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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-04
- Tag 1891-04-02
-
Monat
1891-04
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.04.1891
- Autor
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K- t!l-z Zeg-HusU 5 Pf. ewp »er, Condst^! Lute geben r, Zwickqiiech.7^1 i»d geschmaSM »I er, LvgenstrG IKLLo., >f»drikLvt«». Ss^äslstr. jv. -vopp-ILlit«» L i, . 84 au, >rt.SoLrotuLms.H.vH vedrform, v. U. (ru OssoksolrM^aH LugoIo,k.Lo»dm»».U, stLrksr U. 80 v. L , 8ek«lde»d>etm, to., SMrlga srsltveWM ^ oäsr VoramradlllL?. 8 )üsr graU« aüä tllE s zrr. 74. - 11. Jahrgang. l" — ,1« „> jedem Wochentag Abend (mit dem Lalum de» folge»! en TagcS) zur Ber- «endmig gelangende unparteiisch» Zeitung „«ächslscher Lande».«»,eiger«« M täglich eineui Extra-Beiblatt: i Meine Botschaft g Söchfifcher Erzähler g.eSchfischc Gericht»,ettnng 4. Sächsisches Allerlei , Illnpr. UnterhaltnngSblatt 6 SonntagSblatt 7. Lustiges Bilderbuch l-llet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Pfg., bei den Post-Anstalten 7b Pfg. >' ' s -' r> verbreitetstes unparteiisches tägliche» Lokalblatt. DieHanptblätter de» »Stichs-LandeS-Anzeigers" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch m einer billigeren Sonder-An-gabeal,k „Chemnitzer General-Anzeiger" sür Chemnitz monatlich 40 Pfg. frei in» Haus: außerhalb Chemnitz monatlich 5V Pfg. mit Zutragen. Postzeitungspreisliste für 1891; Nr. ISIS. Donnerstag, 2. April 1891. Der Stichs. Landes-Anzeiger ist für dg» Jahr 18Sl eingetragen In der deutschen Vost-Zeitnngs.-Preisliste unter Nr. 54IV, in der österreichischen unter Nr- Sbsa FürAbonnentenerscheintjeelnmalimJahrr Ulnstr. Weihnachtsbuch (JahrrSbuch). Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschluß Nr. 186. Telegr.-Avr.: LandeS-Anzeiger. Chemnitz. gazktgniprris: Raum der kaespoltenen Corpuszeile (ca. 1V Silben sassrnd) filr in Sachsen wohnende Inserenten 15 Pfg., für außerhalb Sachse» iroimcnde Inserenten so Big. — Bevorzugte Stelle (Ispaltige Petitzeile) 20 Pfg» - linier »Kleine Anzeigen" di« 8gespaltene Petitzeile (ea. 8 Silben fassend) 10 Pfg. — Anzeige» können nur bis Bormittag angenommen werden, da Druck und Berbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern.— Lle Anzeigen finden ohne Prrisausschlag gleichzeitig Berbreitung durch den »Chemnitzer General-Anzeiger" (billiger« Sonder-Au-gabe der Hauptbltitter der »Sächsischen Lander-AnzeigerS" ohne Segen tägliche Extra-Beiblätter). Einladung zum Abonnement > siir das am 1. April begonnene neue Quartal. > Sächsischer Landes-Anzeiger Unparteiische tägliche Zeitung mit den 7 Extra-Beiblättern: 1. Klein« Botschaft L Sächsischer Erzähler z. Sächsische «erichtS-Zeitung 4 Sächsische» Allerlei (illustrirt) b.gllnstr.NnterhallnngKb». (6s,it) k, Sonntagsblatt l. Lustiges Bilderbuch (jede Woche 8 Seile» reich illustrirte» Unter« h°lt»»gsstoss, wicFliegende Blätter. Der Sächsische Landes - Anzeiger lostet wie bisher auch ftrner monatlich Mkn AiMabesttllen in Chemnitz 70 Pf. »itMästk» ill's Ha»S i» Chemnitz 85 Pf., (Wöchentlich also kaum 20 Pf.) Außerhalb Chemnitz: bei de» Aus- ^bestellen, sowie l ei den Postanstalten 7b Ps. (Zutrageu 15 Pf.) — (Post. Ztilungspreislistc: Nr. 5419.) Chemnitzer General-Anzeiger Billige Sonder-Ausgabe der Haupt« blätter de- Sächsischen LandeS-Auzeiger- (ohne besten Extra-Beiblätter.) Diese billigst« tägliche Zeitung kostet wie b!