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»er Beset- äschland« auf dem ,on 1839 inanztelle »rsprechen erwartet kreich -u cn den »ezirks- len. Ilm s. ltz und i Uhr. tten irbeten rvrek- Lrtokx itr. SL. M, men« »rkau- ibe k. 15. en r Ge- uSträ« imtern nmen- ilatte«. Amis- und Anzeigeblatt Mr den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung 8qug«pret« »terteljkhrl. Mk. S M «inschlletzl. de« ^zlluftr. UnterhaltungSblalte»" in der Geschäft«, ßelle, bet unseren Boten so»ie «et allen Reich«, »ostanstalten. — Erscheint täglich abend« mit Uu«nahme der Sonn- und Feiertage für den solgenden Tag. I« F»ll« HSHerce »ewall — Kr>«, oder 1»n»ger «r^»d»^ch«r Minin,kN de« «einedl der Zeilun,, der Äeseranlen oder der Mttrderungdetnrichtungen — hat der »«»ieher ,nn»n L»st»r>»ch «it Ltefrrun, »der Nochttelerun, der Zett»», »der «ut NO« lt-htun, de« ^,u,«Prn»«1. A^l.-Atr.: Amtotlatt. ^?ss. für Libensto», Larkseld, h«Mhwrl, ^UgrvrUN Ne«h««-t, GderMtzergrSi, Schönheide, Schönheidethanimer, Sosa, Unterstützengrün, Mdenthal »sw. Herantwortl. Schrtstletter, Drucker und Berleger: Emtl Han«eb«hn in Eibenstock. > - 66. Jahrgang. Donnerstag, den 1. Mai Anzeigenpreis die ^einspaltige Zeil«. 20 Pfg. Im Reklameteil die Zeile SO Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile SO Psg. Annahme der Anzeigen bi« spätesten« vormittag« lO Uhr, für größere Tag« vorher. Eine Gewähr sür die Ausnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Lage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig sür die Richtigkeit der durch Farn sprecher aufgegebenen Anzeigen. Fernsprecher Ztr. 11». ISIS Verordnung über das Ainanzgebaren der ArSeiterräte vom 25. Uprtl 1S19. § 1. 1) Die Arbetterräte erhalten ihre persönlichen Gebührntfse ausschließlich von den jenigen Kaffen und auf Anweisung der Dienststellen, denen sie zugeteilt sind, und zwar nach den für das Kaffenwesen allgemein gültigen Bestimmungen. 2) Dieselben Dienststellen tragen auch die Kosten für die GeschäftSbedürfntfle und daS Personal. Ueber Umfang der GeschSstSbedürfnisse und über Anstellung des Perso nals beschließen Arbeiterräte und Dienststellen gemeinsam. Wird «ine Einigung nicht erzielt, so entscheidet die der Dienststelle vorgesetzte Aufsichtsbehörde. 3) Zu Anweisungen an Kaffen, zu Beifügungen über Staat«-, Gemeinde- oder BeztrkSverbandö-Gut jeglicher Art (Geld-, BerpflegungS-, BekleidungS-, Geräte- und Ma- tcrialienbestände) sind die Arbetterräte nicht berechtigt 8 2. 1) Hinsichtlich der Höhe der Gebührntfse und der Verpflichtung zur Uebernahme der Kosten sind die in dem Beschlusse d«S provisorischen LandeSratS der Arbeiter- und Soldatenräte SachsenS vom 3. Dezember 1918 (Sächs. EtaatSzeitung Nr. 282 vom 4. Dezember 1918) enthaltenen Grundsätze zu befolgen. 2) Ueber Meinungsverschiedenheiten unter den Beteiligten entscheidet daS Ministe rium des JnneiP, soweit erforderlich, im Einvernehmen mit dem Finanzministerium. 8 Z 1) Für die rückliegende Zeit haben die Arbeiterräte bis spätesten« 10. Mai 1919 über ihre sämtlichen Einnahmen und Ausgaben nach den bestehenden Kasienvorschriften bei der für sie zuständigen Kaffe unter Erläuterung der Herkunft der Geldmittel Rech- nung zu legen. Hierbei haben ihnen die Kaffen Auskunft zu erteilen und Hilfe zu leisten. 2) Die Verpflichtung zur Rechnungslegung erstreckt sich auch auf alle Verfügun gen über Verpflegungs-, BekleidungS-, Geräte- und Materialienbestände. 3) Die Rechnungen unterliegen, soweit eS sich um Zahlungen aus staatlichen Kas sen handelt, der allgemein für staatliche Rechnungen vorgeschriebenen Nachprüfung. 4) Soweit Beleg« für Einnahmen und Ausgaben nicht beigebracht werden können, sind Bescheinigungen hierüber, sowie über Höhe, Art und Notwendigkeit der Einnahmen und Ausgaben betzubringen. Diese Bescheinigungen sind von mindesten« 2 Mitgliedern d«S rechnunglegenden Arbeiterrates zu vollziehen. 8 4. Wettere Rechnungslegungen erfolgen am 31. Mai 1919 und alsdann am Schluffe eine« jeden Monats für die jeweilig zurückliegende Zeit. 8 5. Für unzulässige Ausgaben und Verfügungen (H 3 Abs. 2) hasten die Mitglieder der Arbetterräte, soweit sie nachweislich schuldhast gehandelt haben. 