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Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189103224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910322
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-03
- Tag 1891-03-22
-
Monat
1891-03
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.03.1891
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I -ein: 7,33 - ll,l?s — 12,18. au: 7,39-11,10-1 - Egidien: 8,18 -1 7,81 Schuellz», b I r 10,38. schal: 8,23 - W ». Festtags - 8,3 »er Schnelljüge ml ^ Personenzugei. lpril He rr en bei! e» Verlag sende!),j ienene ko es Anzeigers st<1 chst abomiire» l-j Sk M r. 67. - 11. Jahrgang. »le an jedem Wochen«»» Ab«»» («»>« Dawm der solgenden Ta «Sächsische» Latum sendun. tge«) »ur Brr- >sch> »«langende unparteiisch» Zeitung Landes-U«»«iaer" l-Beibl- SchS-'L ., "mit täglich einem Extra-Beibsatt: 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer «r-ahler s Sächfischr Gerichts,ettnng 4 Sächsisches Allerlei b.S»nstr. UnterhaltnngSdlatt s. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch lallet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Psg-, bei de» Post-Anstalten 7b Psg. vervrettetsteS unparteiisches tägliches Lokalblatt. DieHauptblätter det„Sächs.Landet-Anzeigert"erscheinen (ohne dessen Ertra-Belblätter)Mch meiner billigeren Sonder»A«»gabeal»r ,,Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei in- Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg. mit Zutragrn. Postzeitung-prei-lifte für 18S1 - Nr. 131S. Sonntag. 22. März 1891. »er SLchf. Land»-.«n-eis«r ist ft» daß Jahr 18Sl «ingetragen in der deutsch« Post-ZeitiiugS.-Prei-ltste unter Nr. S4lst, de der österreichischen unter Nr- S5tS FürAbonnenten erscheint je einmal nn Iah« Jllustt. Weihnachtsbuch (JahreöbmV, B-rlagS-Anstalt: Alexander Wied« EhtMttitz, Theaterstraß« Nr. S. Fernsprech-Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: LandeS-Änzeiger. Chemnitz. «nztlgruprcis: Raum eiiwr, schmalen Lorvu-zeN, IS Psg — Bevorzugte Stelle (lspaltsge Petltzeilel so Psg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von AiiSioärt» wolle «a» den Eiinückuiigsbetrag 0» Briesmanen) beisügen >1» 8 Silben Torpu-schrift bilden^«. 1 Zeile.) — Anzügen können nur bis Bormittag angenommen werden, da Druck u»o Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern -» ^ ^ ^ ' " ' " " -- - - - — - - - - ' efle Drahtnachrichten uitseres Altzeigers. Vom 31. März. Hamburg. Die „Reform" briugt die sensationelle Rittyeilung, Kaiser Wilhelm und Fürst Bismarck würden demnächst bei dem Grafen Waldersee in Altona dlniren. Konstantinopel. Der Sultan und die Pforte lieben in Teheran den Wunsch ausdrücke«, datz Pohsin Khan, welcher 18 Jahr als Botschafter fnngirt u„r» für die Erhaltung der srenndfchaftlichen Beziehungen zwischen Persien und der Türkei viel gethan hat, auf seinem bisherigen Posten verbleibe. Der eventuelle stücktritt Pohsin Khan s wird ans die Gegnerschaft des persischen Grotzvezirs znrückgeführt. Belgrad. Die Exkönigin Ratalte reist Anfangs Inni nach Sinai a zum Besuche der Königin von Rumä- nie» und wird dort den ganzen Sommer verbleiben. Der Rückkehr der Exkönigin nach Belgrad wird kein Hindcruitz in den Weg gelegt werden. Berlin. Finanzmintster Miguel ist an der In- puenza erkrankt