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Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189104284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910428
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-04
- Tag 1891-04-28
-
Monat
1891-04
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.04.1891
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Corporation«» re. re. haben Angebinde für de» Sarg des Feldmarschalls übermittelt. Der Reichstag, sowie die beiden Häuser des preußischen Landtages schlosse» am Sonnabend sofort ihre Sitzungen, nachdem die Präsidenten d«S erschütternden Trauerfalles in ergreifenden Worten gedacht. Im Reichstage, wie im preußischen Herrenhause, deren Mitglied Gras Moltke war, lagen auf seinem Platze mächtige Lorbcer- kränzr. Im Herrenhaus« pflückte Graf Waldersee, Moltke'» hervor ragendster Schüler, schweigend ein Blatt des Kranze» und barg eS in seinem Portefeuille. Sächsischer LandeS-Lln-eiger (Chemnitzer General-Anzeiger). Nr. 96. — 28. April 1S9IZ Politische Rmrdscha^ Chemnitz, den 27. April. Deutsches Reich. Am Sarge des verewigten Feldmarschalls fand am Sonntag eine Gedächtnißfe.er für die Familie und nahe stehend« Personen statt. Die Züge de» Todten sind fast gar nicht verändert, sie zeigen die ganze Majestät des Todes. Es ist ein er greifender Anblick. Die Zahl der einlaufenden Kränze und Angebinde Wächst in'S Unendliche, ein ganzer Saal kan» damit gefüllt werden. ES ist in Erwägung genommen, das Bcgräbniß auf Reichskosten statt finden zu lassen, auch hält es der Kaiser für seine Pflicht, den be rühmten Heerführer durch ein würdiges Monument zu ehren, für welche» der geeignete Ort in dem Platze vor dem Generalstabsgebäude gegenüber der Siegessäule schon von selbst gegeben ist. Das Be- gräbniß erfolgt in Creisau am Mittwoch in Gegenwart nur der nächsten Berwandten, die Leichenfeier in Berlin soll mit allem Glanze, den ein Mann wie Moltke verdient, begangen werden. 12 Bataillone, SSkadronS und Batterieen werde» an der Trauerparade Theil nehme», theilS von der Garde, theils vom Regimente des Feldmarschalls ge stellt. In der Berliner Bevölkerung ist die Theilnahme für den Trauerfall noch im Wachsen, die Zahl der Gebäude, welche schwarze und umflorte Fahnen oder halbmast gehißte Fahnen zeigen, hat sich seit dem Todestag« erheblich vermehrt. Die Straßen, durch welche der Leichenzug gehen wird, werden eine gleichmäßige Trauerdecoration aufweisen. Die »öthigen Besprechungen sind schon im Gange. Moltke's Sarg ist au» Eichenholz mit kupfernem Einsatz, der mit weißer Seide auSgeschlagrn ist. Die Brust des Todten ziert ein Veilchenkranz, zu Füßen liegt der Kranz de» Kaiser». Bier Majore stehen am Sarge Bon 12 bis 5 Uhr war den, Publikum am Sonntag Nachmittag der Zutritt gestattet, in dichten Reihen zogen die Trauernden am Sarge vorüber. — I» des Kaisers Trauererlaß heißt es: „Tieferschüttert sehe Ich de» greisen Heide», Meinen treuen Freund und Berather von Meiner Seite gerissen. Ich betrauere auf das Schmerzlichste den unersetzlichen Verlust, den mit Mir Meine Armee wie das ganze deutsch« Vaterland erlitten hat. Hohe Ehre sei seinem Andenken, welches für alle Zeiten unauslöschlich in den Blätter» der Welt geschichte fortleben und den späteren Geschlechtern das Bild des tiefen Denkers, des großen Feldherr» erhalten wird! Bis zum letzten Athem- zuge hat der Verewigt« in bescheidener