313 s I Dresden, den 2b. April 1919. 4603 Finanzministerium. Ministerium des Innern. Die Landwirte wollen die auf April lautenden Mtlchgutscheine bis Sonn abend, de« 3. Mai in der Etadtkaffe zur Einlösung abliefern. Eibenstock, am 30. April 1919. Der Skrötrat. Die Arbeiterzählung hat in diesem Jahre am 2. Mai zu erfolgen. . Alle Gewerbetreibende und Unternehmer hier, denen Zählbogen zugestellt worden sind oder noch zugestellt werden, haben die Vordrucke bis zum 3. Mai 1919 vorschriftsmäßig ausgesüllt und reinlich in unserer Polizeiregistratur wieder abzugeben. Bei Ausfüllung der Zählbogen sind die aufgedruckten Erläuterungen genau zu beachten. Eibenstock, den 29. April 1919. Der Stadtvat. Der 1. Mai. Tie Nation alverjammlung in Weimar Hal den ersten Mai zum deutschen Nationalfeiertag zum jfweck von Kundgebungen für einen Völkerfrieden und für die Verbrüderung der arbeitenden Ratio nen, oen Völkerbund, bestimmt. Tie Mehrheit der lürgerlichcn Abgeordneten war dagegen, da die Stimmung heute nicht auf Feiern gerichtet ist und Arbeit uns nötiger als je 'st. Ter Beschluß steht indessen fest und es ist nur zu begrüßen, daß die Bezeichnung eines Feiertages des internationalen Proleiariats vermieden ist. Tenn wenn auch jrü her das bekannte Wort umlief: „Alle Räder stehen still, wenn der starke Arm es will!" es hat sich doch heute bereits erwiesen, daß die Folge davon Not und Elend ist, und daß segensreiche Arbeit nur durch oas Zusammenwirken aller Faktoren der produktiven Tätigkeit erzielt werden kann. Tee erste Mai als Arbeitsfeiertag mag der ru higen Betrachtung darüber gewidmet sein, daß der Wille «och nicht ein Vollbringen bedeutet. Wir ha- tun heute in Deutschland eine so glänzende miate rietst Lage der Arbeiter, wie sie in keinem Lande Ser Welt besieht, während das Deutsche Reich selbst vor der Gefahr der Verarmung steht. Wenn diese Gefahr nicht beschworen wird, so werden auch die Arbeiter nichts mehr haben, denn die sogenannten, reichen Leute werden zu allererst mit in den Stru kel gerissen. Dabei besteht schon die Tatsache der Entwertung der Mark; wer 10000 Mark Zinsenern- nahmen aus deutschen Werten hat, der verfügt tat sächlich nur noch über 4000 Marl im allgemeinen Weltverkehr. Die in Pans getroffenen Festsetzun gen über ein internationales Arbeitsabkommen ent halten noch nicht jo viel, als in Deutschland ver wirklicht ist, und von den anderen wird genug auf Sem Papier stehen bleiben. Bezüglich der Arbeits Vergütung heißt es dort, daß sic ein Leben gestat ten soll, welches den Grundsätzen der Zivilisation entspricht. Diese „Grundsätze" sind zum Teil schon überschritten worden. Wenn wir einen gerechten Frieden mit aller Energie nach außen hin erstreben, jo muß die Er kenntnis für die Erlangung des inneren Friedens nicht geringer jein. - Es sind in letzter Zeit bei uns Stimmen laut geworden, die nach den Schuldigen für den großen Krieg juchten und die so weit gingen, das Ausland zu entlasten, Deutschland zu belasten. Diese deutsche Art, die eine Entartung ist, hat sich jetzt nicht zum ersten Mal geofsenbart, wir haben schon vor dem Kriege Proben davon gehabt. Ganz anders die Engländer^ die uns so schlimme Gegner geworren sind. Sic haben ein Sprichwort, das ins Deutsche übertragen, besagt, gleichviel, ob Recht oder Unrecht geschehen ist, wenn nur mein Land davon Vorteil hat Danach haben die Briten ge handelt, und wir haben die Folgen gespürt. Wenn wir aber so etwas und anderes erlebt haben, das damit auf gleicher Stufe steht, jo sollten wir nicht einen Tag länger zögern, Frieden im Innern zu schaffen. Mag der Maitag dazu beitragen, daß die Erkenntnis endlich bei uns wach wird, die Deut schen haben keine anderen wahren Freunde als sich selbst So steht es heute, aber wir wollen darum nichr für alle Zukunft die Erwartung aufgeben, daß es anoerS uno besser werden kann. Der erste Prüf stein wird der Abschluß des Friedens sein, der nicht einen solchen Inhalt haben darf, daß er uns den