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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung S-»»»»pr«t« o»«rt«Ijührl. Mk. 2.70 «tnschlteßt. d«« S-ustr. UnterhalUmgeblatt««" tn d« Geschäft«. j»ü«, bei unseren Boten sowie bet allen Reich«, »eßanstaltrn. — Erscheint täglich abend« mit »-«»ahme der Sonn» und Feiertag, fttr d« solgenden Lag. ' » >0», «ihn« »«Walt — IKK, °«r Imstwn tr^a»wa»«> gltnmi-» »«, »ctrkb«« »«r »»itun,, d« Llifiranwii ^«r »« MsBr»«>i»eI<i«richN»Gni — Hat kr v«N«i«r lM«- lalprae ,» «kkn>», °d«r Rachlkkru« dm gmtun, »dm »I WK ^idllm, d«« ekiu^dmtt^ Hel. Adr.: Amtollett. 4S lür Eibenstock, Larksel-, hmdrhwel, U»UUvv«Ut» Nenheid« GberMtngrü«,Schönheide, Schölihriderhamnier, Sosa, Uitersttitzengri«, Mldenthal »sw. veraM»«rU. GchrWeiter, Drucker und Verleger: Emil H«nneb«hntn Eibenstock. » 66 8atzrga»g. , -- Freitag, den 28. Februar Sn,eigenprri«: di« kleinspaMge Zeil« 30 Vt«. Im Reklameteil die Zeile bv Psg. Im amtlichen Telle di« gespaltene Zell« iiü Psg, Lnnahm« d«r Bnzeigen bl« spät«st«n» vormittag« 10 Uhr, für größer« Tag« vorher. »in« Gewähr für die Aufnahme der Anzeige» am nächsten oder am oorgeschriebeneu Tag« sowie an bestimmt«! Sttllr wird nicht aegeden, ebensowenig für di« Richtigkeit der durch Fern sprecher ausgegeoenen Anzeigen. M«r»s,r«<er Nr. »1«. ISIS Bei der StaatSumwälzung, dem Rückmarsch der Heere und ihrer Auflösung sind dem Volksvermögen unermeßliche Werte entzogen worden. Unbefugte haben Kriegs gerät der verschiedensten Art an sich gebracht, veräußert oder sonstwie darüber verfügt. So sind insbesondere den Beständen der Heeresverwaltung entzogen worden: Kraftfahrzeuge aller Art, Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Krafträder, Dampfstraßen zugmaschinen, Dampflastkraftwagen, Dampsseilzugmaschinen, Dampfwalzen, Motorboote, Anhänger, Beleuchtungswagen sowie Zubehörteile und Betriebsmittel zu diesen Fahr zeugen, z. B. Gummibereifungen, Motoren und Teile dazu, Oel, Benzol. Der Rat der Volksbeauftragten hat bereits mit Verordnung vom 14. Dezember 1918 die Zurückführung des genannten HeereSgerätS in den Besitz des Reichs angeord net. Dem Verbleib diese« HeeresguteS nachzugehen, um es möglichst für das Nolksver» mögen zu retten, ist eine der Aufgaben des Reichsverwertungsamts. Es bedarf zur Erreichung dieses Zieles weitestgehender Unterstützung der Behörden und tatkräf tiger Mitarbeit aller Kreise der Bevölkerung. Letztere wird unter besonderem Hin weis auf die ausgesetzte Belohnung gebeten, Wahrnehmungen über plötzliches Auftauchen solchen Gerätes den Behörden mttzuteilen; und die Behörden werden an Hand ihrer aktenmäßigen Unterlagen, z. B. betr. Zulassung von Kraftfahrzeugen, und auf Grund ihrer Kenntnis der örtlichen Verhältnisse in der Lage sein, schnellstens nachzuprüfen, ob der jetzige Besitzstand im Hinblick auf die früheren Verhältnisse die Vermutung unrecht mäßigen Erwerbes nahelegt. Anhaltspunkte dafür geben auch äußere Merkmale, wie z. B. der Stempel „Heeresgerät" an Krastwagenbereifung, das Wappen — Preußischer Adler, Bayerischer Löwe usw. — an Kraftwagen, wenn auch mit Farbe überstrichen, ebenso eine möglicherweise noch kenntliche militärische Aufschrift, wie z. V. I. K. D. --- Immobiles Krastwagen-Depot, I. K. K- — Immobile Kraftwagen-Kolonne, A. K. K. — Armee-Krastwagen-Kolonne, M. K. --- Militär-Krastwagen. Eile tut not. Es gilt an Werten zu retten, was noch zu retten ist. In jedem Fall, in dem auch nur die Möglichkeit eines Erwerbes an Heeresbeständen nicht von der Hand zu weisen ist, mag er rechtmäßig sein oder nicht, wird um unverzügliche Mitteilung an das Reichsverwertungsamt, technische Abteilung für Automobil- wesen (Tabil) in Berlin IV. 8 gebeten. Es hat eine Belohnung bis zu 5 Prozent des durch Abschätzung festzustellenden Wertes des wieder erlangten Gutes unter Aus schluß des Rechtsweges anteilig denjenigen (auch beamteten) Persönlichkeiten zugesichert, durch deren Tätigkeit die Wiedererlangung von Gegenständen der in Absatz 1 genannten Art ermöglicht worden ist. Dresden, am 22. Februar 1919. 