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Unter dem Namen „Kolonialkrieger-Spende" findet tm Königreiche Sachsen eine Sammlung für die Helden in Deutsch-Uebersee statt. Veranstalter dieser Sammlung ist der Sächsische Arbeitsausschuß für die Kolonialkrieger spende. Di« Durchführung dieses OpfertageS ist ingestalt von Haus- und Straßen- ammlungen gedacht. Für Schönheide ist als Tag der Veranstaltung Sonnabend, der 14. und Sonntag, der 15. September 1918 in Aussicht genommen. Der unterzeichnete Gemeindtvorstand bittet die geehrte Einwohnerschaft um freund, liche Unterstützung dieser Sammlung, die dazu dienen soll, die Wunden zu heilen, die der Krieg allen Kämpfern in den Kolonien geschlagen hat. Schönheide, am 6. September 1918. Der Gememdevorftand. Die richtige Einschätzung kriegeri scher Ereignisse. Ucber dieses Thema hielt in der „Deutschen Ge sellschaft" zu Berlin der Chef des Stellt. General- stabs, Exz. v. Freytag-Loringhoven, einen großen Vortrag, aus dem wir folgende beachtenswerte Sätze wiedergeben: Sc sehr Feldheer und Heimat das Ende des Krie ges herbeijehnen, für die Gesamtlage bedeutet ,es nicht allzuviel, daß es draußen nicht jo sümell vor- wärtc ging, wie teilweise angenommen wurde Wir haben weit schlimmere Krisen hinter uns. Ich erin nere an die erste Kriegszeit in Ostpreußen, an die Zeit nach dec Marneschlacht im Herbst 1914, an die September- und Oktobertage im Jahre darauf, als unser durch Abgaben nach dem Osten geschwächtes Westheer den gleichzeitigen Angriffen in der Cham pagne und im Artois ausgesetzt war, an den Som mer 1916, wo wir cor Verdun sestlagen und fast gleich zeitig der große russische Angriff in Wolhynien und Ostgalrzien und der englisch französische an der Somme ersolgte, an den Herbst desselben Jahres, wo unter Fortdauer der Tommejchlacht und während der Druck der russischen Masse noch anoauerte, sich Rumänien unseren Feinden zugeselltc Das waren kritische Lagen weit ernsterer Natur als die jetzige Diese wird nur schwerer empfunden infolge der langen Dauer des Krieges. Geben wir acht, daß wir nicht infolge lästiger Begleitumstände beim mehr ist es nicht - uns etwa eine Niederlage suggerieren, wo im großen betrachtet keine rorliegt Hier gilt das alte Suworowjche Wort, daß eine verlorene Schlacht nui eine solche sei, die man verloren glaube. Gewiß ist unsere Lage nicht leicht, aber wenn wir nicht verstehen, unsere Nerven zur Ruhe zu verwei sen, sind wir unserer teuren Toten nicht wert. Ihr Andenken fordert gebieterisch ron uns die denkbar größte Festigkeit Kein Volt hat in Betätigung sol cher bessere Vorbilder als wir. Tie Kraft des Gemüts ist es gewesen, die Fried rich oeu Großen den Heldenkainps der sieben Jahre bestehen ließ, der seelische Schwung der Männer d^r preußischen Nationalpartei gab 1813 den Sieg, die sen Schwung brauchen auch wir, um den Krieg zu einem glücklichen Ende zu führen Das schließt eine erbarmungslose Nüchternheit, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich liegen, nicht aus. Es gilt, alle jene Erschwernisse in Rechnung zu stellen, üie der heuti gen Kriegführung durch die hochentwickelte Waffen- teckmrk erwachsen Diese hat vor allem eine große Verlangianiung der Operationen zur Folge. Tae von uns besetzten Teile Nord- s r a n k r e: ch s und Belgiens b i l d e n n a ch w i e ror den besten Schutz für die deutsche Hei mat. Diese Gebiete sind in unserer Hand eine un vergleichliche Kampfstellung gegenüber England und zugleich eine dauernde Bedrohung MittelsrankcnchS mit Paris. „Eine Verteidigung, die man auf er- oberrem Boden einrichtet, hat einen viel mehr her ausfordernden Charalter als eine im eigenen Lande; es wird ihr gewissermaßen das ossensive Prinzip eingeimpst , sagt Clausewitz. Im vorliegenden Falle müssen wir dabei freilich den Nachteil in Kauf neh men, daß diese Verteidigungsfront dauernd