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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 05.11.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191911058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19191105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19191105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-11
- Tag 1919-11-05
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Monat
1919-11
-
Jahr
1919
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Sachsei, Tagung ebenste» erte «in. stloSzu Zerang^ warte». >er Wa- e Stelle f-ge. r aner. inmütiz I ersucht »verein, ibrtkan. daraus, ischaften jandell, sig sei» er dem , -»zu. jnlich lichev he Lan- Vebirg, bracht, Schnee, ig über biet im c Druck ustand, ich ver- ie kalte errschte, in stark ltch in agerten »ungen, erzeugt Schnee. mStage Händen r über- ik über wozu Aebirge «fallen, nd 11. bis 2ö. tooem- erzeich, r allen hwankt Erfolg Hubert, idet sie ch di» nnerS- euzeit. weisen, Stadt« llung: Briese, stelle, rt zu l^d, ähn- "nM if den denn r u"d geht'S iedsn- ie be» baten ischen, sche- möz- aus. auch doch Son. eure" ahin- an. t der rre", oMe) ump chn, mehr Hani, zi^ll zwei, rrnr» Aeu so wenig. England und vielleicht noch mehr Neu-Englano, Amerika, sind deshalb von je Tum melplätze für -alle Arten von Sonderlingen ge wesen. In der Literatur hat der Sonderling von je «inen Ehrenplatz. Ihn zu studieren und r" 'ihm Paradigmen der Menschlichkeit aufzeigen, in fernen letzten Tiefen enthüllen, hat immer gereizt. Der klassische Sonderling ist der Don Quichotte. Ham let, Lear und Timon sind kaum minder scharf ge zeichnet. Zu den Lustspielfiguren Moliöres muß der Sonderlrng herhalten, zum Geizigen, eingebrl-- deten Kranken, hum Bürger als Edelmann. Was wären die englischen Romane von Sterne, Tickets, Lhackeray ohne sie? Und wenn wir die Sander- linge aus Jean Paul und Rabe eliminieren wür ben, bliebe säst nichts übrig. Allen ist das gemein- -am, daß sie ihr Leben ihren Ideen opfern. Sie lud genügsam, ja oft geizig, gönnen sich das Brot richt und geben für ihre Puschel alles aus, waS ie erübrigen können. Sie leben in '«ner Welt der Illusionen, vielfach zurückgewandt in vergangene Zeiten, und nehmen — das ist bezeichnend — sast^ie Anteil am Zeitgeschehen; liegen sie doch außerdem «och mit der Umwelt fast stets im Kampf. Gewisse Berufe stellen ein größeres Kontingent von Sonderlingen als andere. Georg Herman" sagt ln der „Gartenlaube", es sind das die, die an der Grenze der Wissenschaftlichkeit liegen. Buchhänd ler, Antiquare, Antikenhändler, Apotheker, die noch ein Erbteil vom Alchimisten von einst in sich tra gen — und gewisse Gruppen kleiner und mittlerer Beamtenschaft, die im Aktenstaub von Jahrhun derten wühlen. Aber auch bei diesen prädestlniei> ten Berufen sind dank der nivellierende" Jetztzeit die Sonderlinge immer seltener geworden oder ha ben sich aus den Großstädten in kleine, abgelegen? und verschlafene Provinznester geflüchtet, die, da sie ln vielem noch das Gepräge von einst tragen, sich »auch mehr zum Schauplatz kleiner Seltsamkeiten eignen. Bei den Raturheilkundigen, dem Vege tariern, den Spiritisten. . . wohnen sie gern, bei -all denen, die eine Idee oder eine vielle'cht richtige Erkenntnis übertreiben und