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Sächsischer Landes-Anzeiger : 26.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189105264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910526
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-05
- Tag 1891-05-26
-
Monat
1891-05
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 26.05.1891
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instlerische Be liebst«» We besti»»»te Ihn idner Akademie tte, ging er zur om bildete sich rng griechische» ; kam der junge erufe», um bei - d-ilig zu sein, hi wurde, be. n de» nächsten Bereiche der r aus Hähnel'g -Denkmal aus ner's ans dein u der Sophien« Museums. Tai kung der «itika nd (1869) zer. e erhalten und Prof. HSHnch e dessen Nach. !liu»iouflraße 5; c die feierliche ,ofe. >uf dem unteren i entsprechender iS Schüller sen. er Fürsorge! , Sonntag ver- ihrige Stiitnngz. amauu flehenden sein Nachmittage ! »luiufik, Masten- »gen. ? lbstmord. In t seiner i, der äsende» Ehefrau, pf, entfeknte sich I : des Friedhofes acht gegen I Uhr se Mückkehrtei,,' und bewußtlos -ute früh in der I in der Kranlm- ud gilt als hoff- u steht im bst ! m Thal mag in indig geschriebene und Poet dazu', itarbeiters imsmil u, da lchlgeaanale I mithin gebeten,I n «terander Metel gmig finde» werden, s nd Stedaetio». :S: Iullui Theiß! l: O. Neuuewstzt mutlich in Thennnp. » nicht verblndliÄ » »iuialei, llglieuiMerillMl eescksn. November I8öl>.s tinkii fzerogensf spriokt melms vollliommvli. >z^voU 4. <!. siMM. ZS, mente v. bl. Lao.! tmsrie Union,! löge idres üvlieäl Oelmites üio> nelvko nur MI zu^enälriscliMl ilieir ist, » Aüadl r bei Lödr. . k. 8eli«»ni> 6ro8smgol>,I 6. SciimnMl j. 7. «iirsMj ztrasss 11. LVMLrä-1 ht, aber »och>1 ! sind, werde» !»I Preis-, SO«'> igabc erwünscht » «. LL7 besöldyll lstalt d. Bl. Nr. ns. - 11. Jahrgang. «ie an jedem Wochentag Abend (mit de« D „u. des folgenden Tages, zur Ber- Nug gelangende unparteiische Zeitung ' ..eöchslschtk Landes-Anzeiger" mit täglich einem Extra-Veiblatt: 1. Kleine Botschaft s Sächsischer Erzähler , Sächsische Gerichtszeitung 4 Sächsisches Allerlei »Jllustr. Unterhaltnngsblatt g Sonntagsvlatt 7. Lustiges Bilderbuch Mi bei den Ausgabestellen monatlich 70 Äs. bei den Post-Anstalten 7b Psg. Sächsisches Mitks-Anjkiser. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Tie Hnnptblätter der „Sächs. Lcindez-Anzeigers" erscheinen (ohne dessen Extra-Beldlätter) auch in einer billigeren Sonder-AuSgabe als; „Chemnitzev General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 4V Psg. frei iiiSHans: außerhalb Chemnitz monatlich 50 Pfg. mit Zutragen. PostzeitungSpreiSliste für 1891: Nr. 1315. Dienstag, 26. Mai 18S1. Der SSchs. LandeS-Anzeiger ist für dal Jahr 1891 eingetragen in der deutsche» Post-ZeitungS-PreiSliste unter Nr- 541-, in der österreichischen unter Nr- 2540. Für Abonnenten erscheint je einmal iin Jahrs Jllustr. WethnachtSbuch (JahreSbuch)- BerlagS-Austalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschlnß Nr. 13S. Telegr -Adr.: LandeS-Anzeiger, Chemnitz. Drahtnachrichten unsere- Anzeigers. Vom 25. Mai. Brüssel. Der „Nord" erklärt, datz der Exkönig Milan für den Bürgerkrieg verantwortlich z» machen sei, welcher 84 Stnnden in Belgrad gewüthet habe. Wien. In der Nähe von Grein (Ober-Oesterreich) ist der Leichnam einer elegant gekleideten, etwa 25 Jahre «lten Dame aus der Donau gezogen worden. Bei der Leiche fand sich ein gröberer Geldbetrag und eine