Volltext Seite (XML)
hinauszuwerfen. Bei der gegen den O-Bootkn'ez vorhandenen Abneigung wurde der notwendige Ent- schluß, so sehr auch die Marinevertretung bei der Kricgslcitung darauf drängte, nicht gesaßt, denn es fehlte dort an der staatsmännischen Krast, die mit genialem Weitblick die Erfordernisse des Weltkrieges «übersah und in die Kriegsleitung die inner- und nußcnpolitifchen Vorgänge entsprechend mit hinem- bezog. Ganz auf uns selbst angewiesen, hatten wir «nfünglilb ein großartiges Zusammenwirken der Heimat mit der kämpfenden Front entwickelt, d^nk unserem Organisationstalent, unserer Anpassungs fähigkeit uno Erfindungsgabe, so daß wir sogar mit Geringschätzung auf die bei den Gegnern hervor tretenden Mängel einer zielbcwußten, militärischen Führung blickten. Aber es gelang ihnen, diese Schwierigkeiten zu überwinden, da sich in Lloyd George und Clemenceau Männer fanden, welche sich diktatorische Gewalt zu verschaffen wußten und da durch ihren Willen durchzufetzen verstanden. Es ist eine merkwürdige Erscheinung, daß sich gerade die beiden Demokratien England und Frank reich bereitfinden, sich einer Diktatur zu fügen, wäh rend in unserer Monarchie, deren Organisation es eher begünstigt hätte, die gleiche Nutzanwendung nicht zustande kam. Als man sich zu Beginn des Jahres 1917 end Eich zur Erklärung des uneingeschränkten U-Boot- Krieges entschloß, war es wohl noch möglich, Eng land damit zur Nachgiebigkeit zu zwingen, wenn gleichzeitig die planmäßige Zermürbung der Volts stimmung rm Innern mit Entschiedenheit gehindert worden wäre. Die Unterlassung dieser Abwehr uns die Verkennung der hohen Bedeutung für den Er folg der gesamten Kriegsührung hat sich bitter ge rächt. Als sich im Hochsommer 1918 heraussiellte, daß die Kraft unseres Heeres nicht mehr ausreichte, um Lurch offensives Vorgehen den Frieden zu er zwingen und ein defensives Verhalten sich auch nicht erwarten ließ, blieb die in voller Stärke erhaltene Hochseeflotte mit einer noch erheblich steigerungs- fähigen U-Boot-Flottille unsere ultima ratro. Sic wurde nicht ausgcnutzt, weil sich die Re gierung trotz des entschiedenen Wider spruchs der marine-militärischen Ver tretung auf das Verlangen Wilsons vom 14. Oktober 1918 zur Preisgabe des U- Boot-Krieges entschloß, ohne dafür die g 1 ci ch z c iti ge Ein stelln n g d er Fe r n d j el ig - leiten zu fordern. Tannt beschritten wir den Weg, der uns Bedin gungen nuferlegte, die einer Kapitulation gleich kommen Tas offensichtliche Hinziehen der Verhandlungen führte dann zu der Absicht, mit per Flotte die letzte Möglichkeit zu einer befreienden Tat in Verbindung mit den vom Handelskrieg freigeworpeneu U'-Booten auszunutzen. Tie unerwartete Weigerung der Flotte, zum Kampf in See zu gehen, ist das schmerzlichste Erlebnis, das uns beschieden sein konnte, weil es Mit einem Male enthüllte, daß es mit unserer Kampf bereitschaft zu Wasser wie zu Lande am Ende war. Ter Rcvolutionsgedanke kam nicht aus der Flotte, sondern wurde, wie die Anstifter zugeben, planmäßig in sie hinemgetragen. Die allgemein ge schürte Abneigung zur Fortsetzung des Kampfes fand auf der Flotte nur die erste Gelegenheit zu ostentativer Bekundung. Und doch glaube ich nicht, paß England seines Erfolges froh werden kann, den es per Lüge und dein Hunger verdankt, nicht offenem, ehrlichem Kampfe. BumiM Rechrichtm. — Wettfahrt zwischen „Vaterland" und „Imperator". Die Londoner „Daily Mai!" meldet: Zwischen dem „Leviatan", dem früheren deutschen „Vater land", und dem „Imperator" fand ein Wettrennen über den Atlantischen Ozean statt, das von „Vaterland" ge- wonnen wurde. Die beiden Schiffe verließen Brest am 15. Mai, wobei der „Imperators zehn Stunden nach der „Va terland" abfuhr. „Vaterland" hatte 11000 Mann, der „Imperator" 3 000 Mann Truppen an Bord. Der „Im perator" wird nunmehr als