Einfachheit, selbstloser Pflicht erfüllung und unwandelbarer Treue Meinen Vorfahren wie Mir ge dient und sich unaussprechliches Verdienst erworben um den Ruhm der Armee und das Wohl des Vaterlandes, dessen Dankbarkeit nie erlöschen wird. Zum Zeichen der Trauer haben alle. Officiere für acht Tage Trauerflor um den linke» Arm anzulegen, die Officiere von Moltke's Regiment uud vom Generalstabe für 14 Tage." — Ei» eigenartiger Zufall wollte eS, daß Gras Moltke an einem Freitag aus dem Leben schied, nachdem bereits Kaiser Wilhelm an einem Freitag (9. März 1888) und Kaiser Friedrich gleichfalls an einem Freitag (1b. Juni 1888) heiwgegangen sind. — Ihr Lhrenbürgerrecht hatten dem Grafen Moltke verliehen: Kolbcrg 1666, Parchlu, 1867, Magdeburg 1870, WormS 1870, Leipzig 1871, Hamburg 1871, Berlin 4. April 1871, Görlitz 1871, Schweidnitz 1871, Lübeck und Bremen 1871, Köln 1830, Stargard in Pommern 1885, Chemnitz 1890. — Gras Moltke hatte die Absicht, sich in der nächsten Zeit nach einem Curorte und von dort aus sein Landgut zu begeben. Bis in die letzten Tage hat Graf Moltke die wunderbarste Geistesfrische "be wiesen; er beschäftigte sich mit sehr schwierigen militärischen Fragen, namentlich mit der Befestigung Helgolands und dem Nvrdostjeecanal. — Großherzog Friedrich von Baden, der Oheim Kaiser Wil- helm's II., der bei der Kaiscrprvclamation in Versailles das erste Hoch auf den Kaiser Wilhelm ausbrachte, beging am Sonntag in Karlsruhe unter großer Theilnahme sein bOjähriges Dienstjubiläum. Vom Kaiser war aus Berlin ein überaus herzliches Glückwunschtelegramm einge gangen. In seinem Danke au die ihn beglückwünschenden Officiers Deputationen gedachte der Großherzog auch des HinscheidenS des Grafen Moltke. — Ein Besuch des Kaisers Alexander von Rußland in Berlin Wird für den Monat August angekündigt. Derselbe soll auf der Heimkehr aus Dänemark erfolgen, wo der Zar mit seiner Gemahlin, die bekanntlich eine dänische Prinzessin, in aller Stille seine silberne Hochzeit zu feiern gedenkt. — Bei der am Freitag stattgefundenen Neichstagsersatzwahl im Wahlkreise Stuhm-Marienwerder ist der conservative Caudidat Land rath Wessel gleich im ersten Wahlgange gewählt worden. — Aus Geestemünde wird berichtet, daß der Sieg des Fürsten Bismarck in der Stichwahl unbedingt sicher ist. Ter socialdemokratische Candidat dürfte in der Stichwahl nur ganz geringe», oder aber auch gar keinen Stimmenzuwachs erhalten. — Der Antrag der preußischen Negierung auf Annahme der Einladung zur Weltausstellung in Chicago, aus Ernennung eines Neichscommissars und auf Credilbewilligmig für wirksame Gestaltung deS deutschen Thciles der Ausstellung ist dem Bundesralhe zugcgangen. In einer kurzen Begründung wird auf den lebhaften Handels verkehr beider Staaten, sowie ans die bereits erfolgte Annahme der Einladung durch England, Frankreich, Spanien und Venezuela hin gewiesen. — Aus Samoa wird berichtet, daß die Verhältnisse dort be friedigend und keinerlei Unruhen zu befürchten sind. — Herr v. Pnttkamer. Wie mitgctheilt wird, hätte der Reichs kanzler und Ministerpräsident von Caprivi an den Staatsminister von Putlkamer durch eine dritte Persönlichkeit die Anfrage richten lasten, Oberpräsident der Provinz Pommern an Stelle des am 1. Juli zurücktreteuden Graf Behr-Ncgeudank zu werde». Herr v. Puttkamer habe sich bereit erkärt. und so wäre seine Ernennung wohl niit Be stimmtheit zu erwarten. — Der erste resp. älteste Officier des deutschen Heeres wird nach Moltke's Tode der Generalfeldmarschall Graf Blumenthal, dem vom Kaiser Friedrich diese Würde verliehen ist. — Preußisches Abgeordnetenhaus Sonnabendssitznng. 