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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Smtrgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung viert,»ührlich » DU. « Pfg. »k» , Mk. » Pfg. in der Grtzäft«. stelle, bei unseren Voten sowie bet allen Reich«. postanstaUen. — Erscheint täglich abend« mit »ulnahm« der Sonn- und Feiertag« siir dem solgenden Lag. Aa b«ll« HSHerrr »«Walt — Sn«g »d«r ütmmgkn dr« Uettkd« d«, Znlunz, d«r Licferanttn o»«r »« H,!S»d«rung««tnrtcht>>ng«n — hat d«r B«,i«h«r >«tn«» «nwruch Lt««rrun, «der SlachUklkruna der Zettun, »d«r «I W». Hel.-Adr.r A»t»««tt. ^?2SL. D Libensto», Larkseib, h»trhW6, EUgrvtUN Vechelde, Gbekstützeagrün, Schönheide, §chö»h«id«rha»mer, §«sa, Untermeng«,, wildeitthal «sw- vnanUvortl. Schriftleiter, D»»r »Md Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 66. Jahrgang. — Mittwoch, den 29. Oktober Nnzeigenprei«: die Ueinfpattige Zeile Li Psi, Im Reklameteil die Zeil» 00 Psg Im «m- licken Teil« die gespaltene Zeil» SV Psg. Annahme der Anzeigen bis spätesten» vormittag» 10 Uhr, sür größere Lag» vorher. Sine Bewähr sür di« Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am »orgeschriebenen Lag« sowie an bestimmter Stelle wird nicht gig^UN «kxnsowenig für die Richtigkeit der durch MM», speecher ausgegeb«nen Anzeigen. N«»l,»ch<r'Nr. »1«. ISIS Lie Preis- für SptrUa- ««d spiritushalttge Arzneimittel, die in der Deutschen Arzneitaxe 1919 und deren Nachtrag in Abschnitt c „Bestimmungen über die Preisberechnung homöopathischer Arzneien" und in Abschnitt L „Preisliste der Arz neimittel" festgesetzt sind, oder die nach Abschnitt ä „Allgemeine Bestimmungen" der Deutschen Arznettaxe auf Grund eine« 1b M. 10 Pfg. nicht übersteigenden Einkaufs preises für 1 Spiritus von 90—91 Volumprozent berechnet wurden, erhöhen sich »om 26. Oktober ISIS ab um folgende Zuschläge: Die Tinkturen, mit Ausnahme von Tincturs kerri compooita, lino- turs kerri pomati und Tinctura kikei vinosa, die Flutdeextrakte, die Spt- rituSpräparate von Spiritus setkereus Seite 108 der Deutschen Arznettaxe bis Spiritus Vini peruvianus Sette 110 und die homöopathischen Urtink turen und Verdünnungen, ohne Rücksicht auf den Gehalt au Spiritus, für je 10 x um — M. 25 Pfg., „ „ 100 x „ 1 „ 75 „ „ „ 200 A „ 3 „ „ „ „ 500 § „ 6 „ — „ die anderen SpirituSpräparate und Spiritus selbst je nach dem Gehalt der zur Abgabe gelangenden Arznei an Spiritus von 90—91 Volumprozent für je 10 x um — M. 30 Pfg., „ „ 100 x „ 2 „ 45 „ „ .. 200 x „ 4 „ 30 „ „ „ 500 g „ 8 „ 60 „ Dresden, am 17. Oktober 1919. 554 IV »4b. Ministerium des Innern. 11747 Bcrordlmilg ober das Küchenbullen in gewerblichen Bettieben. 8 i. In Bekleben, in denen Schwarzbrot, Weißbrot oder Zwieback aus Getreidemehl hergestellt oder verlaust wird, ist eS verboten, Kuchen au« Getreidemehl herzu stellen, fetlzuhatten oder zu verkaufen. § 2. MS Getreidemehl im Sinne des § 1 gelten: Roggenmehl, Weizenmehl und Ger stenmehl, gleichgültig, ob auS- oder inländischen Ursprungs. 8 3. Zuwiderhandlungen werden gemäß § 67, 80 Nr. 12 der Reichsgctreideordnung sür die Ernte 1919 vom 18. Juni 1919 (RGBl. E. 52b, 535) bestraft. 8^. Die Verordnung des Ministeriums deS Innern vom 6. April 1917 (Nr. 80 der bächs. StaatSzeitung vom 7. April 1919) und die Bestimmung unter Nr. 1 der AuS- sührungSoerordnung vom 18. Dezember 1915 (Sächs. StaatSzeitung Nr. 294) zur Bun- deSratSverordnung über die Bereitung von Kuchen vom 16. Dezember 1915 (RGBl. E. 823) werden aufgehoben. r s Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Dresden, am 24. Oktober 1919. 