überspitzen, aere" ge samtes Denken nur auf diesen einen Pu"kt gerichtet ist und das deshalb krankhaft wird und den Ein klang mit dem Leben verliert. Meist ist ja ihr Leben, ha es aus den großen Kreisen sich absichtlich ausschaltet — ziemlich zweEos für die Allgemeinheit, trotzdem wird von ihnen sicherlich für die Wissenschaft notwendige Kleinar beit geleistet. Und manche literarische und philo sophische und künstlerische Leistung, die später gan zen Epochen den Stempel gab, wurde von unbe achteten, verkannten Sonderlinge" geschaffen. Tie Ehe läßt die Sonderlinge in so starkem Maße, wie sie zu Sonderlingen gehören, nicht aufkommen, u"d außerdem ist ja die Hingabe, die restlose Hingabe «an eben diese Sonderlichkeiten ein Surrogat für die fehlenden rein menschlichen Beziehungen. Wie der Sonderling abseits lebt, so stirbt er rauch einsam und abseits und rätselvoll. Da er meist Junggeselle ist, gilt für ihn auch das Maupassantsche Wort: „Ter Ehemann lebt wie ein Hund und stirbt wie ein Mensch; der Hagestolz lebt wie ein Mensch und stirbt wie ein Hund." Wenn er wohlhabend ist. so hat er die Eigenheit meist noch über seinen Tod hinaus, die Menschen zu bluffen, durch unmögliche, schwer zu erfüllende Testarnentsklauseln zu über raschen. Die „Königin öer: Macht". Seeroman »on H. Hill. »3. Fortsetzung. Aber viellricht — und dieser Gedanke vernichtete meine schwache Hoffnung wieder — wußte er gar nicht, daß sie rncht tot war. Er kam von der Tafel im Salon, und seine Wachsamkeit hatte ihn veranlaßt, Zavertal zu folgen, als der Letztere zu seiner Patientin berufen worden. Er konnte des halb nicht wissen, ob nicht irgend ein Versehen von feiten brr Mrs. Brinkworth dem Feinde in der Zwischenzeit, da er mit ihr zusammen war, irgend eine Bresche geliefert hatte, durch die er hatte' eindringen können. Zur Unterstützung diese» Gedanken- sprach ferner die Behauptung des Doktor», daß drr Tod unzweifelhaft war, und Mr». Brinkworth wahn- finniger Schmerz. So begannen die Wolken also, nachdem sie sich kaum ver- flüchtigt, sich wieder aufs neue zu verdichten, und ich sehnte mich sehr nach Kennards Erscheinen, der allein daS Geheimnis «ufilären konnte. Als ich auf meine Uhr blickte, fand ich, daß nahe an elf war, und wunderte mich, daß er noch nicht daaewesen. Er mußte doch wißen, daß ich seiner bedurfte, «nd dgch war eS die Zeit, wo sich die Passagiere in ihre Kabinen zurückzogen: doch er hatte noch kein Zeichen von sich «geben. Von den Matrosen, die mich beaufsichtigen sollten, konnte ich nichts erfahren, denn sie weigerten sich hartnäckig, Pt sprechen. Es mochte eine halb« Stunde nach der Zeit fein, wo die Passagiere zur Ruhe gingen, da öffnete sich die Tür leise, «nd Kennard schlich in di« Kabine. Man hatte mir kein« Lampe anvertraut, denn in meinem angeblichen Wahnsinn hätte ich das Schiff ja in Brand stecken können, doch di« Strahl«« d«S elektrischen Lichte», die auf sein Gesicht fielen, verrieten mir, daß selbst seine stahlharten Nerven aufs Höchste angespannt waren. Er kam näher, zog mich ans Licht, la» dir Todesangst, die ich erduldete, in meinen eingesunkenen Wang«n und schwarzumrändrrten Augen und murmelt«: „WaS, so schlimm steht «»? Aber, Mann, glauben Sie «inem Menschen denn nie? Sie dachten also wirklich? — »aL? —* .Ja, ist «» denn nicht