und gezwungen, das Bett z« hüten. — Fürst Bismarck unterhandelt angeblich in Berlin wegen -es Ankaufs zweier Häuser. — Prinz G eorgRadziwil» ist auf Antrag feines Vaters vom Amtsgericht in Pots- -am entmündigt worden. Lemberg. Die landwirthschaftliche Akademie in Dublany ist wegen der unter den Hörern überhand- geuommenen soeialistischen Strömung geschloffen worden. Brüssel. Die verbündeten Arbeiter beschlossen, die Forderung des allgemeinen Stimmrechtes aufrecht zu er halte» und nöthigenfalls ihre Forderung durch einen allgemeinen Streik zu erzwingen. Brüssel. Die Kammer geht bis znm 8. April in die Ferien. — Die Gesammtpreffe hält den Beschluß der Centralseetion, sämmtliche Revifionsvörfchläge zu prüfen, für eine Thatsache, die geeignet sei, die Durchsicht der Verfassung endgiltig zu sichern. Bernaert benachrich tigte den Präsidenten LantsHeere, -ah die Regierung ein Memorandum vorbereite, in welchem sie ihre Ästficht beglich der Revision darlegen werde. — Der Minister des Innern befahl die Umwandlung des alten Gewehr wodrllö Comblain von 1871 in das neue Modell Von 1882. Bonn. Der Chefredakteur dev „Deutschen Reichs zeitmig", Doetor Mahner, ist gestorben. Chicago. Ein hier eingetroffenes Telegramm eines italienische,» Marineofsteiers besagt, datz Italien entschlossen sei, energisch vorzugehen. Das italienische Mittelmeerge schwader habe aus Rom geheime Befehle erhalten, nach dm amerikanifchen Gewässern abzndampsen. Paris. Die Regierung ist entschlossen, die für heute geplanten Demonstrationen der Patriotenliga energisch zn unterdrücken und jede fortgesetzte Organisation der gmannten Llga auf das Strengste zu verfolgen. DSron- lsde verzichtet auf eine diesbezügliche Interpellation. — Ter Gemeinderath wird der für den 1. Mai beabsichtigten Manifestation vertreten und den genannten Tag als Feiertag für alle Arbeiter und Angestellten erklären. Bukarest. Hitrowo wird hierher znrückkehren und die Leitung der Gesandtschaft übernehmen. „MW MMn" W 2. Mw. Dcroulede und die Patriotenliga sind eine Schaar von Tollköpfen, gegen deren Gebühren jeder vernünftige Mensch austretcn müßt«. Aber leider erfolgt diese» Auftreten nie vor und während de» Skandal» treiben»; nachher kann man di« Worte dann auch sparen. Frankreichs Gebühren! Die Pariser Staatsanwaltschaft ist wieder einmal hinter der Palrivtenliga her. Diese edle Gesellschaft des Herrn Deroulede ist vor einigen Jahren bekanntlich aufgelöst worden, freilich nicht deshalb, weil sie fortwährend gegen Deutschland hetzte und schürte, sondern weil sie in Bonlanger's Sold getreten war und gegen die französische Regierung selbst vorging. Seildem ist man an maßgebender Stelle gor nicht gut auf Herrn Deroulede zu sprechen, und wo es nur möglich ist, wird ihm am Zeuge zu flicken gesucht. Zum Beginn der Woche hatten Herr Dcroulede und seine Getreuen im Ainbigu-Theater ilneTeinonstration veranstaltet, die halb die Revanche, halb Boulangcr »Ir Rcvanchesührer verherrlichte. Daraufhin ist der Staatsanwalt emgeschrilte», weil er annahin, die anfgclöste Patriotenliga bestehe doch „och. Umfangreiche Haussuchungen sind vorgenomme», um Material zu einer Anklage wegen Gcheiinbündclei zu finden, doch scheint man bis zur Stunde nicht viel entdeckt zu habe». Daß die Patriotenliga heute noch besieht, ist