Truppentransportdampfer um gebaut und für den Transport von 10000 Mann einge- üchtet werden. Nachrichten aus der Kirchgemeinde Eibenstock Die Bibelstunde am Mittwoch Abend fällt aus. Neueste Nachrichten. — Frankfurt a. M., 10. sJuni. Der fran zösische Milrtärgouverneuer in Höchst a. M. beurlaubte den Lan brat Dr. Klaus er, den Oberbürgermeister Dr. Jahnke und Herr Abgeordneten Hoog auf unbestimmte Zeit, und wies diese Herren an, Höchst innerhalb 48 Stunden zu verlassen. Dr. Mauser nahm indessen diesen Be fehl nicht an, sondern erklärte, daß er preußischer Beamter sei und nur dem .Befehl per ihm, vorge setzten preußischen Behörden nachkomme. Er ließ ferner den französischen Kommandanten in keinem Zweifel darüber, daß er nur per Gewalt weichen werde. ' — Mainz, 10. Juni. Der Oberbürger meister und die Führer per Stadtverord netenversammlung ließen dem General Mangin erklären, daß sie die rheinische Re publik nicht anerkennen würden. Mangin nahm diese Erklärung zur Erkenntnis, verbot jedoch die Veröffentlichung dieser Entschließung. Die Ta gung einer Stadtverordnetensitzung, in per zu dieser Frage Stellung genommen werden sollte, wurde nicht genehmigt. — Französische Militärautos durchfuhren am Sonnabend Rheinhessen und warfen an einzel nen Orten Flugblätter ab, in denen sie die Tortensche Staatsgründung schmackhaft zu machen suchten. Da durch erhellt sich deutlich, welche Geschäfte Herr Dor ten und Genossen betreiben. Es muß festgestel.lt werden, daß die Führer der rheinischen Zentrumspar tei mit allem Nachdruck der hochverräterischen Bewe gung cntgegenwirken. — Wien, 10. Juni. Clemenceau hat eine Note an di« Vertreter Ungarns gerichtet, tn welcher eS heißt, daß die alliierten u. assoziierten Regierungen die Vertreter der ungarischen Regierung einzuladen beab- sichtigen. Die Regierung in Budapest wird formell auf. gefordert, unverzüglich den Angriffen auf die Tschecho- Slowakei ein Ende zu machen. — Basel, 10. Juni. Der Streik in Frank, reich dauert an. Die Bergarbeiter im Nordgebiet lehn- ten einen Vergleich ab. Die Verhandlungen zwischen Ar- beitgebern und Arbeitnehmern sind ergebnislos verlaufen. Die Gtretklage hat sich im allgemeinen sehr verschärft. — Versailles, 10. Juni. Die Völker- bund-Kommission, die in Abwesenheit Wilsons getagt hat, hat sich fürdieAufnahme Deutsch lands in den Völkerbund ausgesprochen. — Amsterdam, 10. Juni. Der „Matin" glaubt zu wissen, daß die Alliierten von Deutschland eine Ents chädigung bis zu einem Höchstbktrag von 200 — 250 Milliarden Mark fordern werden. — Am sterdam, 10. Juni. Aus Zürich meldet „Havas" vom 7. Juni, daßdieAntwort per öster reichischen Abordnung auf den Friedens- Vertrag oer Entente in Form von Friedensvorfchlä- gen gegeben werden würde, welche bereits zum gro ßen Teil fertig sind. Wahrscheinlich wird die öster reichisch Antwort an die Entente binnen 10 TagA überreicht werden. — Amsterdam, 10. Juni. Ein em Was hing- toner Telegramm der ^Daily News" zufolge griff Senator Johnson, einer der Führer der fort schrittlichen Gruppe im Senat den Völkerbund heftig an und erklärte, daß er eine Vereinigung bewaffneter Mächte und dadurch einen reinen Kriegstrust bilde. In einer Resolution ersucht er um Mitteilung des vollständigen Textes pes Frie- Lensvertrages. Auf der Friedenskonferenz habe sich Amerika viele mächtige Feinde erwor ben: Italien verabscheut uns, Frankreich verachtet uns heimlich, und England nutzt uns aus, während Japan uns täuscht. — Haag, 10. Juni. „Manchester Guardian" meldet, daß in den letzten Tagen eine außeror dentliche militärische Tätigkeit in den ver schiedenen Teilen Irlands begonnen habe. — Lugano, 10. Juni. Die Streiklage in Italien nimmt einen immer größeren Umfang an. In Neapel Stadt und Provinz herrscht der General streik in allen Kategorien. Die städtischen Arbeiter der Gas-, Eleklrizitäts- und Wasserwerke