Jahres- «bonnements-Karte zu dem zoologischen Garten in (Hresden ans den Namen Gertrud Ortmann vor. Petersburg. Vorbereitende Schritte find eingeleitet Vörden, «m für den Grobfürsten Georg Alexandro- t» lisch ein Sanatorium in Finnland, ungefähr 0 Kilo meter von Wiborg entfernt, zu bauen. Die klimatischen Verhältnisse find daselbst ganz ausgezeichnete und die kaiserlichen Eltern hoffen, der Zustand des kranken Grotz- süksten werde sich im Laufe eines Jahres soweit bessern, datz er ohne Gefahr wird einen Lheil der guten Saison daselbst verbringen können. Paris. Nachdem die Omnibus-Compagnie sich beharrlich weigert, die Delegirte» des nengebildeten Syndikats ihrer Bediensteten zu empfangen, droht ein Fahrerstreik, welcher grobe Calamitäten für den Verkehr nach sich ziehen würde. Belgrad. Der Minister des Innern, Gjaja, hat Mr seine Demission eingercicht, doch dürfte die Regent- l schaft dieselbe znrttckweifen, weil es an einem paffenden Nachfolger mangelt. Marseille. Ein grober Theil der Mehlfabriken ist bereits wegen Unsicherheit bezüglich des Getreidezolles geschloffen worden. Die übrige,» Mehlfabriken werden Metzen, sobald die Vorräthe verarbeitet find, so dah alsdann 2V,SV« Arbeiter brotlos fein werden. Wien. Die Thätigkcit des Grazer Fortbild, «ngs Vereins der Setzer ist behördlich ststirt worden. Die Caffe ist unter Siegel gelegt worden. Petersburg. Ein grobes englisches Consortinm Hat der russischen Regierung einen Vorschlag unterbreitet, IM Welchem denselben die Ausbeutung aller natürlichen RMHttmer des Kaukasus für SS Jahre überlaffen werden sollte gegen eine jährliche Baarzaihlnng von 6V Millionen Pfund Sterling. Die Regierung hat den Vorschlag rnndweg abgelehnt. Brüssel. Im Becken von Charleroi fordern die Arbeiter jetzt Lohnerhöhung nnd Einführung des Acht stundentages. Die Bergleute verweigern den Führer» die Gefolgschaft; nur etwa 2VV Bergleute haben die Arbeit wieder anfgcnonimen. In mehreren Schleifereien haben die Arbeiter von Nenem die Arbeit wieder nieder- grlegt. In Martehaye traten sämmtliche Bergleute zur Frühschicht an; als aber die Direktion das Ein- fahren einiger abgelohnter Bergleute untersagte, ver liehen die Arbeiter sammt und sonders die Arbeitsstätte. Die meiste» Gruben erlitten dnrch den Ansstand be- dcntenden Schaden, welcher sich bei mehreren derselben ans 100,000 Fres. beziffert. In Quaregnon fand das Eivilbegräbnitz eines Bergmanns unter riesiger Betheilig- tnig der Bevölkerung statt, weil der Pfarrer verweigert hatte, das kirchliche Begräbnitz kostenlos vorznnehme». Politische Rundschau. Chemnitz, den 25. Mai. Deutsches Reich. Auf seiner Soinmerreise nach Amsterdam zum Besuche der Regent!» der Niederlande wird der Kaiser auch von der Kaiserin begleitet werden. Ta in der großen holländischen Hafenstadt schon seit Jahren kein fremder Fürst mehr anwesend ge- »>kse» ist, wird der Empsang des deutschen KaiscrpaarcS mit ganz besonderem Glanze erfolgen. — Ans Kiel wird gemeldet: Der Kaiser wird, wenn er nächster Tage hierher kommt, auf dem Aviso „Greif" den Dachte» „Meteor" und „Irene" bis Skagen entgcgensahren. Die Rückkehr nach Berlin nsolgt am 29. Juni. — StaatSsecretär von Bötticher denkt nicht daran, seinen Posten auszugeben, wie in den letzten Tagen wiederum behauptet war. Damit stelle» sich auch die Meldungen, Herr von Bennigsen würde Bötticher s Nachfolger werden, als unrichtig heraus. Ata» hat wieder einmal rathcn wollen, aber» wie gewöhnlich, das Verkehrte zu