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Amts- und änzeigeblait Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Schönhridrrhammer, Sosa, UaterstützengrS», WUdoathal usw. «erantmsrU. «chrtflleüer, Druck« und Vorleger: Emil Hannebshnin Eibenstock. - «« Iabrga«a - ----— > Donnerstag, de» 30. Januar 4» -n, h»»n«r »iwLll - »,!» »dn n,kn»l«<ch': j tr»n,ai dk« »r, Z^lung. der St<tir,at<>! <^kch«r»>»^«tnr^chtxi>4e» tz-I drr «««eher «n«»ru? .» «LchltHmin« »<r geuun, a»«r «t» uMur, Se,u^»rE«« V«l.-A»r.r ssunebintt^ E>dmfto», L«KM, ^««^<1, V^?°: L ^uurvtuz» Neuheide,Gberstützengrün,Schonhilde, solgendrn rag nim «nzetgenprri»: die kletnspaltiae Zeil« 20 Psg. Im ReNameteU die Zeile tt> Psg. Om amtlichen Teile die aesvaltene Zeile bO Psg. Annahme der Anzeigen bla spätesten» vormittag« 10 Uhr, für gröbere Lag« vorher. Line Gewähr für d» Ausnahme der Anzeige» am nächsten oder am oorgeschrtebenen Tag, sowie an bestimmter Stelle wirb nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch gern- sprecher aufgegebenen Anzeigen. ^er»l,rt«er Pr. Nv. - ISIS. Aufhebung der Spinathöchstpreise. Mit sofortiger Wirkung werden die in der Bekanntmachung des ArbeitS- und Wirtschafts-Ministeriums vom 27. Dezember 1918 — Nr. 301 Stichs. EtaatSzeitung vom 28. 12. 1918 — festgesetzten Erzeuger-, Großhandels- und Kleinhandelshöchst- preise für Spinat bis auf weiteres aufgehoben. Dresden, am 26. Januar 1919. 254 VO 2 Arbeits- und Wirtschafts-Ministerium. . 055 LandeSle benSmittelamt. Pferdekarten betreffend! Auf Anordnung des Generalkommandos XIX. werden vcm 20. Januar 1919 ab die Inhaber von Pferdekarten, die von den zuständigen Ztoil-Verwaltungsbehörden im Bereiche des XIX. Armeekorps ausgestellt sind, zu Versteigerungen innerhalb des gesam ten KorpSbereicheß zugelassen. Schwarzenberg, am 24. Januar 1919. Die Amtshunplmannschaft. Der deutsche Selbstmord. Experiment zu unrechter Zeit. Im Rheinland ist eine Sozialislerungskommission am Werk, um festzustellen, ob die von den Arbei tern angestrebte und als dringend bezeichnete Ver staatlichung der großindustrrellen Betriebe sich zur Zeit durchführen läßt. Dre Arbeiter haben am 9. November politisch die Schlacht gewonnen; daß sie jetzt die Beute einzuhermsen trrchten und Erfül lung aller der Versprechungen verlangen, die ihre Führer ihnen vierzig Jahre lang verschwenderisch gemacht haben, ist menschlich verständlich. Und so bleibt nur die Frage zu beantworten, ob die Ver gesellschaftung ihnen alle erhossten Vorteile vrln- gen oder ob sie sich bei Anwendung dieser Waffe nicht ins eigene Fleisch schneiden werden. Das Ausland ist einverstanden und — zufrieden. , Zu einiger Vorsicht mahnt von vornherein ore Haltung des Auslandes den grundstürzenden Pläne" unserer neuesten Wirtschastsresormer gegenüber. Man lehnt sich in der Presse, der feindlichen sowohl wie der neutralen, nicht wider die Aenderuug auf, obgleich sie doch Deutschlands Zahlungsfähigkeit be einflussen, die für die Entschädigungsansprüche des Bielverbandes bereitstehcnden Pfänder im Werte her- abmindern kann. Englische wie holländische Zer- langen weisen vielmehr ganz glaublich darauf hin, daß z. B. die Sozialisierung der rheinisch-westfä lischen Kohlengruben, der Hochöfen usw. den nieder ländischen Markt, nicht minder den lothringischen, vielleicht sogar den süddeutschen, für die englische Kohle frei machen könnte. Bisher führte das rhei nisch-westfälische Kohlensynoikat über 7 Millionen Tonnen deutscher Kohle alljährlich nach Holland aus. Wird der Preis dieser Kohle jedoch durch die »r- höhren Unkosten des Staatsbetriebes wesentlich ge steigert, so vermag sie den Wettbewerb der engli schen nicht mehr auszuhalten. Und Sozialisierung bedeutet, schon weil selbstverständlich die Arbeiter unter ihrer Herrschaft bedeutend bessere Löhne ver langen, und ebenso selbstverständlich auch der Start mindestens verdoppelten Gewinn erziehen tvill, un weigerlich eine gewaltige Erhöhung der Preise des deutschen Erzeugnisses. Und der Staat verrechnet sich Nun fragt es sich aber gleich