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aber befähigte Kinder in die Selektenschule kommen, aber eS sind diese Ostern kein« solchen von der Bürgerschule herübergekommen, aber „an uns liegt die „Schuld" nicht; es liegt daran, daß sie von der Bürgerschule unS nicht zugewiesen worden sind". Der Uneingeweihte muß aus diesem Wortlaut schließen, daß die Bürgerschule eine „Schuld" trage und unsozial und gegen das wahre Wohl der ihr an vertrauten Kinder gehandelt habe. WaS Herr Bürgermeister Hesse auch wußte und weiß, sei nun hier von mir ergänzend hinzuberichtet: Ter Unterricht der Bürgerschulkinder hatte in den KriegSjahrcn auf die Dauer dermaßen gelitten, daß alle Klaffen und darunter auch die Klaffen deS 4. Schuljahres an Leistungen und Fort schritten soweit zurückgeblieben sind, daß bei ihrem ver kümmerten Stande ein Uebergang völlig unmöglich war. Ueber diese wahre Ursache hat die Bürgerschule auch seiner zeit schriftlich, dann in einer SchulauSschußsitzung auS- führltch mündlich und in einer Eingabe über die Not wendigkeit der Besetzung der Stunden des Herrn Ober- lehrer Findeisen und deS Herrn Strobelt nochmals schrift lich Aufschluß gegeben gehabt. — Auf die fernere Frage nach der Heranziehung fachmännischer Beratung entgegnete Herr Stadtoerordnetenvorsteher Hoehl, daß er dann gerech- terweise nicht nur den Bürgerschuldncktor, sondern auch Herrn Oberlehrer Grundmann hätte einladen müssen, wo- mit er völlig im Rechte war; Herr Hoehl fügte dem aber noch hinzu: Ter eine von ihnen wäre aber dann gegen die Selekten- und für die Bürgerschule, der andere für die Selekten- und gegen die Bürgerschule aufgetreten. Zu solcher Erklärung ist Herr Hoehl durch nichts berechtigt. Ich verwahre mich gegen diese seine Aeußerung. Ich nehme in Anspruch, daß nicht zu bezweifeln ist, daß ich mich in meinen Gutachten und Handlungen rein nur von der Sache, rein nur von dem wahren Wohle unserer Jugend, unserer Schulgemeinde und Stadt leiten lasse, und ich kenne Herrn Oberlehrer Grundman dahin, daß auch er von gleicher Sachlichkeit gegenüber der Bürger schule beseelt ist. Meinen sachlichen Standpunkt in dieser behandelten Frage habe ich an den Eingang meines Be richtes gestellt: Nach Gesetz und Recht dars für eine Schulgemeinde, auch wenn sie zwei selbständige Volks schulen unterhält, nur ein Ausschuß bestehen. Diesem Ausschüsse darf aber nicht nur der eine Schulleiter, sondern muß auch der andere Schulleiter zugehö- cen, es hat also Herr Oberlehrer Grundmann als Leiter der Selektenschule dem vorhandenen GchulauSschuß ebenso anzugehören, wie der Direktor der Bürgerschule. Erst von dem Zeitpunkte ab, wo die Selektenschule tatsächlich Real schule geworden und so ganz aus dem Volksschulwesen rusgeschieden sein wird, hat sie nach dem Gesetz eine selbständige Realschulkommission zu erhalten. Der Sache entsprechend ist eS, erst mit der Beschluß- faffung über die endgültige Gestaltung zugleich auch über die für solche endgültige Gestaltung nötigen Einrichtungen mitzubeschließen. Mit der stllckweisen Erledigung von Or ganisationsangelegenheiten bindet man sich bereits in der Sache für die Zukunft. Die allein in einem „Bürgerschul- auLschuß" verbleibenden