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Wort besagt, dann würde Ihre Polizei wohl mir sol chen Stümpern fertig." Ein feines Lächeln beglei tete oie Morte, wie denn überhaupt Vie beiden Her ren nicht einmal aus dem gegenseitigen Anlächeln herauskamen, das den Weg, ven beide nicht gern zu j rmmen gingen, am besten glättete. „Lassen Sie uns kurz sein, Mr. Marley; ich biete Ihnen auf Lebenszeit die Direktion des Nu reaus an, schlagen Sie ein?" „- - Ihr, meine Lärmner lebet wohl! Wir sprechen und — denken entr« nous, Herr Präsident, hier denn meine Hand!" - — ,,/r propo-z, Mr. Marley, die Rosa, die schön? Rosa, Hal uns hier die Ehre erwiesen. Der letzte Monat nennt sich nach ihr." „Ter verdanke ich Ihr 'Anerbieten und meine Berufung, Herr Präsident." „Ah!" Dem Präsidenten schien plötzlich ein Licht auszugehen. Marley durchschaute ihn sofort. „Falsch: Fährte, Herr Präsident. Irrlicht — Lie denken, daß dieselbe Ausklärungsdienst verrichtet hat als Amazone. Rein, das hätte sie trotz ihrer Herzens güte nicht getan. Wäre ja auch nicht nötig, weil nicht ich Sie, sondern Sie mich gerufen Ihre Anwesenheit ist mir bekannt gewesen, wie mir über haupt das Arbeitsfeld jeder Berühmtheit bekannt ist. Ucbrigens dürfen Sie deretwegen beruhigt sein, Rosa ist von morgen an unschädlich" Der neue Direktor sprach sofort anders, als solcher, zwar noch lächelnd in seiner feinen Art, aber bestimmt. Das rmpo- niert auch von Gaunergrößen. „Schon morgen? Das wäre schon ein Meister stück. Aber, wie?" ..Einfach: Ich fahre mit ihr auf das Standes amt." Tableau. — „Noch eins, Herr Präsident. Sie kritisierten den Luxussinn unserer Zeit vorhin und das mit Recht, denn Sie sind selbst ein Kind Ihrer Zeit. Pardon! Ich bin ehrlich" — „Was, meine Busennadel?" „Eine kleine Probe, Herr Präsident. Aber Schein." „Herr, Sie glauben doch nicht etwa ?" „Nein, ich weiß, es bestimmt. Lassen Sie sich von dern Juwelier 300 Mark zurückgeben, ihr Wert ist 200 Mark." „Herr Professor, mein Kompliment!" — „Bitte, von dieser Stunde an Direktor." * * * Katz im Haus Tod der Maus. Lie Umwandlung des Herrn Professor Marley in Direktor Marlins, seine Verheiratung mit der schönen Rosa und die Einrichtung eines fürstliche" Wohnsitzes war das Werk von wenigen Tagen ge wesen. Ein Heiligtum besaß, die Dienstwohnung des Direktors, em Zimmer, wo die Vergangenheit in Bildern zu dem Herrn Direktor und der Frau Direktor sprach, scheinbar so angenehm daß di' Herrschaften allabendlich in diesem, ihrem Heiligtum weilten, das außer ihnen niemand betreten durfte Hier fühlten sie sich am glücklichsten unter ven Erinnerungen. Vermischte Nachrichten. — Ter lustige Schluß einer trau rigen Komödie. Ueber die Art und Weise, wie sich Adolf Hoffmann von seinem Amte als Preuß, Kultusminister verabschiedet hat, glaubt die „Börsen-Ztg." zuverlässig folgendes mitteilen zu können: Am 2. Januar erschien Adolf Hoffman" nach der Wiederherstellung von seiner Erkrankung voll Tatendrang im Ministerium. Man wies ihn darauf hin, daß seine Tätigkeit an dieser Stelle nicht weiter gewünscht werde; daß er den unabhängi gen Genossen folgen möge, die ihre Aemter be reits niedergelegt hatten. Hofsmann verhielt sich durchaus harthörig Erst nach immer wiederholtem Zureden erklärte er sich schließlich bereit, das Feld zu räumen, wenn man ihm für drei Monate Gehalt zahle. Man sagte ihm zu, daß diese Zahlung er folgen solle; er möge getrost nach Hause gehen, das Geld werde ihm überwiesen werden Aber Genosse Hossmum läßt sich nicht für dumm verkaufen. Mit jener Energie und Klarheit der Sprache, die ihn imMer ausgezeichnet hat, erklärte er: „Darauf lasse ict mir nich in! Wenn ick nich ist» einer halben Stunde mein Geld habe, sollt Ihr was erleben!" Das ganze Kultusministerium geriet in Bewegung. Aus allen Kassen wurden die vorhandenen Be stände zusammcngeschrappt, und es gelang wirk lich die 6000 Mark aufzutreiben, die Hoffmann für drei Monate beanspruchte. Man überreichte ihm das Geld, er steckte es ein, hüllte sich in seinen Havelock und seine Volkstribunenwürde und nahm Abschied, indem er mit großer Gebärde die klassischen Worte