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Die Hauptfrage der Tagesordnung jedoch bildete di« Lö sung der Frage, wer nach Versailles gehen soll, um den FriedenSoertrag zu unterzeichnen. Man ist in der gestrigen Sitzung noch zu keinem endgültigen Abschluß gekommen. Die Sitzung wird heute wieder auf- genommen werden. — Berlin, 26. Juni. Reichsminister Noske hat in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber der Marken einen Befehl erlassen, wonach Aufstau de unter rücksichtsloser Anwendung von Waf fengewalt schleunigst niederzuschlagen sind. Bei Streiks in gemeinnützigen Betrieben, deren Fort führung für die Allgemeinheit Lebensbedingung sei, sind durch Anwendung militärischer Macht die Be triebe aufrechtzuerhalten. Bei Durchführung wichti ger Eisenbahntransporte ist ebenfalls evtl. Waffen gewalt ruzuwenden. — Berlin, 25. Juni. General Hoffmann, der bekannte Heerführer und Unterhändler von Brest-Li. towök, ermächtigte die «Berl. N. N.' zu der Mitteilung, daß er in dem ihm unterstellten Abschnitt der polnischen Front auch gegen den Befehl der Regierung keinen Fuß breit Boden freiwillig hergtbt, sondern die Grenze mit bewaffneter Hand verteidigen wird. Er wei gert sich, einen Friedensvertrag anzuerkennen, der rein deutsches Land preisgibt, der alle Schuld Deutschlands um Kriege anerkennt und unter Bruch der deutschen Verfas sung, die jedem Deutschen die Aburteilung durch ordent liche Gerichte garantiert, auch Deutsche zur Aburteilung an ausländische Gerichte liefert. — Kolberg, 25. Juni. Gencralfeldmarschall von Hindenburg hat an den Reichspräsi denten folgende Drahtung gerichtet: Herr Präsi dent! Aus mein. Schreiben vom 1. Mai d. I. haben Sie mir Zustimmung dazu erteilt, daß ich mich nach Unterzeichnung des Friedens in das Privatleben zu- rückziehe. Ich lege daher den Oberbefehl nieder. Dem preußischen Herrn Kriegsminister habe ich «ine 'Abschrift dieses Telegramms zugehen lassen v. Hrn- denburg. — Kolberg, 25. Juni. Generalfeldmarschöll von Hindenburg richtete folgende Abschieds- kundgebung an seine Truppen. Er sagre u. a. folgendes: Soldaten! Ich habe mich seinerzeit der Regierung gegenüber dahin ausgesprochen, daß ich als Soldat den ehrenvollen Untergang einem Echmachfrieden vorziehen muß. Diese Erklärung bin ich Euch schuldig. Nachdem ich schon früher mittkilte, nach erfolgter Entscheidung in den Ruhe ¬ stand zu treten, lege ich nunmehr deü Oberbefehl nieder. Ich gedenke bei meinem Scheiden vor al lem bewegten Herzens der langen Jahre, in wel chen ich drei Königlichen und Kaiserlichen Kriegs herren dienen durfte. Ich denke aber auch mit tie fem Schmerz der traurigen Tage des Zusammen bruchs unseres Vaterlandes. Tie hingebende Treue, mit der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften neben mir standen, war mir ein Lichtblick in diesev namenlos schweren Zeit. Dafür gebührt Euch allen und nicht zuletzt den Freiwilligen-Verbände», die unentwegt die Wacht im Osten hielten, unaus löschlicher Tank, Ich bitte alle auch in "Zukunft das Wohl des Vaterlandes nur als Richtschnur die nen zu lassen. Die persönlichen Anschauungen, so schwer es auch ist, müssen zurückgestellt werden. Lebt wohl, ich werde Euch nie vergessen, v. Hindenburg. — Oppeln, 26. Juni. An der oberschlesisch-pol nischen Grenze ist bisher alles ruhig. Die Truppen erklären, daß sie sich gegen eine Besetzung Ober- sch testens durch Hallersche Truppen für die Zeit bis zum Ergebnis der Volksabstimmung mit allen Mitteln wen den werden. Hqm bürg, 26. Juni. Wie die „Bojs. Ztg." erfährt, hat das Reichskabinett gegen Ham burg üieReichsexekutive angeordnet. Im Rathause hat sich eine Zwölferkommission der Be- tricbsräte in Permanenz erklärt und die vollständige politische und militärische Gewalt über Groß-Harm bürg übernommen. Tie Kommandantur in Groß- Hamburg hat sich der Volkswehr, einer bewaffne ten crganisierten Arbeiterschaft unterstellt und arbet« tct unter ihrem Schutz weiter. Die Arbeiter gehen gegen die Plünderer energisch vor, entwafsnen jedoch die Einwohnerwehr. Da die Kräfte der Hamburger Voltswchr gegen die Aufständischen nicht ausreichen, ist General von Lettow-Borbeck beauftragt wor den, mit einem großen Detachement nach Hamburg zu rücken