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Infolge dieser Vorgänge in Spaa fand heute vormittag in Weimar eine Sitzung des Kabinetts statt, als deren Ergebnis eine Instruktion nach Spaa an unsere Unterhändler ecgangm ist. Auf Grund dieser neuen Instruktionen wird heute nachmittag in Spaa wiederum verhandelt. * * * Lieser neue Gewaltakt unserer erbarmungslosen Feinde dürfte auch die vertrauensseligsten Optimisten in Teutschland überzeugen, daß wir von der tieri schen Gesinnung der feindlichen Machthaber keine Gnade zn erwarten haben, sie werden unsere Ohn macht bis auf den letzten Rest ausnutzett. Den selbe» Leuten, die den Hungertod zehntausender ron Burenfrauen und kindern aus dem Gewissen haben, kommt es auch auf ein paar Millionen Deut scher mcht an. Und der große Moralprediger Wil son gibt seinen Segen zu all diesen Bübereien. Der Verlust unserer Handelsschiffe bedeutet gleichzeitig aber auch den Ruin unseres Ueber- jeehandels und damit ist fernerhin die Kolo nr ilfragc erledigt. Das ehedem mächtige deutsche Volk ist für absehbare Zukunft zu einem Sklavendasein verurteilt. Tagesgeschichte. Deutschland. - Ern Entwurf zum Arbeiterrätc- System. Tie am Sonnabend von den Berliner Mehrycitsjozialrstcn gewählte Kommission, die mit der Regierung über gewisse Forderungen der Arbei- tercätc verhandeln soll, ist nach Weimar abgereist. T ie Regierung hat der Verankerung der Arbeiterräte in der Verfassung zugestimmt. In welcher Weise dre Räte ausgebaut werden sollen, ist noch Gegen stand von Verhandlungen- Im Reichswirtschaftsamt ist ein Plan dafür ausgearbeitet worden, der sich etwa in der folgenden Weise aufbaut: Die Betriebe wichten in geheimer Wahl einen Arbeiterrat Kleine Betrübe wählen mit anderen Betrieben zusammen). Ferner ward aus allgemeinen Wahlen ein Bezirks- arbeiterrat gewählt. Tiefe Bezirksarbeiterräte wäh len aus sich heraus einen Landesarbeiterrat, und ans kiesen endlich geht ein Reichsarbeiterrat hervor, der zu einem Reichsarbeitsrat ausgestaltet wird. Die ser organisiert rückwärtig die wirtschaftliche Tech nik Die Verfügung über die Betriebe ist also uicht, den örtlichen Arbeiterräten überlassen, sondern steht dem Reichsarbeitsrat zu, in dem außer den Arbeitern die Regierung und auch die Unternehmer vertreten sind. Abflauen des Streiks in Berlin. In Berlin ist der Gejamteindruck der, daß der Schwung, mit dem der Streik begonnen hat, be reits im Abflauen begriffen ist. Zum militärischen Oberkommandierenden in Berlin ist Oberst Rei« Hardt ernannt worden. Das Korps Lüttwitz ist in Berlin eingerückt. Es lagert augenblicklich in den westlrck>en Stadtteilen und Vororten. Auch das Freikorps Lützow ist in Berlin eingetroffen. Die Säuberungsaltion auf dem Alc^anderplatz war zwar erfolgreich, aber nach einer Stunde war der Al xan- Lerplatz wieder mit Ansammlungen unsicherer Ele mente gefüllt. Die Kommandantur hat sich oaher genötigt gesehen, eine vollkommene Sperrung des Alexanderplatzes durchzuführen. Bei einem Unter nehmen ist auf Seite der Regierungstruppen ein Leutnant gefallen. Gleiches Recht für alle! Aus Leip zig wird gemeldet: „Der engere Ausschuß des A. und S.-Rates fordert die Beamten, da durch ihren Ausstano die Auszahlung von Kriegsunterstützange», ron Arbeitslosenunterstützung, Löhnen usw. verhin dert wird, auf, unverzüglich ihre Arbeit wieder auf zunehmen. Es werde nicht geduldet werden, daß die Beamten Ausstandsunterstützung durch Fortzah lung ihrer Gehälter bezögen. Der A. und S.