so?» rief ich bei der Reaktion, di« ich kommen fühlte, fast außer mir. .Sir hätten doch wißen sollen, daß ich mich vorhin nicht deutticher auSsprrchen konnte,' versetzte er scharf. .Ich hätte doch wahrhaftig nicht so schroff zu Ihnen grsprochen, hätten Sie wirklich Ursach« zum Kummer. Ich konnte nicht früher S» Ihnen kommen» weil wir all«» «ut» Spitt sitzen würde«, idenli ««» u«ser Einverständnis vermutete, aber hätte ich von der Absicht dieses gutmütigen Dummkopfs von Mc Jntyre eine Ahnung gehabt, so hätte ich schon ein Mittel gefunden. Sie irgendwie zu warnen. So wie die Tinge standen, hatte ich sorgfältige Vorkehrungen getroffen. Sie nicht mit schlimmen Nachrichten zu ängstigen, bis ich Ihnen selbst daS Programm enthüllt. Zavertal und Vizard sind in des Letzteren Kabine eingeschloßen, aber wir müßen bis zum letzten Augenblick vorsichtig zu Werke gehen. Hören Sie ... ' Dabei flüsterte er mir rin halbes Dutzend kurze, scharfe Sätze inS Ohr, die mich vor Freude fast wahnsinnig machten. „Dir Sache soll heute vor Mitternacht hier draußen vor sich gehen, es ist so eingerichtet, um Sie zu ärgern eine er bärmliche Rache an Ihnen zu nehmen,' schloß er seine Worte. .Jetzt aber muß ich sort, um zu sehen, daß uns kein Hin dernis in den Weg gelegt wird. Vizard würde natürlich sür seine Anwesenheit keinen richtigen Grund angeben können, aber sicherlich wird er sich mit irgend einer Entschuldigung um die Zeit an Deck schmuggeln, schon um des Vergnügens halber, Sie anzugrinseu. Ich bin übrigen» in jeder Weise aus ihn vorbereitet.' Er verließ die Kabine so leise, wie er ste betreten hatte, und a's ich nach der Uhr sah, erkannte ich, daß zehn Minuten an ? acht fehlten. Eine halbe Stunde war verflossen, al» .n leises Zwiegespräch draußen vernahm. Plötzlich hörte »a» Flüstern auf, einer meiner Wächter steckte den Kopf zur Tür herein und sagte: .Entschuldigen Sie, Sir, den Irrtum, der vorhin statt- gefunden hat, und an dem wir zum Teil schuld sind. Doch Mr. Mc Jntyre hat befohlen, die Tür soll aufgeschlossen werden, und eS steht Ihnen frei, fortzugehen, wenn Sie wollen. Inzwischen bleiben ich und mein Maat hier — schein bar, um Sie zu bewachen.' .Schon gut, lieber Freund,' versetzte ich, .das letzter« wird auch bald aushören. Doch vorläufig werd« ich hier bleiben.' . - Er ging hinaus, machte die Tür zu, verschloß sie aber nicht, und ich stellte mich so, daß ich das Teck durch da» Fenster überblicken konnte. Die Stacht war vollständig ruhig, und bis auf daS Dröhnen der Maschinen gab sich aus dem Schiff nicht die geringste Bewegung kund. - Endlich wurde das Schweigen durch daS Schlagen der Uhren unterbrochen, die die Mitternacht verkündeten. Kaum war der letzte Schlag verklungen, als der Laut von Schritten, die vom Hinterdeck kamen, zu meinen Ohren drang, und al» ich schärfer hinsah, erblickte ich Die. Jntyre, der langsam an der Spitze eines kleinen Zuges schritt, der an' der meiner Kabine gegenüberliegenden Seite des Schiffes Ausstellung nahm. Ueber die Art der Zeremonie» die hier vor sich gehe« sollt«, konnte ich keinen Zweifel hegen. Unmittelbar hinter Mc Jntyre, der auf Grund seiner Stellung als Kapitän die Führung übernommen, kamen vier kräftige Matrosen, die einen Sarg trugen, der aus mir unbekannten Gründen offen bar recht