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dir nicht helfen/ Gelegenheit, sie zu verkaufen. Geh zu dem Kunsthändler Raven stein. Vielleicht nimmt er sie." „Mit Ravenstein mache dir keine Hoffnung", entgegnete Hilger mißmutig. Er hat mich abgewiesen, weil mein Name noch zu unbekannt sei, da könne er es nicht riskieren." weihnachtsrauder. Omssngl mich wieder, Marchenas Klangs, Ähr Weihnachlsüeäer, jubelnä, lustäurchsprühl, Tragi mich empor aus ieiäbsärückler Enge Zu lichten, hohen, wo äer Ehristbsum glüht. Umfangt mich wieclec, fehnfuchtstiefe Traume, Derklung'ner Äugenätage üpp'ge Pracht. Kehr' ein m meines Herzens stille Räume holclsel'ger Zauber äer geweihten Rächt! Latz äeinen Strahlenschein äie Tveit ciurchlosen. Dring' uns cler Äugenä Maienglanz zurück, Die Wünsche all, die selig-hoffnungsfrohen. Das holäe, langstentschwunä'ne Msrchenglück. Daß unser Herz sich wieäer jauchzenä weitet, Dring' uns äer Hreuäe reiches Füllhorn clsr, Erinnerung ihre gülänen Schleier breitet Ums müäe Haupt uns, flammenci, wunäerbar. Unä bring' uns Irieäen, still äie bittren Tränen, Latz ruhn äen Kampf, äie Stürme bang unä schwer , Ergietz ob uns ein himmlisches Dersöhnen, Den Quell äer ew'gen Enaäe, milä unä hehr. Unä Liebe, Liebe streu' äie golänen Blüten hinab ins winterliche Eräenlanä, Unä spenä' äen Herzen all, äen leiääurchglühten, huiäreichen Trost mit leiser, güt'ger hanä. V Christnacht! Deiner Herrlichkeiten Mle Umfängt uns wieäer, machtvoll, zaubersütz — Unä Weihnachtsglocken rufen äurch äie Stille Uns zu äer Kinäheil fernem Parsäies. 2. m. Burda hatte er sich bisher vergebens abgemüht, sein Talent zur Geltung zu bringen. So war schließlich die Not bei ihm ein gekehrt und durch Entbehrung geschwächt, sein Weib erkrankt. Der Arzt verordnete kräftige Nahrung, aber Hilger besaß nicht die Mittel, sie zu beschaf fen. Er sah sein Liebstes lang sam dahinsiechen und das machte ihn verzweifelt, er füllte ihn mit Groll und Hader gegen das Schicksal. „Meine arme Gertrud!" seufzte er. „Könnte ich dich doch gesund machen! Ach, wa rum habe ich dein Leben an meine elende Existenz geket tet!" Die junge Frau streichelte beschwichtigend seine Hand. „So darfst du nicht sprechen, Erwin. Du bist ja doch nicht schuld. Waren wir nicht eine Zeitlang sehr glücklich und ha ben wir uns nicht von Herzen lieb? Glaube mir — einmal wird es auch wieder besser werden." Hilger schüttelte den Kopf. „Ich fehe keinen Weg dazu. Was nützt alles Talent, aller Fleiß, wenn man kein Glück hat? Mir ist es bis heute noch nicht gelungen, Beachtung zu finden, vielleicht, weil ich es nicht verstehe, mich vorzudrän gen, vielleicht auch, weil ich keine einflußreichen Gönner besitze. Ich hatte so sicher da rauf gerechnet, hier in der großen Stadt Erfolg zu haben, auf einen grünen Zweig zu kommen. Alles vergebens! Und du, mein armes Lieb, mußt nun darben und ich kann Händler vergeblich sein würde, wußte er nur zu gut; dennoch Ver- schlug er den Weg nach dessen Wohnung ein. Als er den großen Platz überschritt, auf dem zahlreiche Weih ¬ leicht gute Botschaft mit — Weihnachtssegen." „Wenn ich das könnte!" seufzte Hilger, sich erhebend. „Nur, weil du es wünschest, will ich gehen, ich fürchte je doch, es wird vergebens sein." Er holte seine Bildermappe hervor, griff nach Hut und Mantel und verließ das Zim mer, nachdem er die Kranke zärtlich geküßt hatte. Als er auf die Straße hin austrat, schlug ihm ein kalter Nordost entgegen, so daß er in seiner dünnen Kleidung er schauerte. In tollem Durch einanderwirbelten die Schnee flocken zur Erde; trotzdem herrschte überall reges Leben und die Menschen eilten, mit Paketen beladen, geschäftig aneinander vorbei. Es war ja der Tag vor Weihnachtens dem Fest der Liebe, das uns immer von neuem die Himmelsbotschaft kündet: „Euch ist heute der Heiland geboren!" das in dem feierlichen Klang der Glocken in alle Lande den Mahnruf trägt: „Friede auf Erden!" und dessen wundersame Macht für eine kurze Spanne Zeit in den Menschenherzen alle Selbstsucht zurückdrängt und sie zu beglückender Liebestätig keit erweckt. Ein wehes Gefühl stieg in Hilger auf. Wie gern hätte er seinem geliebten Weibe eine kleine Weihnachtsfreude be reitet, aber er befaß ja nicht einmal so viel, um ihr ein Stärkungsmittel zu schaffen. Daß der Gang zu dem Kunst- Weihnachtssegen. Von Marie Walter. <Nachdruck verboten.) n einem ärmlich ausgestatteten Stübchen eines Vor stadthauses lag ein junges Weib auf dem Kranken lager, blaß und abgezehrt, aber von wunderbarer Schön heit, die noch gehoben wurde durch den Glorienschein LrL goldblonden Haares, der das zarte Gesichtchen um rahmte. Neben dem Lager der jungen Frau kniete ein Mann, ihr Gatte. Von Beruf Maler, Schmerzbedrückt barg er das Geficht in den Händen. Die junge Frau legte ihm die Hand auf die Schulter. liere nicht den Mut, Erwin", sagte sie sanft. „Sieh, du hast jo Als er den groHen Platz überschritt, auf dem zahlreiche Weih- fchöne Aquarellbilder. Jetzt, zur Weihnachtszeit bietet sich eher nachtsbuden errichtet waren, wurde er durch den Anruf: „Eh, „Aber mir zuliebe versuche es doch noch einmal", bat Gertrud. Du hast ja inzwischen noch so manches Schöne geschaffen." „Ich möchte dich aber nicht allein lassen", wandte Hilger ein. „O, geh nur/', drängte sie. „Ich werde ein wenig schlafen und wenn du zurückkehrst" — sie zwang sich zu einem mat ten Lächeln—„bringst du viel