-Rat werde Sorbe dafür tragen, daß den ausständigen Beamten die Ausstandstage am Gehalt abgezogen würden und werde weitere Maßnahmen in Erwägung ziehen/ — Das ist „unabhängige" Gleichheit! — Trostloser Anblick bei Krupp. Die Firma Friedrich Krupp hatte Dienstag eine Anzahl Vertreter der Essener Presse zu einem Besuch der dortigen Werke eingeladen. Sie konnten bei der stundenlangen Besichtigung der weitausgedehnten Ab lagen sich ein Bild davon machen, was die Firma früher und während des Krieges geschaffen hat, und konnten sich aber auch nicht dem trostlosen Eindruck entziehen, den die bis zu 500 Meter langen Werk stätten, ln denen alle Räder stillstehen umd kein Mensch wehr arbeitet, auf sie machten. Alle Anlagen der Geschütz und Gcschoßfabrikation liegen still. Nur in wenigen Werkstätten ist man mit dem Bau vvn Lokomotiven und Güterwagen beschäftigt. - Anwerbung deutscher Arbeiter für Amerika. Im amerikanischen besetzten Gebiet be müht mau sich eifrig, deutsche Arbeiter, insbesondere Eijknbahnarbciter, für Amerika anzuwerben Wie es heißt, hat bereits eine große Zahl die Reise nach Amerika angetretcn. Tie Bedingungen sollc» außer ordentlich günstige sein, z. B. sollen die Arbeiter für die Reise ihrer Familie vorweg eine größere Sumlm« erhalten. Auch die Japaner und Südamerikaner bc- mühcn sich eifrig um die Anwerbung deutscher Ar beiter. Böhmen. -BluttgeZusam men st ößein Deutsch- Böhmen. Bel Kundgebungen in verschiedenen Städten Deutsch-Böhmens ist es zu blutigen Zusam menstößen zwischen den Deutschen und Tsche chen gekommen. Die tschechischen Truppen schof- en in die Deutschen, hinein. In Karlsbad mur ren 3 getötet, 18 schwer verletzt. Das Schnell euer der Tschechen dauerte 10 Minuten. In Eger gab es ebenfalls mehrere Verwundete — Auch im Mähren kam es zu Zusammenstößen, bei denen in Sternberg 10 Deutsche getötet wurden Rußland. Die Finanzpleite der Bols chewiki. Tie „Times" meldet über Helsingfors aus Moskau: Ter Vorsitzende der Finanzkommission, Krestins ki, teilte mit, daß die Finanzpolitik der Bol schewisten zur Katastrophe führen müßte. Die Besteuerung der besitzenden Massen, deren Ertrag auf 10 Milliarden Rubel geschätzt worden sei, habe nur 450 Millionen Rubel ergeben. Die besitzen den Stände in den Städten seicht erschöpft. Die Bauern wollten nichts von einer Besteuerung wissen und leisteten bewaffneten Widerstand. Der Gemeinderat von Moskau beschloß, die Löhne der Gememdearbeiter auf 10000 Rubel monatlich zu er höhen, so daß kein Geld mehr vorhanden sei. Zum Schluß forderte Krestinski die sachverständigen Mit glieder der Bourgeoisie auf, ihren Haß zu vergessen und sich in den Dienst der Bolschewisten zu stellet». Die Sowjctregierung wird als Antwort auf den Vor schlag der Berner Konferenz, daß eine sozialistische Abordnung die Zustände in Rußland untersuchen soll, an die Entente das Ersuchen richten, auch eiWr bol schewistischen Kommission zu gestatten, in den Ein teuteläirdcrn eine Untersuchung einzuleite". Frankreich. - Gegen ein Staatsoberhaupt kann nicht vorgegangen werden! Der Korrespon dent des „Daily Expreß" meldet aus Paris, daß oie Kommission der Juristen, welche ernannt wurde, um die Frage der Schuld am Kriege zu un tersuchen, entschieden hat, daß gegenein Sta ats- ober Haupt nicht vorgegangen werden könne. Dieser