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Amts- Md Anzeigeblatt Mr den Nmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung kwzug»pr«i» vierteljährlich L M- lA Ma. »der rnonatlich 1 Mk. SV Mg. in der Besch ijftl- stelle, bei unseren Voten sowie bei allen Ritch«« rostanstnlten. — Erscheint täglich »bendS »itt Aurnahme der Sonn- und Fei«t»g« Pir den folgende» L»g. ^altk - *ri«n °»<r irqcnd»-!.--, !>«» Ä^tri-b« »« »ijild^un^nrtchtuna«» — hat drr seinen >n'z»^d Vt «««»„ui, ,»e, ^oHUtieruna der 8«it»n« »d^ «0 «»>< de« «ejugihreift«. HeU-Adr. r A«t,»i«tt. 301 M MeiOiL, Laars«», hm-r-übck, Lesheide, «erMtz»rriki, Schönheit«, Sssz, ÄM«Wtz«gre», Eeichai «sw. Verauchvortl. kchrfftl«iter, Druck« und".Verleger: Emil Hannebahn in Etbenstock. —O«. Jahrgang. -E-,-.-. Mittwoch, de« 31. Dezember «nzeiaenprei«: di» »einspaltige -eile 2» Ws». Im Reklameteil di« geil« SO Psg. I« «ei- lichrn Tril« die gespaltene geile «v Pf». »«nahm« der Anzeigen bi« spätesten» »ormiitag« 10 Uhr, sür gröber« Lag» »orh«r. Bin« Bewähr für die Aufnahme der AnzMgxn am nächsten ob« am »orgeschriebrnen Lag« sowie an bestimmter Sie»« wird nicht g««e»m< «»«nsowrnig f»r die Richtigkeit der durch W«n« sprech«« aufg«geb«nen Anzeigen. Aamsprechrr Ar. 110. ISIS. Kartoffeln. Mit Rücksicht «uf die Herabsetzung der Kartoffelratton haben zu reichen Perso nen über 4 Jahre mit de« auf Abschnitt H der Landeskartoffelkarte bezogenen Zentner bi« zum 15. Februar, mit dem auf Abschnitt U bezogenen Zentner bis zum rv. Juni 1V2V; Kinder unter 4 Jahren entsprechend bis zum S3. April 1020 bez bi« zum Ende der verforgnngsperiode. Schwarzenberg, am 28. Dezember 1818. Der AezirLsverSand der Amtsyauplmannfchaft Kchwarzenverg. 1. Gemeinde- «nd Privat- Beamtenfchule zu Geyer. Etädt. Fachschule, gegründet 1881, bereitet für die Gemeindebeamtenlaufbahn vor. An- Meldungen sür Ostern 1820 bis Ende Januar erbeten. Stellennachweis der Abgangs« schüler. Aufnahmebedingungen versendet kostenfrei die Schulleitung. Das Jahr 1919. Wenn in späterer Zeit die Geschichtsf lascher ein- mal über das Jahr 1919 deutscher Geschichte, das schon manchem Lebenden in seinen Ereignissen saft unbegreiflich erscheint, urteilen werden, io dürsten sie wohl sagen, daß 1919 alle schlimmen Charakter eigenschaften des deutschen Volkes mit den guten Eigenschaften einen erbitterten Kampf geführt haben- Aber die letzteren müssen noch stärker gewesen sein, als die ersteren, denn sonst würde es Ende 1919 kein Deutsches Reich mehr gegeben haben. Ter ganze Winter von 1919 und der größte Teil des Frühlings waren mit Straßenkämpfen, in den-'n die Spartakisten um die oberste Gewalt rangen, mit wilden Streiks, Verkehrsstockungen, die zeitweise mch rere Wochen dauerten und die wirtschaftliche Tätig keit weiter Gebiete lähmten, angefüllt. Erst gegen den Ausgang des Sommers trat eine gewisse Be- ruoigrng ein, aber der Mangel an Kohlen und Lo- beusmi-tteln aller Art, die durch die Arbeitspausen, die Arbeitsunlust und den Materialmangel veran laßt Norden waren, sind auch jetzt am Jahresschlasse noch nicht behoben. Berlin selbst war im Januar eine Woche lang zum größten Teil in der Hand der Ausrührer, ebenso Hamburg, Bremen, Düssel dorf, Halle (Saale), größere Judustriebeziclc usw., während in München und Braunschweig die sparta kistische Gewaltherrschaft durch militärische C^pedi tioneu gebrochen werden mußte. In Müncken wurde im Februar der Ministerpräsident Eisner ermordet und der Minister Auer schwer, verwundet. Die d a mals ausgerufene Räterepublik bestand bis Anjana Mai, während die rechtmäßige bayrische Regierung in Bamberg tagte. Ueber das ruchlose Treiben der bolschewistischen Schreckensmänner an der Isar hat der große Prozeß wegen der Ermordung der Geisely Aufschluß gegeben. In Berlin wurden im Januar die Sp rrtakistenführer Karl Liebknecht und Rosa Lu xemburg ermordet. In den Straßenkämpjen wurde -auch das Hohenzollernschloß schwer beschädigt, die Gefechte dauerten Tag und Nacht auf den: Pflaster wie auf den Dächern Tage lang. Der deutsche Michel sah entsetzt, wie alles aus Rand und Band geriet, wie nur die stramme Zucht der alten Soldaten nach und nach die