-her auch ferner: bet den Ausgabestellen in Chemnitz monatlich nur 88 Pf.» mit Zutragr» in'S Hau- in Chemnitz monatlich 40 Pf.» (WSchentlich also kaum 10 Pf.), außerhalb Chemnitz: beide» Ausgabe stelle», sowie bei de» Postanstalten monatlich SO Pf. mit Zutrage». (Deutsche Post- ZtaSpreisliste Nr. 1315, österreichische Nr. 568.) Annoncen für beide Ausgaben unsere» Anzeigers finden weiteste Verbreitung hauptsächlich in Chemnitz und de» »in liegenden ca. 50 Ortschaften und kosten: die bgespnltene Corpu-zeile (ca. 10 Silbe») 1b Ps. Unter „Kleine Anzeigen" die 8gcsp. Petitzeile (ca. 8 Silbe») 10Ps. KürM klssdnicki z>, höchsten Pichl 's «otoug^aebiiitl riucl ÄvttzU«,' !, Rengasse 4. Im Unterhaltnnq-theile nnscrcs „Anzeiger" begannen wir Ende März mit einer ncueu außerordentlich spannende» Criminal-Erzählung: „Goldblondes Haar" von Pierre Sales, deren bereits erschienener Theil jcdein neubeitretenden Abonnenten unentgelt lich nachg-liefert wird. - - Jedem neubeiirctenden Abonncnte» wird auf Wunsch die im 4. Quartal lSSO «schiene»? hochinteressante Erzählung: „Der Deichvogt von Tiessiel" iostensrei übermittelt. Wir bitten, eine derbelden Ausgabe» unseres Anzeigers sür das neue Quartal sreundlichst aboimiren zu wollen. von Chemnitz« au» 33 Mitgliedern — theil» Juristen, theil» Vertretern der ver- gehen zu bewegen. Hierbei wurden drohende Rufe gehört. Kaluoky schieden«« wirthschaftlicheu Interesse» — zusammengesetzt worden. Bei ist am Montag nach Mähre» abgereist. Frankreich. Der »nternationale Bergarbeiler-Coiigreß in Pari» der Auswahl der juristischen Mitglieder hat die Rücksicht auf Ver tretung der Theorie und Praxis des bürgerlichen Recht», insbesondere auch des AnwaltstandeS, auf Vertretung der innerhalb des Deutsche» Reiches bestehenden größeren Nechtsgebiete, sowie aus die Betheiligung a» den Arbeiten der frühenn Commission, bei der Auswahl der Ver treter wirthschaftlicher Interessen die Rücksicht aus Vertrelung der Land- wirthschast, deS Handels und de» Gewerbes, sowie der Theorie der Vvlkswi'rthschaft den nächsten Anhalt geboten. Die Mitglied«* der Conimisfion sind theil« ständig«. theilS nichtständige. Die Letzteren sind befugt, a» sämmtlichen Sitzungen theilzunchmen; sie sind aber zum Erscheine» nur soweit verpflichtet, als der Vorsitzende die» für erforderlich hält. Vorsitzender ist an Stelle deS in Folge seiner Er nennung zum Reichsgerichtspräsidenten ansgeschiedenen Wirkt. Geh. RathL von Oehlschläger der Staatssekretär des Reichs-JnstizamteS, Wirkt. Geh. Rath vr. Bosse. Zum Stellvertreter des Vorsitzenden ist der Geh. Ober-Justiz-Rath Küntzel vom Reichskanzler bestimmt worden. Ter Reichskanzler und die einzelnen BnndeSrcglerungen können zu den Berathungen der Commission Commissare entsenden. Diese sind berechtigt, das Wort zu ergreifen. — Heute Mittwoch Vor mittags 11 Uhr begann die Commission ihre Berathungen im Sitzungs saale des Reichs-Justizamte?. Im Reichs-Justizamte sind jm Laufe des letzten Vierteljahres regelmäßige Sitzungen behufs Vorbereitung der für die zweite Lesung de» Entwurf» zu stellenden Anträge abge halten worden. Möge es der Commission gelingen, die ihr gestellte große und schwierige Aufgabe in nicht allzulanger Frist einer be friedigenden Lösung entgegenzuführen. — Die bereits erwähnte Conferenz in Sache» des Handwerkes soll in der zweiten Woche des April in Berlin zusainmentretc». Vertreter der Jnnuiigsverbände und dcS deutsche» Handwerkerbundes werden mit solchen der ressortmäßige» Reichs- und preußischen Staats