Tage gebracht. — Der König Christian von Dänemark ist am letzten Zonntag zum Cnrgebrauch in Wiesbaden angekommc». — Der Rücktritt des Eiseubahnministers von Maybach in Berlin »nd sei» Elsatz dnrch den Präsidenten Thielen in Hannover steht nunmehr fest. Der Arzt des Ministers hat entschieden aus eine längere Lostösung von alten aufregenden und ansreibcnden Amtsge- lchästen bestanden, und dies ist der einzige Grund, weshalb Herr von Maybach sein Gesuch dem Kaiser untrrbreitele. Unter dem neue» Minister sollen die schon lange geplanten neuen Eisenbahnreformen beginnen. — Gehässige Broschüren gegen Oesterreich-Ungarn, die in Deutsch land erschienen waren» haben in den letzte» Wochen bekanntlich mehr fach von sich rede» gemacht. Jetzt ist der Verfasser crmi telt. In einem an die „Neue Freie Presse" in Wien gerichteten Schreiben MS Berlin mit der Unterschrift: F. von Levetzow, Antisemit, bekennt sich Letzterer als Autor der Schriften. Gleichzeitig kündigt derselbe >>», er werde demnächst Broschüren „Offene Worte über das Treiben der Juden i» Oesterreich" nnd „Allerlei aus Oesterreich" mit Ent hüllungen über de» Jockeyclub und das österreichische Gcuchtswese» Veröffentlichen. Herr von Levetzow gicbt z», anS der österreichische» Armee ausgetreten zu sein, weil er sein ganzes Vermögen verspielt habe. Er theilt dagegen die Gründe seines Austritte- au- der preußischen Armee nicht mit. — Die Entwttrse für die großen Herbstmanöver der beiden bayerischen Armeekorps, denen auch Kaiser Wilhelm beiwohnen wird, haben die Genehmigung des Prinz-Regenten Luitpold erhalten. Das Manöverfeld umfaßt zwischen dem 7. und 11. September den Land strich zwischen Glon und Amper bis westlich zu der Grenzlinie; ferner zwischen Amper und Isar bis zu der Linie Kcansberg-Achering in nördlicher und bis zur Jngvlstädter Bahnlinie in südlicher Richtung. Am 8. September findet Abends großer Zapfenst eich vor dem Münchener Residenzschlosse statt. Derselbe wird ausgeführt von dem Musikcorps des 1. Armeecorps. Für den 9. September ist große Parade angesetzt, am 10. und 1t. September werden Manöver in der Umgebung von NöhrmooS abgehalten. — Der Ausschuß des Centralvecbandes deutscher Industrieller hat es abgelehnt, sich schon jetzt über seine Tlieilnahnie an der amerikanischen Ausstellung in Chicago oder an einer deutschen nationalen Ausstellung in Berlin schlüssig zu machen. Weiter hat sich der Ans- schuß gegen eine zu weit gebende Verbilligung der preußische» Per- sonentarife und gegen eine Verlegung de- preußischen Bußtages aus einen Freitag ausgesprochen. — Reichscommissar von Wißmann ist mit seinem Adjutanten vr. Bumiller ans der Rückreise von Afrika in Wien angekomme» und von den dortigen Deutschen begrüßt worden. — Der Ausgleich über die preußische Landgemeindeordnung. In Berliner RegiernngSkreisen rechnet man, wie es beißt, darauf, daß das Herrenhaus de» mit geringer Mehrheit gefaßten Beschluß, wonach die Wahlperiode für die Gemeindevorsteher (Schulzen) 12 Jahre, anstatt 6 Jahre, dauern soll, preisgeben, und damit das Zu standekommen der Landgemeindeordnung ermöglichen werde. — Wie aus Mainz gemeldet wird, kommt die mit größter Spannung erwartete Civilklage dcS Architekten Heyl gegen die Ossiciere, die ihn auf offener Straße angegriffen und schwer verletzt haben, erst nächste Woche zum Anstrag. Die Klage richtet sich außer gegen die Leutnants Leydekcr und Hnßer auch gegen Leutnant Mors. — Für die russischen Märkte an der oberschlesischen