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U«l.A»r.! ISIS lL. Der Klaötral. Eibenstock, den 2b. Februar 1919. Der Stcrötrat. >b ib » Lützner, Stadtbaumeister und Gewerbeschulleiter. ßt). er l g. ' !3. tge. ttn. ö b o bet bet )b Lb >b rs »b «e «he amtlich festgestellt worden. Eibenstock, den 25. Februar 1919. Dem n r«. >«r vor- /z u»ab- d zu rkläctLM, en Re« isterium^ rLt dar- mg be er Law- !irte sich : grgen- r werden eter der und der len, um - deutsch- 'schlufle, rm >n- chland Gewerbeschule zu Eibenstock. Nachdem sich immer mehr Frauen im Handwerk und Gewerbe betätigen, ist es Pflicht der Schule, dafür zu sorgen, daß auch für das weibliche Geschlecht dieselben Aus bildungsmöglichkeiten wie für den Mann geschaffen werden. Die Reichsgewerbeordnung verlangt von den Schneiderinnen und Putzmacherinnen, die Mädchen anlernen wollen, die Ablegung der Gesellen- und der Meisterprüfung, wie sie von jedem Handwerksmeister verlangt wird. Auf Grund der Gesellenprüfungsordnung hat sich die theoretische Prü fung zu erstrecken auf Fachkunde, Fachzetchnen, Materialienkunde, Geschäftskunde, Preis berechnung, gewerbliche Buchführung und Bürgerkunde. Diese Kenntnisse kann jedes Lehrmädchen wie jeder Lehrling in dec Gewerbeschule erlangen. In großer Anzahl werden jetzt auch weibliche Angestellte in technischen Geschäftsstellen beschäftigt. Von diesen wird aber nicht nur die Kenntnis der Kurzschrift, des Maschinenschreibens und dergl. verlangt, sondern vor allen Dingen eine solche Fertigkeit im technischen Zeichnen, die zum Abpausen von Konstruktionszeichnungen, zur Anfertigung von Lichtpausen, zum Ausziehen solcher Zeichnungen mit Tusche, zum Beschreiben der Zeichnungen mit Rund schrift und so weiter ausreicht. Daneben müssen die mathematischen Kenntnisse erwor ben werden, die zum Lesen und zur richtigen Wiedergabe mathematischer Formeln be fähigen. Unterricht in diesen Fächern wird in der Gewerbeschule unter fachmännischer Leitung erteilt. Tie Anmeldung zur Gewerbeschule für die aus der Schule entlassenen Knaben und Mädchen nimmt der Gewerbeschulleiter jederzeit entgegen. Tas Schulgeld beträgt sür jede Wochenstunde jährlich 1 M. ckt ten vom Schulbesuche noch zurllckgehalten werden sollen, ist ein ärztliches Zeugnis bei- zubrtngen. Erwünscht sind Mitteilungen über mangelhafte oder irgendwie auffällige körperliche und geistige Entwicklung der Kinder. Am empfehlenswertesten ist die per- sönltche Vorstellung des Kindes durch Mutter oder Vater. AuS einem Hause, worin ansteckende Krankheiten (wie Masern, Scharlach, Diphtherie, Croup, Keuchhusten, Grippe und dergl.) herrschen, dürfen Kinder nicht zur angesetzten allgemeinen Anmeldung ge bracht werden; für sie ist nur eine schriftliche Meldung einzureichen; dasselbe gilt stir die sonst erkrankten meldepflichtigen Kinder; deren persönliche Anmeldung erfolgt nach Krankheitsablauf Innerhalb der gewöhnlichen Sprechzeit (Wochentags 11—12 Uhr). Die Schuldircktion. Petzold. VerantworU. Tchristletter, Drucker und Verleger: Emil hannebehn in Eibenstock. _ SV Aahrgan« Mittwoch, deu 26. Februar Städtischer Berkaus vou roten Rübeu Mittwoch, den 26. dss. MtS., im Hause innere Auerbacherstraße Nr. 1. Preis das Pfund 15 Pfg. Scheinfriede oder wahrer Friede. Es ist sehr erklärlich, daß angesichts der Quä lereien und Demütigungen, die mit jeder Verlänge rung des Waffenstillstandes verbunden sind, der Wunsch nach einem Präliminarfrieden immer stär ker wird. Präliminarfrieden heißt Vorsrieden, das heißt, es sollen die allgemeinen und prinzipiellen Festsetzungen für den Friedensschluß getroffen wer den, deren endgültige Bestimmung dann dem eigent lichen Frreden Vorbehalten bleibt. Tas gilt nament sich sür die Feststellung von Landesgrenzen und sol chen speziellen Abmachungen, die eine genaue Prü fung nötig machen. 