Wiederaufbau unserer wirtschaftlichen Leistungsfähig keit unmöglich macht. Ein verarmtes Deutschland kommt auch für einen Völkerbund ebensowenig als Mitglied in Betracht, wie ün innerlich zerrissenes Reich, n. beiden Fällen stellen wir das fünfte Rad am Wagen dar, wären also zu einer unwürdigen Rolle verurteilt. Ganz gewiß freilich ist, daß ein politisch zerrissenes Deutschland irgendwo auch nur Achtung Hervorrufen könnte, sondern sich eben di mit abfinden müßte, daß seine Rolle im Kreise der Völker auSgejpielt wäre. Denken wir an alles das, jo müssen wir zugeben, daß der Feiertag des ersten Mai ein Festtag auf Vorschuß ist. Wir müssen erst durch pflichttreues Handeln zu erringen suchen, Ivas in Weimar als Motto für die Maifeier angegeben ist, und davon kann uns nicht entbinden, wein« an dere Völker nicht in diesem Wege wandeln sollten. VVm. Der Staatsmann Wilson. M'lchns Zwist mit Italien hat aufs neue dir Frage auftauchen lassen, ist drr nordamerikanische Präsident ein Idealist? Dir Leute, welche das glauben, sind genau so im Irrtum, wie diejenigen, welche früher den Präsidenten Roosevelt solange sür einen Deutschenfreund hielten, bis sic vom Gegen teil überzeugt wurden. Wilson ist, was für einen Amerikaner eigentlich selbstverständlich ist, ein Real Politiker, der mit festen Zielen und mit allen Tat fachen rechnet, die geeignet sind, ihn diesen Zielen nahe zu bringen. Was will der Mann? Auch das ist eigentlich selbstverständlich. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika sind ein Staat von Gcschäftslruren größten und allergrößten Stils, die Geld verdie nm! wollen und noch viel verdienen müssen, nm ihre Riesenbetriebe in Gang halten zu können. Sie können das im Kriege erreichen, wie oas der Ver lauf des Weltkrieges gezeigt hat, doch kann der Kriegs Profit immer nur vorübergehend sein Amerika ist asio aus den Frieden angewiesen, in dem es jeine kolossale finanzielle und industrielle Macht wirk?am betätige»' kann Und nach einem solchen Friede», strebt M'lsi'n ohne darum die japanische Gefahr, die ein zige, ö»c zur Zeit Amerikas Interessen bedroht, zu oernuü lässigen. Wenn er also Italiens Ansprüche auf Fiume ibsthnt, so geschah das nicht vom Srano punkte ter idealen Gerechtigkeit, sondern aus der niichreiueu Erwägung heraus, Streitpünkte auszu schalten, die neue Kriege entfesseln und damit ors amerikanische Geschäft stören würden. Daß er Streitigkeiten mit Deutschland nicht jo hoch eiufchätzt, ist erklärlich. Ebenfalls aus real- politischen Gründen. Denn Deutschland ist besiegt, es ist von einer ganzen Anzahl wachsamer Geg uer umgevcn und kann also den Frieden der Weit und damit den amerikanischen Tollargewinn raum stören. Hätce Wilson als ein idealer Rechtsmenich gedacht, so hätte er den Elsaß Lothringern das oon ihm »elber proklamierte Selbstbestimmungsrecht über lassen Teutschlands politische Micht ist dem Ame rikaner gleichgültig, aber dis deutsche Reich als Absatzgebiet ist ihm heute wohl zwei Milliard u jährlich wert, und darum hat Wilson ein Inter esse daran, uns vor dem Bankrott zu bewahren uns zahlungsfähig zu erhallen Wenn Frankreich Midi England uns erdrosseln, verliert Amerika einen gu ten Künoen. Tas will der Realpolitiker Wiljou verhindern, und ein anderes Interesse hat auch der Staatsmunn Wilson nicht. Recht und Gerechtigleir sind nur eine Attrappe für nord amerikanische Gc- jchäftsziele. Wenn Wilson ein nüchtern rechnender Staats mann ist, so ist er doch kein großer Staatsmann, denn alles, was er jetzt erlangen kann und noch mehr, hätte er ohne Krieg zu ei reichen vermocht, einfach dadurch, daß er neutral blieb. Tann wäre er in Wahrheit beim Friedensjchluß cm unbed »g- ler Weltsujiedsrichter polnisch, materiell und finan ziekl geworden, während er heute mit seinen Freu»» den sich noch herumzanleu muß. Uno auch Italien hat inzwischen wohl erkannt, daß es durch Beway ru»»g seiner Neutralität mehr hätte erreichen kön nen. als seine Verbündeten ihn» gUgestehen wolle«, daß es -aber Herr des Mittelmeeres geworden wäre, wenn es den Treibund nicht verraten hätte. Wm