außer allem Zweifel, aber dies schwarz auf weiß zu beweisen, ist Wohl kaum möglich. Deroulede »»d seine Genosse» werden mehr durch eine Art von Seele»verwa»dtschast, denn dnrch ein äußeres Band zusammengchalten, man kann aber gewiß sei», daß sich diese cxaltirtcn Elemente sofort zusammenfinden, sobald cs gilt, Hallvh zu machen. DaS hat sich bcsouders während der Anwesenheit der Kaiserin Friedrich in Paris gezeigt. Deroulede kündigte Hctzvcrsammluugen gegen Deutschland an und sofort war der Saal gefüllt; dann beeinflußte man einige Zeitungen und mm ging der Tanz lvS. Damals hat bekanntlich die französische Regierung nicht die geringste Einwendung erhoben, weil sie es nicht Wogte, cinzuschrciten. Heute geht sic vor, wo sich ihr ein Anlaß viel fragwürdigerer Natur bietet. Der Vorfall beweist immer wieder, daß die französische Regierung nicht zu finden ist, wenn es gilt, Skandal ju verhüte»; später kommt sie an, deckt also den Brunne» zu, nachdem das LoosungSwort der jungen Ritter de- deutschen Orden» von der das Kind hinein ge fallen ist. In diesem Verhalte» liegt eben der Marienburg i» ihre», Kampfe gegen da» Heidenthum in der deutschen Grand zu Besorgnissen, es könnten in Zukunft einmal Zwischenfälle Ostmark war. Mit Absingung de- schönen Lomitatliede» von Mendel»- Mstehen, die nicht jo glimpflich ablaufeu wie die bitherigen-j sohn-Bartholdy schloß die erhebende Listen Sächsisches. — Zahlungseinstellungen. Färber nnd Appreteur L. A. Scheibner in Plauen. — Materialwaaren-, Droguen- und Cigarren händler B- O. Walther in Adorf. — Schneidermeister E. Th. Voll- städt in Leipzig. — Bäckermeister A. L. Böhme in Leipzig. — Handclsfrau Rosine Tröget in Plauen. Aus de» sächsischen Staat» Wald ungen wurden im Jahre 1890 an Privatwaldbesitzer 161 607 Stück Laudholzpflanzen und 3005247 Stück Nadelholzpflanzen, zusammen 3166854 Stück ab geben. Das sind gegen 1889 rund 30622 Stück Land- und 1063 706 Stück Nadelholzpflanzen mehr, im Ganzen also ein Mehrbetrag von 1094328 Stück Pflanze». — In Zwönitz fiel am 18. März da» 2'/,jährige Töchterchen des Hausbesitzers Bauer in den stark angeschwollenen Mühlgraben udn ertrgnk. — Au» Schönfels bei Zwickau wird berichtet: Wie nothwendig es erscheint, manche Gäste, trotz ihres Vertrauen erweckenden Be nehmens, vorsichtig zu behandeln, beweist folgender Vorfall, welcher sich vor einige» Tagen ini „Oberen Gasthofe- Hierselbst abspielte. Von schönsten, Wetter begünstigt, kam auf feurigem Stahlrosse ein fein gekleideter Herr, di« Landstraße von Neumark passirend, und kehrte i», genannten Gasthofe ein. Ermüdet von seiner, wie es schien, sehr eiligen Reise, fühlte er das Bedürfniß, seinen Körper, der durchaus nicht die Kräfte seines Rosses zu besitzen schien, durch ein kräftiges Abendbrot und einige Gläser Bier zu erquicken. Die angenehme Ruhe behagte ihm aber dermaßen, daß er sich entschloß, seine Reise nicht weiter fvrtzusetze», und deshalb um ein Nachtlager bat, welches ihm der gemüthliche Wirth bereitwilligst einräumte. Der kühne Reiter, von der Treue seine» Rosses überzeugt, nnd uni dem Wirthe keine weiteren Unannehmlichkeiten zu bereiten, hielt es für rathsam, dasselbe im Freie» stehen zu lasten, der Wirth zog es aber vor, dasselbe der Witterung nicht preiszugeben und e» des Nacht» unter Verschluß zu