behördeu die Conferenz bilden. Zunächst ist eine oricutirende Dar stellung der gesammte» Sachlage beabsichtigt; es wird also, wie von haudwerksfrenndlicher Seite zutreffend geltend gemacht wird, viel daraus aiikouttnen» daß die Handwerkervcrtreter klare Vorschläge mache», wie sie sich die verlangte Reform des Handwerkes denken. Soviel aus den Fachvrgaiicn der Handwerker zu ersehen ist, will man de» obligatorischen Befähigungsnachweis und Einräumung erweiterter wurde am Dienstag Morgen an der Arbeitsbörse eröffnet. Der Sccretär der Arbeitsbörse bewillkommnete die Gäste, hob die Bedeut ung des Cvngresse» hervor und forderte zur Bildung einer Inter nationale der Arbeiter auf. Di« Rede de» Secretärs wurde sofort von einem deutsche» und englischen Delegirten-übersetzt. Der Gencralsecretär des OrganisationScomitee'S, Piccard, sprach seine» Dank für die Be willkommnung aus und constatirte den Fortschritt, welchen die arbeitenden Elasten in Paris gemacht hätten. Er hob sodann hervor, daß Belgien und insbesondere Deutschland seit dem letzten Congreste zu Jolimont in der Arbeiterfrage vorwärts gekommen seien; er PrieS die Vereins- und Versammlungsfreiheit und erklärte, auf diesem Congreste feie» 609,000 Bergarbeiter repräsentirt. Nach der Rede Piccard'S prüfte die Versammlung die Mandate der Delegirten. — Am 1. April sollte die Eröffnung des Testaments de» Prinzen Jerome Napoleon statt- finden. Trotz der Geheinihaltinig der politischen Bestimmungen desselben wird versichert, daß ein Codicill wichtige politische Verfügungen zu. Gnnste» deS Prinzen Lonis enthalte. Eine Abschrift deS TodicillS sei unter de» Papiere» des Verstorbenen in No.» ausgefunde» worden. — Die Familie des Prinzen Napoleon beabsichtigt, den Prinzen Victor ohne Rücksicht auf die Bestimmung:» de? Testaments als ihr Oberhaupt zu erklären. Prinz Lonis soll nicht geneigt sein, ein« politische Nol.'e zu übernehmen, denn es halte seine militärische Lauf bahn in Rußland auf und eine unvorsichtige Kundgebung würde diese unterbrechen. — Deroulöde, gegen welche» bekanntlich die gerichtliche Verfolgung wegen Fortsetzung der verbotenen Patrioteuliga eingeleitet ist, bat sich dem Journal „Paris" zufolge dem Untersuchungsrichter selbst gestellt und verlangt, als Chef der ehemaligen Patrioteuliga in das Strafverfahren gegen dieselbe eiubezogen zu werde». — Am Montag wurde in der Anla der inedicinischen Facultät in Pari» der chirurgische Congreß unter Theilnahme von "cchr als 300 L lirnrge» eröffnet. l)r. Gnyo» hielt die Eröffnungsrede, I)r. JulinS Boeckel auS Slraßbnrg erstattete den Geschäftsbericht. . ^ Belgien. i>r. Karl Peters hatte am Montag Abend eine längere Audienz beim König der Belgier. — Der Ministerpräsident Bernaert lehnte die »achgesnchte Audienz des Aeneralraths der Arbeiter Brüssels mit Rücksicht auf das gegenwärtige Stadium der r in sehr -uta tehen billig gy verkauf, ferten and 2.! --Anstalt d. U - Die pfwasch ,statt leim« n recht fleißiger«' iniiahliie groß"" lesorgwäscht.