sprach: „Mir sieht hier keener wieder!" Dies war der Schwanengesang des Kultusministers Adolf Hoff mann. Zeltgemätze Betrachtungen. «achk-rua »er»,»««. Winter. Wenn der Tag beginnt zu langen kommt der Winter angegangen — und er macht mit Schnee rend Eis — aller Welt noch etwas weiß. -- Eine weiß: Dccke spannt - schnell er über Stadt und Land, — denn Frau Holle rührt sich rege — und verschneit sind Weg und Stege Ehedem in Friedenstagen tonnte man dies leicht ertragen. — Jubelnd nahm die Jugend auf -- Schlittenfahrt und Schlittschuhlauf — und manch' Alter, steif wle'n Stock — taute aus beim Gläschen Grog. - Heute muß er still sich fügen - und mtt Tee-Ersatz begnügen. Heute fürchtet man den Winter, - denn er ist kein Wohlgesinnter — und die Lust von dazumal wird zur Plage uns und Qual. — Ohne Butter, Eier, Fett, abgemagert zum Skelett, — blicken wir mit bangen Sorgen trüben Sinns von heat aus morgen. i Mag die Flur im Schneekletd prangen, — Winterlust ist uns vergangen, — Kleid und Schuh werk sind defekt — und pie Heizung wird gestreckt. - Selbst der Ofen meint's nicht gut, — spärlich nur ist seine Glut, denn es ist betreffs der Kohlen - größte Sparsamkeit empfohlen. Wie die Dmge leider liegen — ist die Kohlen not gestiegen und man hilft in Stadt und Dorf sich bereits mit Holz und Torf. — Aber ohne Kohle nie — kann bestehn die Industrie — un,d das Unglück macht sich breiter, — darum geht es nicht so weiter. : Wollen wir zu Nutz und Frommen - - glücklich durch den Winter kommen, — dürfen wir nutzt müßig ruhn, - jeder muß das Seine tun. — Jeder, der die Ordnung liebt, — fasse zu wo's Arbeit gibt, — daß die Produktion er mehre, je mehr Arbeit, je mehr Ehre. In der Arbeit liegt der Segen, -- nur durch sie gehn wir entgegen - nach des Winters banger Zeit - einer neuen Frühlingszeit, - die uns nach der schweren Not wieder Frieden bringt und Brot. — Arbeit sei der Trostbereiter, — der uns aufwärts führt! Ernst Heiter. IM" Warum "WS sind die einst so stolzen und mächtigen Gefüge wie die konservative Partei (jetzt Deutsch-nationale Bolkspartei) und die rechts-liberale (jetzt Deutsche Volkspartei) völlig geschlagen aus dem Wahlkampfe hervorgegangen? IM" Weil das Volk — und mit Recht — kein Vertrauen mehr zu ihnen hat und weiß, daß seine Inter essen am besten durch die vMkedk ükmoLrMede karte! vertreten werden. Es wird ihr auch bei der Wahl zur sächs. Volkskammer seine Stimme geben. Slimt dMö mit M Müer, Poren, Lmglummer, vietel urv. Veverdebank. Von Montag den 3. Febrnar ab durchgehende von LO bis Mel kodIM, Falkenstein i. B. empfiehlt seine erstklassigen Lokalitäten. Fernruf Nr 31. LteLsrS UurbelMerin gesucht. Für meine hiesige Maschinenstickerei suche ich per sofort eine perfekte Kurvelssickerin in dauernde Stel lung. Schriftliche Angebote erbittet ULI, Leipzig Pfaffendorferstraße 36. Handelsvertreter der Textil branche in Leipzig bei den la Großverbrauchern seit vielen Jahren sehr gut eingeführt, übernimmt für sofort oder später noch die Vertretung einer ersten Firma Hiöenstocker ArtiLet. Offerten unter 8. 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Wer heute noch wie die Deutsch nationale Volkspartei den Mut hat, mit seinem Nationalgefühl hansieren zu gehen und andere Parteien als nicht national gesinnt verdächtigen zn wollen, dient damit dem „Uebernationalismus", der znr Verhetzung der Völker geführt hat und die Hauptschuld au dem ganzen Elend dieser Zeit trägt! Darnm, Männer «nd Franc», sorgt dafür, daß diese Partei kein weiteres Un heil anrichten kann, HvLKU nur Liste Günther, Posern, Langhammer, Dietel usw Li « 8 v 'M» der 174. Scichs. Lcmöes-Lotterie Ziehung der 3. Klasse am 5. und K. Aeöruar 1S19 M empfohlen Oustsv Lllül IlttsI, Sächs. Staat-.Lotterte. Einnahme. Stickmaschinen auf Abbruch kauft zu höchst. Preis Falkenstein i. D, Karolastr. 11. Karte genügt. kvllN«886ll gedellt. — Xaoduvtt uwoovot. S. SUwdomuiw, VsrLsv ». ä. ^vr. Eine Wohnung (bestehend aus Stube, Küche und Schlafkammer) ist per 1. April zu vermieten Lohgafse 5. für Mangelstuven -u haben bet Lmil ttmmsdolm. 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