3093 VI. ^Ib Wirtschafts-Ministerium, Landeslebensmittelamt. Städtischer Lebensmittelverkaus. Mittwoch, 29. Oktober, Marke I, 4: 90 x Auslands-Margarine zu 93 Pfg, Marke I, L: 500 x Kartoffelwalzmehl zu 60 Pfg., Donnerstag, 30. Oktober, Nährmitteletnfuhrkarte HI LV: 250 x Bohnen zu 120 Pfg., Marke I, L (schwarzer Druck): 125 x Nudeln zu 17 Pfg. und 250 Suppe, Marke L t: 250 x Marmelade zu 65 Pfg. oder Kunsthonig zu 40 Pfg, Sonnabend, 1. November, Marke IV 14 der Mehleinfuhrkarte: 250 x amerika nisches Weizenmehl zu 42 Pfg., Marke III LL der Echmalzeinfuhrkarte 50 x Oel zu 74 Pfg., auch für Selbstversorger. Ktndernährmtttel: 125 x Grieß zu 12 Pfg., 125 x Zwieback. Stillend» und werdende Mütter erhalten außer 125 x Grieß 1 Pfund Mais mehl zu 240 Pfg. «ib»nstock. den 28. Oktober 1919. Aev Slcrdtvat. Berkaus von Fleischkonserven und Hühnersntter Mittwoch, den 29. dss. MtS., Vorm, von S—12 Uhr in der städt. Verkaufsstelle Bergstraße 7. Preise wie bekannt. Eibenstock, den 28. Oktober 1919. Z>ev Staötvat. Kirchenvorstandswahl. Die Ergänzungs-Wahl, die während deS Krieges nicht erfolgen konnte, soll nun mehr vorgenommen werden. Sie findet Sonntag, den 14. Dezember 1S1S nach dem Hauptgottesdienste bis mittags 12 Uhr in der Sakristei des Gotteshauses statt. ES scheiden auS für Schönheide die Herren Tischler Emil Schädlich, Prokurist Al bert Sippach, Bäckermeister Eduard Schmutzler, Gewerbebankkassierer Gustav Winkel mann, für Schönheiderhammer die Herren Oberlehrer Bernhard Bauer und Gemeinde vorstand Reinhard Lorenz, für Neuheide Herr Gemeindevorstand i. R. Gustav Hochmuth. ES haben demnach für Schönheide vier, für Schönheiderhammer zwei, für Neu- Heide eine Neuwahlen zu erfolgen. Die Ausscheidenden sind wieder wählbar. Stimmberechtigt sind alle konfirmierten männlichen und weiblichen Glieder der Kirchgemeinde, die das 21. Lebensjahr vollendet haben und in die Wählerliste aus genommen sind, sofern nicht nach dem Kirchengesetz vom 2. Juli 1919 Artikel 2 Aus schluß bedingt ist. ES müssen also alle, dis an der Wahl teilnehmen wollen, sich in die Wählerliste eintragen lassen, wobei eine schriftliche Erklärung abzugeben ist, daß der Anmeldende sich verpflichtet, das kirchliche Leben in der Gemeinde in Uebereinstimmung mit den Ordnungen der Kirche zu fördern. Die Anmeldung für die Wählerliste hat bis spätestens Freitag, den 14. November zu erfolgen und zwar persönlich in der Pfarramtsexpeditton, werktags vormittags 9—12 Uhr und nachmittags 3—6 Uhr. Dort sind auch Vordrucke für die geforderte Erklärung zu entnehmen. Wer bei früheren Wahlen schon in die Wählerliste ausge nommen worden ist, braucht sich nicht erneut anzumelden. Die Wählerliste liegt vom 15. bis 29. November öffentlich in der PfarramtSexpe- dition an den Wochentagen während der Dienststunden auS. Mit Beginn der Aus- legung ist eine Aufnahme in die Liste nicht mehr zulässig. Etwaige Einwendungen gegen dieselbe sind während der AuLlegungSfrist schriftlich beim Kirchenvorstand anzu bringen. Wählbar sind nur Glieder der Kirchgemeinde (Männer und Frauen) von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung, welche daS 30. Lebensjahr vollendet haben und keinen der Gründe gegen sich haben, die von der Auf nahme in die Wählerliste ausschließen. Um zahlreiche Anmeldung zur Wählerliste und rege Beteiligung bei der Wahl bittet Schön hei de, am 27. Oktober 1919. Der Kirchenvorstand. ?. Männchen, DiakonuS. Schicbertilvl — Weltgcsahr. Aus einer Gründerzeit nach dem Kriege, wie viele sie während des Feldzuges nach dem Beispiel der Jahre 1871—1873 voraussagten, ist nichts ge worden. Dafür ist die Schieberzeit gekommen, die noch verwerflicher ist, weil sie die