135n I V Ministerium des Innern. 2091 Viehzählung. Am 1. März 1019 findet eine Viehzählung statt. Ausgezeichnet werden : Pferde (ohne Militärpferde), Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Keder- Vieh und Kaninchen. Die Viehbesitzer haben den Zählern erschöpfende und wahrheitsgemäße Angaben zu machen. Sollte eine Viehhaltung bei der Zählung übergangen werden, so ist der Viehhalter verpflichtet, die Anzeige bis Montag, den 3. nächsten Monats, in der Ratskanzlei zu erstatten. > ' Eibenstock, den 26. Februar 1919.Der Staötvat. Städtischer Verkauf van dänischen Wnrstkonserven Freitag, den 28. dss. Mts., in sämtlichen Fleischereigeschäften. Fleischselbstversorger sind bei der Verteilung auszuschalten. Es ist infolgedessen außer dem AusweiSheste die Fleischmarkenlasche an der Verkaufsstelle vorzulegen. Aus dem AusweiSheste wird Marke Id 5 abgetrennt. Auf die Haushaltung entfällt — soweit der Vorrat reicht — 1 Dose. Ter Preis für h, Kx-Dose beträgt bei Leberwurst 12,00 M., Blutwurst 10,00 M. und Leberpastete 11,50 M. Eibe nstock, den 27. Februar 1919. Der Staötrat. Verkauf von KohlMcn und Weißkraut Freitag, den 28. dss. Mts., in mit dem Kartoffeloerkaufe beauftragten Geschäften. Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen 4 Pfund gelbfleischige Kohlrüben und 3 Pfund Weißkraut. Auf Marke L S des Ausweisheftes werden Kohlrüben, auf Marke kl 6 wird Weißkraut abgegeben. Uebrigblcibende Mengen können von Sonnabend ab markenfrei verkauft werden. Preise für das Pfund: Rüben 10 Pfg., Weißkraut 14',, Pfg. Eibe nstock, den 27. Februar 1919. Der Stcrötrcrt. Städtischer Lebensmittelverkauf. Preis für 125 g Snppenmehl 24 Pfg. Die noch unbelieferten Marken V » werden mit l 25 ß Fifchsülze zu 45 Pfg. in den Geschäften Konsumverein I und II, Wendler und Günzel beliefert. Eibenstock, den 27. Februar 1919 DerStcröircrl. Tagesgeschichte. Deutschland. Ludendorff aus dem Wege nach Berlin. Der frühere Generalquartiermeister Lu dendorff ist auf der Durchreise von Schweden in Stralsund eingetrosfen. Er wird nach Berlin Wei terreisen. — Erklärungen in Spaa über oie Not lage Deutschlands. Nachdem die deutschen Kom- mijsionen für die Schiffahrts-, Finanz- und Lebens mittelfrage bereits am 23. Februar in Spaa Zuge troffen waren, teilte (wie schon kurz erwähnt wurdet General Nudant im Auftrage Fochs in der Vollsitzung vom 24. Februar mit, daß, die für diesen Tag angesetzten Verhandlungen über die mit der Versorgung Deutschlands zusammenhängen den Fragen nicht ausgenommen werden könnte". Tie Zusammenkunft könne nicht vor dem 4. März statt finden, da die alliierten Delegierten noch nicht im Besitz der genügenden Unterlagen für die in Betracht kommenden Finanzsragen seien und darüber i" Pa ris berieten. Der Vertreter de» deutschen Regie rung teilte im Anschluß hieran mit, daß ihm von städtischen und Kreisbehörden des niederrheinischew Kvhlenbezirks mehrere Telegramme zugegangen seien, die in engem Zusammenhang mit den leider verschobenen Verhandlungen ständen. Er verlas Auszüge aus den Telegrammen. Es wird in ih»w übereinstimmend erklärt, daß die Lebensmittel- not aufs höchste gestiegen und der größte Teil der unterernährten Arbeiter am Etzde seiner kör perlichen Leistungsfähigkeit angelangt ist. Dauer- streiks und Hungerkrawalle seien überall zu befürchten, wenn nicht rasch und ausreichend Le bensmittel beschafft würden. Der Vertreter der deutschen Regierung bemerkte hierru: Er habe diese Telegramme lediglich zu diesem Zweck verlesen, da mit die interalliierten Kommissionen an diesen Bei spielen sehen, wie hoch die Lebensmitteknot in Deutsch land gestiegen sei und zu welche» Zuständen sie führe. Die inncrpolinsche Lage in DeutfchlaHd sei niemals so drohend gewesen wie jetzt Nicht nur im Ruhr revicr, aus dem diese Telegramjme stammen, son dern auch