äußere Ordnung wiedkherzustellsn ver« «mochte. Tas erste aus beiden sozialistischen Parteien be stehende revolutionäre Reichskabinett wände zum Jah res ansang insolge des Ausscheidens der unabhängigen Sozialisten aus den Mehrheitssozialdemokraten neu gebildet. Diese zweite revolutionäre Reichsl^gierug ließ am 19. Januar die Wahlen zur deutschen Ra ticnawersammlung vollziehen, die in Weimar zusum mentrat, dort Ebert zum provisorischen Reichspräsi denten wählte und eine vorläufige Versassung gab Unter Scheidemanns Vorsitz wurde das erste Reichs Ministerium gebildet, das sich aus Demokraten Mcht- heitsfczialisten und Zentrum zusaamnensetzte. Lie Hoffnung, von der Entente einen milden Friedet» zu erlangen, schlug fehl, wir wurden zur Unter- schaeibung der harten Bedingungen einschließlich der Landesabtretr genötigt, nachdem die nach Ver sailles gesandte -rutsche Kommission lange Wochen sich vergebens abgemüht hatte. Die Folge dieses Friedensschlusses war der Rücktritt des Ministerprä sidenten Scheidemann, der durch den Minister Bauer ersetzt wurde, sowie des Ministers des Auswärtigen, Mraj V. Brockdoaff-Rantzau, des Reichssinanzministers Dernburg und anderer. In Weimar wurde »chließlich die endgültige Verfassung angenommen und mit der Steuergesetzgebung durch den neuen tzinanzminister Erzberger begonnen, die vom September ab in Berlin fortgesetzt wurde und im neuen Jahre dort beendet werden soll. D aß auch die Republik kein Allheilmittel gegen politische Krisen ist, hat sich mehr als. einmal gezeigt. Durch starke Energie glänzte die Reichsre gierung nicht, und nur der Entschlossenheit des Wehr ministers Noske und seiner militärischen Mitarbeiter ist es zu danken, wenn nicht schließlich das unterste zu oberst gekehrt wurde. Anzuerkennen ist, daß auch in der Zeit der ärgsten Tumulte die deutsche Pflicht treue nicht überall versagte, denn sonst gäbe cs kein- nationale Produktion mehr, die den greifbaren Wert in der Ueberschwemmüng mit Papiergeld darstellt. Daß in der letzteren eine Aenderung und Besserung geschaffen werden muß, darüber besteht längst kein Zweifel mehr. Tie Beziehungen Deutschlands zur Entente haben sich ft gestaltet, wie sie nach dem Inhalt des Waffen stillstandes zu erwarten waren, wie sie der Friedens- Vertrag bekräftigte und sie jetzt das Protokoll über die Ratifikation des Vertrages verankern soll. Die Leidtragenden dabei war das ganze deutsche Volk im allgemeinen, sind zur Stunde noch die deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich im besonderen Kei ner von den Ententestaaten ist für uns eingetreten, auch die internationale Arbeiterverbrüderung hat völlig versagt. Auch die Meinungsverschiedenheiten unter den Ententeregierungen bedeuten für uns we nig, denn uns gegenüber sind die betreffenden Re gierungen einig. Der schöne Völkerbund Gedanke des Präsidenten Wilson ist mit der Erkrankung Les Letz tereu ein Phantom geworden, und der Wille Clemen- ceauS und Lloyd Georges ist bestimmend für die Be Ziehungen zu Deutschland. Die Franzosen und Eng länder haben alle Vorteile des Friedeusvertrages ausgenützt, Elsaß-Lothringen ist wieder oollstänüig französisch, und es sind noch Strasmaßnahmen sür die Versenkung unserer Kriegsschiffe diktiert worden. Von, Westen her sind SchiebertuM und Schleichhandel herein gekommen, gegen die wir uns heute noch ver gebens wehren, während die von der Entente zuge- sichcrte Belieferung mit auskömmlichen Lebensmit teln nur Stückwerk geblieben ist. Die fremde Okku pation links vonr Rhein dauert an, doch sind geplante Losreißungen glücklicherweise vereitelt Die vo« uns zu zahlende Kriegsentschädigung wird uns erst im neuen Jahre mitgeteilt werden Ebenso vollzieht sich die Abtretung der verlorenen Gebiete im neuen Jahr. Besonders der Verlust des stolzen D anzig nagt uns am Herzen, lieber die Kriegsschuldigen will die En tente 192<> verhandeln- Wir hätten uns die Unter suchungen vor dein Parlaments Ausschuß tatsächlich ersparen können. Rach Osten hi» ist noch vieles ungeregelt. Die deutschen Truppen aus dem Baltikum sind unter vielen Schwierigkeiten zurückgezogen, die Bolftcewi- stenherrschaft hat Rußland regiert, doch hat