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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-04
- Tag 1891-04-02
-
Monat
1891-04
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.04.1891
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DaS Vtteatat in Sofia. vis t>r Stunde ist Ha« Dmkel, welch«» »»er »«» Morde Beltschew's schwebt» »och nicht völlig nusgehellt. Wie da »Wie«« Freie» Presse" au» Sofia gemeldet wird, fördert jedoch di« Unter» snchnng immer »ehr AuhalttpamKe dafür zu Tage, daß die Atten täter Fremde. »ahrsiheinllch Levantiner, waren. De« Volk scheut sich nicht, dieselbe« als Sendlinge des russische» Botschafter» Nelidow iu Konstantiuvpel zu bezeichne«, welche in, Einverständnisse mit einigen hiesigen «aragirle, Ruffophileu handelten, demnach auch iu Sofia »der dessen Umgebung noch befindlich sind. Deshalb hat sich in ganz Bulgarien der Abscheu gegen Rußland auf's Aeußerste gesteigert. Selbst sonst neutrale Persönlichkeiten verdammen öffentlich solche Banditen-Politik. — Nach Privatmrldungen au» Sofia hätte Slam- bulow schon seit eiuiger Zeit Anhaltspunkte gehabt, daß russische Wühler etwa» plante« ;er wußte, daß Karawelow und andere Rnffophile mit bulgarischen Nüchtlingen verkehren und daß namentlich Elfterer mehrfache Besprechungen mit dem berüchtigte» Capitän Bendereff hatte. Doch glaubt« Stambulow «icht a» solche» Uebrrfall, wir er au, Freitage stattgefundeii. — 8v« fast allen Londoner Blättern »scheu di« Vorgänge i« ruffenfcindtichem Sinne besprochen. Die .Linie»" schreibt, die Regierung de« Zaren müsse moralisch verant- »örtlich geholte, werden für da» Vorgehen der pauslavistischen Ver schwörer. welche Europa in Lermirruug stufen »vollen. Niemals, seitdem Napoleou sich durch deispiellose Vergewaltigung in de, Besitz Omnien» brachte, sei au cimlisirtes Land so behandelt »erden, »ie BÜlganr» behandelt wird, »eil es »age. sein Recht ans ein «"ab hängiges Dasein geltend z« mache«. Der Vertreter d«S .Standard" di Sofia hatte am Saunabend eine Lnterrebnng «it Stamdnl»». »rlcher sagte» kein Rath oder Drink von Außen würde ihn veranlasse», die geringste Milde gegen die Theiluehmer der SaschmSarng zu »de» Kr hätte seit einiger Zeit Keuuknß vou dem Bestehe» eioeS derartige. Plane«, welcher sogar di« Ermordnag de» Fürste» bezwecke. Die .Lime«" erfährt «och ans angeblich völlig zuverlässiger Quelle, märe Stambnlo» ermordet morde«, so »Sr«» di« van Bendereff »rganisirten bewaffneten Banden sofort »on verschiedene« Richtungen in Bulgarien eingefallen. Die Wahle» zur LarU>es-Syii^>e. WWWWWWWU« > -WWMWWMWWMWWW «Schslscher «««»<».sTH»««Itz«r »e««r«l.«»»eige»), N» 74. — L «pril 18S1. möge, welche zur Erörterung der für die sociale Frage maßgebenden christlich«, Grundsätze geeignet wären. Ebenso giebt es noch manche» köstliche Wort nus Jesu Mund«, was wir ungern unter den Perilopen vermissen. Ferner ist un» noch wichtig, daß dir Geistlichen nicht unbedingt «> di« vorgeschriebe»«« Texte gebunden seien. Di« alte Verordnung vom 13. September 1848 bei Gelegenheit der Einführung de» Penkopenbuche» erkennt die* in deherzigenswerther Weise an, indem sie sagt: .Da eS die Absicht nicht ist, die de», Geistlichen bisher ge stattete Freiheit zn beschränken, »ach wacher seinem gewissenhaften Ermesse» überlassen blieb, bei