^ gen u. alle uupsiehll in grop U'Ikelrvr, iefenstraße 20. n Kinderwagkn S> gerichtet. IllM XV8,1äkM, ptesilsn SMhtiiachrlchten unsere- Anzeigers. Vom 1. April. Rom. Der Empfang veS Cardinalcollegiums mntzte gestern wegen Unpäßlichkeit des Papstes unterbleiben. Prag. Der hier ansgebrochene Manrerstreik dancrt fort. Die Zimmerlenie haben ebenfalls ihren Meistern gekündigt. « Konstantinopel. Relidow ist eifrig bemüht,den Sultan zn veranlassen, vatz dieser dem Fürsten Ferdi- «and die Verwaltung von Ostrumelten entziehe. Der Snltan hat jedoch dieses Verlangen auf Anrathen Deutschlands, Englands, Oesterreichs und Jta- liens abgelehnt. Petersburg. Slns Sofia ist hierher gemeldet worden, daß Stambulow in Folge des Attentates wahrscheinlich eine terroristische Aera inaugnriren werde «nd daß man höchstwahrscheinlich neuen inneren Unruhen entgegengeht. Brüssel. Im Borinage, in welchem Bezirke ganz besonders Unruhen befürchtet wurden, haben die Arbeiter ihre Btschäftignngett wieder ausgenommen, nachdem der Beschluß gefaßt worden, den Ausstand bis znm 26. April «nifz,«schieben. Politische Rundschau. Chemnitz, 1. April 1891. Deutsches Reich, lieber die Rcisepläne des Kaisers wird Mricben: Bei der Reise nach England ist nur der Besuch in Windsor und London beabsichtigt; daran schließt sich ei» Ausflug illlch Schottland. Bon da aus soll die Reise »ach dem Nordcap «nternonnnen werden. Die Reisen nach Lübeck und Kiel und nach dcn Nhcinlanden (im Mai) werden je 5 Tage beanspruche». Einer LeMlNio» der Stadt Coblenz, die bei», Kaiser war, um ihn zum Besuche einznladen, konnte für diese- Mal kein zusagender Bescheid gegkbcn werden. -- Der Prinz-Regent von Bayern empfing am Dienstag Mittag >» feierlicher Abscbiedsandienz den preußischen Gesandten Grafen Kmtzcm und überreichte demselbcn da» Großkreuz des Verdienstordens doin heiligen Michael. — Wie die „Kreuzzeitung" mittheilt, ist das von verschiedenen Blätter» verbreitete Gerücht, wonach der commandirende Admiral, Bice-Admiral v. d. Goltz, sein Abschiedsgesuch eingereicht hätte, dnrch- a»s nicht begründet. — I» einem Blatte war jüngst das in der Bank von England liegende Vermögen des Herzogs von Cumberland odcr der hannover schen Königssamilit auf 4 Millionen Thaler angegeben worden, was Wohl ungenau sei» dürste. Als König Georg Hannover als König derließ, belief sich sei» in der englischen Bank deponirteS Vermögen °us 10 Millionen Thaler. Verschiedene Unternehmungen, wie z. B. d» Welscn cgion, mögen etwa 3 Millionen Thaler verschlungen haben; Ebenfalls waren bei seinem Tode doch noch gegen 7 Millionen Thaler vorhanden, zu dieser Summe kommt noch das große braun schwedische Erbe, das dem Herzog von Cumberland zugefallen ist. — Dem „Reichsanzciger" enlnehinen »vir nachstehende Mittheil "ssg: Die Commission sür die zweite Lesung des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuches hat nach deck Beschluß des Bundesrathe» vom 4. Tecembcr v. I. die Aufgabe, den Entwurf der ersten Com mission, solvic den Entwurf eines Einführung-gesetze- einer zweiten zu unterziehen. Zu diesem Zweck ist dir Commission zunächst Rechte in Bezug auf die Ausbildung der Lehrlinge und in Bezug! Verhandlungen über die Berfastnngsrevision und die bekannte Stellung H auf das Schiedsgericht fordern, -j ^ ^ - *er Regierung ab. ---- Die in der Nacht zum Sonntag in Seräing — Im Reichstage ist der vom Abg. Merbach erstaticl?" Bericht der Commission zur Vorberathung der Novelle zui» Krankeuversicher ungsgesetz vom 15. Juli 1883 zur Vertheilung gelangt. Die Commission beantragt zum Z 8 der Vorlage die Resolution: Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, die geeignete» Maßregeln zu ergreifen, daß in sämmtlichen Bundesstaate» die Feststellung der ortsüblichen Tagelöhne »ach thunlichst gleichen Grundsätzen und den lhatsächlichen Tagelohnsätzen gewöhnlicher Tagearbciter entsprechend erfolge. — Die „Hamburgische Börsenhalle" veröffentlicht ein Telegramm