weiter, ob der Staat mrt seiner Annahme, durch die Sozialisie rung viel Geld in die Kassen zu bekommen, recht haben wird. Tie sehr hohen Ansprüche der Ar beiter pflegen bekanntlich allen Staats- und Ge- nieindebetrieben gefährlich zu werden; gerade ihnen stellt man stets sofort straffe Forderungen hinsicht lich der Löhne und der Tarisgestaltung. Bei ihrer bürokratischen Verwaltung und natürlichen Schwer fälligkeit müssen sie ohnehin auf einen Teil des Ge winnes verachten, der dem flinkeren, bewegungs- sreieren Privat-Unternehmer zufällt; drückt kürzere Arbeitszeit, allzu milde Aussicht, die Wahl der Be amten nach politischen Gesichtspunkten u. a. den Rein ertrag noch stärker herab, so bleibt wahrscheinlich letzten Endes für den Staat weniger übrig, als er früher von der selbständigen Industrie in der Form von Steuern empfangen hat Gemischt-Wirtschast- liche Betriebe empfehlen srch hier vielleicht mehr.! Auch im Interesse der Arbeiter, sür die dadurch die Verlustmöglichkeiten verkleinert werde». Denn bei der Sozialisierung hätten doch wohl sie das Risi ko zu tragen, das schlechter Geschäftsgang, Unruhen, Krieg usw. herbeiführen können. NeueAnlagen giots dann nicht mehr. Tie schlimmste Schattenseite der Vergesellschaf tung ist die restlose Verstreuung der Ueberschüsse an Staat und Arbeiter. Während der Privatbesitzer aus den Erträgen seines Unternehmens Betriebs-Verbes serungen bestreitet, Erweiterungs- und Neubauten aufführt, uno so das werbende Bolksvermögen er höht, ist davon bei Staats- und Gemeindeüetrieven nicht die Rede. Dabei bedürfen wir in dieser Zeit deutscher Verarmung des allereifrigsten Spargeistes! Nur hart arbeitend, das Erarbeitete fest zusammen haltend, können wir wieder emporkommen. Vergesellschaftung ist ein Wagnis, das sich vielleicht strotzend reiche Länder mit.einem, natürlichen Ueberfluh an Rohstoffen und mit Riesen- Überschüssen aus gewaltiger Ausfuhr leisten kön nen. Aus uns trifft dies, wenigstens au genblicklich nicht zu. Wir lähmen durch So- zialrsierungsbestrebungen die Kraft unserer Industrie. Sven Hedin schrieb vor kurzem über den deutschen Zusammenbruch: „Es gab nur eine Macht, die stark genug war, Deutschlands Widerstandskraft zu ver nichten, und dies war Deutschland selbst." Seine Worte zielten auf unser militärisches Unglück. Soll ten sie auch sür unsere Industrie Geltung erlangen? In W! bn da SoziMnmii. In verschiedenen Bergbaubezirken ist bekanntlich von den Grubenarbeitern mit großer Entschieden-- heit die Sozialisierung der Kohlenbetriebe gefordert worden. Die Reichsregierung hatte schon vorher eine Kommission eingesetzt, die zusammen mit Sach verständigen die Verstaatlichungssrage beraten soll. Es soll darin mit aller Vorsicht, welche dies schwie rige Thema erheischt, vorgegangen werden, unä eine Mahnung zur Mäßigung stellt auch das Wahlresultat sür die Nationalversammlung dar, in der die Stür mer und Dränger nicht in überwältigender Menge vorhanden sind. Der Bolksbeaustragte Noske harte vor kurzem die Kopslosigkeit beim Sozialisieren mit einem drastischen Wort gekennzeichnet. Er sagte, das wäre so, als wenn wir einen Ochsen in ein:" Parzellanladen jagten. Es würde Scherben über Scherben geben, statt eines Nutzens. Denn ohne Aussicht auf einen Nutzen, auf einen lohnenoen Zweck tut man nichts. Bleibt al les beim alten, oder wird etwas gar verschlechtert, so kann man sich die Arbeit sparen. Das Wort Prosit hat m der Aera der Kriegsgewinne gerade nicht den beste» Klang, aber wahr bleibt darum doch, was vor Jahren schon August Bebel sagte, ohne Prosit raucht kein Schornstein. Und es ist gleich, ob der Schornstein in einem Privat- oder Staats betriebe steht, denn ohne Nutzen kann auch der Staat nicht arbeiten. Sich auf Sachverständige zu beru fen, hat hierbei seine Bedenken, denn auch den beste" Sachverständigen fehlen hierbei die Erfahrungen gro ßen Stils, aus die es doch gerade ankommt. So ist die Sozialisierung ein Wagnis, dessen Scheitern oder Gelingen kein Menschenwille mit unbedingter Si cherheit verbürgen kann. Noch