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Amts- und Änzeigeblatt Ur den Amtsgorichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Eibenstock, Larkseld, hundrhübel, H^UgrUtUtt Neuheit»«,Sberstlltzengrün,Schönheide, Schönhriberhmnmer, Sosa, Untersttitzengrün, Mdenihal usw. iavv ISIS V124 Z>er Staötrcrl. Eibenstock, am 30. Mat 1919. Del Zier Staötrat. Benzol nhetde nlirchen, iä elur ter des Reiches sich vergegenwärtigen Nm der Ee« werden- thr. en- aä) Die auf den Monat Mat lautenden Milchgutscheine sind bis spätestens Mittwoch, den 4. Juni 1919, in der Stadtkasse zur Einlösung abzuliefern. 18. dr. L UMfKIS zu erstatten. Eibenstock, den 30. Mai 1919. 7 ilWg t zu mir- «gäbe unt. ntederzul. Tem. Ihr, Ber- hastSsaale. laden. oen wir in dieser Beziehung tun. Fast noch schlinu- mer sind die Inhaber alter deutscher Reichs- und Staatsanleihen aus der Zeit vor dem Kriege dran, die noch mehr eingebüßt haben Und sie hatten ihr Geld zü niedrigen Zinsen angelegt, vcrdienew also ganz gewiß nicht den Namen profitwütigs Kapitalisten Es ist zu bedenken, daß von den Zinsen dieser nationalen deutschen Werte heute Millionen für den Bedarf der wichtigsten Bedürfnisse ausgegeben wer den, daß iic also zugleich einen beträchtlichen Teil des Lohnes für die arbeitende Bevölkerung darstel len Werden diese Summen durch Steuern oder feindliche Maßnahmen ganz oder teilweise gekürzt, so sinkt entlprechend die Kaufkraft, und zugleich wird damit auch die Volksgesundheit untergraben. Van der Lust kann niemand leben, und wen!n die Lebens mittel nicht beträchtlich im Preise sinken, wozu noch keine Aussicht ist, jo kann für viele Tausende ihr Einkommen nicht mehr ausreicheu, sich genügend zu ernähren, wenn ihnen die bisherigen Einnahme" mehr oder weniger entzogen werden. S.c liegen die Dinge klar und einfach. Wir m'üjsen riesige neue Einkommen haben, das steht fest, wer müssen aber auch Geld haben zum Le ben. Tas Reich kann nicht seine Bürger zur Ent behrung verurteilen, es muß ihnen das Recht ge währen, ihr Dasein ausleben zu können, mag es auch noch so kümmerlich sein. Es wird für die Ge staltung unserer Steuern sehr viel, das Meiste von dem Inhalt des Friedensrertrages abhängen, aber eben deshalb ist mit allen möglichen Folgen zu rech nen, und die heutigen Tatsachen sind in Rechnung zu stellen. Es gibt nicht nur Millionenzeichner auf die Anleihen, und auch an diesen Summen ist das Volk beteiligt, wie z B. bei der Alters- und Zn i- lidenverjicherung, bei den Sparkassen, sondern un endlich mele Mittelstandsleute, kleine Beamte und Arbeiter, bei denen die Zinsen Mit zur Ermögli chung der Existenz gehören. Und die Empfindung, den Sparpfennig, das Ergebnis Jahrzehnter lan ger Müben zu verlieren, ja ihn zum Teil schon verloren zu haben, ist bitter. Tas mögen die Lei weshalb die durch lschewisten muKte die illgemeine tteln eine whindern aung an en Partei chin wird «ren. Die deutschen Gegenvorschläge. Aus Lem Inhalt der der Entente überreichten, Durchsicht der Einhufcrbestände aus Scnchcu. Das Wirtschatsministerium hat zufolge Verordnung vom 25. April 1919 unge ordnet, daß sämtliche Einhufer (Pferde, Maultiere, Maulesel) einer amtlichen Untersuchung auf keuchenhafte Krankheiten unterworfen werden. Tie Unter- suchung wird durch die Bezirkötierärzte und Prioattierärzte, die mit amtlichem Auftrag versehen sind, vorgeuommeu werden. Die Untersuchung erfolgt kostenlos. Die Untersuchung der Eir,Huferbestände der hiesigen Gemeinde und des Gutsbezirks Schönheide (Carolagrün) erfolgt Sonntag, den i. Juni ISIS, vormittags '/,8 Mr auf dem Mähe vor dem Watyause durch Herrn Amtstierarzt Günther aus Eibenstock. «el An die Tierbesitzer wird die Aufforderung gerichtet, die Tiere pünktlich zur festge setzten Zeit