in den hauptsächlichste.'»» Städten Süd- deurjchlands hätten die extremen Elemcnte die Ober hand gewonnen oder ständen im Begriffe, sie zu ge winnen. Tie bolschewistische Gefahr sei grö - ßer denn je. Tie deutsche Regierung tue alles, um diese Gefahr zu bekämpfen, aber die einzigen dauernd wirksamen Waffen seien Brot und Arbeit. Die Lieferung dieser Waffen hänge allem von den alliierten und assoziierter» Regierungen ab. Er hege die feste Uebcrzeugung, daß die bevorstehenden jetzt verzögerteii Verhandlungen von den alliierten uUd assoziierten Regierungen i» großzügiger Weise gelei tet und nicht mit Bedingungen verknüpft würden, d»e Deutschland die Annahme unmöglich machen oder außerordentlich erschweren müßten — Abermals Umwälzung in Düsseldorf. In Düsseldorf hat sich in der Nacht zuni Dienstag eine große Uinwälzung vollzogen. Ter aus Unvb- hängigen und Spartakisten bestehende Arbeiterrat hatte Montag mit überwältigender Mehrheit beschlos sen, die Wiederaufnahme des Generalstreiks abzuleh nen. Daraufhin ist dieser Arbeiterrat von radi kalen Elementen der Spartakisten und Arbeitslosen gestürzt worden. Tie Unabhängigen, welche Mit glieder des bisherigen Vollzugsrates waren, sind in sogenannte Sicherheitshaft genommen worden. Der neue Vollzugsrat soll den Generalstreik mit a.ler Stärke durchführen. Tie Empörung der Ar beiterschaft, welche weiter zu unfreiwilligem Feiern gezwungen werden, soll, ist ungeheuer. Arantreich. - Frankreich gegen den Anschluß Deutjch-Oeste rrei chs. Die Pariser Regierungs presse bespricht Maßregeln, um den Anschluß Oester reichs an Teutschland zu verhindern Im Leitartikel des „Journal des Tebats" wird angeratcn, Deutich-- land damit zu drohen, daß, falls der Anschluß er folgt, das linke Rheinufer in einen Pufferstaat um gewandelt werde Der „Temps" dagegen schlügt vor, Oesterreich gleich der Schweiz zu neutralisieren, wo durch der Gedanke des Anschlusses an Deutschland in Oesterreich unpopulär gemacht werden würde. — Beschleunigung des Friedens schlusses. Die „Times" berichten, daß, alle Kom missionen im Zusammenhang mit den Friedensbespre chungen, ausgenommen diejenigen, die erst Mitte Februar zusammengestellt wurden, den Auftrag er hallen haben, ihre Berichte nicht später als bis zürn 8. März fertig zu stellen, um das Zustandebringe» des Friedens zu beschleunigen. England. General von Lettow-Vorbeck in Europa General von Lettow-Vorbeck, der Ober befehlshaber der deutschen Streitkräfte in Ostafri- la, ist. wie aus London gemeldet wird, von Plymouth nach Holland unterwegs. Afghanistan. Attentat ans den Emir von Afgha nistan. Aus Kabul wird über London gemeldet, daß der Emir v o n A f g h a n i st<an am Morgen des 20. Februar im Lager von Lagbunan angegriffen und totgcschossen worden ist. Nähere Einzel heiten, befonbers über das Motiv der Tat fehlen noch. Örüiche und Sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 27. Februar. Die Verlustliste Nr. 581 der Sächs. Armee enthält aus unserem Amtsge richtsbezirk folgende Namen: Aus Eibenstock: Fritz Müller, Max Eißmann, Freund Schierer, Unteroffizier (Krankenträger), Kurt Barth, Max Un gethüm, Arthur Schneider, Fritz Fischer, Vizefeldwebel, Willy Schönfelder u. Rudolf Porst, Unteroffizier, sämtlich bisher vermißt, in Gefangenschaft: aus Schönheide: Paul Fuchs, bisher vermißt, in Gefangenschaft; au« Schön hei derhammer: Walter Schädlich, leicht verwundet, Alfred Hergert, bisher vermißt, in Gefangenschaft; auS LarlSfeld: Walter Hügel, Unteroffizier, bisher ver- nßt, tn Gefan genschaft ; au« Sosa: Hermann Müller, Unteroffi zier, bisher vermißt, in Gefangenschaft; au« Ober st üt- zengrün: Walter Lorenz, bisher vermißt, in Ge fangenschaft. — Dresden, 25. Februar. Di« neugewählte Volkskammer für den Freistaat Sachsen trat heut« nachmittag 3 Uhr zu ihrer ersten Sitzung zus rüh men. Nach einer programmatischen, mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Rede des Volksbeauftrrg^