11 Uhr. An> Ministertische von Heyden u. A. Präsident V. Köllcr eröffnet die Sitzung mit folgenden Worten: „Meine Herren! Freitag Abend (die Mitglieder erheben sich von ihren Plätzen) ist in Folge eines Herzschlages der Feldmarschall Moltke sanft verschieden. Bei der hohen Bedeutung, die dieser Mann für unser Vaterland gehabt hat, und bei der allgemeine» Trauer, die in Deutschland herrschen wird, denke ich mir, wird daS Haus nicht geneigt sein, in die Be- rathung der ans der Tagesordnung stehenden Angelegenheiten einzu- treteu. Ich schlage vor, die heutige Sitzung ausfallen zu lasse» und di« nächste am Montag mit derselben Tagesordnung wie heute abzu halte». (Bravo!) Dagegen erhebt sich kein Widerspruch. Ich schließe die Sitzung." Schluß 11*/i Uhr. — Die Deutsche» Vertreter auf dem Pariser Bergarbeitereongreß haben den rheinisch-westfälischen Gruben-Berwaltungen di« Forderun > unterbreitet, im Falle eines allgenieinen Bergarbeiterstreik» in Belgien keine Kohlen dorthin zu liefern. Die Verwaltungen haben die» A sinnen abgclehnt, resp. werden überhaupt keine Antwort darauf geben — Die in einem Theil der Presse von Neuem aufgetauchte Nachricht, daß zwischen der kaiserlichen Regierung und dem Londoner Cabinet Verhandlungen über die Abtretung des deutsche» Schutzge biets von Südwest-Afrika schweben, wird abermals amtlich für erfunden erklärt. — Einberufung des deutschen ColonialratheS. Bald nach Er ledigung der Reichstagsarbeiten soll der Colonialrath zum ersten Mal berufen werden. Die Zahl der Mitglieder wird, wie man vernimmt zwanzig nicht überschreiten. — Aus dem westfälischen Streikrevier wird weiter mitgethcilt daß man hofft, cs werde — trotz aller Aufforderungen dazu — doch nicht zu einem allgemeinen Ausstande der Bergleute kommen. Das sehr entschiedene Auftreten der Zechenverwaltungen hat viele Leute ernüchtert, und sie sehen ein, daß sie nicht auf einen Erfolg zu rechnen haben. Arbeitszeit und Lohnsätze sind zudem wirklich so, daß die Leute e» aushalteir. können. Ueber sonstige Klagen läßt sich pater reden. — Die Delegirten-Versammlung der rheinisch-westfälischen Berg leute in Esten hat Sonntag einstimmig beschlossen, Montag dieser Woche den Generalstreik zu beginnen zur Durchsetzung der Acht stundenzeit und des höheren Lohnes. Oesterreich-Ungarn. Die Nachricht vom Tode Moltke's hat in Wien und Pest die größte Theilnahme erregt. Allerwärts bespricht daS Publikum und die Presse das Ereigniß mit Ausdrücken der Verehrung und Bewunderung für den Entschlafenen, der, obwohl er auf den böhmischen Schlachtfeldern Oesterreichs Feind gewesen, durch sein edles, groß angelegtes Wesen längst alle Geister und Herzen in Oesterreich und Ungarn für sich gewonnen hat. Eine österreichische Militär-Deputation geht zum Begräbniß nach Berlin In Wien fand am Sonnabend die Frnhjahrsparade der dortigen Garnison statt. — Die Wiener Bäcker haben einen Generalstreik be gonnen. — Von den österreichischen Behörden sind alle Demonstrationen am 1. Mai verboten. Italien. Die Regierung erklärte in den Kammern, daß bisher kein Grund zur Annahme vorliege, daß die bekannte Pulver-Explosion durch ein Verbreche» veranlaßt sei. Die Sachverständigen glaubten an einen Zufall. Die Stadt