Beschluß muß indessen von der gesamten Kriegslonferenz ratifiziert werden. Örtliche und Sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 7. März. Die Verlustliste Nr. 583 der Sächs. Armee enthält aus unserem Amtsge- richtsbezirk folgende Namen: Aus Eibenstock: Ernst Seidel und Erich Leistner, Leutnant v. Res., beide bisher vermißt, in Gefangenschaft, Eugen Unger, schwer verwundet; aus Schönheide: Felix Seidel, Unter offizier, bisher vermißt, in Gefangenschaft; au« Unter stützengrün: Emil Groß, vermißt; auS Sosa: Moritz Unger, leicht verwundet. — Eibenstock, 7. März. Der kommende Sonn tag, der Beginn der Passtonszeit, soll auf Anordnung des Landeskonsiftortums in allen Kirchen Sachsens al« Ge betstag für unsere Kriegs- und Ztvtlge- fangenen begangen werden. Wie wir in Sorge und Schmerz ihres traurigen Loses gedenken, das Grausamkeit und erbarmungslose Willkür unserer Feinde, besonders Frankreichs, noch erschwert hat nach dem Waffenstillstand durch mangelhafte Ernährung, demütigende Sklavenarbeit und teilweise Verhinderung des Verkehrs mit der Heimat, so will die christliche Gemeinde sich an diesem Tage be sonders vereinen in herzlicher Fürbitte für diese ihr wider Recht und Gewißen schmählich behandelten Glieder. Wo alle P oteste bet Menschen versagen, wird der barmherzige Gott unser Flehen gnädig erhören, daß er unsern Brüdern Seelenstärke und Glaubenstrost gebe zu Geduld und Hoff nung bis auf die endliche Befreiungsstunde. — Daß die Kirche aber auch weiter ihren Liebesdienst an den Ge fangenen durch Sendung von Bibeln, Gesangbüchern, christlichen Erbauungsblättern und „Heimatgrüßen" wie durch Bestellung von Seelsorgern in dm Gefangenenlagern auSüben kann, wird zugleich am Sonntag eine Kollekte für die Seelsorge an den Gefangenen ge sammelt. Ein Dankopfer der Heimat soll sie werden für das, was unsere Brüder seit langem für uns erlitten und entbehrt haben. Möge niemand diese Gelegenheit ver säumen, etwas von der großen Dankesschuld abzutragen und zur Erleichterung der schweren Tage unserer Gefan genen mitzuhelfen! — Eibenstock, 6. März. In einem geselligen Beisammensein vereinigten sich gestern Abend die Mitglie der des Männergesangvereins „Orpheus" mit ihren Angehörigen zu einem Familienabend im Restaurant „Bürgergarten", ihrem Vereinslokal. Mit herzlichen Wor ten der Begrüßung dankte der Vorstand des Vereins, Herr Kunstschullehrer Kneisel, für den zahlreichen Besuch. Unter verschiedenen gesanglichen Darbietungen, geleitet von dem Ltedermeister, Herrn Lehrer Göhler, verging die Zeit aufs angenehmste und beste. War es doch auch daS erste Mal wieder, abgesehen von den seit Anfang Februar wieder stattfindenden Singstunden, daß sich die Mitglieder in so trautem Kreise zusammenfanden. Mit Wehmut gedachte man auch der 7 wackeren EangeSbrü- der, die ihr Leben dem Baterlande opfern mußten. Im Verlaufe deL Abends wurden 3 verdienten, am 12. Fe- bruar 1919 zu Ehrenmitgliedern deS Vereins ernannten Herren, Herrn ForstrentamtSexpedtent Max Weigel, Bäckermeister Otto Dörffel und Schulhausmeister Paul Anger, unter DankeSworten Ehrendtplome auS- gehändigt. Entworfen und angefertigt wurden diese in vollendet geschmackvoller Weise unter Anleitung des Herrn Kunstschullehrer Kneisel durch Schülerinnen der hiesigen Kunstschule. — Dresden, 5. März. Durch Explosion eines Granatzünder« wurden am Sonntag nach- 'mittag in Alttrachau ein Altwarenhändler und ein Böttchergehilfe schwer verletzt. Ersterer verlor dabet die linke Hand und drei Finger der rechten Hand und beide erlitten starkblutend« Kopfverletzungen. Der Granatzünder s. «. 