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Ämt§- und Mzeigeblatt Lose, um«sMtzenM«, Mdrscha! »sw. Aerasprech« Vr. 110. Lel.-Adr.: ISIS M 284 vqug»prtt« viertel,ührltch 4 Mt. » Ma. »d«e monatlich 1 Mk. V0 Pfg. in der Geschäft«, stelle, bet unseren Voten sowie bei allen Reich», postanstaften. — Erscheint täglich abend« mA BttankvorU. Schriftleiter, Druck« und Verleger: E*" Hannebohn in Eibenstock. - 66. Jahrgang. - " Dienstag, den 9. Dezember folgenden Tag. -l« Fall« höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgMhw«rch«r >LSr«ngen de» Betrieb» der Altung, der Lieferanten oder der Mr den Kmtsgsrichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung flr «benftoik, L-rkseld, hmdrhübel, , am nächsten oder am vorgeschrieben«, Tasp sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeb«, ebensowenig sür die Richtigkeit der durch Hwn. sprecher aufgegebenen Anzeigen. Verbot des Stollenbackens. Auf Grund von §8 61 b), 67 der Reichsgetreideordnung für die Ernt« 1919, R.-G.-Bl. S. 525, 535, wird bestimmt: In gewerblichen Betrieben ist die Herstellung von Stollengebäck verboten. Auf die Bestimmung in § 1 Abs. 3 der Verordnung über die Bereitung von Kuchen vom 16. Dezember 1915, R.-G.-Bl. S. 823, wonach Teige und Masten, die außerhalb der gewerblichen Betriebe hergestellt sind, in diesen Betrieben nicht auSgebacken werden dürfen, wird noch besonders htngewiesen. Zuwiderhandlungen werden nach § 80 Nr. 18 der RetchSgetreideordnung und ß 8 Nr. 1 der Verordnung vom 16. Dezember 1915 (R.-G.'Bl. S. 82») bestraft. Die Verordnung des Ministeriums des Ittnern vom 13. Dezember 1915 (Sächs. Staatszeitung Nr. 289) und d e Vorschrift unter 2 der Ausführungsverordnung des Ministeriums des Innern zur BundeSratSverordnung über die Bereitung von Kuchen voip 18. Dezember 1915 (Sächs. StaatSzeitung Nr. 294) werden aufgehoben. Dresden, den 4. Dezember 1919. 8504Vl.XIb Wirisch aftemi »ist erium, LandeSlebenSmittelamt. Auf Anordnung de» Direktoriums der ReichSgrtretdestelle darf inländisches Mehl an Stelle von ausländischem Mehl nicht mehr im Kleinhandel abgegeben werden. Tie entgegenstehenden Bestimmungen der Bekanntmachung über die „Regelung deS Verkehrs mit ausländischem Mehl, Pökelschweinefletsch und Schmalz im Gebiete des Bezirksverbandes der BmtShauptmannschaft Schwarzenberg" vom 3l. Mai 1919 wer- den hiermit aufgehoben. Schwarzenberg, am 29. November 1919. Der Uezirksveröand der Amtsyauptmannschaft Schwarzenberg. Di« Bekanntmachung vom 22. November 1919 in Nr. 274 deS „Erzgeb. Volks freund", betreffend das Offenhalten der Berikanfsstellen an den letzte» 4 Sonntagen vor Weihnachten, ist dahingehend zu berichtigen, daß der Geschäfts betrieb an diesen Sonntagen nicht bis 7 Uhr abends, sondern nur bis 6 Uhr abends gestattet ist. Die Amishaupirnonrrschäft Schwarzenberg und die Stadträte zn Aue, Eibenstock, Lötznitz, Neustädtel, Schneeberg und Schwarzenberg, am 1. Dezember 19 l9. Belieferung der BezirttlevensmstklkaNe »n der Woche vorn S. bis 14. Dezem ber 1S1vr Marke U 1 für Kinder im 1. -4. Lebensjahre i 125 g Grieß und 1 Päckchen Milch. (violetter und roter Druck): > süßspeis«, * Marke kl 1 (schwarzer Druck): 250 g Suppsn, Marke k 2 500 g Kartoffelwalzmehl, Marke K 3 150 x Marmelade oder Kunsthonig, Marke U 4 90 g Margarine, Marke kl 6 125 g Quark, soweit vorhanden. verkaufthöchstpreise: Grieß 0,92 Mk. für 1 Suppen 1,80 „ „ 1 Marmelade 1,30 „ „ 1 Margarine 5,00 „ „ 1 Kunsthonig 0,80 „ „ 1 Lwark 1,70 „ „ 1 Pfund, Milchsüßspeise (Paketware) zum