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Amts- und Knzeigeblatt für den L^mtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung U«l.A»r. r H«t»öt«tl. otutrltährt. Mt. 2.70 «MschU««. d- btt »ms«r«n smotr ött^ll«, »»BimMüt««. — Arschetnt töaUch admd» mit U«»a-m« d« vmm» und Aittrtag« für dm, folg«nd«n Tag M Libenftoa, Larlrstld, hinörhAM, u» u g " V » u l l N«h«ttr. Gd«Wtz«»M, SchSnhtid«, ZchöichJ-tlhamim. S»sa, U»terMtz«»gr«», Mlö<»thal usw. Ve«nt»«U. «chchtletter, Drucker und Mrleger: «Mil Hannebohnin Eibenstock. . s« Jahrgang. -" . i «nztigrnpret«: dir lletnspalttar Z«U« 20 Ps, Im ReNameteU die Zru« tv Mg. Im amUichm Telle di» aefnallene Zeile V0 Ps». «nnahm« der Anzeigen bl» wätesten» vormittag» 10 Uhr, Mr grvhere Tag» vorher.' «ine »«wahr Mr die Aufnahme der Anzeige» am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag« sowie an bestimmter Stell« wiro nicht a«geb«n, »brnsowknig für di« Richtigkeit der durch F«ru sprech« ausgrgeoenen Anzeigen. Fernsprecher Ar. »io. Mittwoch, dm 1. Jimmr ISIS Sum neuen Jahre 1919. ES schreitet ernst und »»aufhaltsam Dir Zeit durch die verwirrte Welt, Wir sich Drin Wille auch gewaltsam Dem Schicksalsrad entgrgenstellt.. Aus lichten Höh» ;u tiefen Schluchten Aus denru düstre Wollen wuchten «litt uns« Weg, nun grimmvollendet Dies UnglückSsahr sich von uns wendet! Doch od das Unheil gleich Lawinen UnS jäh bedrängte allnwiutS: Brrzag nicht! Zeig' entschloss'» Mienen, Noch pnlsen Kräfte uns durchs Herz!. Richt rntlos müh» wir uns i« Talk Fern von der Gipfel Sonnenftrahle: Drum laßt den -ittern Unmut schweigen Und dringt bergan aus neuen Steigen! Bon Alwin Römer. Wohl maß uns harte Werllast frommen Und karg für uns wird ihr Ertrag; In Mühsal noch tut, gkanibtklommen, Manch altes Her, den letzten Schlag; Doch um so zäher vorwärtslugend Durchslammt die Hoffnung unsre Jugend, Daß wieder uns zu lichtern Pfade» Einst treue Arbeit wird begnade»! In solcher Hoffnung laß Dich grüßen, Du neues Jahr, das still sich naht: Laß nicht in dumpfer Knechtschaft büßen Den deutsche« Geist im Völkerra« Und hjinde Rachsucht uus den Glaube» An der Versöhnung Ziel nicht rauben! Schenk' Friede^ uns auf festem Grunde. Daß Reich nm Reich alsbald gesunde! .. (Nachdruck verboten.) Wen Güte unter finstern Brauen, Bis auch der letzte Groll versprüht — Und hilf der Liede Nester bauen, Bo» rote» Rose» üderblllhl! Dene ärmsten Zeis gib' goldnc Garde» Kei» bittend Seelchen mehr last darben, lind weih' Dich, daß sie froher werde, Recht als ein Segrnsjakr der Erde! . . Da- Reichsamt für die wirtschaftliche Demobilmachung hat mit Anordnung vom 83. November 1918 für das Reichsgebiet die regelmäßige tägliche Arbeitszeit gewerbli cher Arbeiter auf 8 Stunden festgesetzt. Infolgedessen wird ab 1. Januar 1919 die Verkaufszeit tn den Verkaufsstellen der Stadt «ibenstock beschränkt «ns die Zeit von 8 Uhr vormittags bi- t Uhr mittags «nd von » Uhr bis 6 Uhr nachmittags. Für alle Verkaufsstellen — gleichviel ob in ihnen Angestellte und Arbeiter be schäftigt sind oder nicht — ist diese Verkaufszeit maßgebend. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung sinb-zu bestrafen mit Geldstrafe bis zu 2000 M-, im UnvermögenLfalle mit Gefängnisstrafe bis zu 6 Monaten. Eibenstock, den 27. Dezember 1918. - Zier Ktcr-trni. Per Arbeiterrat. Hesse. Mey. Altersrentenempfänger erhallen ab 1. Januar IVI 9 zu ihrer Rente einen Anschlag von 8 Mark mo natlich. Vordrucke für Zulagequittungen können in der Poltzetregtstratur entnommen werden. Eibenstock, den 30. Dezember 1918. Dev Staötvat. Kriegsfamilienunterftützung. Verordnungsgemäß wird den Familien der