1871 war z B. in den Frie denspräliminarien die Abtretung Elsaß^-Lothringens an Deutschland zugestanden, aber die genauen Gren zen gegen Frankreich, nach welchen auch Metz in deutsche Hände kam, ist erst in Frankfurt a. M. jestgelegt und führte zu lebhaften Auseinanderset zungen zwischen Bismarck und Jules Ferne, dem ironzösijchen Vertreter, der sogar in Tränen rus- brach. Weshalb die Feinde jo lange gezögert haben, den Borsrreden zu schließen, ist noch immer nicht ganz klar. Waren sie bisher nicht über die Eru- zelheiten einig, oder hofften sie durch die verschärften Bedingungen ber den einzelnen Verläugeru"gen des Wassenstillstandes Deutschland immer mürber zu machen? Es kommt wohl beides zusammen. Je denfalls gibt uns diese lange Hinausschiebung des Vorsriedens sehr gerechten Anlaß: zum Argwohn. Und zwar nicht allein zu dem Verdacht, daß: die Friedensbedingungen besonders hart, härter, als wir heute noch glauben, sein werden, sondern auch zu der Annahme, daß in der Frist zwischen dem Bor- jrieden und dem eigentlichen Friede« noch mancher lei ganz neue Fragen aufgeworfen werden könne", die uns sehr unliebsame Ueberraschungeir bring.n werden. Es könnte sich also nicht nur um einiges Aenderungen in der künftigen Grenzlinie, sondern auch mn neue Festsetzungen handel»» die wir in Form' von wirtschaftlichen Gesetzen für alle Ewigkeit als eine Kette mit uns Herumschleppen müßten. Wenn wir solche Befürchtungen hegen müssen, und da zu haben wir allen Grund nach de« gemachten Gr- Anz«ig«nprei»: dir Neinlpalttg« Z«Ue 20 LH, Im Reklameteil di« Zelle bv Big. Im amtlichen Telle dl« grsoaltene Zelle 00 Pj». «lnnohme der Anzeigen bl« spätesten« vormittag« 10 Uhr, sür größere Tag« vorher. Wine Gewähr für dl« Ausnahme der Anzeige« am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag« sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig sür di« Richtigkeit der durch Fern« sprecher aufgegebenen Anzeigen. MerMprecher Mr. al». sahrungen, so würde der Borfriede nur ein ScheÜH- sriede sein, dem der bittere Trank des eigentlichen Friedens noch Nachfolgen würde. Von dem Ver trauen au? den Wilsonschen Rechts- und Versöhn ungs- srieden sind wir jcr nun wohl alle kuriert wordenj. Es handelt sich sür unsere Gegner ganz offen sichtlich darum, uns für die Gegenwart so schwach wie möglich zu machen, sondern auch uns für die Zukunft :n Viesern Zustande und damit in Abhängig leit von der Entente zu halten U«d weil Amerika weit von Deutschland entfernt ist, so läuft unsere Abhängigkeit auf eine folche von Frankreich und England hinaus. Am meisten von Frankreich, das der größte Hasser ist und seinen Haß am stärksten betätigen wird. Selbst wenn Deutschland eine An Näherung an England ins Auge fassen könnte, wo zu vor der Hand wenig Aussicht ist, würde man in London dazu die Achseln zucken Vielleicht er eignet sich auch Unerwartetes, aber wer will das heute wissen? Jedenfalls müssen wir uns also mit Hand und Fuß gegen die nahen und späteren, offene" und geheimen Knebelungsverjuche wehren und dar aus halten, daß der Vorfriede nicht ein Scheinfriede wird, sondern das Bild eines wahren Friedens gibt. Bon unserer Seite ist recht lebhaft der Wunsch ausgesprochen worden, in den Wilsonschen Völker bund ausgenommen zu werden Das war ebctlfalls erklärlich, und die Voraussetzung dabei war natür lich, daß wir durch einen Rechtssrieden zu diesem Bölkerbuno gelangen würden. Mit dem Rechtsfrie dcn wird es nichts, das wissen wir heute, und dar uizr wollen wir auch die laute Sehnsucht nach d m Völkerbund bemeistern, denn es ist sehr leicht anzu nehmen, daß uns für den Eintritt in diesen Bund dann Extra-Bedingungen gestellt werden kön"te^, bei denen uns nochmals die Augen übergehen wür den. Und haben wir erst einmal dc» kleinen Fin ger gegeben, so wird man auch unsere ganze Hand festhalten. Es gibt gegen solche peinlichen, aber doch sehr naheliegenden Möglichkeiten «ur das alte bewährte Mittel Bismarckscher Diplomatie, das Mittel der energischen Offenheit. Wenn wir den Borfrieden un terzeichnen, so