Grenze soll nach einer Nachricht der „Vvlkszeitung" aus Kattowitz die russiiche Regierung angeordnet haben, daß deutsche Käufer erst dann einkaufen dürfen, wenn die einheimischen Käufer befriedigt sind. — Eine große Fleischerei-Ausstellung soll ii» nächste» März im Landes-Ausstellung--Palast in Berlin stattfinden »nd vierzehn Tage dauern. ES wird darin Alles enthalten sei», was irgendwie zum Schlächtereigewerbe gehört. Ein großes Ausstellliiigscvmitee wird sich in den nächsten Tagen bilden. — Im Saarkvhlen-Revier machen die Streik-Agitatoren noch schlechtere Erfahrungen als in Westfalen. Von den 30 000 Berg leuten im Saargebiet haben auf die Aufforderung zum Streik nur 1800 die Thätigkcit eingestellt. Der Ausstand wird wohl in dieser Woche schon wieder einschlafcn. — Die deutschen Schiffe in Chile. Die Weser-Zeitung Vev öffcnlli'cht einen Brief dcS bremischen Schiffes „Rajah" anS Taltal. Darnach haben die Aufständischen in Chile alle aus der gewaltstnnen Wegnahme der Kohlenladung des „Rajah" herrührende» Forderungen beglichen. Auch haben die Behörden der Insurgenten sich bei den Verhandlungen zuvorkommend und gefällig erwiesen. Oesterreich-Ungarn. Freitag Abend traf eine fünf Mitglieder zählende Abordnung französischer Studenten ein, um die Ausstellung zu besuche» und zugleich dem tschechischen Sludeiitenseste beizuwohnen. — Eine große Menge Tschech n erwartete die Franzosen am Bahn- Hose; als der Zug einfuhr, ertönten stürmische Rufe: „Vive la France!" Die Franzose» wurden mit einer tschechischen und einer französischen Ansprache begrüßt. In beide» Ansprache» hieß cs, Tscheche» und Franzosen baben einen geincinsamen Feind, den Germanismus, zu be kämpfen. Als die Franzcsen in die Stadt fuhren, geleitete sie die Volksmenge durch die Straße», nationale Lieder singend und i» Slava- Rufe ausbrechcnd. Tie Polizei zerstreute schließlich die Menge. — In Wien ist der Verein der Buchdrucker und Schriftgießer von Nieder österreich anfgecöst worden. Italien. Der Papst hat angeordnet, daß ihm alle sich mit seiner Encyklika über die sociale Frage beschäftigenden Zeitungen vor gelegt werde». — Der ArbeitSminister und der Finanzminister brachten einen Gesetzentwurf in der Teputirlenkammer ein, welcher den jähr lichen Aufwand für Eiscnbahnbante» auf fünfzig Millionen beschränkt. Dies bedeutet eine Herabsetzung des betreffenden Postens des Staats haushaltes auf die Hälfte. — Die Untersuchungsco»,Mission für die bekannte große Pulver-Explosion bei Nom erklärte, die Katastrophe sei wahrscheinlich durch die Selbstentzündung von Feuerwerlskörpern ver anlaßt, ohne daß eine andere Ursache ausgeschlossen sei. Die Com mission warnt deshalb vor der Aufbewahrung solcher Körper in Pulver magazine». Belgien. Im ganzen Streikgebiet herrscht gegenwärtig wieder völlige Ruhe. Die Truppen iverdcn überall zurückgezogen. Vier große industrielle Werke Belgien- errichten aber infolge des letzte» AuSstandes besondere Niederlassungen im Auslande mit fremden Arbeitern, »m in jedem Falle ihren Wciterbetrieb zu sicher». Frankreich. In der Depulirtenkammer beginnt diese Woche die Speciatberathung des neuen Zvlltcmfes. Die Negierung hat ausdrücklich die Znmuthung abgelehnt, daß sie in Handelsvertrags- Verhandlungen mit fremden Staate» unbedingt an den Sätzen des Zoll- tarifcs festhalle» müsse. — Präsident Carnot ist jetzt auf seiner Rundreise im äußersten Süden von Frankreich, hart an der spanische» Grenze, angckommen. Der Empfang