7. 8. z. io. Erzählung t. 2. 11. 12. 18. «erde«, i ein Heber ein noch u setze aber Paßzwan, handle, I wieder br> mer Leipz punkt eim HandelSko -E schaftSmtn volkSkami Deutsch bi« Ende Sachse, rüden di« ersten tausend A Kammer: dauer der — 4 wird darc Wirtschaft, für die r «ine Verfi dersüßen - eungSmttt material i a. darauf wenn di« bedeutend primitiver oder von den. Hir schastltche, notwendi, zur »erfi wenn die Wen nach mic höht dur auf der trieder u ten des A desselben sollte, ni Hemmnis beiden m Ich' Erkundig den ich tragen h sagte: ,/ sind gute und mit der Web Und Gegner i aber dur gegen, v gegen R von der meinte, t kleinen Ä oft gcsag Angele 1«. Ein« r solang« Mehlla IS. Bon m g«nomi 1t. Anw« »in T Zivti o Die Zi Döiffel E« bei de« stä fall« s« Di« E «u«sch da« Be Sttckm, samtra Der R< tm Har die Bo nicht d Die Ri kessel ti erhöht. Benehr gulaiiv Für di obachte Die Ko BiSma sowie miat. Bet de fisch'« Stadtg Bon di vertilgi Zur a> meister Aus Vl «tsenba voraus Hand c eingesü mitteln hatte sich unter eingekaustem Altmetall befunden. Der verunglückte Altwarenhändler hatte daran herumgearbettet — Dresden, 5. März. Für 100000 Mark Seide wurde in vergangener Nacht au« einem Geschäft in der Wetttnerstraße gestohlen. Die Dieb« haben nur die besseren Seidenstoffe auSgewählt, sodaß e« sich um Kenner dieser Stoffe bandeln muß. — Leipzig, 4. März. Laut „Leipziger Volks zeitung" ist über Halle Standrecht und Bela gerungszustand verhängt worden. Gestern sollte hier die Ausstandsleitung verhaftet werden. Eine Versammlung der Ausständigen brach daraufhin ihre Beratungen ab und brachte die Leiter in Sicherheit: — Leipzig, 4. März. Zu einer Arbeitsge meinschaft zusammengeschlossen hat sich bekanntlich eine große Zahl sozialistischer Lehrer Leip zigs. Die Arbeitsgemeinschaft will durch Vorträge über grundlegende wissenschaftliche Werke des So zialismus tu die verschiedenen Gebiete der sozia listischeu Wissenschaft hineinführen. Sie will für den Sozialismus zunächst in der Lehrerschaft werben, dann will sie aber auch versuchen, ihn in weitere Kreise, die ihm noch fernstehen, zu tragen. Jnsbe joudere will sie auch die sozialistische Augendbe wegung fördern. (Die Herren sollten bei der Jugend etwas anderes förderns — L «ipzig, 4. März. Heute früh in der 6. Stunde nahmen 2 Soldaten der Volkswehr einen Mann fest, der einen Handwagen mit Kaninchen, die offenbar von einem Diebstahl herrührten, bei sich führte. Unmittelbar vor dem Wachtlokal zog der Arrestant plötzlich einen Re volver und gab auf den Soldaten Friedrich Pö Ising einen Schuß ab, der die Schlagader traf und ihn sofort tötete. Der Täter entfloh darauf unerkannt. — Leipzig, 5. März. Die Streiklage ist. auch heute noch unverändert. — Die Ziehung der Sächsischen Landeslotterie ist infolge tech nischer Schwierigkeiten bis auf weiteres verscho ben worden. — Leipzig, 5. März. AuS Dresden ist fol- gendeS dringende« Telegramm bet der hiesigen Streik leitung eingetroffen. VolkSbeauftragter Schwartz ist bereit, mit Arbeiter, und Soldatenrat über Wiederherstellung de« wirtschaftlichen Lebens in Leipzig zu verhandeln. Er steht Donnerstag zur Verfügung. Möglichst sofortige dringende