schwer sein mußte. Im Gefolge erblickte ich Zavertal und Mrs. Brinkworth, dann erschien nach einer kleinen Pause Vizard, den die Szene scheinbar ganz zufällig angelockt, und stellte sich so auf, daß er sowohl mein Fenster, wie auch di« Trauerzeremonie überschauen konnte. Aus ein Zeichen Mc. Jntyres stellten die Matrosen den Sarg dicht an die Seite des Schißes, traten ein wenig zurück, und alle schienen darauf zu warte», daß Mc. Jntyre mit der Vorlesung der Sterbegebete beginnen sollte. Die beide« Männer, die meine Tür bewachten, traten ebenfalls ein bißchen vor, und die Gruppierung, die ganz natürlich vor sich ging, hatte zur Folge, daß Zavertal und Vizard, obwohl sie abseits standen, jeder drei ooer vier Matrosen in ihrer unmittel baren Nähe hatten. Unter gewöhnlichen Umständen wärealle» zum Anfang fertig gewesen, doch Mc. Jntyre zögerte und drehte die Blätter seines Gesangbuches um, als würde eS ihm schwer die richtige Stelle zu finden. La» ist bei einem Kapitän, der eilte» Trauergottesdienst leiten soll, nichts Ungewöhnliches, doch Mc. Jntyre warf fortwährend Blicke nach der Richtung der Kajütentreppe. Diese Blicke entgingen der Aufmerksamkeit der Trauerversammluug, die ihre Häupter vorschriftsmäßig zur Erde senkten, doch ich, der ich jede Bewegung beobachtet«; sah daS ganz genau und zitterte in fieberhafter Erwartung. Zuletzt zog eS wie ein rascher Blitz über da» Gesicht des Schotten, und dieser ließ sein Buch mit einem Knall aus den Sargdeckel fallen. Da ich wußte, daß das ein Signal sein sollte, so blickte ich von Vizard zu Zavertal und wieder zurück, um auch nicht ein Bruchteilchen der Rache zu verliere«, die sie an mir auszuüben gedacht, die sich aber jetzt trotz aller ihrer schlangenartigen Windungen gegen sich selbst richten sollte. Der Sargdeckel flog krachend auf und heraus sprang der funge Darranmore, dessen Gesicht vor Erregung und kindlicher Wut heftig zitterte. „Sie haben eine falsche Person erwischt, Doktor, die noch nicht tot ist,' sagte er in seiner schrillen, knabenhaften Sprache und deutete aus Zavertal, während die Matrosen sich enger zusammen drängten. „ES ist hübsch von Ihnen, daß Sie die Rollen vertauschten und einem armen Jungen Gelegenheit zur Rettung gegeben haben. Sie hätten wohl besser getan, wenn Sie sich an das Programm gehalten und .Darranmore' auf der Fahrt von Italien nach Alexandrien vorgenommen hätten, he?' So schimpfte er weiter, während ich ruhig aus der Kabine trat, und gerade in diesem Augenblick hatte sein« Aufregung den höchsten Grad erreicht. Gleich beim Anblick de» jungen Earl trat der Angst schweiß auf Zavertals breites Gesicht, während Vizard, der mich mißtrauisch anstarrte, jetzt einen heftigen Fluch murmelte. Die plötzliche Ueberraschung hatte sie vollständig überrumpelt, sodaß ste sich, wie es auch beabsichtigt war, in Gegenwart von Zeugen verrieten, aber ihr Kelch war noch nicht voll. Al» ich vortrat, um mich der auf einer Seite stehenden Gruppe anzuschließen, hörte ich von der anderen den Laut von Kennards natürlicher Stimme, und aller Augen wandten sich nach dieser Richtung und erblickten den amerikanischen Detektiv, jetzt ohne die geringste Verkleidung, wie er mit Aline am Arm dir Kajütentrepp« herupterkam. Bei diesem Anblick machte Zavertal eine Bewegung mit den