ist auch dort ein sehr ciithnsiastiscücr gewesen. — In der Kammer ist ein Antrag eingebracht, die Ge treidezölle während des laufenden Jahres auf drei Francs herab« znsetzen. Ans Marseille werde» schwere Verlegenheiten der dortigen Mühlenindnstrie in Folge der Ungewißheit über die künftige Höhe der Getrcidezölle genieldet. Viele Betriebe wollen die Thätigkcit ganz und gar einstellen. — Der Zar hat den französischen Ministern » Frcycinct (Premier) und Nibot (Auswärtiges) das Grvßkreuz des Alexander-Newsky-Orden- verliehen. Wegen der paar Ellen Band ist natürlich großer Jubel in den Pariser Jonrnale».— Der Erfinder des Sprengstoffes „Melinit", ein gewisser Tnrpi», veröffentlichte eine Broschüre, worin er die Art der Bereitung dieses Sprengmittels mit- theilt, nnd einen gewissen Triponnct beschuldigt, ihm da- Geheimniß der Erfindung entwendet zu haben, während er mit dem KriegS- »linister wegen Veräußerung desselben in Unterhandlung stand. Die Broschüre behauptet, Triponnct habe nachher eine Stelle im KriegS- niiiiisteri'um erhalten, welche derselbe mißbraucht habe. Das Gericht verfügte die Beschlagnahme der Broschüre, ließ Triponnct verhaften und vermilaßte bei Turpin eine Haussuchung. — Im Departement der Vogesen schoß bei einer Uebung ein Soldat auf seinen Leutnant, welcher ihn bestraft hatte, und verwundete diesen leicht. Der Attentäter wurde sofort verhaftet. Nusjland. Der Großfürst-Thronfolger von Rußland befindet sich nunmehr in Wladiwostok, also auf sibirischem Boden, nnd die Rückfahrt nach Petersburg wird von jetzt ab ganz auf russischem Gebiet erfolgen. Wenn damit auch nicht jede Gefahr als ausgeschlossen gelten dürfte, so sind doch jetzt russische Behörde» allein für die persönliche Sicherheit des Kaisersohnes verantwortlich, und nach den Erfahrungen der letzten Zeit werden dieselben wohl nicht ermangeln, mit dem vollen Bewußtsein ihrer Verantwortlichkeit den Anforderungen zu entspreche», die an sie gestellt sind. Kaiser Alexander 111. begiebt sich mit der gefammten kaiserlichen Familie am 25. d. M. zu zehn tägigem Aufenthalt nach Moskau. In dieser Zeit wird in Gegenwart der kaiserlichen Familie die Grundsteinlegung zum Denkmal Alexander'-II. und die Eröffnung der ersten Ausstellung für mittelasiatische Produkte stattfinden. Von Moskau reist die Kaiserin dem Großfürsten Georg nach Livadia entgegen. Der Kaiser kehrt vorher nach Petersburg zurück und begiebt sich erst von da ans nach Livadia. Beide Majestäten werden bis Mitte Juni in der Krim verbleiben. — All- Warschau wird der „Magd. Ztg." gemeldet: Ein soeben erschienener UkaS befiehlt die Ausweisung sämmtlicher Juden aus den Städten, wo sie nicht zuständig sind; kein Jude darf anderwärts Geschäfte oder Handwerk betreiben. Ein Glaubenswechsel deb Juden ist nur zur orthodoxen Kirche gestattet, nnd zwar mir mit Genehmigung der Synode. — Der Zustand des Großfürsten Georg, des zweite» Sohne» de» Zaren, ist recht bedenklich, beide Lungenflügel solle» asficirt sein. Die Rückkehr des Großfürsten nach Petersburg ist daher ans nnbe- stimmte Zeit hinausgeschoben worden. — Nach allen vorliegenden Berichten erscheint der Prinz Georg von Griechenland in der That als der Lebensretter des russischen Thronfolgers; er führte gegen den Attentäter einen so heftigen Schlag, daß derselbe Tags darauf dieser Wunde erlege» ist. Wie verlautet, hat der Zar de» König von Griechenland ersucht, seinen Sohn, den Prinzen Georg, zu veranlassen, die Absicht, von Wladiwostok