Nom, sowie die durch di« Pulver explosion geschädigten Privatleute wollen den Staat wegen Schaden ersatz belangen. — Bezüglich des 1. Mai betonte die Regierung, daß sie alle ungesetzlichen Schritte entschieden unterdrücken werde. — Der Tod des Grafen Moltke bildet das Tagesgespräch. Die Zeitungen heben hervor, daß gerade Italien dem genialen Heerführer viel verdanke. König Humbert sandte dem deutschen Kaiser ein Beileidstelegramm. — Großfürst Georg von Rußland ist inkognito in Rom eingetrvfsen Frankreich. Die Pariser Zeitungen besprechen den Tod des Grafen Moltke in sehr achtungsvollen Artikeln; sie geben ihm den Haupterfolg des deutsch-französischen Krieges und gestehen zu, daß er zwar ein sehr gefährlicher Feind, aber auch ein großer Mann gewesen sei. — In der Deputirtenkammer wird am Montag di« Berathung des neuen französischen Zolltarifes beginnen. — Seiten» der Regierung wird erklärt werden, daß die von der Zollcommission beschlossenen übertrieben hohen Zollsätze der französischen Industrie ihr ganzes Absatzgebiet in Europa rauben würden. — Der chinesische Militär- attachs in Paris, General Tscheng-ko-tong, sollte mit Hinterlassung großer Schulden Paris verlassen haben. Jetzt wird gemeldet, daß er demnächst zurückkomme. Es scheint also Jemand die Schulden tezahlt zu haben. — In Paris vorgenommene Haussuchungen haben ergeben, daß die behördlich unterdrückte Palriotenliga immer noch fortbesteht. Mehrere Verhaftungen sind vorgeiiommen. — Im Ardennen- gebiet ist ei» großer Weberstreik ausgebrochen, bei dem es verschiedene Tumulte gegeben hat. — Präsident Carnot hat die zwischen Frank reich und dem Deutschen Reiche abgeschlossene Telegraphenconvention unterzeichnet. — Boulanger siedelt zum 1. Mai von England nach Brüssel über. England. Die Londoner Journale feiern den Grafen Moltke ganz außerordentlich. Die „Times" schreibt: In Moltke verlor Europa den größten Strategen der Jetztzeit. Durch langjähriges, mühevolles Studium schuf er die moderne KriegSwiffenschaft. Moltke's Werk ist ein solides Werk. Sein Ende kann für die Größe oder Sicherheit des mächtigen Staates, dem er so vorzügliche Dienste leistete, kaum etwas ansmachen. Moltke gewann für sich unvergleichliche» Ruhm, für sein Vaterland den vordersten Platz im Rathe der Welt. Er mag glücklich gepriesen werden bis zur Todesstunde. — Die Regelung der britisch-portugiesische» Streitigkeiten in Afrika geht ohne Schwierigkeiten vor sich, da Portugal den englischen Wünschen völlig entsprach. — In Portsmouth sind vier meuterische Soldaten vom Kriegsgericht zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt worden. — Nach in London eingegangenen Depeschen ist das spanische Kanonenboot „Canto" bei Puerto Plata gescheitert und völlig verloren. Rnfiland. Die Regierungszeitungen widme» dem Grafen Moltke sehr ehrenvolle Nachrufe, desgleichen die meisten übrigen Journale. Nur einige panslawistische Zeitungen können hämische De- mcrkungen nicht unterdrücken. — Die Todesursache der ^Großfürstin Olga wird jetzt als Herzlähmung bezeichnet. In weiten Volkskreisen hält man aber daran fest, daß ein Selbstmord vorliege. — Großfürst Nikolaus von Rußland, Oheim des Zaren, der im vorigen Jahre von einer Geistesstörung befallen war, ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Der Großfürst war Generalfeldmarschall und im letzten Türkenkriege Höchstcommandirender in Europa. Viel Ruhm hat er dabei nicht