Stadtverordneten-SchulauSschuß- mitglieder verlieren ein wesentliches Stück von ihrem ihnen in der Urwahl gesetzlich gewordenen Rechte, ebenso wie die allein in einem „Selektenschulausschuß" befindlichen Stadt verordneten-Schulausschußmitglieder; es ist für beide Grup- pen dieser Herren eine wesentliche Einbuße an dem ihnen zustehenden Rechte, wenn sie schon im Stadium der Aus schußberatungen für die allgemeine Volks-, Bürger- und Fortbildungsschule einerseits, für die Selektenschule ande rerseits ausgeschaltet sind. Aber auch die Einwohnerschaft wird empfindlich bekoffen, denn sie hat seinerzeit ihre Der- Keter zur Pflege der Gesamtheit der schulischen Belange ge- gewählt. Und wenn nun beide Gruppen von SchulauS- schußmitgliedern nicht mehr in dem ihnen zustehenden Um fange die übertragenen Rechte auSzuüben vermögen, so ist damit zugleich auch denen, die diese Herren im Februar gewählt haben, die volle Wirkung ihrer damals getroffe nen Wahl stark beschnitten. Schuldirektor Petzold. BamiM Mchnchtm. — Eine heitere Geschichte spielte sich auf dem Bahnhof Wengerohr (Mosel) ab. Auf dem Bahnsteig befand sich unter anderen Fahrgästeg ein Mann, der ein großes Ofenrohr unter dem Arme trug, um mit dem Frühzuge seine Reise fortzusetzen. Vor Abgang des Zu ges erschienen einige Gendarmen, um daS Gepäck der Rei fenden zu kontrollieren. Dieser Mann mit dem Ofenrohr mußte nun aller Wahrscheinlichkeit nach im Verdacht ste hen, Schleichhändler zu sein: denn die Beamten nahmen dem erstaunten Manne das Rohr ab und warfen einen Blick in das Innere desselben. Und waS war das Resul tat dieses „Einblicks" — schön verpackt befanden sich in dem eigenartigen Transportmittel — etwa 25 Pfund But ter. Das gehamsterte Gut verfiel natürlich der Beschlag nahme. Acht und Kraft und Mut und Freude, Wahrer Trost im tiefsten Leide, Schutz vor allerlei Gefahren Und ein ewiges Bewahren, DaS sind deines Wortes Früchte, Alles andre wird zunichte, Alles andre muß vergehen: Gottes Wort bleibt ewig stehen. Neueste Nachrichten. — Berlin, 7. Juni. Das Wettererscheinen der „Deutschen Zeitung" in Berlin ist bis auf weiteres untersagt. Grund zu dem Verbot war der in der Freitaqnummer zum Abdruck gebrachte Artikel: „Der Worte sind genug gewechselt", insbesondere der letzte zum bewaffneten Aufstand aufreizende Absatz dieses Artikels. — Berlin, 7. Juni. Ter Berliner Protest streik gegen die Vollstreckung des Münchener Todes urteils hat, soweit sich übersehen läßt, zu Zwischen fällen keinen Anlaß gegeben. Berlin zeigt ein völlig ruhiges Straßenbild, hauptsächlich infolge der Ein stellung des gesamten Straßenbahnverkehrs. Hoch-- und Untergrundbahn, sowie Ring- und Stadtbahn verkehren fortgesetzt regelmäßig. Von den getroffe nen umfangreichen militärischen Mcherheitsmaßre- geln ist aus den Straßen nichts zu bemerken. Infolge des Proteststreiks sind am Sonnabend Morgen die Berliner Zeitungen nicht erschienen. — Amsterdam, 7. Juni. Tie holländi schen Abgeordneten Lavornin, Loman und Crome sandten eine Kundgebung an Wilson, Lloyd George, Orlando uny Clemenceau, worin sie sofortige Hilfe für das deutsche Volk verlangen, nämlich Rücksendung der Kriegs gefangenen, sofortige Lebensmittellieferungen