vorzuführen. Nichtbefolgung der vorstehenden Anordnung wird gemäß der Verordnung deS WirtschaftSministertums vom 25. April 1919 geahndet. Auf die Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg vom 23. Mat 1919 (Amts- und Anzeigeblatt Eibenstock Nr. 120 vom 27. dieses Monats) wird noch besonders aufmerksam gemacht. - Schön Heide, am 28. Mai 1919. Der Gemeindcvorstand. Im Handelsregister des Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 322 für den Landbezirk die Firma «astuv lkaeli» in Oberstützengrün und als deren Inhaber der Fabrikant Lustav Pau! fuods in Oberstützengrün eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Marmeladen- und Fruchtkonservenfabrikation. Eibenstock, den 30. Mai 1919. Verantwort!. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. .. «6. Jahrgang. ----- Somtag, dca 1. Ium Viehzählung. Am 2. Juni 1919 findet eine Viehzählung statt. Ausgezeichnet werden: Pferde (ohne MtMSrpferde), Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Feder vieh und Kaninchen. Die Viehbesitzer haben den Zählern erschöpfende und wahrheitsgemäße Angaben zu machen. Sollte eine Viehhaltung bei der Zählung übergangen werden, so ist der Viehhalter verpflichtet, die Anzeige bis Dienstag, den 3. nächsten Monats, in der Ratskauzlei Anbau- und Ernteflächeuerhebung. Tie Feststellung der Anbau- und Ernteflächen erfolgt in der hiesigen Gemeinde Wonlag, dm 2., und Dienstag, dm 3. Juni. Die Feststellung geschieht durch Umfrage. Die Anbauer werden ersucht, die Anbau- und Erntrflächen sowie die gepachteten und verpachteten Flächen vorher genau festzustellen, damit die Erhebung nicht unnötig aufgehalten wird. Schönheide, am 30. Mai 1919. Der GcmcmdriMstand. Unsere Steuern. Es ist bekannt, daß sich der Kurswert der Kriegs anleihe, an deren Sicherheit auch viele Taufende von deutschen Arbeitern direkt interessiert sind, ziemlich erheblich vermindert hat. Tie Inhaber dieser Pa piere, d.ie bei der Zeichnung als so gut wie Gold bezeichnet wurden, haben also heute bereits einen Teil ihrer Ersparnisse eingebüßt und sollen nach dem bestehenden Steuerplan eine weitere Einbuße durch die Vermögensabgabe erleiden Es ist voraus- zusehcn, daß nach der Bekanntgabe der Höhe dieser Steuer der Kurs wieder zurückgehen wird. Aber wir wollen nun annehmen, daß er sich auf 75 Pro zent wie letzthin stellen wird. Angenommen, es sollte eine zehnprozentige Steuer eintreten, so würde der Besitzer von deutscher Kriegsanleihe 35 Prozent sei nes auf den Ankauf dieser Werte verwendeten Gel ees verlieren. Das ist so hart, daß ganz genau untersucht werden muß, ob ein solcher Ausfall er tragen werden kann Es liegt die Vermutung nahe, den Plan einer allgemeinen Vermögensabgabe bei dieser Entwertung, an die früher nie mand dachte, fallen zu lassen und ihn durch eine andere Steuer zu ersetzen. Denn, um es gerade her auszusagen, nach einem solchen Verlust noch eine hohe Steuer einzuführen, das ist eine Ungerechtigkeit. Tie Zeichnung der Kriegsanleihe war für Tausende eme Opferwilligkeit, und wenn jetzt die Spekula tion sich dieser Angelegenheit bemächtigt hat, so waren die Spekulanten ganz andere Kreise, als die wliden Zeichner. Es ist aber nicht nur mit dem Kursverlust getan, um die Vermögensabgabe bedenklich erscheinen zu lassen, es kommt auch noch anderes in Betracht, das warnt, den Bogen zu straff zu spannen. Nach Artikel 24 des Friedensrertrages kann die feind liche Finanzkommission die Zinsenzahlung für die deutsche Kriegsanleihe sperren. So lange dieser Artikel 24 nicht beseitigt ist, bleibt auch die Möglich keit seiner Geltendmachung bestehen. Nun denke man daran, daß die Besitzer deutscher Kriegsanleihe auch den Verlust eines Teils ihres Geldes durch die Kuröminderung, nach der