der „Lanoo kixotaeario äs 1a xroviaoia äs önsiros-^res" folgenden Inhalte»: „Die am 1. April fälligen Coupons unserer bproeenligen Gold-Pfandbriefe Int. L sind wir leider nicht in der Lage, augen blicklich einzulösen." — Ans Sofia bringt die „Kölnische Zeitung" als Beweis dafür, daß das Vertrauen der industrielle» Welt durch das Attentat auf den Minister nicht entinuthigt ist, eine vo» zuständiger Seite her rührende Mittheilung vo» einem am Sonntag abgeschlossenen Vertrage mit Krupp über die Lieferung von Kriegsmaterial für Bulgarien. Der Vertrag soll unter außerordentlich günstigen Bedingungen für Bulgarien abgeschlossen sein. Die Bestellungen seien jedoch keines wegs als Kriegsvorbereituiigen zu betrachten, die Regierung erstrebe vielmehr, das Land dauernd zu kräftigen, daß eS etwaige Angriffe abweise» könne. — Ueber Herr» von Svden'r Verwaltnngsprogramm sür Deutsch- Ostasrika bringt die „Schlcs. Ztg." folgende Angaben: Herrn v. Soden'» Programm enthält solgcnde Punkte: Verminderung der Schutztruppe, Steigerung der Zollerträge, Besteuerung der eingeborenen Bevölkerung, Schutz der dort arbeitenden Gesellschaften und Missionen und Ent wickelung der Verkehrswege. Die Schutztruppe hofft Herr von Soden allmählich auf die Hälste ihres jetzigen Bestandes herabmindern z» können. Von dieser Zahl würden etwa 200 ei» sogenanntes fliegendes Corps bilden, der Nest würde i» Garnisonen verlheilt werden. Auf diesem Wege glaubt Herr von Soden die Koste», die Ausgabe» sür die Civilverwaltung mit eingeschlvffen, mit 19/z bi» 2 Millionen Mk. bestreiten zu könne», die bei verständiger Ausnutzung der Colonie leicht von dieser selbst aufgebracht würde». Unternehmern wird Herr von Soden mit seiner Unterstützung folge», nicht aber ihnen die Bahnen vorschreiben. Dieselben Grundsätze wird er auf die Missionen anwenden und nur darauf achten, daß die Stationen der beiden in Frage kommende» Bekenntnisse wenigsten» für die nächste Zeit nicht dicht bei einander liege». — In der Meldung der Neu Guinea-Compagnie vom Tobe des General-DirectorS Wißmann zn Finschhafen hieß es, daß dort außer dem um dieselbe Zeit mehrere Beamte und Seeleute gestorben feie». Wie verlautet, berichtet bas aus Covktown gekommene Telegramm, daß binnen kurzer Zeit nicht weniger als 14 Personen vo» der Malaria hingerafft worden sind. Es ist daher erklärlich, daß man sofort die seit mehreren Jahren geplante Verlegung der Slalio» von der Insel Madang nach dem Fesilande in Angriff genommen hat. Nach solchen großen Verlusten an Mensche» wird es der Neu-Gni»ea- Compagnie »och schwerer als bisher werden, sür die bezüglichen Posten ans ihrem Schutzgebiete geeignete Persönlichkeiten zn erhalten. Die Schwierigkeiten, welche die Entwicklung einer solchen jungen Colonie schon an sich macht, werden so noch bedeutend erhöht. Oesterreich-Ungarn. Im Laufe de» DienStagS-Bormitlag» sammelten sich ungefähr 2000 Maurer vor dem Innung-Hause i» Prag an. Da die Mafien ans Aufforderung der Polizei nicht aus- einandergingen, gebrauchte dieselbe die blanken Waffe». Rur de« Zureden eine» Arbeiterführer» gelang «», die Meng« -um Auseinander- beschlagnahmten Wage», worüber wir gestern berichteten, enthielten 9 Kisten mit 8000 Patronen. Das Dynamit ist auS einem i» der Gemeinde Ombrct bei Lüttich gelegenen Pulnerthurme entwendet. Auf Befehl dcS KriegSministcrS sind mehrere Jngenienrosficiere nach Seraing, wo die Patrone» in einer Schule untergebracht sind, ge sandt, um die Patronen