der Be drohung von zwei Seiten, aus Süd und West, aus gesetzt ist, sowie des weiteren, daß es schwer ist, ans ihr heraus zu einer grotzzllgigen nachhaltigen Of fensive vorzubrechen, weil man stets den Feind in der einer, oder der anderen Flanke hat. Wir waren längst mit den Franzosen fertig ge worden, wenn unsere Truppen nicht die Sisyphus- Arbei't zu verrichten gehabt hätten, dem Zuwachs, den die Bundesgenossen der französischen Streitmacht brachten, und bisher unerreichten technischen Kampf mitteln, darunter ungezählte Panzerwagen, zu be gegnen. Lernen auch unsere Braven mehr und mehr, sich mit diesen Ungetümen abzusindcn, so bildet doch eben das Uebermaß technischer Kampfmittel, die un sere Feinde gegen uns einsetzen, einen wefe"tlicheN Grund, warum wir nicht am Bewegungskrieg sest- halten können, der uns die Entscheidung im Oste" gebracht hat. Trotzdem haben unsere Truppen durch vier D»hre die gewaltige Leistung zu verzeichnen, das besetzte Gebiet, sei es in der Abwehr, sei >s in der Angrisssichlacht, im ganzen behauplec zu haben Im Osten ist unser Sieg vollständig, im Westen ringen wir um oie Behauptung des dort und im Osten Ge- wonnenen. Das Feldheer wird sich dieses nicht ent reißen lassen. Wichtig vor allem ist, daß die Herm rt seelisch aushält. D as mag nicht im mer lercht sein, aber haben es denn unsere Feinde, d>c nnZ dauernd mit der Vernichtung drohen, leichter ? Ist oie Zukunft Englands und gar Frankreichs rosig? Ist das große amerikanische Geschäft trotz aller seiner Phra;cnverbrämüng etwa sicher? Es kommt darauf an, die Dinge soweit zu führen, naß England und Amerika einsehen, daß wir in dem Verteidigungskriege, den wir führen, nicht zu über winden sind. Ihn dnrchzuh alten, gebricht es uns we- oer an Menphen noch an Kriegsmaterial, noch an Rohstoffen, auch wissen wir längst, daß wir dem hun ger nicht erliegen werden. Zanes aber ist dazu nötig: der feste unbeugsame Wille, in diesem Kampfe um unser Dasein nicht nach zulassen, nicht die Errungenschaften von vier opfer vollen Kr'.egsjahren, die ganze deutsche Zukunft, prciszugcben. Dieser Wille muh im Feldheere wi> m der Heimat lebendig bleiben, olles Trennende bis zum Kriegsende beiseite geschoben werden. Halt-n wir uns täglich und stündlich vor Augen, Um was wir kämpfen, was uns im Falle des Unterliegens be vorsteht, und einem jeden wlrd klar werden, pah es nur eine Lösung sür uns gibt: „Siegreiche Verteidigung bis ans End e " Nur wenn wir in der Heimat wie im Felde alle unsere Gedanken auf den Krieg vereinigen, werden wir die gewaltige Kraftprobe im Westen bestehen, dann aber auch ge wiß. Dom Weltkrieg. Werzaglsein bedeutet Kefavr. Was wir jetzt an der Front erleben, schreibt die Berliner „Morgenpost", ist das Größte und Schwerste. Das Vertrauen der Heimat auf daS Heer und des Heeres aus sich und seine Führer war und ist unser kostbarstes Gut, allein es hat nur Wert, wenn es erleb tes, inneres Besitztum ist, nicht gedankenlos ange wandte Phrase. In der „Täglichen Runschau" heißt es: Die Worte, welche Hindenburg am Sedantage dem deutschen Volke ins Gewissen gesprochen hat, haben gute Wirkung getan. Jene kleinmütigen Kreise, die den Krieg Ivie ein Schachspiel zu betrachten scheinen, bei welchem wir nur so lange mittun, als alle guten Züge uns Vorbehalten bleiben, und die jeden gelunge nen Gegenzug des Feindes mit hysterischem Gegreine beantworten, sind etwas zur Besinnung gekommen. In den. Bortrag des Chefs des StellberMtenden Generajstabes wird gesagt, daß bei uns die augen blickliche Lage nur infolge der langen Dauer des Krie ges schwerer empfunden werde als in früheren, viel gefährlicheren Lagen. Unsere türkischen Bundesge nossen, so sagt die „Deutsche Tageszeitung", haben im Laufe des Krieges sehr kritische Lagen siegreich durchgetämpft und wissen die Wechselfälle eines lan gen Krieges mit Gleichmut und