müssen wir uns auch garantieren lassen, daß nicht das dicke Ende noch nachko.nmt. Wir wissen ja gar nicht, ob nicht schon jede Schiffs ladung des zu erwartenden Brotmehls zu Sonder- fordcrungen ausgenutzt wird. Wäre nicht total de mobilisiert, sondern hätten wir unsere Armee zu Hause unter Waffen vehalten, dann hätten wir dem wahren Frieden, dem Rechtssrieden gedient und wir hätten auch der grenzenlosen Entartung der deut schen Valuta direkt und indirekt vorgebeugt. Das ist nicht wieder gutzumachen, aber deshalb müssen wir uns doch wehren, so viel wir cs können, und' so früh wie möglich. 'Marschaall Foch prügelt uns sonst, und Vie Pariser, Londoner und Amerikaner lachen dazu. ' , Ww. Amts- un- ÄNMgeblatt Mr -en^mtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Tagesgeschichte. Deutschland. Der Kronprinz an Ebert. Die „Neue Korrespondenz" berichtet aus Amsterdam: Der Kronprinz telegraphierte an Ebert unff bat ihn, seiner Frau uuo seinen Kindern zu erlauben, nach Vie ringen zu übersiedeln. , Ein Dementi Ludendorffs. Von un- lernchteter Seite wird folgende Mtteilung veröf fentlicht: „Die Behauptung des Ministerpräsidenten Scheidemann, General Ludendorff habe am 1. Okto ber 1918 gesagt: „Ich komme mir cor, wie ein Ha- jirdspielcr" ist irrtümlich General Ludendorff hat iu vcn letzten Tagen des September und am 1. Ok tober wiederholt erklärt: „Tie Lage in Makedonien hat mich gezwungen, sür den Westen bestimmte Reseo ven aus dem Balkan einzusetzen. Für die Westfront sind nun keine Reserven mehr verfügbar. AngesiäM. der prusten Kämpfe käme ick) mir wie ein Hasard.- ipielcr vor, wenn ich nicht auf baldige Beendigung des Krieges drängte." — Tas ist allerdings genau das Gegenteil von dem was Herr Scheidemann in der N uronalversammlung behauptet hat Neue A kt e n v e r öf fen tli ch un g en. Wie verlautet, bereitet die Reichsregierung die Veröf fentlichung einiger auf den Abschluß des ersten Waf fenstillstandes bezüglichen Aktenstücke cor - Die Reichsregierung gegen die Räterepublik. Tie Reichsregierung ist, wie wir hören, entschlossen, das in München ausgerufen» Räteregiment nicht anzuerkennen, da es sich im Wi- Schlllameldung sür Ostern 1919 in Eibenstock. . j Mittwoch, 26. Februar, 11—1 Uhr, Mädchen j N Donnerstag, 27. Februar, 9-12 Uhr, Knaben s AnA § Freitag, 28. Februar, § 2^4! Uho in der Turnhalle (Eingang Haberleitbe). Ostern 1919 werden diejenigen Kinder schulpflichtig, die bis dahin (20. April 1919) daS 6. Lebensjahr erfüllt haben; doch können auch noch diejenigen Aufnahme finden, die daS 6. Lebensjahr bis zum 30. Juni 1919 erfüllen werden, so daß also die Kinder zur Anmeldung kommen, die innerhalb der Zeit vom 1. Juli 1912 bis 30. Juni 1913 geboren sind. Für die hier geborenen Kinder ist nur der Impfschein, für die auswärts geborenen sind außerdem noch die standesamtliche Geburtsurkunde und das pfarramt- Üche Taufzeugnis beizubringen, doch ist auch das Familienstammbuch ausreichend. Die Taufbeschetnigung ist aber auch für hiergeborene Kinder dann erforderlich, wenn die Kinder nicht ev.-luth. getauft sind. Etwa vorhandene gerichtliche Verträge über die kon- sessionelle Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen sind vorzulegen. Kinder von Dissidenten sind nicht mehr verpflichtet, an dem Religionsunterrichte einer anerkannten oder bestätigten Religiontzgesellschaft teilzunehmen. Die früher zurückgestellten Kinder sind erneut anzumelden und vorzustellen. Für die Kinder, die aus Gesundheitsrücksich- Eibenstock, Larkstld, hunkhübel, Ü ^UifvviUii Neuheibe,GberstützengrSn,Schönheide, Schönheiderhamnier, Sosa, Unterstiitzenzriin, M-««thal «sw. Rückgabe der Brotmarkentaschen Mittwoch, den 26. Februar 1919, vormittags in der städtischen LebenSmtttelabteilung. Veränderungen sind zu melden. Frist ist genau einzuhatten. Eibenst 0 ck, den 25. Februar 1919. Der SLaötrat. Unter dem Pferdebestande des Gutsbesitzers hier, GutLweg 4, ist die Rande