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nettes kört, l sr. re» mite» lS«ll lies läw» aäs. W m iar«) ren Amts- und Anzeigeblatt Wr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ^SSS Dmnnstag, dcu 11. Dezember v«M>v»M. Schrffwiter, Druck« und verleg«: G»tl Ha«»eboh« i» Eibenstock. > s-7 s«. Aahrgan«. . . e«kM, hmsrhwri, U,UU^VtNN «olhevt.VbnMWM'.Schrnheide, »nzeiaenPr«»: »I« »einlP«Nig« L«il» » Am ReNameteil di« Zeil« 00 Pfg Am ««U ltchen Telle di« gespalten« Zeil» «v Ps>. Annahme der Anzeigen bi« spätesten« »ormiltNG« 10 Uhr, sür ardtzere Tag« vorher. Sine Bewähr für di« Ausnahme drr Un,«t«M am nächst«« od«r «m »org«schrieb«n»n L«« fpwi« an b«stimmter Stell« wirb nicht gegeben, »b«»sow«nig ftr di« Michttgkrtt d«r durch F««n. spmcher «ufgrgeben«» Anjeigen. S-unsprech«» Vr. 11V. LSLS Für unser« Verwaltung wurde» am 4. d. MtS. in Pflicht genommen Kerr Hax MHLnm Iröxvr, bisher Gemeindevvrstand in Ostrau, Bez. Döbeln, als Stadtkassterer, bis auf weite» «S betraut mit der Führung der Girokaff«, Kerr vsorx Onstav Hs^, bisher Eparkassenkontrolleur in Hartha, als Sparkasfengegenbuchführe». Eibenstock, den 6. Dezember 1919. Dev Staötvat. Hesse. Kohlenverkauf Hermann AuerSwald, Neugasse OSkar Bochmann, Sosaer Straße Adolf Unger, Magazinstraße LoutS Brandt, Pestalozzistraße D^agnuS Flechsig, Brühl den 11. dr. MtS., vormittag von 8 Uhr ab bei Sohlenkarte 1—340, „ S41—800, „ 801-990, „ S91—1180, „ 1181-13-0. Höhere Nummern werden beim nächsten Kohlcneingang beliefert. Eibenstock, den 10. Dezember 1919. Der Klaötrat. Wenn Mit vollem Recht hat der RetchSfinanzminist« Erz» derger in der Nationalversammlung dargelegt, daß die Entente nur dann einen Anspruch auf die große Lemtö- genSabgabr, das RetchSnotopfer, erheben könne, wenn Deutschland seine finanziellen KriegLentschädigungsver- pfltchtungen nicht erfülle. Aber wir haben auch nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles ver» schieden« nicht für möglich gehaltene Tatsachen erlebt, so daß wir uns für die Zukunft unbedingt vorsehen müssen. Wir waren ausnahmslos der Meinung gewesen, daß mit der Unterschrift unter jenen Vertrag alle Schwierigkeiten beseitigt seien. Jetzt ergeben sich neue Meinungsverschie denheiten bei der Unterzeichnung des RatifikationL-Proto kolls. Zu Unrecht sind wir für die Versenkung der Kriegs schiffe verantwortlich gemacht, eine Ueberschreitung der Ziffer der Wehrmacht ist uns unbegründet vorgeworfen, wk sollen weiteres EchiffSmaterial herausgeben, und die Hetmsendung der Kriegsgefangenen aus Frankreich wird immer wieder verzögert. Wenn das geschehen konnte, kann, wie gesagt, in Zukunft noch mehr sich ereignen, waS uns in Bedrängnis bringt. Wenn wir unsere finanziellen Verpflichtungen erfüllen, kann die Vermögensabgabe nicht von der Entente bean sprucht werden. WaS das bedeuten würde, wenn eS ge schähe, ist in den wenigen Worten zusammenzufassen: Deutschland hätte sich ohne Nutzen arm gemacht! Aber werden wir unsere Verpflichtungen erfüllen können? Die Höhe derselben ist, worauf immer wieder hingewiesen werden muß, bis heute noch nicht festgesetzt. Wir haben allerdings, in den letzten Tagen noch, vemommen, daß Deutschland nicht über seine finanzielle Leistungsfähigkeit hinaus belastet werden solle, aber daneben stehen auch sehr scharf klingende Bemerkungen Pariser Zeitungen, »t« sagten, di« Deutschen lebten sehr vergnügt, und eS liege kein Grund vor, sie nicht tüchtig zahlen zu lasten, Hamit sie wieder ernster würden. DaS „vergnügte Leben in Deutschland", wie man »S in Parts austaßt, ist eine Uebertreibung. Ohne die Augen gegen unliebsame Vor kommnisse verschließen zu wollen, darf man denn doch richt gewisse Berliner Bilder verallgemeinern Aber wir dürfen die Stimniung der französischen Steuerzahler nicht unterschätzen, denen vor den Wahlen immer wieder gesagt wurde, Deutschland