geerntet. Er war zweifellos ein eifriger Soldat, aber alles Andere eher, wie ein Feldherr. — Der Uebertritt der Großfürstin Sergius von Rußland, Prinzessin von Hessen, zur orthodoxen Kirche, ist Sonn abend Mittag in Gegenwart der ganze» kaiserlichen Familie erfolgt. Orient. Das Jubiläum des Königs von Rumänien. Am 20. April werde» es 25 Jahre, daß Prinz Carl von Hohenzollern durch ein Plcbiscit zum Fürsten von Rumänien erwählt wurde, doch hielt er seinen Einzug in Bukarest erst am 22. Mai 1866, an welchem Tage er auch die Regierung übernahm. Der 22. Mai ist daher bisher immer als „nationaler" Gedenktag gefeiert worden, und des halb wurde Carl 1. auch am 22. Mai 1881 zum „Könige von Rumänien" gekrönt, nachdem er bereits am 26. März desselben Jahres znm Könige Prvclamirt worden war. Obgleich also der 22. Mai der eigentliche Gedenktag des 2bjährigen Jubiläums ist, haben die Rumänen doch schon dasselbe am 20. April, zugleich dem Geburtstage des Fürsten, zu feiern begonnen. Am 20. Mai betrat der Prinz, der angesichts der drohenden Verwickelung Oesterreichs mit Preußen unter fremdem Namen mit schweizerischem Passe die habs burgische Monarchie durcheilt hatte, rumänischen Boden, und zwei Tage später wurde er mit Begeisterung in der Hauptstadt begrüßt, um die Zügel der Negierung in die Hände von LaScad Cartagi und Joa» Bratianu zu legen.. Beide Männer leben heute noch, Erster« ist sogar wieder an der Regierung. Tato! 1. war damals 21 Iah er daS Wagestück unternahm. Sein« Gemahlin Elisabetl Prinzessin zu Wird, ist am 29. December 1843 und dorL, Ferdinand (der zweite Sohn de» ältesten Bruder» dv» Eh, 24. August 1865 geboren. — Au» Korf» wird gemeldet: Da'-! unternahm eineu neuen Sturm gegen di« Judenquartiere, welche? s »«tSoldaten mit gefälltem Bajonnet abwehrten. Es gab bei dsth.! !n,I Zusammenstoß viele Verwundete, zahlreiche Verhaftungen wurden??! genommen. Die Stimmung ist höchst erregt, trotzdem der OberrabfiA neuerdings constatirte, daß die gesundene Leiche die «ine» Mädchens ist. Amerika. Im Streikgebiet von Scottdale in Pennshlvanj. haben die Behörden «in Attentat der streikenden CvkeSarbeiter g« den Besitzer der CokeSfabriken, Frick, entdeckt. E» wurden ÄoW maßregeln zum Schutze des Lebens de» Bedrohte» angeorbuck? In Chile haben die Regierungstruppen zu Lande neue Nil' erlitten, dagegen ist cs gelungen, das Rebellen Kriegsschiff Encalada" mit Torpedos in die Luft zu sprengen. 2R) j sind dabei umgekoinmen. Sächsisches. — Das kgl. Ministerium des Innern hat an sämmtliche behörden des Landes die Weisung ergehen lassen, die Genehmig» zu öffentliche» Umzügen am 3. Mai in allen Fällen zu wi-stU, — „Nicht nur in OfficierSkreisen", wird der.«Ass Zeitung" aus Dresden geschrieben, „sondern in der ganzen <i wird folgendes Vorkommniß vielfach besprochen, das auch anßechG Sachsens Aufsehen machen dürfte. Es sind nämlich mehrere der activen sächsischen Armee wie der Reserve, welche auS der Hannover stammen, auS dem Acmeeverbande entlassen und wie hier allgemein erzählt wird, auf direkte Veranlassung von Berlh! auS lediglich ihrer in demonstrativer Weise bekundeten wel"" * Gesinnung Wege». Was im Einzelnen an diesen Erzi. richtig ist, entzieht sich dem sicheren Unheil, da bekanntlich militärische Dinge von amtlicher Seite stet» die größte Zurückh geübt wird. Thatsache aber ist die Entlassung. Ferner ist T^tstA - vaß hier allgemein erzählt wird, auch in