bringen. Früh begab sich der Gast sofort znm Wirth, VW sich seil» StahlrH vorjühren zu lasten. Al» ihn aber der Wirth ersuchte, die Zeche zu bezahlen, erschrak er nicht wenig,-als er die Entdeckung machte, daß er seine Reise ohne Geld «»getreten habe. Um »un den Wirth nicht um sein Geld zu bringen, wollte er, wie er versicherte, sich nach Zwickau begeben — natürlich ohne Stahlroß —, dort einige Gelder cassiren und dann sein Roß wieder in Empfang nehmen. Inzwischen kam schweißtriefend ein anderer Gast von Reichenbach, der sich angelegentlichst nach dem wackeren Reiter erkundigte und dem Wirlhe die Mittheilnng machle, daß ihm dieser flotte Reiter da» Roß in Reichenbach aus seiner Behausung gestohlen habe. Der Gast, über die Wiedererlangung seines Rosses erfreut, dampfte »nn, nachdem er die Hinterlegung der Zeche beivirkt hatte, wieder in seine Heimath ab und der in Zwickau cassirende Gast ist auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Nur allein der Vorsicht des Wirthes, der das Stahlroh sicher unterbrachte, ist es zuznschreibe», daß er keinen Verlust erlitte» hat. — Vergangenen Sonntag ereignete sich in hiesiger Kirche bei einer Trauung ein gewiß seltener Zufall, der leicht die schlimmsten Folgen nach sich ziehen konnte. Während der Bräutigam daS übliche „Ja" aursprach, fiel die Braut in Ohn macht; dieselbe wurde in das nahe gelegene Schulhaus gebracht und konnte daselbst erst durch ärztliche Hilfe wieder zum Bewußls-in gebracht werde». , Dieser Vorfall hatte die unangenehme Folge, daß die Trauung erst einige Tage später vollzogen werden konnte. — Plauen. Dem Fabrikzimmermann Johann Gottfried Bräuti gam und dem Fabrikarbeiter Christian Friedrich Schneider hier ist vom kgl. Ministerium des Inner» als Auszeichnung für eine mehr als 30jährige ununterbrochene Thätigkeit i» der Bleicherei, Färberei und Appreluranstatt des Herrn Rob. Zöbisch hier die große silberne Medaille „Für Treue in der Arbeit" verliehen, desgleichen dem Fabrikarbeiter Johann Friedrich Hager und den Fabrikarbeiterinnen Frau Luise Marie ver hel. Meier, Christiane Emilie gesch. Pommer, Luise Marie verehel. Silling und Luise Fülle für eine mehr als 25jährige ununterbrochene Thätigkeit in dem gedachten Geschäfte je ein Aiierkcnnuiigs- und Belobigungsschreiben des Stadtrathes gestern a» hiesiger Ralhsstelle im Beisein ihrer Arbeitgeber durch Herrn Stadlrath. Schnrig im Aufträge des Stadtrathes ausgehändigt worden. Chemnitzer Stndt Anzeiger. Vi« tzriimde »nt««» Bkittel «rrdrn ersuch«, «ms »Ich«««« ««erdenieNe» el»«- ,»>«>»«-»»» Lbemnlb, 31. Marz. Im Königl. Gymnasium fand gestern Vormittag 10 Uhr die feierliche Entlastung der diesjährigen Abiturienten statt. Nach dem Vorträge eines passenden Chocalgcsanges durch den Gymnasialchor unter Leitung de- Herrn Oberlehrers Kramer sprachen die Abiturienten Johannes Geißler in lateinischer Sprache über Sokrates, Walter Rühlmann in deutscher Sprache über den Ausspruch Niebuhr's „Griechenland, das Deutschland des Allerthums", Rudolf Hänel in griechischer Sprache über Plato und Felix Wilhelm in franzö sischer Sprache über Bärangcr. Nachdem der Unterprimaner Rudolf Gehlert den die Anstalt Verlassenden einen Scheidegruß in ge bundener Rede zugerufen halte und eine Motetie zum Vortrage gebracht worden war, richtete der