niemals hat ein Staatsbetrieb billiger ge arbeitet, als «in Privatbetrieb, denn weil der Staat über ganz andere, viel größere Mittel verfügt, wie ein Privatmann, verlangt jeder von vornherein, daß er nobel ist. Tas kostet Geld. Und wird viel Geld ausgegeben, kann nur wenig übrig bleiben, weit" nicht die Einnahmen gesteigert werden. Höhere Ein nahmen erzielt man durch Erhöhung des Preises oder durch Erweiterung des Absatzes. Da im ver staatlichten Industriebetriebe der vermehrte Umsatz ebenfalls die Kosten steigert, jo muß also die Preis steigerung Platz greifen, wenn anders nicht der er- sorderlick-e Nutzen erzielt wird. Also höhere Preise! Ja, werden da die Millionen Käufer rufen, was ist denn das? Tie Sozialisierung des Betriebes soll allen nützlich sein. Und nun müssen wir höhere Preise zabken? Das geht nicht. Da steckt also wie der ein Haken und die Tatsache bleibt, der Staat kann nicht über das normale Maß hinaus nobel se>n, wenn er nicht der Gesamtheit aller Steuer zahler die Kosten dafür auferlegen will. Und was bleibt dann? Wenig oder nichts. Aber selbst wenn diese Schwierigkeiten über wunden werden, so bleiben noch andere Gefahren sür ein Gelingen der Sozialisierung bestehen, die keine Macht der Erde beseitigen kann, ebenso wenig, «iw Menschenwille eine Mißernte durch Unwetter zu hin dern vermag. Tie größten dieser Gefahren heißen Konjunktur und Konkurrrenz. Tie heutige Geschäfts- konjunktur ist aus den bekannten Gründe" flau, und wenn dabei verstaatlicht werden sollte, so würde der Prosit zusammenschmelzen, wie Schnee in der Sonne. Daß dabei die hohen und noblen Anforderungen! nicht aufrecht erhalten werden können, das ist selbst verständlich. Das Risiko in Privatunternehmungew hat in der Hauptsache der Unternehmer getragen, der Staar muß das Risiko aus den Taschen drv Steuerzahler begleichen, denn anderes Geld besitzt er nicht. Die mißliche Konjunktur braucht nicht iiw- n.er durch schlechte Zeiten herbeigeführt zu werden, auch neue Erfindungen und technische Vervollkom- nungen können sie veranlasse". So wollen jetzt di« Amerikaner eine neue Kohlen-Komposition erfunden« haben, die Briketts und andere Brennstoffe aus dem Felde schlagen soll. Und damit kommen wir zur internationalen! Konkurrenz, die bei den gewaltigen finanziellen n"d materiellen Hilfsmitteln Amerikas größer ist, als je. Auch England ist ein gewaltiger Nebenbuhler. Wenn von dorther «inem deutschen Staatsbetrieb durch billigeres Angebot Konkurrenz gemacht wird, kann das deutsch« Publikum gezwungen werden, die höheren Preise zu zahlen? Nein, das Ausland ward sich auch im Friedensvertrage gegen solche Maß nahmen schützen. So muß man sich darüber klar werden, daß die Sozialisierung auf dem Paprer Musterprofit darstellen kann, aber niemand weiß!, ob er da bleibt, wenn er eingesteckt werden soll. Wir haben schon Anzeigen dafür im alten Deutschland« vei den verstaatlichten Eisenbahnen, die doch kon- kurrenzsret sind, und benutzt werden müssen, gehabt. In Zeiten schlechter Konjunktur schrumpften dl« Ueberschüsse zusammen, und wenn der Grundsatz« strenger Sparsamkeit aus den Augen verloren wor den wäre, so würde überhaupt nichts übrig geblie ben sein. Tagesgeschichte. Deutschland. — Die Deutsche Volkspartei an de ui Kaiser. Die Deutsche Bolkspartel hat zum Geburtstag des Kaisers folgendes Telegramm ab gesandt: An Seine Majestät-Aaiser Wilhelm, Ame- rongen (Holland). Eurer Majestät sendet die Deut sche Volkspartei zum 60. Geburtstag ehrfurchtsvolle Glückwünsche. Wir würdigen in Dankbarkeit die Arbeit, die Cur« Majestät, getreu dem Ausspruch „Kaisertum ist Dienst am deutschen Volke" in mehr« als 30jähriger Tätigkeit für das Deutsche Reich und« das deutsche Volk geleistet haben. In Erinnerung aw die ersten Worte des alten national-liberalen Par- teiprogrimms „unverbrüchliche Treue sür Kaiser u. Reich" gedenken wir der großen Zeit, die Deutschland und Preußen -unter der Hohenzollernherrschaft durch- lebt haben. Wir wünschen Eurer Majestät von gan zem Herzen einen friedlichen Lebensabend und bit-