streiken ebenfalls Die Menge griff Werkstätten und Fabriken an. In Mai land und Biella hat sich die Streiklage gleichfalls verschärft — Stockholm, 10. Juni. Die Kommission des schwedischen Reichstages lehnte einen ltnkssoziattstischen Antrag auf Volksabstimmung über die Beibehaltung oder die Ablehnung der Monarchie ab. Druck lmv V0" »mU oEwdcbn i« Md-nkock. sagen wir unseren ihren Mitarbeitern Hinterbliebene« Fräulein oder Witwe zur Führung eines frau -losen Haushaltes und Erziehung eines 5jährigen Knaben gesucht. Werte Zuschriften an die Geschäftsstelle d. Bl. unter L 1OO erbeten. Für die liebevolle Anteilnahme beim Heimgange un serer teueren Entschlafenen, unserer tnniggeliebten Tochter Familie 4nton Klett ter. Eibenstock, den 10. Juni 1919. Einige Hasen, zwei Man. alt, sucht zu kaufe» unter Preisangabe F. Ketzler, GabelSbergerstr. vis gluekUedv Qskurt eines gesuuäeu reigsu dieräarcd dooderkreut Ln LMMüiul vresslsr 11. ?rsa xed. koMter. bäurnau, Oberbayern. Für Villenhaushalt nach lleior- ielä bet Schwarzenberg wird zum Eintritt per 1. Juli s. c. ein dm« UmMM aus guter Familie, nicht zu jung, erfahren in allen oorkommenden häuslichen Arbeiten, gesucht. Angebote mit Lohnansprüchen unter » SS an die Geschäfts- stelle dieser Zeitung erbeten. LII« sowie für den reichen Blumenschmuck herzlichsten Dank. Besonderen Dank bet der Firma Felix Ficker. Dte trauernde» Klippfisch. L. Üe^in»«« Kernspr. 287. Feinkosthalle. Für dte zahlreichen Beweise herzlicher Teil- nähme beim Heimgange unseres teuren Ent- schlafenen MU MMkM viiM, Veteran von 1870 71, sprechen wir unseren aufrichtigsten und innig sten Lank aus. Die trauernden Kinterbliebenen. Eibenstock, 10. Juni 1919. Z Fahrrad-Reisen M billig. Verlangen Sie sofort Gra- M tiS-Prospekt von tzV klarier, Lkarwttonburg 4, .v -dl. N. 43K. Junger Kaufmann fncht per 1. Juli in Oberstadt (Bahn- «MM-He» hofSgegend) bet guter Familie bes- seres und gemütlich M MWMM, möbliertes Zimmer. Mustsr, Msvge uuä bckbxsteu ' Nanos stimmt und repariert 8. 8eLa«lcker, Leipzig, früher bet WI. öllltknsr. Bin ab 12. d. MtS. hier anwesend fortzugShalber preiswert und bitte werte Anfragen und Be- sofort zu verkaufen stellungen an Herrn i.oui, l.evf, Obere Srottenfeestr. 7. Schneeberger Straße 2 zu rtchten. Zs* Central-Theater. Liedesa«z. M —... . M Nächste Singstunde: Freitag, Mittwoch, den 1h, Juni 1919: M den 13. Juni 1919, abends '/,9 r Manna, die Türkin, r Etz E Mtz scheinen aller ausübenden Mitglie- M Großes Drama in 4 Akten. M der. «er Vorstanck. MW MIM per sofort nach Schönheide gesucht. Angebote unter I- 100 an die Geschäftsstelle diese« Blattes. Zinn-tziittmzMchn ä 15 und 25 Pfg. für sämtliche Steuern benutz- bar, hält vorrätig KmU M Ellys Brautfahrt. Lustspiel in 2 Akten. M m 7" rr: Freunde, auf die man sich verlasse« kann. ::: § Der Kaninchenzüchter - Verein W Lustspiel ernlge G Feuer! Feuer' Humoreske « VieieMrUNdMcke . .. Anfang 7 Uhr. W Gärten zu pachten. Angebote Es laden freundlichst ein »L« U mit Preisangabe erbittet der Vor- W H stand M. Mehnert, Poststr. 18. mtitrwalr, avn n. as. mbs. Lmpkhi-,«glich Mch-I^ch-I- vr. IMHM verreib! " " Mr vquaSprei« Illuftr. Un Kelle, bei m postanstaltei Ausnahme za Fall« höhn Llörung«» dk» >»!ird«rung«ni ail Liderung < - s nach dem zustellende Sole s b e ck Uebe desstelle S Rechtsweg, die zustäni HeereSgut 2. D Die! zu welcher HeerrSgutej Sind Ichatzminist dm vorgev Einzelnen weit dienst ihre- Ante! 3. A vidierter G richten und rende Belo Königsufer 4. D Militärgut werden all« ministeriun Antragstell! stellen für und die Gi dS. I«. — 5. Di von der Lc nehmen mi «. D> wiedererfaß und tritt öffentlich br 7. Di für Wieder, lastkraftwag leuchtungso außer Krast Drei Da« l verboten. Mui Am 9 seit Sie a schs Gestalt T er 9. Tag) des l deutsche V, tischen und es sich nur Sie Habei Lents chlant chung gel«!