Drahtantwort erwünscht. Unterschrift: Für da« Gesamtministerium: Gradnauer." — Die Leipziger „Volks- zeitung" bemerkt zu diesem Verhandlungsangebot: Die Volksbeauftragten in Dresden scheinen noch immer nicht zu wissen, worum eS sich in Leipzig handelt. Die Ar beiter wollen nicht die Wiederherstellung deS Wirtschafts lebens in dem Sinne, wie e« die von den RechtSsoztalisten unterstützte Bourgeoisie wünscht, sondern sie verlangen rasch die Sozialisierung de« Wirtschaftslebens, nach der Herstellung eines sozialistischen Gemeinwesens und daS ist nicht allein eine sächsische Angelegenheit, geschweige denn, daß diese Frage in Leipzig allein gelöst werden könnte. Wenn also Verhandlungen geführt werden sollten, so wird das nur auf der Grundlage geschehen können, daß die sächsische Regierung sich verpflichtet, für die Erfüllung der Forderungen der Leipziger Arbeiterschaft mit aller Kraft etnzutreten. — Leipzig, 5. März. In Panitzsch bei Leip zig haben die Landwirte beschlossen, als Protest gegen den Generalstreik der Arbeiter selbst in den Streik ein zutreten. ES sollen keinerlei Nahrungsmittel mehr nach Leipzig geliefert werden. — ZwtckaN, i. März. Eine unverheiratete 22 Jahre alte Arbeiterin auS Niederplanitz nahm gestern in Zwickau in einer Badeanstalt ein Wannenbad. Da bei wurde sie von Krämpfen befallen und fand im Bade- wasser den Tod, da niemand von dem plötzlichen An fall etwas gemerkt hatte. — Untermarxgrün, 4. März. Wie die „Oelsnitzer Zeitung" meldet, wurden in der Nacht zum Sonnabend dre Spitzbarthschen GastwLrts- eheleute von den Insassen eines Autos (drei Leuten» in Uniform und dem Führer des Kraftwagens) ge weckt und gezwungen, die zur Versorgung der Kuntz schäft der Spitzbarthschen Fleischerei bestimmte Fleischmenge herauszugeben. Ferner ver langten die ungebetenen Gäste, welche Vorgabe!«, auf der Suche nach gestohlenen Pferden zu sein, Biet oder Wein, begnügten sich aber schließlich jeder Mit einem Glase Schnaps und dampften, nachdem sie Spitzbarth noch um einen Geldbetrag von 85 ML erleichtert hatten, in der Richtung Oberlosa-Plauen wieder ab. Die Untersuchung des Vorkommnisse» liegt in den Händen des Garnispnkommandos Plaues. — Nährmittel betr. Für die Zeit vom 1«. März bis 15. April 1919 ist die Nährmittelzuteilung er- höht worden. Dem BeztrkSverband Schwarzenberg ist e« hierdurch möglich, in der genannten Zeit wöchentlich 200 x Nährmittel an jeden versorgungSberechttgten erwachsenen Einwohner auSzugeben, vorausgesetzt, daß die Lieferung der Nährmittel nicht durch Stö rungen tm Eisenbahnverkehr unmöglich ge- macht wird. — Paßzwang für Ntchtsachsen. Um der Gefahr der Zuwanderung weiterer bolschewistischer Ele mente nach Sachsen vorzubeugen, ist die Einführung de« Paßzwange« für Nichtsachsen angeregt worden. Bayern und Württemberg sind mit einer solchen Maßregel schon oorangegangen und haben sich auf diese Weise gegen Zu- reisende fremder Staatsangehörigkeit abgeschloffen. In einem dem Ministerium zu erstattenden Gutachten sprach sich die Handelskammer Dresden ungeachtet der au« einer derartigen Maßnahme für Handel und Verkehr entstehen den Schwierigkeiten für die Einführung deS Paßzwange« auS. Die gewiß große Belästigung, die dieser Paßzwang für weite Kreise der Bevölkerung mit sich bringen werde, müsse nach Ansicht der Kammer tm Hinblick auf die gegen- wärttgen politischen Verhältnisse in den Kauf genommen