Mannschaften, die sich nach dem 30. November 1918 noch bet den Truppen befunden haben und dies durch Bescheinigungen der für die Entlastung zuständigen Stellen Nachweisen, die Familtenunterstützung der gestalt wettergewährt, daß sie die Unterstützung bis zur Entlassung und außerdem noch 2 Halbmonatsraten als außerordentliche Unterstützung erhalten. Angehörige von Mannschaften, die seit dem 1. Dezember 1918 zur Ent lassuna gekommen sind, erhalten bet Vorlage des Entlassungsscheines oder des Milttärpasses die ihnen noch zustehende Unterstützung auSgezahit. Für Familien der Mannschaften, die gegenwärtig noch dem Heere ange hören, kann die Unterstützung nur nach Beibringung der oben erwähnten Beschei nigung gezahlt werden. Für gefallene, verstorbene, vermißte und gefangene Mannschaften bedarf eS der Beibringung einer Bescheinigung des letzten Truppenteiles zunächst nicht. Der Zeitpunkt der Auszahlung der Unterstützung wird noch bekannt gegeben. Eibenstock, den 30. Dezember 1918. Der Stcrötvvvt. Für den Sylv-sterab-nd 1918 ist die Polizeistunde allgemein auf 1 Uhr nachts festgesetzt. Eibenstock, den 31. Dezember 1918. Der Stcrötrcrt. 1. Gemeinde- «nd Privat- Beamtenfchule zu Geyer. Dtädt. Fachschule, gegründet 1891, bereitet für die Gemeindebeamtenlaufbah» vor. Anmeldungen für Ostern 1919 bis Ende Januar erbeten. Stellennachweis der Nbgangsschüler. Aufnahmebedingungen versendet kostenfrei die Schulleitung. Zum Neujahr 1S19. Ahnungsschwer mit drohendem Gewölk zieht das Reue Jahr herauf. Tie letzten Monate des alten Jahres haben uns an Trümmer und Grüfte ge führt, kor denen uns Angst u"d Entsetze" über fallen hat. Wir suchen aus dem Zusammenbruch zu retten, was zu retten ist. Tie Wahlen zur Deut schen Nationalversammlung geben einen schwache!" Hoffnungsschimmer am Horizont. Aber die Forde rungen unserer Feinde, die furchtbare" Kriegslasten und Kriegsschulden, der empfindliche Nahrungsmit telmangel, die Trennung des Staates und der Kirche, die Hemmung unseres deutschen Missions- u"d Guftav^Adolf-Werkes, der lähmende-Bann der sich auf deutsche Unternehmungslust und Arbeitsfreudig keit legt, dazu die Unruhen und Aufstände, Vie vom alten Jahre ihren Fackelschein in die kommenden Zeiten hinüberflam!men lassen Soll u"s.da nicht bange werden, vor dem, was kommen will; bang- um unser armes Volk, unser geplagtes Vaterland, unsere schwergeprüfte Kirche? Solch ein Neujahr haben unsere Aeltesten nicht erlebt. Wird u"S noch mehr genonunen werden, wird der deutsche Name ganz darnieder getreten werden, wird Gottlosigkeit Und Kirchenslucht, Unsittlichkeit und Genußsucht wie der die Herrschaft antreten über unsere verblende ten Volksgenossen? ES geht uns wie de" Jünger" im sturmdurchpeitschten Boot: Herr, hilf uns, wir verderben! Er ist noch da, den die Machthaber und Bvlksführer geflissentlich verschweigen Er ist bet den Seinen. Er und kei" anderer steht hin ter dem Nachbild der Finsternisse und Rebel. Er grüstt uns noch mit dem unvergängliche", u«a"t- wegten Reujahrsgruh: Seid getrost, Ich bins, fürch tet euch nicht! Darum! schreiben wir auf den ersten, Tag auch deS schweren geheimnisvollen Jahres dr« N«nen Jesus Ehriftus, in dem allein alles Hell für unser Volk und für alle Völker geborgen ist. In seinem Ramen treten wir dennoch hoffwungs- freudig, glaubenSfroh die Reife an. Sr wird uns zeigen, wu hinter den Berworrauheite" unserer Ta ge die sichere ordnende allmächtige freie Hand utzse- re« Gottes waltet und regiert und alles zum Be sten führt; Er allein kantz, u"S Mut machen, wein« Er uns die große Neujahrsverheißung gibt für Volk. Gemeinde, Schule und Kirche, Haus mw