und dort die Ordnung wreper herzustrllen. Tie Truppen des Generals von Lettow-Vorbeck be finden sich teilweije auf dem Wege nach Hamburg. — Wien, 26. Juni. In den letzten Tagen tritt in den politischen Kreisen von Prag mit immer größerer Bestimmtheit die Meldung auf, die von einer Lösung der deutsch-tschechischen Grenzbestimmung wissen will, in der Form, daß die reindeutschen Randge biete von Böhmen an Deutschland abgetreten werden sollen. Ter Gedanke sei angeblich von tschechisch-sozialde mokratischer Seite aufgelaucht, weil man dort hofft, durch eine solche Abtretung die inneren Angelegenheiten de» tschecho-slowakischen StaateS zu festigen. In Wien erfährt man jedoch, daß die Ententekretse mit einer solchen Lösung nicht einverstanden sind. Versailles, 26. Juni. Ter Vertreter der „Deutschen Tageszeitung" in Versailles, der frü here Kriegsberichterstatter Steuermann, ist ge stern abend 6 Uhr vor dem Hotel Badel von 6 Zivil- agenten des Pariser Kriegsgerichts verhaftet worden. Aus einen sofort durch Baron von Lersner beim Obersten Henry mündlich vorgebrachten Pro- test der deutschen Delegation erwiderte -Henry, daß ein regelrechter Haftbefehl des Kriegsgerichts vorliegt, den er ausführen müsse. Die Gründe seien ihm nicht angegeben worden Scheuermann müßte dem Haftbefehl folge- leisten. Er wurde um Vi? Uhr durch einen Agenten in einem Auto nach Paris gebracht, um zunächst vom Gencralrapporteur des Krieges zur Anklage vernoin- men zu werden. Er war 10 Uhr abend noch glicht zu- rückgekehrt. Gesandter von Haniel hat sofort einen schriftlichen Protest an Clemenceau abgesandt, in welchem er gegen die unerhörte Vergewaltigung eines Mitgliedes einer exterritorialen Delegation Ein spruch erhebt. Es liegt der Verdacht nahe, daß Po- litische Gründe für die Verhaftung maßgebend wa ren. — Die deutschen Presse-Vertreter in Versailles hatten einmütig beschlossen, sich Mit einem Protest an Deutschland und die neutrale Presse und mit einem Telegramm an den Ministerpräsidenten Bauer zu wenden. Sie haben ferner beschlossen, heute abend abzureisen, wenn Scheuermann bis dahin nicht wie der sreigelassen ist oder nicht genügend Ausklärung erfolgte. ( — Haag, 26. Juni. In Pariser Delegativnskreisen wird durchaus mit der Möglichkeit gerechnet, daß Herr von H a n i e l - Heimhausen als einziger seine Unterrschrift unter den Vertrag setzen wird. Vielfach sieht man das als Ausdruck der Verachtung Deutschlands gegen den Friedens vertrag an. — Haag, 26. Juni. In Surrey Camp (Eng- land) meuterten 4000 Mann. 400 Soldaten wurden von den zwei dazu beauftragten Bataillonen ver haftet und 1800 zwangsweise aus dem Lager fortgetr«. gen. Vor 10 Tagen hatten die jetzt offen meuternden Soldaten einen Soldatenrat aus fünf Mann gebildet Angeblich geht dies von früheren Munitionsarbeitern aus die jetzt eingezogen sind, um die in Frankreich stehenden englischen Soldaten zu ersetzen. Deutsches Gaus. Freitag, den 27. Juni 1919, abds. 8 Uhr Mull. NMWlq. Aevorstchmde Aröcilerratswahk und Krwerbstosenunterslützungsfrage. Referent: Genösse kdilivp, Plauen. Arbeiter und Arbeiterinnen, erscheint in Massen! Zur Deckung der Unkosten werden ltt Pfg. Eintritt erhoben. Unabhängige 5o;. Partei Ortsgruppe Hivenstock. Einem geehrten Publikum von Eibenstock und Umgebung zur gcfl Kenntnisnahme, daß ich unterm 27. dss. Mts. meine —Aäckerei Wieder eröffne. Es wird mein Bestreben sein, eine werte Kund-, schast aufs sorgfältigste zu bedienen und bitte um gütige Unter, stützung. Hochachtungsvoll LvM Kreimer, Bäckermeister. Haferstroh, in Ballen gepreßt, sowie Melasse, Häcksel, Zuckerrübenschnitzel, Lupinen (Fischfutter) und andere Futtermittel gibt sofort und laufend ab Kirchberg (Sa.), Fernruf 46. Einen Aufpasser für Haudmaschine sucht sofort Aolensrt, BiSmarckstr. 53. Wmommt mit MlI gestern mittag verloren worden. Bitte gegen Belohnung abzugeben ^Aentz. Anerbacherftr. 14. Gutes dürres M Neu von der Wiese weg, auch in kleinen Posten, taust ^Ikun Sloielianor. Eine gute Melkzwge zu kaufen gesucht Srvltaatra»»»« 6. Gute Bruthenne zu verkaufen Hintere Rehme 21. Schvaubstock, Ambos, Feldschmiede preiswert zuoerkaufen Bahnhofsftr. 14. k"s?nsvrsabsr Ur. NO. 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