Officierskreisc», daß dH ! Anregung zum amtliche» Vorgehen gegen diese Officiere von Bich" ausgegangen sei. An entscheidender Stelle und namentlich bei d»1 Bruder unseres König», dem Prinzen Georg, der bekanntlich M commandirendcr General unseres Aruieecorp» fungirt, soll große MH,! stimmung gegen die welfischen Frondeure herrschen. Man «rttW ein rücksichtsloses Vorgehen gegen alle hannoverschen Officiere, die ; sich nicht vollständig von jeder Bethätigung welfischcr Sympaihjch, fern halte». Auch bei der Bevölkerung findet daS entschiedene Ms treten der höchsten Militärbehörden volle Anerkennung. Wer toelD Politik treiben will, soll nicht Officier werde»; wer aber Officier ish! oll mit dem Wclfenthum brechen. Daß dieser Grundsatz jetzt Hs ? uns an Allerhöchster Stelle mit voller Entschiedenheit zuni Ausdnuk i gelangt ist, wird für alle Verhältnisse nur klärend wirkend und seien , guten Erfolges nicht ermangeln." Es muß selbstverständlich das „Weser-Zeitung" die Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der rm-i sehenden Mittheilungen überlaste» bleiben. — Dresden, 27. April. Kaiser Wilhelm hat dem Prinzeß Max den Schwarzen Adlerorden verliehen. Zu Königs GebuMg,, als daS 101. Regiment, bei welchem Se. König!. Hoheit zur Parade ^ eingetreten war, eben Vorbeimarsch«« war, ließ Se. Majestät dm Prinzen durch seinen Adjutanten die Verleihung mitiheilen »ich tu», gestern sind nun die Insignien dieses höchsten preußische» Ordens de» Prinzen zugegangen. — Prinz Georg hat da» Ehrenpräsidi»« über die im Februar 1892 in Leipzig stattfindende Internationale! tellung für da» Rothe Kreuz, Armeebedarf, Hygieine, BolksernShrmz - und Kochkunst übernommen. — Eines der letzten Schriftstück« de» da-1 ewigten General-Feldmarschalls Moltke, geschrieben am 22.d.M., einpsiig der hiesige Mitbegründer und Anfsichtsrath deS „Gemeinnützigen 8s«-1 Vereins", Herr Feldwebel a. D. H. Förster, welcher am 20. d. M. ei» - ilar seiner Broschüre über die Entstehung, Geschichte und ersten Baukiidck t Vereins übersandt hatte. Daraufhin ist demselben von Seilen betl Grafen folgendes Rückschreiben zu Theil geworden: „Berlin, 22. IV. Sls Euer Wohlgcboren danke ich bestens für Ihre MitlheilungenMI die Thätigkeit des Gemeinnützigen Bauvereins zu Dresden, dir W mit Interesse eingesehen habe, und spreche Ihnen meine» GlüchvW z zu den bereits erreichten guten Erfolgen aus. Sehr ergebenst: Hiss Moltke, Feldmarschall." -W — Leipzig. Der Director des hiesigen Stadttheater», W Z Stägeman», erhielt vom deutschen Kaiser den Kroneuorden 3. Elch. — Die Selbstmordfälle mehren sich hier und in der Umgegend i« ^ bedenklicher Weise. In Gohlis erhängte sich sogar ein lOjährig«' Knabe, Sohn eines dortigen Maurers. — In, Leutscher Holz ist ei» unbekanntes Mädchen in selbstmörderischer Absicht in die Luppe ge- prungen und sofort im Wasser verschwunden, ohne nochmal» M Borschein zu kommen. — Im Rayon deS UebcrgangsbahnhofS ließ! ich ein 26jähriger Handlungs-Commis aus TannenbergrchilWitz dem Hof-Berliner Blitzzng überfahren. — Im Hundeivaffer ttis Wahren wurde ein männlicher Leichnam gefunden, welcher 4 bit» 5 Wochen daselbst gelegen haben mag. — Die Worte: „Arbeitslos! s haben sich Arbeit gemacht. Wir hatten nichts zu essen, nun käme«, wir uns was kaufen", die am Freitag Morgen ein Flaschenbierhändl« t in der Peterstraße in Leipzig an der Thüre zu seinem Comptoir E geschrieben sank, gaben ihm die