Klarheit zu beur- te'len Das Wort des Generals von Loringhoven verdient mit der Erweiterung zum Nachdenken emv- sohlen zu werden, daß man nicht nur sich selbst eine Niederlage mit allen verderblichen Folgen einred-N kann, sondern auch seinen Bundesgenosse". Gerade die Bundesgenossen sehen aus das deutsche Volk und beurteilen zu einem sehr wesentlichen Teil nach dem Miße seiner Siegeszuversicht und Charakterstärke den Ausgang des ganze«. Krieges. Der Türkei wie Bulgarien gegenüber versuchen unsere Feinde nach wie cor rede Gelegenheit auszunützen, um unsere Bundesgenossen zu sich herübcrzuziehen. Ein bes seres Argument für diese Bemühungen geb? es nicht als den Hinweis: Seht, das deutsche Volt verzweifelt am Ausgange des Krieges, es ist müde und oerzagt geworden und ergeht sich in Kritik und Vorwürfen gegen Regierung und Heeresleitung Die „Vosfische Zeitung" sagt: Es ist Pflicht eines jeden Deutschen, augenblicklich das Trennende von früher zurückzu- steUen und zu versuchen, auf der Grundlage der jetzi gen Lage die größte Gemeinsamkeit der Anschauun gen herbe'Zusühren. Wir brauchen mehr als je vor her Ruhe und Frieden im Lande. Immer deutlicher zeigt sich, daß das lvahre Kriegsziel unserer Feinde die wirtschaftliche Lahmlegung Deutschlands durch in nere Tpallungen ist. An Meldungen über kriegerische Ereignisse liegt heute nur der österreichisch-ungarische GeneralstabSberlcht vor: Wren, 9. September. Amtlich wird verlaut bart: Aus dem Monte Pertlca wurden gestern abend und gestern irüh italienische Angriffe durch Feuer abgeschlagen. Der Fewo erlitt schwere Verluste. , Der Chef des Generalstabes. Tagesgeschichte. Deutschland. — Der Het mann der Ukraine hat sich Sonntag abcnd mit seiner Begleitung in das Große Hauptquartier begeven. — Die Erössnung des Reichsfinanz- hoscs. Tie Eröffnung des Reichsfinanzhofes in München soll am 1. Oktober erfolgen Bei der Er nennung der Mitglieder werden die größeren Bun desstaaten in erster Linie berücksichtigt werden. Ern deutsch finnisch es Austausch abkommen. Die „Franks. Ztg." berichtet: Dem Stockholmer „Aftonbladet" wird aus Helsingfors vom 3. Sept, gemeldet, daß zwischen Deutschland und Finn land ein Abkommen wegen Austausches von deut schem Zucker gegen Butter aus Finnland ge schlossen ist. Rußland. — 512 Gegenrevolution äre erschos sen. Amtlich wird bekanntgegeben, daß bisher als Vergeltung für die Ermordung Uritzkis 5l2 sogenannte Gegenrevolutionäre, darun ter auch rechte Sozialrevolutionäre, erschossen worden sind. Die Namen der Erschossenen sind bis- yer nicht veröffentlicht worden Es wurde die erste Liste der im Falle eines neuen Attentates zu crschi-- ßcnoen Geiseln veröffentlicht. Sie umfaßt 121 Ra inen, meist vormalige Offiziere, darunter die Groß fürsten Drmitri Konstantinowitfch, Paul Alexandro-- witsch, Nikolaj Michaelowitsch, Georg Michaelvivitsch und Gabriel Konstantinowitsch. Amerika. — Marinestaatssekretär Danrels über die amerikanische Flotte. Dev ame rikanische Marinestaatssekretär Diniels, der aus dem Iournalistenberuf hervorgegangen ist, erklärte dem Washingtoner Korrespondenten des „Secolo", daß die Flotte der Bereinigten Staaten die mächtigste der Welt fern werde. Das Marineamt beabsichtige nicht, einem besonderen Schiffstyp den Vorzug zu geben, sondern sei von dem Grundsatz gekettet^ eine starke Flotre zu schaffen, wie es der Union alb größte Weltmacht geziemt In England, so fügt das Blatt hinzu, dürfte man diese Pille, kaum schmackhaft finden. Örtliche und Sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 10. September. Durch Kaiser!. Ver ordnung vom 24. 6. 