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!«U« « Pf«., A>tr«svr«Att Zlr. 1t0. LSLS 231 SqugSprei« vi«rt«ythrlich 8 Mk. 7» 1 monatlich 1 »t. « P!g. <« d« < «ell«, bei unseren Voten so»ie bei «I« postanstalten. — Erscheint tielich eben»« Lu»n«hm« der Sonn- und Feiert«»« solgenden La». Amts- un- Änzeigeblatt Mr den Smlsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung v«anv»o«tl. «chchtleiter, 2»«»« und Bbrlb-er: EwilHannebohnm «benstock. . HE JastkgckNG. — Somtag, des 5. Oktober »espaltene Zeile »S Pf» Annahme der Anieigen bi» späteft«»» vormitt«»» 1* Uhr, für arehere leg» vorher. Ein« BeMhr sür die Aufnahme der Anzeigen am nichsten oder «m »orgeschriebenen Lag« so»ie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, «bensewmig sür die Richtigkeit der durch Fein- sgrecher ausgegebenen Anzeigen. »o Fall« h»h«rrr «twaU — «neg oder I<m»< äiSrun-tN de« Belneb« der Zetlus«, der Liesl «serderung»«tnrtchtun,n, — H-I der «e^t-»er ^i Steteeung -der Siachlteierun« der Zetwn, I-Ylung de« Be,u,«preist.. HeU-Adr.: Amts»k«tt. px» EUgevMH Neiihei»«.»b«rMtz«iMan,5chbntzei»e, ' ' Schbcheiderhamimr, §esa, «oterstiitzeligkSii, Mldeiithal «s». Im Handelsregister für den Landbezirk ist heute auf Blatt 327 die Firma k 8»I- äel « 8»k» in Oberststtzengrün und als deren Inhaber s) der Bauunternehmer kwanr kivbarck 8oiö«I in Oberstützengrün, b) der Kaufmann kivlillrck Ourt 8ei(tel daselbst eingetragen worden. Die Gesellschaft ist am 1. Oktober 1919 errrichtet worden. Angegebener Geschäftszweig : Fabrikation von Bürstenhölzern und Brettern. Eibenstock, den 3. Oktober 1919. Das Amtsgericht Schaffell- md Geschworenen-Urliste bctr. Das Verzeichnis der hier wohnhaften Personen, die zum Amte eines Schöffen und Aeschworenen berufen werden können, liegt vom 6. Oktober 1918 ab eine Woche lang in unserer RatSkanzlei zur Einsicht aus. Unter Hinweis auf die am Rathaus angeschlagenen Bestimmungen des Gerichts- vcrsassungSgesetzes vom 27. Januar 1877 und des Gesetzes vom 1. März 1879, die sich auf die Wahl der Scköffen und Geschworenen beziehen, wird dies bekannt gegeben. Einsprüche gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Urliste sind innerhalb der Aus- legesrist bet unS zu erheben. Eibenstock, den 4. Oktober 1919. Per Staötrat. Die Kartoffelerzeuger erinnern wir nochmals an die Bekanntmachung deS Bezirks- verbandes Schwarzenberg vom 20. September dss. IS. über die Ermittlung der Hcrbstkartoffelerntc 1919. Vordrucke der Kartoffelliste werden den Landwirten in diesen Tagen zugefertigt werden. Die genau ausgefüllten, abgeschlossenen und unterschriftlich .vollzogenen Listen sind bis 28. Oktober 1919 an RatSstelle — Kanzlei — abzugeben. Eibenstock, den 4. Oktober 1919. Der Ktaötrat. Die letzte Woche. Ein Jahr ist vergangen, seitdem der damalige Reichskanzler Prinz Max von Baden den Präsidenten Wilson rn Washington unter Anerkennung seiner 14 Punkte als Friedensbedingungen um den Waffenstill stand ersuchte, von dem Deutschland eine baldige Ein stellung der Feindseligkeiten und einen Friede» der Gerechtigkeit erwartete. Die Kämpfe endeten am 11. November 1918, der Friede, nicht des Rechts, sondern ter harten Gewalt wurde am 28. Juni 1919 m Ver sailles unterzeichnet, aber einen wirklichen Friedens- Mand haben wir heute noch nicht. Das Verlangen unserer Eisernen Division, in Kurland bleiben zu dürfen, wo den Soldaten eine Ansiedlung zugesichert tr ir, hat die Entente zu der Drohung veranlaßt, die Lieferung von Lebensmitteln und Rohmaterialien an Deutschland zu sperren. Ohne Grund! Dienn, Deutsch land verzichtete bereits auf dis baltischen Gebiete, also wird sich auch die Besiedelungsfrag« zwischen den deutschen Soldaten und der neuen kurländischen Re gierung von selbst lösen. Bon Karis! und! von London aus hat man mit dieser Drohung Deutschland alles andere, nur kein Zeichen der Versöhnung gegeben^ das verstanden werben wirb. Wenn wir hoffen wollen, daß die Lebensmittel- und Rohmaterialiensperre sich nicht verwirklichen und namentlich Amerika nicht darauf eingehen wird, ss werden wir doch sehr