müsse ihnen ein gut Teil ihrer Steuern bezahlen. Der Franzose spart für sein Rentierlebcn in vorgerückten Jahren, und er wird von uns an Geld ver- l ingen, waS er bekommen kann. Wen» die Entente an ihrem System von Strafen bei der „Nichterfüllung von Verpflichtungen" festhält, wenn große wirtschaftliche Störungen kommen, wenn Mißernten etnk«ten, so ist jedenfalls di« Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß uns die Erfüllung unserer künftigen Zahlungen an die Entente recht sauer oder auch zeitweise unmöglich wird. Und dann sitzen wir in der Tint«. Gin kulant« Gläubiger wird auch in solchen Fällen mit sich reden lasten, aber wenn nun in Parts die Kulanz «benso auSbl«ibt, wie z. v. bet der vertraglich festgesetzten Lief«' nmg der Milchkühe? Dr zu kommt, daß wir heute teu rer produzieren, als andere Länder, aber trotzdem ein« schlechter« Valuta hat«n. Und wenn die Milliardensteuern trotz aller Kontroll« nicht so eingehen, wie st« sollen, dann hat auch die Rechnung über unsere Zahlungsfähigkeit ein Loch Wenn wir bezahlen! Da» ist da» große Wort. D«r Will« ist da, aber ein« Versicherung gegen un«r«ar- lete Zwischenfälle haben wir nicht. ES ist kein angeneh- -neS Leben, wenn wir stet» daran denken wüsten, daß draußen vor der Tür d«r Exekutor steht. Und «S ist auch unangenehm, wenn Millionen befürchten müßen, daß da» Reich seinen Verpflichtungen im Innern nicht nachkammen kann, weil «» da« Geld für die auswärtigen Zahlung«, gebraucht. Was tut man da? WaS dad alte kernige Wort sagt: „Spare in der Zett, so hast du in der Slot!" Wm. Entwcdcr — oder! Die Antwortnote. Deutschland soll bedingungslos unterzeichnen. Die lang erwartete Antwortnote des „Obersten Nates" auf die deutschen Noten über die Unterzeich nnng des Ratifikationsprotokolls ist am Montag abend dem Freiherrn von Lersner in Paris über reicht worden. In ihrer Einleitung beschuldigt die Note die Deutschen, durch ihr Verhalten d as Inkraft treten des Friedensvertrages verzögert zu haben und bürdet Deutschland die Verantwortung für die Verzögerung auf. Bezüglich der Rückkehr der Kriegsgefangenen seien die Bestimmungen des Friedensvertrages völ lig klar. Frankreich habe schon mehrmals erklärt, daß es die Gefangenen mit der Inkraftsetzung des Frie- densvertrages freilassen werde. Auf die Scapa-Ftow-^lngelegenhett würde in einer besonderen Note geantwortet' wer den. Die Alliierten teilen Pie deutschen Befürch tungen wegen der wirtschaftlichen Folgen sür di- deutschen Häfen nicht. Sie halten das Pro tokoll in seiner bisherigen Fassung aufrecht. Nachdem die alliierten und assoziierten Regie rungen das in dem Protokoll verlangte Verzeich nis der Bagger, Schwimmdocks usw. erhalten haben, werden sie ihre Auswahl treffen, wobei der allge meinen wirtschaftlichen Lage der deutschen Häfen Rechnung getragen werden soll. Wenn dan^ bis deutsche Regierung glaubt, daß eine dieser Forde rungen geeignet sei, Deutschland in der Befriedi gung der berechtigten Bedürfnisse zur Aufrechter-, Haltung der Flußschiffahrt und anderer wirts chaftlicher Interessen der gleichen Art (also ^icht >er Seeschiffahrt. Die Ned.) schwer zu beemträch tigen, so kann sie bei den alliierten Regierungr" ihre Rückforderungen stellen. Diese werden dann be reit ffein, die deutschen Forderungen >m Geiste der Billigkeit zu prüfen. Eine letzte Drohung. Der Schluß der Note betont dann, daß nur Lie Unterzeichnung des Protokolls und die Niederlegung der Ratifikationsurkunden den Ein tritt des Friedenszustandes herbersühren. Von da ab seien nur noch die allgemeinen Bestim mungen des Vertrages und die Bestimmnngen des Protokolls maßgebend. Die Note schließt dann mit der unverhüllten Drohung: „Bis zur Inkraftsetzung des Friedensverrrages erinnern wir zum letztenmal .daran., daß bw Kündigung des Waffenstillstandes genügt, um den alliierten Armeen jede Berechtigung