Vermögensabgabe auch noch mit einer Streichung ihrer Zinsen bedroht wer ben sollten. Das wäre denn doch zu stark, aber es wäre nicht zu verhindern. Und darum müssen wir jeden Schritt doppelt und dreifach überlegen, Anzeigenpreis: di« kleinspaNtge Zeile 20 Pfg. Im Reklameteil die Zeil« bO Bsg. Am amtlichen Teile di- gespaltene Zeile SO Pf,. Annahme der Anzeigen bi« spälestens vormittag« 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch F«rn- sprecher aufgegebenen Anzeigen. Iternsprecher Htr. 110. deutschen Gegenvorschläge, dessen wesentlichen Teil wir bereits zusammenfassend wiedergegeben haben, sei ergänzend und in Einzelheiten zunächst noch näheres über die territorialen Fragen mitgetkilt: Eine reine Abtretung von Obers ch le jien, von Teilen Ostpreußens, West Preußens, fer ner von Danzig und Memel wird abgelehnt. Ein besonderer Abschnitt wird der Danziger Frage gewidmet. Deutschland exklärt sich bereit, den Po len dort einen Freihafen zu gewährleisten, die Weichsel zu neutralisieren und den Polen völlige Gleichberechtigung in der Benutzung der Ver kehrswege «uzugestehen. Deutschland.bietet gleich zeitig die ron der Entente nicht geforderten gleichen Erleichterungen im Transitverkehr über Königsberg und Memel an Sowohl bei Oberjchlesien wie bei Ostpreußen und Westpreußen betont der deutsche Gegenvorschlag die Rechte Tcutschlands, die sich aus der Geschichte und aus dem überwiegend deutschen Charakter der Bevölkerung ergeben. Dennoch soll für alle diese Landesteile die Vo l ks a b st i m m un g zugelassen sein unter der Voraussetzung, daß sie nach Gemeinden, streng geheim und unter den notwen digen Garantien erfolge Für die Kolonien schlägt die deutsche Friedcnsdelegation in formeller Hinsicht eine unparteiische Schlichtung aller Ansprü che durch einen besonderen Ausschuß gemäß einem Ler Wilsonschen Punkte vor. Dieser aus Bevoll mächtigten und aus Sachverständigen beider Parteien zu bildende Ausschuß soll den erwähnten Punkt und die übrigen sachlich hiuzugehörigen Punkte der vier Reben des Präsidenten Wilson zum Gegenstand seinem Beratungen machen. Für die materielle Erledigung gilt folgender Vorschlag: Tie Forderung des Verzichts Deutsch.- lauds auf feine überseeischen Besitzungen ist mit den Abmachungen des Wafsenstillstrndsvertrages nicht in Einklang zu bringen. Die deutsche Friedensdele- gation hält vielmehr den Anspruch Teutschlands aus Wieder Herausgabe seines Kolonialbesit zes für gerechtsertigt. Deutschland ist aber bereit, falls ein Völkerbund zustande kommt, in dem es sofort als gleichberechtigtes Mitglied aufgenommen wird, die Verwaltung seiner Kolonien nach den Viehzählung. Am 8. Juni findet eine kleine Viehzählung statt. Sie erstreckt sich auf Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, zahme Kaninchen und auf die Feststellung der Arbeitsverwendung der Pferde. Die Zählung wird durch Umfrage vorgenommen. Mit der Viehzählung hat gleichzeitig eine schätzungsweise Ermittelung des Lebend gewichtes der Rinder und Schweine durch Sachverständige zu erfolgen. Die Viehbesitzer werden ausgefordert, den Herren Zählern ungesäumt und wahre Angaben zu machen. Das Betreten der Ställe ist den Zählern bezw. den OrtsauS- schußmttgliedern zu gestatten. vezua«prei» vierteljährl. Mk. 8.60 «inschlirßl. di« Jllustr Unrerhattung«blaNe«" tn der Geschäft«, stell«, b«i unseren Bolen sowie bet allen Sketch«- postanstalten- — Erscheint täglich abend« mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag« für d«n solgenden Tag. Zvi Falle höherer Sewall — Krieg oder sonstiger irgendwelcher ^tSrungen des Betriebs der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch Lui Lieferung oder Siachlicferuna der Zenung »der »u «L«. Zahlung des Bezugspreises. H«l.-Kdr.i Amtrök*«.