damit zu rechnen haben, daß von Schiebern, Schleichhändlern und Wucherern, de nen noch zu viel Spielraum gelassen ist, versucht werden wird, diese Entente-Drohung für ihre Zwecke zu benützen und die Preise künstlich in die Höhe zu treiben. Bet solchen Machinationen könne" all§ Mil lionen-Fonds wenig helfen, die zum Zwecke der Preis senkungen bewilligt werden, zumal die Streikaai- tation ebenfalls Lazu beiträgt, diese Hilse illu sorisch zu machen. Die Ausstandsbewegung an der Wasserkante geht zu Ende, der Metallarbeiterstrcrk hält noch an. Man wird es im Auslande schlechter dings nicht verstehen, daß bei unseren traurigen Vor kehrsoerhältnissen die große Lokomotivenbaufrbrik von August Borsig in Berlin infolge des Streiks hat stillgelegt werden müssen. Auch in der Kohlen- belieferung ist noch keine Besserung eingetreten, da gegen hat die Fahrkartenverteuerung auf der Ei senbahn pünktlich Geltung gewönne» Es ist fast sträflich zu nennen, daß heute um politiscl-er Macht fragen willen Streiks organisiert werden, wo uns krum das nackte Leben und die wirtschaftliche Exi stenz garantiert srnd. Hungern, Frieren, U»ord"uN,g, das wären trübe Aussichten für den Winter. Die deutsche Nationalversammlung, die jetzt ihre Sitzungen wieder aufgenoprmen hat, steht vor den schwersten Aufgaben. Sie arbeitet jetzt wieder, nach dem die Tagung in Weimar im August abgeschlossen worden war, im Reichstagsgebäude in Berlin, das seit dem 8 November 1918 seinem Zwecke nicht mehr ge dient hat Am 9. November wurde die Republik Proklamiert, ber Reichstag aufgelöst, und in seinem Hause nisteten sich später Spartakisten »in, deren Spuren zu beseitigen eine Arbeit von langen Wo chen erforderlich war. Nunmehr ist der geregelte Be trieb wieder ausgenommen, und die große Steuer- srvge soll gelöst werden. Zu den von der Entente von uns verlangten enormen Kriegsentschädigungen baben wir gesagt, daß Deutschland nür zahlen kann, was innerhalb der Grenzen seiner Leistungsfähigkeit steht. Und dasselbe gilt auch von den Steuern. Abgaben, die nicht aufzubringen sind, dürfen auch nicht beschlossen werden. Das bedeutete nur neues Wasser auf die Mühle der Kommunisten und Spar takisten. Und dre redlichen Steuerzahler würde» zu sammenbrechen. Mag die Umbildung der Reichs regierung, die jetzt im Gange ist, sich besonders in dieser Beziehung heilsam erweisen. Den Auseinandersetzungen über die Vorgeschichte des Krieges haben die Veröffentlichungen des Ad mirals von Tirpitz, des früheren Staatssekretärs unserer Marine, und des Grafen Bcrchthold, des österreichischen Ministers des Auswärtigen von 1914 neue Nahrung gegeben. Daß jeder die Schuld an verhängnisrollen Ereignisse» von sich abwälzen will, ist begreiflich, und man vermißt nur mit Bedauern, d ch die Männer, die die Zustände vor dem Kriege heute rügen, nicht zur rechten Zeit gesprochen ha ben. Tirpitz kritisiert die Eigenliebe und das impul sive Wesen des Kaisers, sowie die diplomatische Un zulänglichkeit des Reichskanzlers von Bethmann- Hollweg. Er hat aber s. Zt. versäumt, aus seiner Erkenntnis die erforderlichen Konsequenzen zu zie hen. Den U-Bootkrieg von 1917 hält er für ver spätet. zwei Jahre früher wäre diese unbegrenzte Maßnahme seiner Ansicht nach von vollem Erfolg gewesen Graf Berchthold bleibt dabei, Deutsch land habe zur Auseinandersetzung mit Serbien ge trieben, deren Lokalisierung durch Rußland vereitelt sei. Er kann sich aber nicht von dem Vorwurf der einseitigen Handlungsweise frei mache», wo ihm doch bekannt war, wie sehr die habsburgische Monarchie auf Deutschland angewiesen war. Die Ratifizierung der Friedcnsvcrträge hat noch immer keine weiteren Fortschritte gemacht: in der französischen Kammer ist sogar eine Verschärfung des Vertrages zum Zwecke der vollständigen Entwaff nung Deutschlands verlangt worden, gegen die sich aber auch der Premierminister Clemenceau gewendet hat Er ist 79 Jahre alt geworden. In der an seinem Geburtstage gehaltenen Rede hat er gesagt, daß Fr mkreick, die Rheingrenze nicht haben wolle, aber auch betont, daß der Friede