sie noch nicht beseitigt werden können. Die Entente wartet ab, daß sich das Schicksal von Moskau vollzieht. Oesterreich-Ungarn ist durch den Friedensschluß auf ein Drittel verkleinert worden, besonders sind für das arme Deutsch Oesterreich schwere Tage ge kommen. Ungarn ist von den Rumänen ausgeränbert. Um Einzelheiten der neuen Landkarte streiten sich die Tschecho Slowaken, Polen, Südslawen, Italiener, die eigenmächtig die einstige ungarische Hafenstadt Fiume für sich genommen haben. In allen diesen Staaten herrschen schwere innere Krisen, besonders in den Finanzen, und die sozialistische Agitation hat Erfolge erzielt, während Frankreich und Englund sich davor bewahrt haben. Auch in Amerika ist die Staatsgewalt zu stark, als daß die umstürzlerischen Pläne dort Boden gewinnen könnten Für Amerika besteht die japanische Gefahr in deutlichen Umrissen. Aber wann das Gewitter einmal losbrechen wird, ist heute noch nicht abzusehen Noch nicht festgestellt sind die neuen Grenzen im Orient. Asien ist zum großen Teil, ebenso wie Afrika, dem englischen Einsluß unter stellt. Großbritannien hat aus den Opfern des Welt krieges sich die Ernte geholt. < Die Bilanz dieses bösen Jahres weist für all« Staaten große Verlustposten auf, und nicht alle Sic- gesposten sind wirkliche Gewinne. Wer es versteht, für die Zukunft die größten praktischen Taten der Kopf- und Handarbeit zu ihrem vollen Wert recht zeitig einzustellen, der bleibt unbezwungen. lVm. Tagesgeschtcht», . Deutschland, — Erzberger bietet zwanzig Mcltiar - den jährlich. „Newyork American" veröffentlicht eine Unterredung seines Korrespondenten Karl von Wiegand mit Erzberger. Der Finanzminister er- klarte, Deutschland sei imstande und bereit, inner halb eines Jahres 20 Milliarden zu zahlen. Tiefte Betrag setzt sich aus den verschiedenen Ware» uud Materialien, aus Eisenbahn- und Ackerbaumaterial zusammen, das Deutschland liefern würde. Weiter wird Deutschland Steinkohlen, Benzol und andere chemische Präparate liefern. Auf die Krage, wie viel Papiergeld in Deutschland zirkuliere, ant wortete der Minister: 94 Milliarden Die Frage, wieviel neues Papiergeld täglich hiuznkomme, bl'eb unbeantwortet. Herr Erzberger kann an scheinend nicht erwarten, bis- die Entente mir thron Forderungen an uns herantritt und bietet großzügig! schon vorher 20 Milliarden an Die Entente selbst beurteilt anscheinend Deutschlands Zahlungssühi^ke!» weniger optimistisch, denn es ist von feuaütich^j Staatsmännern nicht nur einmal betont worden, daß man im ersten Jahre keine Zahlung von deutscher Seite erwarte. Erzberger weiß das natürlich bessert Er will zahlen und zögert auch nicht, die Waren auf- zuzählen, die sich als Zahlungsmittel eignen würde». Solche Schuldner kann sich jeder Gläubiger wünsche». Im übrigen ist es interessant, jzu hören, daß Erzberger auf tue Frage, wieviel Papiergeld täglich oesruckt! werde, beschämt schwieg. Die Notwendigkeit der neuen Le bensmittelverteuerung. Ju 20 Versamm lungen in Berlin nahmen am Sonntag die Mehr- heitsjozialdemvkraten Großberlins zu der neuen Le bensmittelverteuerung Stellung. In einer Entschlie ßung gaben die Versammelten ihrem BcLaueru über die neue Preiserhöhung sür Brot und Kartossel» Aus druck und versicherten gleichzeitig, daß sie die Not wendigkeit dieser Maßnahmen nicht ver kennen und einsehe», daß nur durch emsige Arbeit ein Wiederaufbau des deutschen Wirtschaftslebens möglich sei. - . D l e S e ch s st u n d e n s chicht nur inter - national. In einer Konferenz des alten Berg" arbeitcrverbandes mit den Zechenbetricbsrätcn des Ruhrbezirks, welche in der Frage der Sechsstunden- schicht in Bochum abgehalten wurde, gelangte mit 69 gegen lO Stimmen eine Entschließung zur An nahme dahin, daß Lie Verkürzung der Untectags- schicht im Bergbau auf sechs Stunden durchinrer- natlvnale Vereinbarung herbeigesührt wer den müsse, ferner, daß bei den bevorstehenden neuen Tarifverhandlungen mit Rücksicht auf die starke Ver teuerung der Lebensmittel eine erhebliche Verbes serung des Be r g ar bester ein ko m me » S zu fordern sei. Frankretch. -Ei »französisch-eng lischesMilitär- ab Km men Die Presse-Information meldet aus