1918 ist die Einstellung junger Leute der Landbevölkerung als Kriegs-Reserve-Seeof fiz t e r a n w ä r t e r auf die Dauer des Krieges geneh migt worden. Das Reichs-Marineamt hat die Bedingun gen usw. in einem Merkblatt zusammengestellt, das von Bewerbern in der RatSkanzlei eingesehen werden kann. — Dresden, 7. September. Die Handelskammer zu Dresden trat zugleich im Namen der Handelskammer in Zittau beim Ministerium dafür ein, daß, falls beabsich tigt sei, eine Landes stelle für Textilwirtschaft in Sachsen zu errichten, diese Landesstelle nach Dresden gelegt werde. Es komme dieser Sitz um so mehr in Frage, als Dresden Sitz der Regierungsbehörden sei und wegen seiner besonders günstigen Lage innerhalb Sachsens. — Dresden, 9. September. Ein schwerer Einbrecher ist in der Person des 38jährigen Zim mermanns Albin Johann Kottlow aus Meißen von der hiesigen Kriminalpolizei verhaftet worden. Er ha« sich in der letzten Zeit in Dresden unter fal schem Namen ausgehalten, wobei er sich den Titel eines Ingenieurs n. Baumeisters beilegte. Es wurde ihm nachgewicsen, öaß er den Einbruch in das Kon fektionsgeschäft von Blachstein irr der Kesselsbvrfer Straße ausgesührt hat Weiter verübte er einen Einbruch in die Zigarettenfabrik Persia, wo ihm 20<>00 Stück Zigaretten in die Hände fielen. An die sein Einbrüche war auch der 43jährige Schlosser Wer ner aus Bautzen beteiligt. Die gestohlenen Lachen konnten größtenteils wieder herbeigeschafst werden. — Pirna, 9. September. Hier ist dreier Tage die auf der Schmiedestraße wohnhafte Arbeiterin Klara Fuchs einer Pilzvergiftung zum Opfer gefallen. Leipzig, 7. September. Als eine fortlau fende Kette dramatischer Ereignisse kann man die Ehe eines bekannten und angesehene" Leipziger Arzt-s bezeichnen. Seine Frau, die voir jeher einen geradezu, wahnsinuig verschwenderischen Aufwand getrieben h at te, entkernte sich ron ihrem Mann und zog als Aben teurerin und Hochstaplerin fast durch alle deutschen Großstädte. Unter dem Name» eener Grä fin Schönburg führte sie in Dresden, München, Ber lin usw. umfangreiche Betrügereien aus. In Mün chcn crschwlndelte sie sür 21000 Mark Pelzwaren, in Dresden Wäsche und Kleidungsstücke von hohem Werte usw. Der beklagenswerte Ehemann suchte die Betrogenen nach Möglichkeit zu entschädigen, konnte aber schließlich die seine Verhältnisse überschreitenden Summen nicht mehr aufbringen. Jetzt ist die Hoch staplerin in Berlin sestgenommen worden. — Chemnitz, 8. September. Heute abend ereig. nete sich auf hiesigem Hauptbahnhofe ein schwerer Un fall. Beim Hereindrücken des Wagenzuges in die Halle fiel die aus Zschopau gebürtige 68 Jahre alte Frau verw. Winkelmann, vermutlich bet dem Versuch, in den Wagen 4. Klasse einzustetgen, während sich der Zug noch in Bewegung befand, von Mitreisenden gedrängt, zwischen zwei Wagen in das Gleis. Hierbei wurde der Bedauerns wetten der rechte Oberschenkel zermalmt. Die Verunglückt« fand Aufnahme im städtischen Krankenhause. — Zwickau, 7. September. Wegen fortgesetzten Schleichhandels mit Vieh und Butter und heimlichen Schlachtens von Rindern, Kälbern und Ziegen wurde der zurzeit im Heeresdienste stehende Fleischermei ster Apel vom Schöffengericht zu sechs Wochen Gefäng nis und 15000 Mark Geldstrafe oder «inem weiteren Jahr Gefängnis verurteilt. — Glauchau, 9. September. Fabrikbesitzer Ri chard Pönisch in Mülsen St. Micheln stiftete für den hiesigen Bezirk 25000 Mk. zugunsten der KriegS- patcnschaften, sowie 10000 Mk zur Unterstützung von BezirkSetngesessenen, die sich in dringender Notlage befin den. D r« uns im! dunt re ii Jugc groß Lem gend Kegi. scheu Fron Kenn von i sremi ben i 107 r und i oder und § der H des ichwe: sende' Uche - liegt 1 rinzia für I getret und n last u Saa-s« gclmä los gc chertci zuglen gende beetes gewori für de Minde bang i geglich gung > gcndw. Bereits Sachfei schästsf Len, L und N 11. «reff i m O krise.) zöfijchc Scuain sie zur: Schlackst Beute I derer B und Vc andere Minister Kabeneti trat Pai Dozent Unje nopolesn' Wissen, d bensjrag Voskswir schäft zu Mellwert wirtjehas! 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