Rector des Gymnasiums, Herr Professor vr. Gehlert, an die Abiturienten eine zu Herzen gehende Ansprache» welcher er da» Wort des Priester» MattathiaS au- dem 1. Buche der Makkabäer Capitel 2, VerS 50 zu Grunde legte» welche» einst — Stadttheate«. Für die kommende Woche ist der >m stehende Spielplam in Aussicht genommen: Sonntag, de» 22. März: (Gastspiel des königl. sächs. Hofopernsänger» Herr» S. Hofmüller) Die weiße Dame. (Thalia-Theater: Gastspiel der königl. sächs. Hofschauspielerin Frl. Pauline Ulrich: Medea). — Montag, den 23. März (Gastspiel des Frl. P. Ulrich): Donna Diana. —/ Dienstag, de» 24. März (Gastspiel des Frl. P. Ulrich): Die Er zählungen der Königin von Navarra. — Mittwoch, den/ 25. März: (Letztes Gastspiel des Frl. P. Ulrich): DerbesteT o«. s Vorher: Die Bersucherin. Donnerstag, Freitag und Sonn» i abend bleibt die Bühne geschlossen. ^ —i—. Panoptikum. Zu den vielen Sehenswürdigkell welche dieses nächst Berlin bedeutendste Kunstiustitut Dentschla aufzuweise» hat, ist gegenwärtig auch die naturgetreue Wievergab des erst kürzlich verstorbenen Führers der Ceutrumspartei iin deutschen Reichstage, des Abgeordnete» Or. Windthor st, gekommen. Bei der Popularität, welcher sich gerade die „kleine Exccllenz" in Schichte» der Bevölkerung erfreute, wird Mancher Beranlqffnng , nehmen, den berühmten Mann wenigstens in kunstgerechter Nach bildung von Angesicht zu Angesicht zu schauen. Bei der bekannten ' Reichhaltigkeit der gediegene» Kunstschätze des „Panoptikums" ist ei» Besuch desselben überhaupt nur zu empfehlen. Der stet» anhaltend zahlreiche Zuspruch beweist auch zur Genüge, daß unser kunstsinnige» H Publikum das Gebotene wohl zu würdigen weiß. —* Feuer. Gestern Abend, kurz nach 9 Uhr, brach in einem Fabrikgrnndstück der Friedrichstraße, Herrn Maschine» - Fabrikant A. Hamel gehörig, Feuer ans, in Folge besten „Groß-Fcuer" alarmirt wurde. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte ein Theil des Dachstnhles und oberen Stockwerke» schon lichterloh. Die Lösch arbeiten lvurden sofort energisch in Angriff genommen und daS ( Feuer mit zwei Schlauchleitungen bekämpft. Al» nun auch di« freiwilligen Feuerwehrmannschaflen zahlreich eingetroffen waren, wurden noch weitere Schlauchleitungen in Benutzung genommen, so daß man des Feuers bald Herr wurde. Als großes Glück müM es bezeichnet werden, daß völlige Windstille herrschte, da im gegen- - «heiligen Falle in dem eng gebaute» Sladttheile großes Unglück hätte ^ entstehen könne». Die Schutzmannschaft hatte die Friedrichstraße an beiden Enden abgesperrt. Gegen 11 Uhr fahr die Feuerwehr ab. Die Löschgrbeiten hat Herr Branddirector Weigand geleitet. —* Scheue Pferde. Gestern Vormittag gingen zwO'* , einen Kohlenwagen gespannte Pferde infolge Scheuwerden» - dstres hksquterfallende Kohlen auf der Zwickauerstraße durch, rasten nach der Nicokaibrücke, zerttilmmerten dort einen Gascandelaber und bogen ^ „ daun »ach dem Kellerweg ein, wo de elue» zweiten Candelaber demo- lirten. Schließlich wurden die Pferde zum Stehen gebracht. Weiterer Schaden ist nicht vorgckommen. —* Gestörtes Vorhaben. Am Mittwoch Nachmittag wurde ein Mann in einem Hause der Elisensiraße wegen Bettcln- festgenommen. Bei seiner Abführung nach dein Arresthause Mächte / er jedoch einen solche» Lärm und