwülferausschuß der Na tionalversammlung begann Mittwoch seine Be ratungen über die Umsatzsteuer. Ein Vertreter der Mehrheitssozialisten beantragte Vertagung bis zur Beratung der direkten Steuern. Tas Vohk könnte die mit der Umsatzsteuer verbundenen Lasten jetzt nicht tragen. Reichsfinanzminister Erzberger erklärte für die Regierung sei die Vertagung des Umsatzsteuergesetzes mit allen sich daraus ergeben den Konsequenzen unannehmbar. — Eintritt »der Demokraten in die Reichsregierung. Zur Frage des Wiederein tritts der Demokraten in die Reichsregierung erfährt das „Berliner Tageblatt" von unterrichteter Seite: Die Anregungen zu den Verhandlungen, die am Montag beginnen, gingen von der Regierung aus. Diese Verhandlungen, die zunächst einen durchaus rorbereiteuden Charakter tragen, werden seitens der Demokraten von dem! ehemaligen Reichsfinan?Mini ster Schipper geführt. — L500 deutsche Verlustlisten. Die Zahl Ler amtlich ausgegebenen deutschen Verlustlisten hat bis jetzt bereits 2500 überschritten. Bei den jetzt noch erscheinenden Namen handelt es sich teils um ver spätete Nachträge und Berichtigungen, teils um To desfälle infolge von Krankheit oder Verwundungen, ferner um solche, die gerichtlich für tot erklärt sind. Solche Nachträge sind sicher noch auf lange Zeit hinaus zu erwarten. Auch das Verzeichnis der Nach laß- und Fundschau erscheint noch weiter. Es gibt die auf den Schlachtfeldern, in den Lazaretten usw. Vorgefundenen Gegenstände an, meist Uhren, Geld börsen, Trauringe usw. Wenn diese Listen besser be achtet würden, könnten sicher viele Angehörige wie der in den Besitz dieser Gegenstände, die doch zu meist teure Erinnerungen darstellen, gelangen. Ler See Manns streik hindert de» Gefangenentransport. Die Admiralität teilt amtlich mit: Ler Seemannsstreik in «n Nord seehäsen zeitigt üble Folgen für den Abtransport unserer Gefangenen aus England. Lie Dampfer „Willireal" und „Melita" sollten Diens tag von Hamburg nach Bremerhaven auslaufen, um dort ihre Ausrüstung zu beenden. Infolge des See- mannsstreiks ist es bis jetzt nicht möglich gewesen, die Dampfer in Fahrt zu setzen. — Die*Altonaer See leute haben sich dem Sympathiestreik angeschlossen. Im Hafen ruht jeder Verkehr. — Spartakistische Mordpläne. Außer sechs.Halleschen sind in Halle zwei Münchener Kommunisten, der Schlosser Graf, und der Buchbinder Franta, verhaftet worden. Diese waren, wie jetzt einwandfrei feststeht, nach Halle ent sandt worden, um den früheren Kommunisten- führer Hartung zu ermorden. Es wurde außerdem festgesteUt, daß zu Agit allons zwecken Halle von den Kommunisten in sieben Bezirke ein geteilt war. Der Zweck dieser Organisation war angeblich eine sorgfältrge Durch ührung Ler Agitation und die Neberwachung persönlicher Verhältnisse, um zu ver hindern, daß sich Sprtzel in die Organisation ein-