Armen und stöhnt» wie «in Mensch, dessen ganze Hoffnung geschwunden ist. In demselben Augenblick nahm Mc. Jntyre fein« Mütze vor mir ab und sagt«: „Sie sind jetzt wieder in Amt und Würd«« eingesetzt Sir, meine Aufgabe ist zu Ende.' Ich nickte nur, denn ich beobachtete Vizard genau; ich wußte, daß er au» stärkerem Stoffe geschaffen war, als sei« Genöße, und eine hastige Bewegung seiner Hände veranlaßte mich zu schnellem Handeln. „Ergreifen Si« diesen Mann,' rief ich den hinter ihm stehenden Matrosen zn, und Kennard und Mc. Jntyr« hatte« ie in der Rolle, die sie spie-rn sollten, so gut gedrillt, daß sechs tarke Arm» ihn packten, ehe er noch sein Pistol heraurzirhen könnt«. In d«mselb«n Augenblick bemächtigten sich di» übrige« Matrosen auch Z«»«tM, «d bi» G»fauß«uuchm» »oll- kommen »rluuiz«» . -v— - >> Auf eine Bewegung von Kennard trat Mr«. Brinkworth zu Aline, und die beiden Damen verließen zusammen das Deck; wir sie uiir später sagten, waren ste froh, aus dem Bereich von Vizards glühenden Augen zu kommen. Er machte nicht den geringsten Versuch, mit seinen Wächtern zu kämpfen oder zu sprechen, doch fein Schweigen war, namentlich, wenn man diese funkelnden Blicke beobachtet«, weit schrecklicher al» Worte. „So,' sagte Kennard, indem er zu mir trat, „meine Europareije ist doch nicht ganz zwecklos gewesen. Ich hatte von dem Roten Herzen und dem schwarzen Pfeil gehört — übrigens war das wohl jedem Vertreter meines Berufes bekannt, — doch es fiel mrr nicht «in, daß ein sechsmonatlicher Urlaub dazu führen würde, die Bande zu sprengen und ihren Anführer zu verhaften. Sie haben einen Fehler begangen, Mr. Vizard, wenn ich Sie bei Ihrem letzten Namen nenne« darf, als Sie sich mit einem Manne von fo zweifelhafter Berühmtheit zusammentaten, wie «S Ihr Freund Zavertal ist.' Ich muß daran erinnern, daß Vizard Kennard nie in seiner eigentlichen Rolle gesehen, und er hatte tatsächlich aus ausgezeichneten Gründen von feiner Identität kein« Ahnung gehabt. Bei der höhnischen Bemerkung de» Fremden blickte er verwundert auf. „Wer ist dieser Mensch?' knurrt« er zwischen seinen zu» famn-engepreßten Zähnen, indem «r feinem gefangenen Kollegen einen wütenden Blick zuwarf. „DaS ist Kennard. Sie haben sich wohl von ihm täuschen laßen,' versetzte der Schurke. (Fortsetzung folgt.) DmMMMchMm. — G«pf«fferte Schneiderpreise. Recht gepfeffert« Preis« hat die Leipziger Schnetderinnung in ih rem neuen Tarif festgelegt. E» sind künftig z. B. zu zahlen, und zwar wohlbemerkt bei Zubringung der Stoffe durch di« Kundschaft, für einen kakkoanzug, je nach Aus führung, 400 bi» 580 Mark, für eine Hose 75 bis 100 Mark, für einen Winterpaletot 370 bis 475 Mark. DaS Wenden eines Anzuges kostet 310 bis 440 Mark, daS eines WtnterpaletotS 210 bis 300 Mark. Zieht man nun noch die hohen Stoffpreise in Betracht, so muß man sagen, daß ein neuer Anzug für die minderbemittelte Be völkerung wirklich nicht mehr erschwinglich ist. Eine ähn liche Preissteigerung ist Natürlich auch für die Pamen schneiderei erfolgt. — Für «in« Vtertelmtllion englische Zigaretten erschwindelt. Ein großes BetrugS- manöoer ist Freitag auf einem Berliner Gllterbahnhof ent deckt worden. Für ein« Firma waren dort 12 Kisten mit englischen Zigaretten im Werte von 248000 Mark etngelaufen und i« einem