unerfreuliche Kunde von eine«) ihm in der Nacht zu Theil gewordenen ungeladene» Besuch. Die'; Diebe waren vom Hof aus durch den Keller eingedrungen und halte«! ungefähr 30 Mk. gestohlen und sich auch an Bier und Leben-i»ill«t«^ gütlich gethan. — Leipzig, 27. April. Gestern hat sich ein von hiel t»! bürtiger 18 jähriger Mechanikerlehrling auf der Verbindungsbahn,', die von Plagwitz nach dem Bayerischen Bahnhofe führt, am k gange der Teichstraße in Connewitz vou einem Eiseiibahiizuge übt«' ähren lassen. Dem BedauernSwerthen ist da» linke Bein abgcsahr» worden, auch hat er leichtere Verletzungen am rechten Beine und o» Kopfe davongetrage». Er wurde nachdem Krankenhause übergeführl' Krankheit ist das Motiv der That. -W — Colmnitz, 25. April. Gestern brannte das Gut dck^ Gutsbesitzers Richter in Niedercolmnitz in früher Morgenstunde gänzlich nieder. Es war dies um so trauriger, als der vor drei Woch» abgebrannte Süße Wohnung bei Richter gefunden hatte und durch diese» neue Unglück um seine ganze Habe gebracht worden M Es sind 6 bis 7 Schweine mit verbrannt. — Altchemnitz. Der hiesige Mililärverein beging am ,. Sonntag die Weihe seiner neuen Fahne. Zahlreiche Häuser dck Ortes hatten aus diesem Anlaß Flaggen- und sonstigen FrstM«^ 1 angelegt. Au» sämmllichen Nachbarorten waren die MilitärveiM t hierzu in Altchemnitz eingelroffe», nainentlich halte Chemnitz ««>! größer« Anzahl solcher Vereine entsandt. Die Weihe d« and bei prächtigster Witterung unter den üblichen Formalitäten»«» fii» imposanter Festzug, welcher den langgestreckten Ort durW,' bildete den Schluß der öffentlichen Feierlichkeiten. Ober , Mb«» um de Schm vr. Ot I finde gewählt. e» »n»nd, — HerrÜ ' drigsde, ist gest Louipagniebesick hier enigetrosfei Dt morgen v — Bezi hsuptmanns Avtshaupti 1. Sitzung des! Hast statt. N Borsttzcnde die «Müsse» in l heb, daß er Stellung scheid fir deren Untet i sänlichen Bezieh geherrscht Hab« Bürgermeister h sehend« Anspro Auch die Mi Sesühlen hierbei lein sollte, in der Möstm d-S B tiijem Vorsitze g lichstc» Leitung > wil klarem Blicke ßie, hochverehrte! Misch richtigste Habe» wir h mtgegengebracht. Wen aller Bczi Allbekannt n LejirlS am Her,; doif.da »ur erin öerglirbeiterstrcik licher Entschädig, würdige Berückst, ! «d so Vieler vn emwognec ringet donlbar verehrt« bewunderten. Eo sieht uia suS dem Bezirk« »ur den Trost, st auch Eie im Gei deS Bezirks mit > geistig,» Lusan», Sie den Bezirk u vou uns überzeu- »iich m Zukunst vor uns stehen v ee Ihnen bisher getrübten gestalte Zum Schl, m Austrage d, Lugau-Oels Adresse, welche solgreiche Thäl Jahre 1889 c «widerte, daß bewahren werd> Anerkennung se -Fünf und allgemein Robert Wir und M. H. S Bestehens seier halte gelegcnt! ööiiigs Albert, ei» Glüclwuiü Verein trägt, Adressaten fol sür die mir zu « -1-. U jedenfalls aus Bauernregel si trockener Svm die Esche vor Eiche vor der Worten gesag Trockenheit, in Jahr ist das hallend schlecht sür einen heiß im Aussehen de- Eic behaupte»! so sei viel Rege stehe «»trocken sied« der erste Bogelart jene diese Propheze auch von an! Landlente», p täglich umgeb Sinne abgegel n»r, daß sich uns ein schön, Begriffe trauri -ü—. I ehelichen Glück der Theaterstr -»sehen Gelege Zustande be!ä slhimpfte sie, > sich der Bedri «nd diese» sell Zeugen, bcson kinfaiidc», wa nach 7 Uhr l stück« an der tvelcheS ledig Kohlen) dient bedeutender B
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