Skandal, daß dem Transport ein» große Menschenmenge nachfolgte. Aus Nah und Fern. — Zum Untergang der „Utopia". Die Beschreibungen de» Unterganges des Auswandererschiffes „Utopia" bei Gibraltar lesen sich wie ein Schlachlbericht. Kaum hatte sich der Widderspi r» des Panzer schiffes „Anfon" in die Sette der „Utopia" eingegrabe», als die Stille der Nacht plötzlich von allen Schiffen des Ankerplatzes zugleich dnrch Dampspfeisen nnd Alarmzeicheu unterbrochen wnrde. Di« italienischen Auswanderer auf der „Utopia" stürzte» schreiend, weinend, betend aus's Deck, die Kriegsschiffe machten die NeltungSUoote flott, ließen elektrische Wurflichter auf daS umergehende Schiff spielen, um das Rettnngswerk zu erleichtern, während am Ufer, kaum 200 bis 300 Meter entfernt, eine Menge Zuschauer zusammenströmte. Diese konnten indessen außer den düsteren Umrissen der Panzerschiffe nnd dem elektrischen Licht wenig sehen, dagegen trotz Sturm. Regen und Wogenbraus deutlich da» Nothgeschrci und die Commaiidorufe hören. Der Versuch, die Boote der „Utopia" auszusetzen, wurde bald auf- gegeben, sie wären im Sturme am Schiffsrumpse zerschellt und außer dem durch die Menge der drängenden Auswanderer uiitergesimken. Die Auswanderer machten sich den Platz auf dem Vorderdeck streitig, klammerten sich dann au's Tasilwerk, oft Kinder a» der Brust fest haltend, bis die Kräfte erlahmten, die Kinder ins Meer glitten unH sie selbst nachstürzten. Andere banden sich Weib und Kinder auf de» Rücken, viele solcher zlisammengebuiidencii Lei Heu wurden an die Küste anSgewvrfen. Die „Utopia" war ei» Eiseiischraubendampfer au» Glasgow und hatte in italienische» Häfen d e Auswanderer aus genommen. Jetzt ist der Rumpf im Wasser begrabe», Mast und Kamine sind sichtbar. Da- Ufer ist mit Leichen förmlich besäet. Ttadtthcater. Oper. Tannhäuser, am 20. März 1891. Dasselbe Kunststück, welches vor Kurzem den Ruhm der Dresdner Prima donna dnrch die Lande trug, bat an ihrem Ehrenabend nun auch unser Frl. Elzer zur Ausführung gebracht. Infolge plötzlicher Erkranknng von Frl. Eientz, welche schon am Tage vorher i» letzter Stunde „Die weiße Dame" in de» „Postillon" verwandelt hatte, war sie „Venus" und „Elisabeth" — Hölle und Himmel an einem Abend. Und wie hat sie die schwierige Aufgabe gelöst, obgleich sie, wie im Concert vom Mittwoch, nicht so vollständig mühe lose Herrschaft Über die höheren Regionen ihres Organs hattet — Bei solcher HerausarbeitnngderVenns-Partieerkenntman erst diegroßeWichtigkeit derselben. Wahrheit und Größe der Auffassung uud Ausführung, musikalische und decla- malorische Unfehlbarkeit fand inan hier wie dort. Venus und Elisabeth bewegen sich außerdem fast stets in leidenschaftlichen Extreme», viel in den krastvoll zu nehmenden höchste» Tönen, ei» Umstand, welcher auch bedeutende physische An strengung Uli« sich führt. In der That, e» konnte keine bessere Gelegenheit erscheinen, um so ganz klar zu legen, über welche Fähigkeiten Misere gefeiert« . Art. Elzer verfügt, hätte man e- vorher nicht sch»» aus mannichfachen An lässen gewußt. Sie fand auch die herzlichste durch Blumen- und Lorbeer» spenden ausgezeichnet« Ausnahme. Rur der Besuch -» sich hätte rtjva» besser sein können. Aber wer da« ander« erwa««, nach der -MN
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