besonderer Veranlassung auch vou der allgemeinen Regel obzngrhen und einen dem vorliegenden Bedürfnisse entsprechenden Text selbst zn »oählen, so mag auch hierfür ein Gleiche« patlfindeu." ES ist zu hoffen, daß diese Bestimmung erhalten bleibt, und daß von ihr anch häufiger als bisher Gebrauch gemacht werde. So wohlthStig di« feste Ordnung ist und nothtvendig auch im All gemeinen, so ist doch bei langjähriger Beobachtung derselben di« Gefahr nicht ausgeschlossen, in einen gewissen Schlendrian zn verfalle» n»d manche Punkte in der Prcdigt unberührt zn lassen, de besprochen werden sollten. Hört »an rinmal eine Predigt über einen freien, vom Prediger selbst grwLhlten Text, der ihm so recht am Herze» gelegen hat, so »eht da» Eine» an, wie ei« frischer belebender Luftzug Be> zeichnend hierfür ist «S. daß alle GelegenhritSpredigten oder Gelegrn- deitSr^e» von de» Gemeinde» lieber gehört und vo» dem Geistlichen frisch« »orgetrnge» z, werde« pflegen. Man bekommt eben doch die alte» ansgefadrenen Geleise satt. — Zu solchen Tagen aber, wo ein- eine freie Trxtwcktzk «gebracht erscheint, gehören vor Allem di« hohe» Festtage. Hat «am doch an diesen die meisten Leut« in der Kirche «ad dar»«dm Kiele, die sonst »icht komme». Freilich wird man »« Hanpesach* sei, Gotte» Wort zu predigen: aber das Wart, da» «r-« s»ll, ist doch nicht das in der Bibel ge- chrjtdnm. d«^ gndmuiö» Wart, sondern da» vom Geiste der Prediger» anszen»»»«« «ad «rndertetr Bort. Und diese» muß »in so lebendiger wr^e7>. je «.spreche»»« mW sympathischer dem Prediger der gegeben« r^l ist. Sächsisches. Alk ciu« der hauptsächlichsten Vorlagen für dir diesjährige ShnR>e hat da« LandeSconsistoriam selbst den Entwurf einer revi- diüeu PerikoprubnchS bezeichnet und zu dem Ende bereit» vor Jahresfrist dru von rin« Eomwissivn auSgearbrileteu revidirtrn Ent- Nmrf d« öffentliche» Beurtheilung üb«gebrn. Hi«von ist denn anch ziemlich umfassender Güirmuh gemacht worden und e» hat im Laufe der letzt«, 12 Monate nicht an den mannichfaltigsten Vorschlägen und BerbeffernngSandSg«, gefehlt. Vielfach hat man aber hierbei übersehe», daß r» sich nach den Erklärungen des Kirchenrrgiment» bei der vorigen Synode, sowie nach deren eigenen Beschlüssen nicht mn die Ausstellung eine» reuen Prrikvprnbuchs handelt, sondern nur uni die Revision des bestehenden und seit dem Jahre 1840 in der säch sischen LnndrSkirche in Gebrauch befindlichen. Man könnte nun «einen, diese Angelegenheit sei eine rein theologische Frage, die man füglich dem Geistlichen als Sachverständigen überlaffen könne, und die überhaupt sür da» kirchliche Lebe» nicht von gar so großem Be lang sei. Denn schließlich seien doch alle Texte der Bibel entnommen, »nd wenn gepredigt werde, komme e» mehr ans die Behandlung und Ausführung, a«f die Pvedjgtroeise des Geistlichen an» als auf den vorgeschrirbrne» Text. Allein dem ist doch nicht so. ES kann den christlichen Gemeinden nicht einerlei sein, worüber ihnen Sonntag für Cvnntag gepredigt wird, und Re Textwahl ist doch meist zugleich auch «ne Stoffwähl. Wir sind nun keineswegs gesonnen, in das Einzelne der Kritik des vom LandeSconsifiorinm veröffentlichten Entwurf» oder der andererseits gemachten Gegen vorschläge rinwgrhen. Aber aus zwei oder drei Hauptpunkte möchte» Wir doch Hinweisen. Zurrst