Leben: Siehe, ich mache alles neu! «ek. Vernünftige Aeußeruugen eines sozial demokratischen Staatssekretärs. Berlin, 29. Dezember. Der Staatssekretär des Reichswirtschaftsamtes, Dr. August Müller, Mitglied der sozialdemokratischen Par tei, hielt gestern einen Vortrag über Wirtschafts- politische Grundsätze, die in seinem Amte bei dem wirtschaftlichen Wieder ausbaa des Reiches Anwen dung finden fallen. Er sagte: Tie Frage, ob eine baldige Wieder Herstellung der Vorkriegswirtschaft mög lich ist, ist zu verneinen. Wir haben inzwi schen alle Absatzmärkte verloren, dafür in Ameri ka einen äußerst starken Konkurrenten gewonnen Tie Schwierigkeiten wachsen noch dadurch, daß dir Feinde die.R o h sto ffe besitzen, und wen" fie diese wirklich uns zuführen, die Preidb?stlmm:'.ug in den Händen haben. Ferner durch -Vie ungeheure Ausdehnung der industriellen Ablagen bei der E!"- tente, die zudem ihre Kriegsindustrie le'.chter auf die Friedensarbeit umstellen kann, da sie Rohstoffe und Absatzgebiete besitzt Unsere Feinde werden es unsinnig finde", uns Rohstoffe zu tiefer", damit wir dann an «sie fertige Ware verkaufen kö"nte". Sie werden dafür rorziehen, uns die fertig'« Wa ren zu liefern. Es kommt dahin, daß unsere Volkswirtschaft durch Kriegsschulden nnd gewaltige Ent- schädigungs pflichten belastet ist. Ich habe Weihnachten selbst mit den Franzosen in Luxemburg verhandelt. Ich kann Ihne" jage«, daß Frank reich und Belgien in diesem Punkte nner bittlich sein werden Wir sind zur wirtschaftlichen Politik möglichst rationeller Produktion und Distri bution gezlmmgen Wir könnten diese Aufgaben aber nicht mit dem Achtstundentag lösen und die mächtigen Löhne nicht weiter zahlen. Mit dem Abbau des Lohnniveaus mutz aber zugleich ein Abbau der Preise erfolgeu. Auf dem Gebiete der Verteilung denk' ich an eine planmäßige Genossenschaftsförderung. Tie Industrie wolle« wir nicht bu r e a u kr a t i fieren. Wir suche» nach den Idee" für Jridustliezweclsverbände mit Selbstverwaltung, auf die alle der Staat in verschiedenen Richtun gen Einfluß, übt. Z.i ergänzen ist diese Arbeit durch grc ß z ü g ig e Inn e n kol onis atio n. Wir wol len nicht etwa jeden Großgrundbesitz zerschlagen, sondern sind für ei"e gesunde Mischung der Besitzverhältnisse. Von Enteig nung, von bolschewistische« Gedanken wolle!" wir nichts wissen. Mein Ziel ist Die heimi sche Scholle soll einen möglichst große« Beoölke» rungsteil ernähren, ich denke auch a" eine ko"ti- nentale Wirtschaftspolitik mit Anlehnuug au u"- fere östlichen und südöstliche« Nachbarn. Es ist mir zweifelhaft, daß die Welt für Sozialisierungsideen reif ist. Was hätte der Staat z. B. für Vorteile mit der Sozia Weriing der Hamburg Amerika-Linie? Tae En tente hat erklärt, daß sie jedes Staatseigentum als Pfand betrachtet Aber einer Bermehrlinz co« Kommunal-, Staats und Reichsbetrieben bin ich nicht geneigt Fük das Reichswirtschaftsamt ist vor- allem immer die Frage maßgebend: Welche Wirt - schastsfo'm ist rationeller vom Standpunkte der Allgemeinheit, nicht der Arbeiter? Die Sozaalisie rungskommisjion ist nicht mit dem Reichswictschafts-- amt gleichbedeutend. Aus dem Rockärmel hinaus vor Vorhandensein der verfassujngsmäßige" Stellen! soll überhaupt nicht vergesellschaftet werden, das wäre -undemokratijch. Tagesgeschichte. Deutschland. Eiu Aufruf der deutschen Regie rung. An das deutsche Volk wendet sich die Reichs regierung mit einem Aufruf, der am Sonntag in großen Massen verbreitet wurde. Es heißt darin: Tie Regierungskrise hat die Lösung gefunden, die da» deutsche Volk erwartet hat Tie Unabhängigen! sind aus geschieden Die Reichsregierung wir»