aufgedruckten Preis«. Außerdem werden auf Marke IV 1k der Etnfuhrzusatzkartv für ausländische Nährmittel 200 g Reis zum Preise von 2,20 Mk. für 1 Pfund, Marke IV 14 der St», fuhrzusatzkarte für ausländische» Schmalz 50 g Margarine zum Preise von 5,00 Mk. für 1 Pfund auf den Kopf der versorgungsberechtigten Bevölkerung einschließlich Selbst versorger abgegeben werden. Sollte infolge von Lran«P«rtsch»ierizkeitt» in einzelne« Gemeinde« di« Abgabe d« Lebensmittel nicht oder nicht in »ollem llmsenge mdglich sei», so Wird später rin Amgletch erfolgen.^ am 8. Dezember 1919. Der Nezirksvervand der -mlsyauptmannschaft Schwarjeno-rg. Im Handelsregister ist heute auf Blatt 828 für den Landbezirk die Firm« Lnmat »«rmkrurck AlSoAvI in Schönheide und als deren Inhaber der Kaufmann Ssrnkafä Nnäolk Molcol und. ^tde in Schönheide, der Kaufmann tianr Raltsr Vrevkrior, l eingetragen worden. Die Gesellschaft ist am 1. Januar 1919 errichtet worden. Angegebener Geschäftszweig: Fabrikation von Bürsten, Kardätschen und Pinsel; Borstenzurichterei und Handlung. Eibenstock, den 8. Dezember 1919. Da s Amt s g cr i chl. Umtausch der Kohlenkarten. Zur besseren Ueberwachung de« Brennstoffverkehres sind örtliche Kohlenkarte« angefertigt worden, auf die allein künftig noch Kohlen abgegeben werden solle«. Gegen Rückgabe der gelben Beztrkskohlenkarten händigen wir die neuen Ortskohlen- karten Dienstag, den v. d. M., in der städt. Kohlensteüe aus Vormittag» werden Inhaber der Ausweishefte 1—1400, nachmittags die Inhaber der AusweiShcft« Nr. 1401 u. höh. Nrn. bedient werden. Sibenstock, den 6. Dezember 1919. Aev Staöivat. Schulameldmg für Ostern 1920 in Eibenstock im Amtszimmer des Schulleiters Mittwoch, 10. Dezember, S—12: Knaben 1^, 2-4: „ » L Donnerstag, 11. Dezember, 9—12: Mädchen ^-1-, 2-4: „ N L Eibenstock, den 1. Dezember 1919. Die Schulleitung. Petzold. Die letzte Woche. Mit der ersten Dezemberwoch« sind die gesetzlichen Vorschriften Uber die Anmeldung der inländischen Wert papiere zur steuerlichen Kontrolle in Kraft getreten, und manchem Reichsbürger ist ein Gefühl de» Unbehagens über kommen. Gewiß, die Gegenwart iss durch die Steuern hart geworden, aber da» Geld wird gebraucht. Und so hilft in dieser Beziehung nur die Ehrlichkeit über die Straf bestimmungen weg. Dieser Weg zur Ehrlichkeit wird er- leichtert durch den von der RcichSregicrung und National versammlung zu gewährenden Generalpardon für Steuer hinterziehungen. Mag dem ebenso wie 1913 bei dem da maligen Wehrbestrage entsprochen werden, denn «S geht schlechterdings nicht an, daß ein Teil der Bevölkerung die Steuern gewissenhaft zahlt, der andere aber nicht. Die Nationalversammlung setzte di« Erledigung der neuen Steuerentwürfe fort, wird aber bi» Neujahr lange nicht alle, wie geplant war, fertigstellen können. E« wird da- l eben erforderlich sein,.praktische Maßnahmen zur Steige rung der Valuta schleunigst in die Tat umzusetzen. Ohne dem verrinnen die Einnahmen au» den Abgaben, wie Was ser durch »in Sieb. Und durch die unproduktiven Millio- nenauSgabrn müssen mit fester Hand dicke Sparsamkeit», striche gemacht werden. Der 1. Dezember ist vorübergegangen, und der wirk- liche Friedenszustand, der unsere Kriegsgefangenen in Frankreich freigtbt, ist «och immer nicht eing«tr«ten. Be vor Deutschland nicht alle Forderungen Llemenceau» er- fllllt, wird nach dem Willen de» französischen Minister präsidenten die Unterzeichnung de» Ratifizi«rung»protokoll» nicht erfolgen. Dir Geister sind in dem fortgesetzten