darauf, daß auch hier, wie iu so vielen kirchlichen Dingen, sich rin Streben geltend macht, einfach das Alte Wirderherznslellcu und alles Neuere zu verwerfen, hauptsächlich darum, weil es der neueren und nicht der alten Zeit angehört. So lese» wir in einem weit verbreiteten christlichen VolkSblatte: «Unsere jetzigen Prrikopri: erscheinen besonder» wegen nnbegründetrn Ab weichen» von der llltkrrchlichen Ordnung, wie sie sonst allenthalben (?) noch in GÄrauch ist, einer Revision bedürftig. Die hat das Landes ronststvrinm v«anfialtrt, und der Entwurf, de» es dabei sertiggestellt hat, kommt nun zur Beschlußfassung vor die Synode." Wenn dnS wäre, da müßte ja der 3. und 4. Jahrgang de» PcrilopcubuchS Wird« abgeschnsst werde», und eine mühsame Cvmmisstonsarbrit wegen der beiden ersten Jahrgänge wäre auch überflüssig, man hätte einfach aus dir „altkirchliche Ordnung" zurückzugreisen gehabt. Man be denkt dabei nicht, daß das nun seit 50 Jahre» gebrauchte Perikopcir buch bei seiner Einführung einem allseitig gefühlte» Bedürfnisse ab- grholfrn hat, daß es doch auch von den Männern zusamniengrstcllt Worden ist, die theologische Bildung und kirchliche» Bewußtsein besaßen, und daß es bei allen Mängeln, die cs hat, doch nun seine Geschichte hat »nd rin nicht verächtliches Besitzthnm unserer Landeskirche ge worden ist. E» ziemt sich wahrlich nicht, mit so souveräner Gering schätzung auf das Werk Derer hcrabzusehen, auf deren Schultern wir stehen und denen wir i» mancher Hinsicht das Wasser nicht reichen. Glaubt man denn, daß der heilige Geist nur bei den allkirchlichen Bildungen thälig war, daß er aber seit 200 oder 300 Jahren unserer Kirche abhanden gekommen ist? Ist unsere Kirche nur ei» Autiqni- täteneabinet? Ist es nicht vielmehr die Art des Geistes, fortbildrnd zu wirken, in alle Verhältnisse eiuzugehen und sie zu dnrchdriiige» ? DaS ist es ja, was das Cbristeiithnm zur Weltreligion befähigt Hai, daß r» alle Zeiten, alle Nationen, alle Individuen mit einem Geiste zu durchdringen vermag, nicht um sie z» nivellire», in eine Uniform zn Pressen, sondern zu verklären und zur gottgewollten Entfaltung ihres eigensten, innersten Wesens zu bringe». Und so lasse man denn getrost anch unsere Zeit ihre Texte nach ihrem Bedürfnisse wähle» nnd unter weiser Benutzung des Alten auch einmal ei» Neues hcrvor- bringe». Jene Vorliebe für das Aste verleitet bisweilen zu sonder baren Anfichlrn, so z. B. zu der Ansicht, daß der Neujahrstag nicht nnlcr dem Gesichtspunkte des Jahreswechsels, sondern nur als Beschnridimgssest Jrfn zn feiern sei. Darum hat man auch eine be sondere Vorliebe sür das alte Evangelium Luc. 2, 21. Wenn nun abrr gerade das Neujahrsfest Viele in die Kirche» herbcizieht, die sonst etwas seltene Gäste derselben sind, die aber darin» noch nicht ohne Weitere» als „Heiden" bezeichnet zu werde» brauchen, soll man nnn deren Erwartungen und religiösen Bedürfnisse einfach ignoriren «nd ihnen jede andere Predigt, nur gerade keine NenjahrSpredigt halten? Wären daS daun nicht Steine stalt des Brotes? Man kann ja auch erbaulich über Luc. 2,21 predigen — es gehörle das zu den homiletischen Kunststücken des seligen Reinhard, — aber muß man denn Predigern und Gemeinden die Erbauung durch den Text erschwere», statt sie zu erleichtern; hat man Zeit