zn entlade». Die Personen, die das Dynamit entwendete», sind als Anarchisten b.kannt. D r Führer des Wagen» leugnet seine Theilnahme an dem Diebstahl. Ein gewisser Sleveny ist am Montag wegen Verdachtes der Mittheilnahme verhaftet. An scheinend sollte» die Patronen in den, Walde von Couillvn in der Gemeinde Ougrce versteckt werden. England. Bei den am Sonnabend in Morvn stattgehabten Wahle» ist es zwischen de» Wählern und der Polizei zu einem thät- lichen Zusammenstoß gekommen, wobei gegen 30 Personen gctödtet oder verwundet wurden. — In Manipur i» Hintcrindien, einem van den Briten abhängigen, aber nicht tributpflichtigen Gebiete, hat ein ernster Zwischenfall stattgesunden. Der Generalcommissar von Assam, Quinta» hatte sich mit einer aus zwei Regimentern Ghoorkhas be stehenden Escvrte nach Manipur begebe», um einen Häuptling zu verhaften, den der Raja entthront hatte. Während der Nacht griffe» die Eingeborene» das englische Lager an. Zwei Tage lang setzte» die Eingeborenen ihre Angriffe fort, so saß den Ghoorkhas schließlich die Munition ausging. Ouintou befahl daher, daß Jeder auf seine eigene Rettung bedacht sein solle. Die Ghoorkhas verloren etwa 460 Mann. Ouintou und sieben englische Officicre werde» vermißt. Es sind bereits zwei neue Regimenter nach Manipur abgegangcn, ein drittes soll folge». Rußland. Die neue Verordnung, betreffend die Beaufsichtig ung der Flotteinnaiinschafte» zu Lande, ist vollzogen. Nach dieser Verordnung soll die Anzahl der Flottenequipagc» vo» 11 auf 33 erhöht werde» und diese i» drei Divisionen eingelheilt werde». Die Mannschastszahl soll augenblicklich nicht erhöht werden. Die Flotten- equipage zählt 800—1000 Untermilitärs. - Großfürst Wladimir wird sich mit seiner Gemahlin als Vertreter des russische» Hofe- »ach Bukarest zum Negiernngsjubiläum König Karl's begeben. Orient. Wie gerüchtweise verlautet, soll an der serbisch-bul garische» Grenze ein verwundeter Man» verhaftet worden sein. Sollte sich dieses Gerücht bestätigen, so dürfte der Verhaftete mit dem Mörder identisch sei», der bekanntlich von dem GenSdarmen einen Säbelhieb erhielt. — Aus Cettinje wird ein neuer Angriff der Albanes-» an der moiitenegrinischeli Grenze gemeldet. Afrika. Der bekannte Karawanenführer Tipp» Tib hält sich »ach einer Meldung der „Times" in Uujamjembe aus und soll auf der linken Seile vollständig gelähmt sei». Amerika. Das Schatzamt hat angeordne«, daß Kanincheuhäut« so lange zollfrei znzulaffcn sind, bis die betreffs deren richtiger Classificirnng angerufene gerichtliche Entscheidung ergangen ist. — Die Grippe tritt in Chicago fortgesetzt epidemisch ans. An, Montag sind daran 300 Personen gestorben. Die Straßen »ach de» Be- gräbnißplätzeu sind den ganzen Tag überfüllt; etwa 600 Leichen sind noch »nbeerdigt. — Jm Steinkohlengebiet vo» Pennsylvanie» kam eS, wie an» New Aork gemeldet wird, am Montag zn ernsten Rnhe- störunge», indem gegen 1000 Streikende einen Angriff ans die Fabrik von Trick in Morlwood unleriiahmen, die Eisenbahnschienen in einer Länge vo» 500 Fnß aufriffen und zwölf Coaksösen zerstörten, sowie mehrere Häuser und Scheune» in Brand steckte». Etwa fünfzehn hundert Streikend« umzingelten die Fabrik von Jimtow», vertrieben die dort Angestellten und bedrohte» den Oberaufsehkr. — Auf dem chilenische» Kriegsschiff „Rilcomayo" entstand eine Meuterei, bei «elcher 3 Matrosen getödlet, S jander« verwundet wurde». sM, M MWW
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