ans zu Schiff znrnckzukehren, aufzugeben nnd den Großfüisteii-Thrvnfvlger ans dessen Reise dnrch Sibirien und aus dem Heimwege »ach Charkow und Petersburg zu begleite», wo die glückliche Rettung des Thronfo'gerS durch glänzende Festlichkeiten gefeiert werden soll. Zugleich läßt der Zar eine Medaille Prägen, die in feierlicher Weise dem Prinzen Georg überreicht werden soll. — Der Zar hat ans Anlaß der Ankunft des Thronfolgers Nikolaus in Sibirien verschiedene Strafmilderungen und Begnadigungen für Verbannte bewilligt. Orient. Die Feierlichkeiten au» Anlaß des fünfnndzwanzi'g. jährigen RegierungSjubiläuinS des Königs Karl nehme» ihren un- gestörte» Verlauf. In zahlreiche» Kundgebungen wird dem KönigS- paare die Anhänglichkeit der Bevölkerung versichert. — Die Kammer» haben dem Könige eine Adresse überreicht, worin es heißt: „AlS die rumänische National-Versammlnng vor fünfundzwanzig Jahren Em. Majestät auf dem Throne begrüßte, erfüllte sie de» heißeste» Wunsch aller Rumänen auf Einsetzung einer Dynastie unter einem ausländischen Prinzen. Vor zehn Jahren habe» die Vertreter de- Landes die Dynastie gekräftigt, indem sie Ew. Majestät mit dem doppelte» Symbole der Unabhängigkeit und dcS Königlhum» die eiserne Krone aubote». Mit dem heutigen Tage sind 25 Jahre der Herrschaft des SouverainS über da- geeinigte, ewig nntreniibar« Rumänien verstrich.n. Indem die Kammern mit dem ganze» Lande das großartige Eceiguiß feiern, haben sie die Empfindung, daß dies die einzige Institution sei, die es vermocht hat »nd »och vermag, die Conliniiilät der nationale» Politik des Landes zu sichern, ohne welche die beständigen nationalen Lebens!,ileressen Nachtheil erleiden würden. Ich fühle mich glücklich, daß e» mir vergönnt ist, Ew. Majestät den Ausdruck des Gefühls tiefer Ergebenheit zu Überbringer,, wovon die Kammer, sowie ihr Präsident für die durch 25 Jahre so glänzend verherrlichte Dynastie und Ew. Majestät beseelt sind." — Die Königin Natalie ist am Sonniag in Jassy eingetroffen und von vielen dort anwesenden Serben mit großem Enthusiasmus empfangen worden. Die Königin bleibt einige Tage bei ihrer Schwester, der Fürstin Ghika, und begiebt sich dann »ach Bessarabien. — In Belgrad herrscht äußerlich Ruhe, die Negierung hat aber die für letzte» Sonntag anberanmle Neuivahl des Bürgermeisters von Belgrad vertagt, ein Zeichen, daß sie ihrer Sache nicht ganz sicher ist. Der Minister des Innern, Gjaja, ist aus Anlaß der Natalienfrage znrück- gctrele», die übrigen Cabinetsmftglieder bleiben auf ihren Posten. Die liberale Partei hält im ganzen Lande Versammlungen zu Gunsten Natalie's ab. Viel heraiisgekomme» ist dabei nicht. König Milan cheint Recht behalten zu sollen mit seinen Worte», daß außerhalb Belgrads sich nur sehr wenige Leute um seine Ex-Gemahlin be kümmern würden. — Ans Korfu wird gemeldet, daß Dank den 'trcngen Maßregel» des neuen Präfecten, dessen Ernennung aus den iininitltelbare» Einfluß des Königs zuriickzusühre» ist, die Ruhe nicht weiter gestört wurde. Mehrere Personen, welche aufreizende Placate veilheilten, wurde» verhaftet. Auf letzteren wird auch der neue Präsect mit dem Tode bedroht. Die Auswanderung der Juden dauert fort, da sie an dauernde Ruhe nicht glaube». Amerika. In Brasilien ist ein neues Ministerium gebildet. Nach Allem, was man ans Rio de Janeiro hört, sind die Eifer» süchteleien unter den politischen Größen heute noch weit ärger all
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