nnd Mühe nicht für wichtigere Dinge nöthig al» für homiletische Kunststücke? E» drängt sich un» hierbei der Wunsch auf, daß dir Textwahl auch solche Texte umfassen — Nene Pers«u«n-Züge auf den sächsische» Slaatsbahnen De» kaufmännischen Vereine in Zwickau ist auf da» gestellt« Gesuch «egen Liulegung neu« Personeuzüge vo» der Generaldireclion der Staatsbahne» eröffnet worden, daß mit Einführung de» künftige» SommersahrplaneS «iu neuer täglicher Abendzug von Aue nach Zwickau, ferner ein nur Sonntag» verkehrender neuer Frühzug Zwickau— Schwarzenberg eingelegt werden solle. Außerdem würden neue Personen- züge Abends kurz nach 8 Uhr von Chemnitz nach Zwickau und^ll Uhr Abends von Zwickau »ach Chemnitz eingerichtet »nd hierdurch längst erwünschte Abendverdinduugen von der Muldenthalbahn »ach Zwickau und von der oberrrzgebirgischen Bah» nach Glaucha» und Chemnitz geschaffen werden. — Leipzig, 1. April. DaS Collegium der Stadtverordneten hatte >» Sommer vorigen Jahre» das vom Rathe vorgclegte Projekt wegen Erbauung eine» Zwangs-Arbeitshauses abgelehut u»d beschlossen, daß die für dasselbe erforderliche Gesammtsumme 800,000 Mark nicht übersteigen dürfe. Herr Architekt Bösenberg hat darauf die Pläne »nd Kostenanschläge umgearbeitet und darnach werdeu die Ge- fammtkosten nur 780,544 Mk. betragen, wozu noch die innere Ein richtung mit 32,200 Mk. kommt. Vom Rathe ist nunniehr beschlossen worden, die neuen Pläne nach Maßgabe der gedachte» VrrwiüigungS- summe zu genehmigen, die hauptsächlichen Arbeiten auSzuschreibru und die erforderliche» Arealstächeu sofort au» dem Pacht zu nehmen. — Plauen, 1. April. Herr BahnhofSinspector Weber auf dem Unteren Bahnhofe hier wurde mit heute unter Beförderung zum Bohuhofsinspector 2. Claff« nach Reitzenhain versetzt. An seine Stelle tritt der BahnhofSinspector zu Markneukirchen, Herr Beckert. 2b Procent Loh» mehr zu bezahlen, al« der höchste Loh, l,, Wirkerei de« betreffenden Orte» sei. würdige, anständige Bchanl der Arbeiter nnd Herstellung guter, solider waaren eluzuh Redner richtet die Mahnung an die Delegirten, in ihrer Heimalh^ die Coutrolmarkenwaar« der sächsischen Wirker «inzutreten. Der L erklärle sich mit den Ausführungen einverstanden. Vou eine» Frl. i, au» Berlin wurde befürwortet, auch in anderen Textilzweig«,^ Arbeitercontrolmarken sobald als möglich einzuführen, so z. B. aöt iu der Weberei. Ein Delegirter wie» darauf hi«, daß die Was« iu der Weberei nicht durch Mark«, wohl aber durch einen tza«, kenntlich gemacht werden könne. Der Congreß legt« schließlich hg, einzelne« Delegirten die Pflicht auf, in ihrer Heiinalh mit aller E„«.h für den Gedanken der Arbeiterschutz-Tontrolmarke «inzutreten. E» wurde hinauf wieder zur Beralhung der Organisation»^ übergegangen. T« niedergesetzte Ausschuß machte de» Barschst» einen über ganz Deutschland sich erstreckenden Ce »tralvexiiüd zu gründen, der die Textilarbeiter aller Branchen umfaßt. Für solche Angelegenheiten, die durch diese» Verband »icht erledigt werden Ünon, 1 soll da» System der Vertrauensmänner beibehalten werden, die str 1 derartige Angelegenheiten Beschlußfassung durch öffentlich« Versäum, lungen herbeizuführen haben. In solche« Bundesstaaten, deren Bens«, gesetz «inen Anschluß a» de» Centralverhand unmöglich inacht, fitz die bisherige