Geißel über „Ge rechte und Ungerechte" schwingt. In den Gründer- »ahren verloren die Spekulanten ihr Geld, heute wird uns alles verteuert, was zum Leben gehört. Zunächst ist es Deutschland, welches unter diesen Zu ständen leidet. Aber es ist schon zu erkenne«, -aß die Millionen-Gewinnc der skrupellosen Elemente ju Deutschland aus die Geldgierigen d«r ganzen Welt wirken, wie das rote Tuch auf den Stier, und es ist vorauszusehen, daß aus der Gefahr für uns eine solche für die Welt werden wird, wenn nicht durch internationale Vereinbarung«, dem Unwesen Einhalt geboten wird. Der Entente ist es egal, ob Deutsch land hungert, sie wird aber aufmerken, wenn die eigenen Staatsangehörigen ihrer Wut gegen diese »ooderne Beutelschneiderei Ausdruck geben- Wo sind die Zeiten geblieben, da auf dem Welt markt die Börsen und der solide Handel die Preise bestimmten? Heute kaufen ein paar tausend dunkle Existenzen von den ausländischen u"d überseeische« Geferanten pu Preisen, die in der tollsten Phantasie ihren Ursprung haben, und verkaufen wieder mit einem Gewinn, der sich im Verhältnis zur Notlage der Abnehmer und Verbraucher steigert Es ist also krasser Wucher. Tie unglücklichen Verhältnisse, Ire in dem von der Entente okkupierten linksrheinischen Gebier herrschen, ermöglichen diesen Zustand, der schlechterdings nicht mehr menschenwürdig genannt werden kann. Tie Regierungen der Entevteländer glauben sich durch ihre geschlossenen Grenzen ge schützt. Daß französische und englische Spekulanten Mittel und Wege finden werden diese Hemmnisse zu überwinden, ist vorauszusehen, und damit würde Europ» einer Räuber- und Erpresserbande ausgelie fert sein. Ter Umfang dieses Treibens übersteigt heute schon die kühnsten Berechnungen, de"n de" Tausenden von Großschiebern stehen Tausende von Klemschie- bern zur Seite, und alle füllen sich die Hände. Ter Gewinn der Kriegshändler wird von der Beute, die die Schieber einheimfen, weit übertrofsen, denn die Umsätze gehen in die Milliarden. Es ist ja schon so weit gekommen, daß selbst Kommunalverbändc un dec solide Handel gezwungen sind, sich an dix Schieber zu wenden, wenn sie etwas haben wollen. u«d Labei komme es vor, daß sie außer den von ihnen zu zahlen den hohen Preisen noch extrai übers Ohr gehauen werden. So verderblich das Unwesen der Klein schiebe», in Deutschland selbst ist, jo kommt es doch nicht gegen die Veranstaltungen der großen Macher am Rhein auf, die jedermann ein Schnippchen schla gen. und die trotz alledem im Augenblick noch unent behrlich sind. Die tollsten Börsenjobber der früheren Friedenszeiten in Europa und Amerika sind gegeW diese merkantilen Briganten die reinen Waise'lkna- bei, gewesen. Was ist zu tun? Strenge und schnelle Justiz kann den Wucher und Kleinhandel i" Deutschland beschränken, aber sie erfaßt die Quelle am Rhein noch nicht. Da ist zuerst die Wiederherstellung, der deutschen Zollgrenze und strenge und gewissenhafte Kontrolle durch unsere Behörden, was und für wen über die Grenze geschafft wird. Aber damit ist nicht alles getan, die Schieber, und ihre Lieferanten, die den Verdienst in Säcke zu schaufeln gewöhnt sind, werden nicht so bald auf das einträglick)e Ge schäft verzichten. Sie werden in anderen Staaten Helfershelfer finden upd von dort die Warenpreise festsetzen, wie sie ihnen passen. Es hilft also nur gründlich eine allgemeine Vereinbarung, wcn" nicht Europa verpowert und die ehrliche Kaufmannschaft mit dein Wucher- und Schleichhandels-Bazillus infi ziert werden soll. Herrschte überall ruhige Arbeit, würde auch dadurch Besserung eintreten, aber die Stetigkeit der Produktion ist in der ganzen Welt