die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln sei. Wir wissen also, woran wir für die Zukunft mit Frankreich sind. Die englische Regierung hat ihre Sorgen mit dem großen Eisenbahnerstreik, dem gewiß noch andere all gemeine Ausstände folgen werden. Der Siegerwills Lloyd Georges hat auch in den englischen Arbei tern Herrschgelüste gegenüber den Unternehmern wachgerufen. Das italienische Ministerium Nitti hat von der Deputiertenkammer in Rom ein von s-hr stürmischen Zwischenfällen begleitetes Vertrauensvo tum erhalten, aber damit ist der Zug d'Aununzios nach Fiume seiner Lösung nicht näher gebracht. Da weder Italien, noch die Entente ernstliche Maßnahme» ergriffet! haben, die Freischärler aus dec Stadt zu vertreiben, bereiten sich die Südslawcn, denen Fiume zugcsprochen war, zum Angriff vor. Auch die En- tcntemänner in Paris werden nachgerade doch mer ken, diß auch für Sieger das Regier, ' gelernt sein will. Die inneren Kämpfe in Rußland dauern fort, aber über die Wahrheit der Siegesbullctins besteht noch keine einwandfreie Klarheit. Die Erkrankung des nordamerikanischen Präsidenten Wilson war als ein schwerer Nervenzusammenbruch bezeichnet. So gefährlich wird es aber wohl nicht sein. Mr haben Tagesgeschichte. von Wilson nichts zu erwarten, von seinem even tuellen Nachfolger aber kaum mehr Wm. Deulsihkand. -Helfferich gegen Erzberger. Staats- minister r. D. Dr. Helfferich erklärte in Stuttgart: Obwohl alle sachverständigen Militärs erklärt hät ten, daß die auf 100000 Mann herabgesetzte Armee nicht ausreiche, habe Erzberger gesagt, 190OM Manu genügten, das andere besorge die Polizei und der Völkerbund. Die Tätigkeit Erzbergers sei eine Schleuder und Bankrottwirtschaft. Er, Helfferich, habe an den Reichspräsidenten zwei Eingaben ma chen müssen, bis ihm erklärt wurde, das Straf verfahren gegen ihn sei eingeleitet. Das sei am 5. September gewesen, und seitdem habe er nichts mehr gehört. Dafür habe Erzberger ihn auf die Liste der Auszuliefernden setzen lassen wollen. Die Drohung habe ihn in dem Beschluß bestärkt: „Ter Mann muß weg!" — Kommunistische Hetze im Mctallar beite rstrerk. Bei den Berliner Krawallen am Donnerstag sind unter den Demonstranten zahlreiche kommunistische Flugblätter verteilt worden, die un verblümt zum Bürgerkrieg auffordern, .es heißt da rin: „Reißt herunter die Maske vom „wirtschaft lichen Streik". Wisset, daß alles Politik ist, und daß nur der politische Massenstreik euch retten kann- Streikt! Reißt ein! Sabotiert! Nichts mehr habt ihr zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Auf die Barrikaden!" Dies zeigt, was die eigentlichen, ver borgenen Drahtzieher mit der immer wiederkehren den Anzettelung von Streiks beabsichtigen. In der selben Nummer wird auf Noskes Kopf eine Be lohnung von — 10 Mark ausgesetzt! Oesterreich. Ganz Oesterreich vor der Hungers not. In der Wiener Stadtratssitzung vom Don nerstag erstattete der Bürgermeister Bericht über die Versorgung Wiens mit Lebensmitteln. Für nächste Woche fehlen an Mehl noch 492 Wagen. In der übernächsten Woche wird die Bevölkerung schwerlick' voll mit Brot und Mehl versorgt werden. Fleiscki ist nur bis 1 November 120 Gramm je Kopf vorhanden. Dazu komme in Wien sehr große Futter- mitteinot. Steiermark, Salzburg u. Tirol haben nur Getreidevorräte für einige Ta ge. Alle Schritte ber der Entente waren er folglos. Die Amerikaner haben ein Ansuchen abge- lehnt, da Oesterreichs Kredite erschöpft sind. - Die Lage in R 'land. Die Meldungen von Friedensangeboten der Sowjet-Regierung in Moskau sind mit äußert Vorsicht zu behandeln. Daß die russischen Verhchrnisse nicht mehr haltbar sind, ist lange klar, ein Staat, in welchem der Gold vorrat ein zwanzigstel Prozent des gedruckten Papier geldes beträgt, ist nicht bloß i„ bedrängter Finanz lage, ec ist vollständig bankero t. Dieser Passiva steht lls Atnva der große Bodenreichtum Rußlanos gegenüber, der bei reger Arbeitslust in einer Reih' vcu Jahren das finanzielle Verhältnis wieder voll ständig umwandeln kann. Rußland ka»" also wie der in die Reihe der kreditfähigen Staaten ein-