zu den mili tärischen Maßnahmen zu verleihen, die als notig betrachtet werden. In diesem Sinne erwar ten wir die unverzügliche Unterzeichnung des Protokolls und die Nieberlegung der Ratifika tionsurkunden." Tagesgeschicht«. — Ententemahn ahmen in den Ab- sttMMUngS-Gebteten «Vie der „Manchester Guardian" meldet, beabsichtigr die Entente, unmit telbar nich Inkrafttreten des FriedensoertrageS Deutschland gegenüber in den Abstimmungsgebleteu folgende Maßnahmen zur Anwendung zu bringen, In den Abstimmungsgebieten Oberschlesieus, Ost preußens und Schleswigs, die noch unter deutscher Herrschaft verbleiben, werden die Soldaten und Ar- beiterräte aufgelöst» alle deutschen Beamten und So^ baten ausgewiesen. Ihre Stellen werden Ent»nt«- bevollmächtigte und -truppen einnehmen. Jed- Ge meinde wird als besondere Einheit angesehen wer den, d h. die Abstimmung wird gemelndeweife er folgen; die Mehrheit der Gemeinden soll entschei den, und nicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen. — Kronprinz Rupprecht mit seiner Auslieferung einverstanden. Der früher« Kronprinz Rupprecht von Bayern hat sich in einem an den Präsidenten deS bayrischen LandcshilfsveremS vom Roten Kreuz, StaalSminister a. D. von Brettrkich, gerich teten Schreiben bereit erklärt, wenn die Alliierten seine Auslieferung fordern sollten, diesem Verlangen Folge zu leisten, nicht in Anerkennung eine» ihnen zustehenden Rechtes, das er bereits irr feinem Briefe vom 26. Juli an den Präsidenten des bayerischen Land tages verneint habe und immer verneinen werde, sondern in Erfüllung seiner Pflicht, welche er in den schwe ren und bitteren Zeiten des Krieges den: Volke, dem er angehöre, zu erfüllen stets bemüht gewesen sei. Die Auslieferung der Trere. Für die Anforderung von Tieren zur Erfüllung der Friedensvertrages har der Reichswirtschaftsminlster mit Zustimmung des Reichsrats und des Ausschisfes der Nationalversammlung nähere Bestimmungen ge trosten. Sie beziehen sich auf Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Schweine und Geflügel. Der Reichs wirtschaftsminister fordert die Tiere nach den Er gebnissen der Viehzählung von den Länder" alt Leistungsverbänden an. Vorher sollen die Landes behörden gehört werden. Die Landeszentralbe hörden können die Last weiter verteilen. Der An forderung unterliegen nicht eine Milchkuh oder nach Wahl des Besitzers statt einer solchen zwei Ziegen oder zwei Schafe, wenn die bezeichneten Tiere sür die Ernährung des Besitzers, seiner Familie und seines Gesindes unentbehrlich sind. Die Tiere werde», beschlagnahmt. Die Besitzer sind verpflichtet, sie un entgeltlich vorzuführen. Die Verpflichteten können durch Ordnungsstrafen bis zu 5000 Mark in jedem Einzelfalle zur Vorführung der Tiere angehUten werden. Die Entschädigung trägt das Reich — Der Lokomotivenbau der Firma K> upp. Vor wenigen Tagen ist die erste Laka- motive von der Firma Friedr. Krupp m Essen fer tiggestellt worden. Nach einer kürzen Ansprache de» Herrn Krupp von Bohlen-Halbach verließ die erste Krupplokomotive mit 10 neuen Eisenbahnwagen, die gleichfalls von der Firma Krupp hergestellt waren, die weite Werkstatthille. Der Lokomotive- und Wa genbau der Firma Krupp beschäftigt heute rund 3500 Personen (einschließlich Beamte) und ist im stande, bel normaler Besetzung mindestens 300 gro ße Lokomotiven und 2500—3000 Wagen jährlich her- zustellcn. — Steigerung des Zuckerpreises. De» Plan der Reichsregierung, durch Bildung eines Be lohnungsfonds sür Zuckerrübenbauer und Zuckerfa briken die Bestellung von Zuckerrüben auszudehnen, zu welchem Zweck 25 Mark auf den Zentner Zucke» aufgeschlagen werden sollen, muh natürlich eine Stei gerung der Zuckerpreise zur Folge haben. Piel ein facher wäre es doch, die Mißstände zu beseitigen, welche die Zuckerproduktion heradgEMdert haben. Diese Ursachen sind besonders Mangel an Dü«»»-