No- tenwechsel heftig aufeinander geplatzt, »S mußte von deut scher Seile betont werden, daß alle Nachgiebigkeit schließ lich eine Grenze hat, zumal wenn die Erfüllung an und sür sich ein Ding der Unmöglichkeit ist. Mit etwa» mehr gutem Willen in Pari» konnten die bestehenden Schwie rigkeiten längst behoben sein, und die deutsche Arbeitstä- tigkeit konnte durch vergrößerte Bewegungsfreiheit geför dert werden. Statt dessen müssen unsere Gefangenen in Frankreich und die deutschen Matrosen in England aus- halten. Wir dürfen nicht nur mit Worten protestieren, sondern müssen durch Taten zeigen, daß ein Volk von 60 Millionen Seelen auch «ach einem verlorenen Kriege noch nicht ohnmächtig ist. Durch die Liebesgabe an Wien hat da» Deutsche Reich bewiesen, daß «8 Kraft zum Helfen hat. Um wieviel mehr muß «S nicht erst Stärke zur Abwehr von ungerechten Zu mutungen zeigen können. Die Schließung von Werkstätten, zum Teil wegen Kohlenmangels, zum Teil zur Verhütung von Streiks, ist noch immer nicht zum Abschluß gekommen. Auch die AuSstand-zwtstigkeiten sind noch nicht vorüber. In ollen Fälle« dauern di« Einbußen an Nationalvermögen fort; auch diese Ereignisse tragen dazu bei, alle Struersteige- rungen in erhebliche« Umfange illusorisch zu machen. Ebenso unnötig sind für.unS weitere Erörterungen Übe, die »orgeschicht« des Weltkrieges, wie sie jetzt wieder durch das dies Thema behandelnde Buch de» Sozialisten Kautsk, hervorgerufen sind. Auch in diesem ist festg,stellt, daß die deutsche RetchSlettung, Kaiser und Kanzler, im Juli 1914 die Austragung de» Konflikte» zwischen Wien und Bel- grad für angebracht hielt, von dem drohenden Weltkriea« sich aber erst überzeugte, al» England, Rußland und Frankreich sich darüber geeinigt hatten. Und di« dem letztem deutschen Kais« befreund«» gewesenen H«rrscher haben sich alle von ihren kriegslustigen Ministern mit fortreißen lassen. Die französische Republik baut ihre Arme« noch wei- er aus, von irgendwelcher militärischer Abrüstung, wie ie in den: Programm des Völkerbundes seitens des Prä identen Wilson vorgesehen war, ist keine Rede. Damit st auch der Hauptzweck deS Völkerbünde», Befreiung der Völker von den Heereslasten, hinfällig geworden. Und mit den Heeren bleibt auch da» wichtigste Mittel zur Kriegführung, denn iiber das Geld kommt man fort, und damit di« Kriegsmöglichkeit bestehen, von der nur Deutsch land auSgeschaltet ist. Die großen Streitpläne in Part« haben kein Glück; jetzt ist der Druckerstreik resultatloS zu sammengebrochen. Auch in England hrrrscht ziemliche Ruhe, und in Amerika hat die AuSstandSbewegung jeden falls ihren Höhepunkt überschritten. Die Besorgnisse, mit denen in Roni der Kammerer- üffnung entgegengesehen wurde, haben sich nicht verwirk licht. Ein großes Truppenaufgebot verhindert, revolu- tionäre Putsche. Die Forderungen der Sozialisten nach Ab dankung des Königs haben somit vor der Hand kein« Aussicht auf Verwirklichung. Immerhin steht Italien» Zukunft vor unberechenbaren Möglichkeiten. Im Innern soll eine Politik de» Wiederaufbau» bekleben, nach Au ßen hin auf die begründeten Ansprüche nicht verzichtet werden. Da» bedeutet ein« Billigung d«» Zuge» d An» nunzto» nach Fiume. Die Unklarheit in Rußland ist noch nicht behoben worden, üb« di« FriedenSehrlichkest de« Regierung in Moskau laufen andauernd Nachrichten um, aber eine end- gültige Bestätigung ist bisher nicht zu «lang«» gewesen. Ebenso sraglich bleibt e» mit der Ratifizierung de» FriedenSvertrage» in Nordamerika, wo da» Ansehen de»