örtlich« Organisation mit Vertrauensmännern bestehn, bleibe». Der Ausschuß will, daß der Sitz des Verband«» Be,lj, und Forst sein soll. Die bisherige AgiiationScommisfion soll Spitze de» BertrauruSmäiinnersysteniS bestehe» bleiben. Diese Vorschläge wurden mit der Aenderung angenommep, hgj der Sitz de» Au-schuffe» RonSdorf ist. Der wöchentliche Beitrag h« Verbandsmitglieder wurde auf 10 Pfg. festgesetzt. Die Delegtch» au» Sachsen enthielten sich der Abstimmung über die Sentgg, organisation. Bon besonders zeitgemäßer Bedeutung war die Ru- »ahme einer Resolution übertzdie „Streiks und Boykotts", li< der durch den Congreß ausgesprochen wird: Künftig nur für adselul H nothwendige Abwehr streik» einzntreten, aber den Boykott al» ff« vorsichtig zn gebrauchende, doch sehr wirksame Waffe im Kampfe gegr, die Unternehmer zu betrachte». Einige andere Gegenstände» üb« bl« der Congreß noch berieth, sind zunächst von mehr untergeordnet« Bedeutung, weshalb wir nicht näher auf dieselben eingehen. ' — Alten bürg, 31. März. Am Sonnabend wurde in Kauern- dorfer Flur, und zwar auf dem Besitzthume der Frau veno. Ritter gutsbesitzer Herold, ein bedeutender Münzenfund gemacht. In der genannten Flur läßt Fra» Herold ein kleines Gehölz auSroden, und bei dieser Arbeit fand man in einer Tiefe vo» ungefähr »/, Meier gegen 1000 größere nnd kleinere Gold- und Silbermnuzen. Die- sttden waren seiner Zeit ohne Behälter vergraben worden, find in der Prägung vielfach gut erhalte» und solle» nach oberflächlicher Schätzung einen Werth von ca. 2000 Mk. repräsentiren. Unter den Münzen befinden sich solche in der Größe eines Zweimarkstückes, welche da» Bildniß Johann Georg'» vo» Sachsen mit der Jahres zahl 1616 führe»; eine andere Münze in der Größe eines Thaler» mit den Bildnisse» der Herzöge Gebrüder Albert, Joh. Ernst, Wilhelm, Friedrich, Bernhard, Johann Friedrich, Ernst, Friedrich Wilhelm vo» Sachsen (je 4 auf einer Seite, Prägung 1610), ferner eine große Menge Münzen in Größe der allen Groschen, ebenfalls mit sächsischem, dezw. altenburgischem Gepräge. Wahrscheinlich sind die Münze» in der Zeit des dreißigjährigen Krieges vergraben worden, vo» dem ja auch die Altenburger Gegend schwer betroffen wurde; sie möge» also über LüO Jahre in der Erde geruht haben, bis sie jetzt aufgefundrn wurden. — Hof. I» der Nacht zum 2. Osterfeiertage ist im Bereiche des Bahnhofes Hof, und zwar zwischen dem Haupt-EiafahrtSgleise der Linie Planen-Hof, bei einer Weiche der Leichnam eines in den 20er Jahren stehenden unbekannte», anscheinend dem Arbeiterstande angehörendcn IMannes aufgefunde» worden. Wie der „Hofer Anzeiger" berichtet, sind dir nach äußerer Besichtigung de» Leichnames durch einen Herrn Sachverständigen (die Sectio» der Leich« erfolgt erst später) an der Leiche wahrzunehmenden Verletzungen keine Stich, wnnden, wie vorher angenommen wurde, sondern rühren wahrscheinlich von einem Falle her, so daß die Annahme gerechtfertigt erscheint, daß der junge Mensch als blinder Paffagier einen Zug benutzte und beim Versuch«, sich bei der Einfahrt in den Bahnhof zu entfernen, ver unglückt ist. Die Wäsche des hier ganz unbekannten Menschen ist mit W. gezeichnet. Die Uhr, die der Bernnglückle trug» hatte sich vo» der Kette abgerissen und wurde später in der Näh« gefunden. Congretz -er deutsche»» Textilarbeiter und Arbeiterimren. II. —NU. Pößneck, 31. März. Ueber die Ardeitercoiitrolmarke, die in der sächsischen Textilindustrie von den Chemnitzer Wirken, bekanntlich seit einiger Zeit eingeführt ist, sprach der Vertrauensmann der sächsischen Wirker, Herr Reichelt-Chemnitz. Derselbe forderte 'auf, nur Maare» mit der Controlmarke zu kaufen; diese Marke könne auch noch i» anderen Zweigen der Textilindustrie in Sachsen zur Einführung gelangen. Das Capital, welches der von de» Chemnitzer auSgesperrtrn Wirkern gegründeten eigenen Fabrik zur Verfügung stehe, di« nur Waare» mit Controlmarke herflelle, sei nur gering, während dl« «in- laufendeu Aufträge geradezu großartig seien; wen» man daS nöthige Capital habe, könne man die sämwtlicheu auSgesperrten Wirker de» Chemnitz« Bezirks beschäftigen. Dir Conirolcömmisfivn d« Chem- Di« , «solglos gel -* Rache «id» in der I ^ chem Echai Iztz Lust gesetzt, Betrunkene Iz« und ergriff I Jadeit, setzte d Haem Schutzinan Istnftening de «r datdiesj. I°,,d sind folgen ».MI worden: Für, I«, die R-müchait '' uud «nbaz Ist, die Mannschaft IstkdieMunischaftc, Ilji dit Mannschaft «laffenba, Ist, die Ramischaft Ist, dl« Maimschast " Aiederher« ,die Mannschaft! hei«, Roü j, dieMaiimckwsti m>d Wüstei , dü Mannschaft, und der Ja! IstrdieRannschafte, " Nmbaeh; Ist, die Maunschasi« zenge» 1» Aus Chemnitz »»»»d Unrgegend. D!« Freund« »nsere« Blattes werde» ersucht, an« wichtige vegedenhelte» gNtigli »Ihrihch» r-emnttz, 1. «»nl. — Die BrandversicherungS-Beiträg« auf den 1. Tttani dieses Jahres sind von den Gebäude» nach 1 Pfennig und vo» dvli industriellen und landwirthschaftlichen Betriebsgegenständen nach 10/2 Pfennig für jede Vrrsicherungseinheit mit Einschluß der aus frühere Termine entfallenden Stückbeiträge heute, am 1. April, sLH und zur Vermeidung von Zwangsmaßregeln binnen 8 Tagen au die Stadtcasseneinnahme — RathhanS an der Poststraße, 1. Obergeschoß, Zimmer Nr. 43 — zu bezahlen. Die auf daS Jahr 1891 fälliM^ Grundzinsen (Erbzinsen, Zehnte» u. s. w.) sind gleichzeitig «Ü Z zu entrichten. > M — Die städtisch e Einnahme für Staatssteuer» bM nächsten Donnerstag, die Einnahme für Ge»leindeabgqhM-, nebst de», Bureau der RathSvollzieher aber kommenden Frei! Reinigung der Geschäftsräume geschloffen. 7— Herr Robert Albin Grohman», bisher Rathsschreiin, H ist zum Hilfsexpedienten für Schulsachen gewählt und verpslichltt ' worden. H — Herr Actuar Heiniche», einer der ältesten Uiitekdeamte» des hiesigen königlichen Landgerichts, ist nach einer Dienstzeit dost 40 Jahren iu den wohlverdienten Ruhestand getreten. Seint? College» ließen diese Gelegenheit »icht vorübergehen, ohne dem M ihrem Kreise Scheidenden durch ein wcrthvvlleS Geschenk ein siH bares Zeichen jener Liebe und Verehrung zu überreiche», welche ß der wackele Beamte in seiner langjährigen dienstlichen Thäligkeit st erwerben verstand. — Lieferanten und Gewerbetreibe» de, welche unti reichung ihrer Rechnungen bezüglich der für die StadtbauverwMnz im verflossenen Vierteljahre auSgeführten Lieferungen und Arbeite» noch im Rückstände sind, werden von der erwähnten Verwaltung zu ^ baldigen Abgabe derselben aufgefordert. — Die „Pilgerfahrt durch' - Leben" vo» »nserm bürger Herr» Robert Hertwig, deren mehrmalige Ausführung M allgemeine» und