und Wiederherstellung des freien Handelsverkehrs, sowie einen Frieden, der die Fortsetzung des Krieges ver hindert. Tie Kundgebung ist durch die tiefe Pot deS deutschen Volkes veranlaßt und trägt 6000 Unter schriften. -Amsterdam,?. Juni. Aus Helsingfors wird gemeldet, daß vorgestern ein Vorposten der estländischen russischen Bolschewistentruppen das F e u e r auf die finnischen Linien eröffnete. Tie Finnen antworteten mit Maschinengewehren und nach einer halben Stunde war der Feuerkampf auf der ganzen Front im Gange. Ein Telegramm Reu ters vom 6. Juni aus Helsingfors meldet: Heute früh hat der'Feuerkampf aufgehört. Tie Bolsche wisten haben keinen Versuch gemacht, die Grenze zu überschreiten. Tie Finnen haben vier Verwundete, während es auf Seiten der Bolschewisten zahlrei che Tote gab. — Amsterdam, 7. Juni. Einer Meldung eines 'amerikanischen Blattes zufolge haben 44 Se natoren, die als Gegner Wilsons bekannt sind, die Zus atz an träge zum Völkerbund-Ver trag abgelehnt. Nach dem „Handelsblad" wer den in Amerika immer mehr Stimmen laut, die für eine Revision des Versailler Vertra ges eintreten. Insbesondere wird eine Neurege lung hinsichtlich der Frage der Wiedergutmachung gefordert. — Haag, 7. Juni. Reuter meldet aus London: Das Unterhaus hat gestern mit 187 gegen 34 Stim men einen Beschluß gesaßt, wonach die sofortige Ernennung eines parlamentarischen Ausschusses gefordert wird, um einen Gesetzentwurf auszuarbeiten für einen Groß- britannischen Bundesstaat, innerhalb dessen für England, Schottland und Wales die Einsetzung unterge ordneter gesetzgebender Körperschaften in Erwägung gezo gen wird. ÄSWSZSSSlSWSUSWlSSSSSWLISLSSSSSSNWSSSLHLISSSSISWSS LsttstsUso. s m pLteutmLtrrNre, -ekvsrr Oll00 Isc^ierr, 2b mm 8t»klrokr, 90 190 om . LekormbetwtsIIev w. I'steorimarstrs, zckvLrü 1 Oll00 IseU., 2« mm 8t«UIrokr, 90/190 em, 11000 . 11-11 DoLerbettsioUev, veiss, w. vrstsUd. . ein« k^oOO bsiäs Leit, »bklsppk., 70/140 em, 85.00,75.00 « " LlxevsrsiLLÜagsü, iteNiz, 90/190 em, 125.00 98^ ^IxsvgrssLaüsgsn tür killä«rd'-tt»tsUso . . 32 i. LrLtz. NSSWWWISSSSSSWSSWlSSWSSWISSWSSWISSWISSWlSSSIS Arbeitgeber, meldet alle offenen Stellen den Bezirks-Arbeitsnachweisen. Arbeitsuchende, wendet Huch an die Bezirks- Arbeitsnachweise und deren Meldestellen. „Zächs. Hof", Wvlfsariin. Zum Pfingstfeste bringe ich meine geräumigen Lokalitäten sowie zugfreie« Garte« in empfehlende Erinnerung. Am 2. Feiertag von nachm. an t«-iii<- "HW wozu ergebenst etnladet tL « r 1 ßM zm MOmmr, MWtHal. Zum Pfingstfeste hatte ich meine Lokalitäten allen Ausflüg- lem bestens empfohlen. Für gute Speise« und Getränke ist — der Zeit entsprechend — bestens gesorgt. Am 1. und 2. Feiertag nachmittag wozu freundlichst einladet . VLAvr. Essig-Essenz in Flaschen zur Herstellung von Speife-Hssig empfiehlt bestens IL Lotinrnirn. W-MWWU, sovis roko Trams ck» l-Von S/10. dlustsr, Koogs unä billigsten krsis «w Odorsskioma. Bienenhonig verkauft Kustav Auerswald, Schönheide 33S. Wohnhaus - Verlauf. Et Girkin schönster Lage ZMu» gelegenes Wohnhaus mit Garte« wird billig verkauft. Off. unt. «. 8. 1« an die GeschäftSst. dsS. Bl. erbeten. Pa. 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