Güterschuppen untergestellt wor den. Als die Empfängerin von der Bahnhofsverwaltung die Nachricht zur Abholung der Kisten erhalten hatte, übergab sie den Avis einer Spedition mit dem Auftrage, die Kisten für sie abzurollen. Als die Spedition auf dem Bahnhof erschien, um die Kisten abzufahren, stellte sich heraus, daß diese bereits abgeholt worden waren. Schwind ler hatten von dem Eintreffen der wertvollen Sendung erfahren und diese mit einem gefälschten Avis abgeholt. — 15 Stunden lebend im Sarge gele gen. .Ein Chauffeur der WaffensttllstandSkommtssion fand, als er Mittwoch morgen mit einem Kraftwagen durch den Grunewald fuhr, eine etwa 25 Jahre alle Krankenschwester regungslos unter einem Baume liegend auf. Er brachte sie in seinem Wagen zum Grunewalder Gemeindearzt. Dieser stellte den Tod — wahrscheinlich infolge Morphtumoergistung — fest. Er empfahl Sezte- rung der Leiche. Nunmehr erfolgte gegen 6 Uhr abends die Einsargung der vermeintlichen Toten. Der Sarg wurde geschloffen und in der Leichenhalle deS Gemeinde- friedhofeS zu H«lensee untergebracht. Al« man Mittwoch früh zur Feststellung der Identität der Frau den Sarg öffnete, bemerkte man zum größten Schrecken, daß die an geblich Tote atmetete. Der sosort herbeigerufene Gemein» dearzt erklärte, daß er infolge deS AuSsetzenS jeder PulS» und Herztätigkeit annehmen mußte, daß der Tod etnge» treten sei. ES müsse hier ein Fall von besonder« tiefem Starrkrampf oorliegen. Man brachte daS junge Mädchen, das 15 Stunden lebend im Sarge gelegen hatte, nach dem Lichterfelder Kreiskrankenhause, wo eS noch immer bewußt los darniederltrgt. Am Halse der jungen Dame bemerkte der Arzt StrangulationSmarken und Blutungen. Allem Anschein nach liegt »in Verbrechen vor. ES ist sofort ein« Untersuchung gegen den Arzt eingeleitet worden, der den Totenschein ausgestellt hatte. Stach dem bisherigen Er gebnis haben sich jedoch keine Schuldbewetse gegen den Arzt ergeben. Gr hab« bet der Leblosen alle erforderlichen Untersuchungen angestellt, und als auch die vorgeschrtebene ReakttonSprobe erfolglos blieb, mußte der Tod der Leblo sen angenommen werden. Nach eingehender Untersuchung ist eine schwere Vergiftung durch Beronal und Morphium festgestellt, die auf einen Selbstmordversuch auS unglllcklt- cher Liebe zurückzuführen ist. Di« Kranke,' die in einem Berliner Krankenhaus untergebracht ist, erwachte nach län gerer Behandlung, sprach ein paar Worte und versank dann wieder in totenähnliche Ohnmacht. Die behandeln- den Aerzte haben Hoffnung, si« am Leben zu erhalten. — Große Schtnkenverlosung. Eine Stadt- Verwaltung, die für ihr« Einwohnerschaft stets gut gesorgt hat, ist die der Stadt Linden bei Hannover. Kürzlich hat sie alle Familien von mehr als zwei Personen aufgefor- dert, an einer Verlosung von Schinken, daS Pfund zu 5 Mark, teilzunehmen. ES meldeten sich 14000 Familien. Di« Verlosung hat mm stattgefunden und die Stadtoer. waltung t«Ut mit, daß insgesamt 3997 Familien je nach ihrer Größe einen kleineren oder größeren Schinken erhielten. Nachricht«» «s» ver MirchgemeiNv« Ei-e»He« Mittwoch, abrntz« '/,» Uhr: vtbelstund«, Bit« MrcheNNNchrichle« »»» WchS»heiv«. Mittwoch, de» «.November, abend« S Uhr: Wochrn- kommunton, Pastor Männchen.
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