wohlverdiente» Anklang l fand, wird nunmehr doch ' »och zwei Wiederholungen erlebe». In Folge de» ungemeine» Aii» 1 dranges zu der letzten Aufführung des schönen Festspiele» am Mittwoch i vor den Osterfeiertagcn und der günstigen Aufnahme des von eine« s streng moralischen, tief religiösen Geiste durchdrungenen Werke» hol» sich unsere Behörde veranlaßt gesehen, die Erlaubniß zn noch M l Darstellungen zu ertheile», deren erste morgen Donnerstag — n»d zwar diesmal im Saale des „Elysium" — stattfindet, während der Tag sür die zweite und letzte Wiederholung noch nicht fest bestimmt- ist und erst später bekannt gegeben werden kann. —* Roher Angriff. Gestern Nacht 12 Uhr entstand vor einem Tanzlocale der Schloßvorstadt zwischen einigen Gäste», Ivckche im Begriffe waren, nach Hause zu gehen. Streit. Im Verlaufe desselh« s schlug einer der Streitenden ohne weitere Veranlassung einem rilMI dabeistehende» jungen Menschen derartig mit einem Stocke über tun ^ Kopf, daß Diesem sofort das Blut über daS Gesicht herunterlief. N« dazukommender Wächter sislirte den rohen Angreifer uud den letzten ans die nächste Polizeiwache, wo Letzterer, der eine Wunde litis - dem Kopfe hatte, verbunden wurde. —* Ei» zärtlicher Ehegatte. Am 2S. v. Mts. wnch Abends in der 6. Stunde irach einem Hause der Martinstraße liche Hilfe gerufen. Ein dort wohnender Maurer war mit sei» Frau iu Streit gerathen und hatte dieselbe mißhandelt uud blutig ge« schlage». In Folge dessen waren in und vor dem Hause die- Menschen zusammciigelaufeu. Ei» Schutzmann brachte den Wüthende« zur Ruhe. —* BöseS Gewissen. Bor einigen Tagen wurde einem W der inneren Stadt wohnhaften GcschäftSmaniie aus einem Kästchen, welcher in seiner Schlafstube gestanden und a» welchem der Deckck aufgezwängl war, 50 Mark in Goldstücke» gestohlen. Der BeÄach' bezüglich des Diebstahls lenkte sich auf den Laufburschen de» B> stohleneu. Dieser schien vo» dem Verdachte Keniitniß erhalten t habe», da er seine Wohnung verlassen hatte und sich verborge» Hits Wie eS sich herauSsteüte, hatte er sich i» einem Keller des Nachbar«, Hauser seiner elterlichen Wohnung versteckt. Er wurde sistirt und»»«, des Diebstahl» geständig. Bon dem Gelbe hatte er noch 20 iu seinem Besitz, während er den Rest theil» verlöre«, theil» «l» nascht halte. —* Diebstahl. In einem hiesige« Lpprelurgeschäst wn vor einiger Zeit 5 Dutzend schwarzseidene Damenhandschnhe im W vvfl 60 MK, svwjr 1 Dutzend Florstrümpfe im Werthe vo» 1» M di« Mimnschasic 1,1« Rnstenmgstl I,» «»»smrgSter» I LieMiliiärpflic I«r »e« ivrtschas Mm sich an »e« ln dem < Io» die Riliiärpfli, »er IvSßtnbraud in de« nsinlich vor dn v ,»>tnl«ssi»>gjfall in Idiidt» Strafe »nd Landesvt In dem tlbmdns tagtl Iloiitldinwkrstij 1Wr> und Li IKemnitz als Li lichji» und K i Idn Äaudatprü lilmptsächlich a liimh 12 i Tele« Igiilalsung des 1 liatk v,rlk!ik„ei,c »schließlich i»it ü »dm Säfte» w ftibe!-Berlin Vits-Lhemuitz, ktolle-Mcera! «lullchend a» dl Ixrsamniluug 0 Ivchlea" erhielt iMsühilich über Ikei such die W MeschrSnki, so Miliz» ordnen IdieEleuerzesetzg las die h.'rauwe lügindnrtc» »l Idü Ilnlerrichies^ IKcialdemolratil Iftr sich in Aust Iwingelcgie Uni Innllis gerichtet, .--.-d'isse Imh'e» zum Mirst-llte» »Md manche tzmne. 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