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Amts- un- Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. IN. I.SOeinschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „ Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenvotensowiebeiallen Reichspostanstalten. Tel.»Adr.: Amtsblatt. -silNDKlAtt^ Eibenstock, Larlsfelb, hunörhübel, i U'UgruzUlr Reicheibe, Gberstützengrün, Schönheide, s Zchönheiderhammer, Zosa, Anterstützerrgrün, wildenthal usw. ^le so Pfennig-. Zernsprecher Nr.IIV. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «2. Jahrgang. — Freitag, den 12. November 1N1S Im hiesigen Handelsregister ist heute auf dem die Firma Navker L L.v»n in Eibenstock, Zweigniederlassung der in Berlin unter gleicher Firma bestehenden Hauptniederlassung, betreffendem Blatte 291 des Stadtbezirks eingetragen worden: Die Zweigniederlassung ist aufgehoben, die Firma wird gelöscht. Eibenstock, den 5. November 1915. Kcknglichcs Amtsgericht. Znschnßnnterstützung bett. Die Zufchußunterstützung zur reichsgesetzlichen Familienunterstützung soll in Zukunst an einem Tage zur Auszahlung kommen. Sie wird bis auf weiteres für alle Empfänger am 15. jeden Monats in der Gemeindehauptkasse zur Auszahlung ge langen. Es haben somit erstmalig am 15. November 1815 während der üblichen Geschäftsstunden alle Zuschutzunterftützungscmpfänger die Unterstützung zu er heben. Für die Reichsuntcrstützung treten dagegen keine Aenderungen ein. Die Reichs unterstützung wird auch in Zukunft an 3 Tagen in der bisherigen Einteilung — nach dem Anfangsbuchstaben der Familiennamen — zur Auszahlung kommen. Schönheide, am 9. November 1915. Der Gemcindevorstand. Rückgabe der Brotmarkcutaschen bctr. Die Brotmarkentaschen sind Sonnabend, den 13. Wovemöer er. von vormittags ll bis nachmittags 2 Uhr im Nathans Zimmer Nr. 1 zurückzugeben. Schönheide, am 10. November 1915. Der Gemcindevorstand. Pstirhtfeuerwehr. Sonntag, den 14. November 1915 Uebnng der Jahrgänge 1897 und 1896. Stellen hierzu vormittag 11 Uhr am Gerätehaus. Unpünktliches Erscheinen oder Versäumnis der Ucbung wird bestraft. Schönheide, am 10. November 1915. Der Gemcindevorstand. Der Fcncrlöschdircklor. Die große Siegesbeute von Krusevac. Zahlreiche neue b-Bools-Erfolge. Der gestrige Heeresbericht erwähnte gleich ein gangs, daß bei Riga ein russischer Vorstoß zum Stehen gebracht wurde. Heute ist uns darüber fol gende nähere Nachricht zugegangen, welche auch eine interessante Angabe über den derzeitigen russi schen Oberbefehlshaber an diesem Abschnitt enthält; sie lautet: Berlin, 10. November. Der Kriegsberichter statter von Koschützki meldet: Unser bis an den Tirul-Sumps und Kekkau gelangter Vorstoß ge gen Riga veranlaßt dieRussen zu immer neuen Versuchen, unsere Linie zu durchbrechen. Bei Grenhof nordwestlich Olai wurden durch den Smnpf vorgetriebene russische Linien von unserem Feuer niedergemäht. Gestern griffen die Russen abermals nach vorangegangenem Trommelfeuer bei Kerkau an, gelangten aber nur an einer Stelle an die Drahthindernisse, wo sie mit dem Bajonett zu rückgetrieben wurden. Nirgends haben ihre Angriffe sie um einen Schritt weitergebracht. Es verlautet, daß der frühere bulgarische General Di mitri cw den Oberbefehl über die 12. russische Armee über nommen habe. Der österreichisch-ungarische Generalstab meldet heute: Wien, 10. November. Amtlich wird verlaut bart: Russischer Kriegsschauplatz. In Ostgalizien herrscht seit dem Mißlin gen der letzten russischen Angriffe gegen unsere Strypafront wieder Ruhe. Ein russischer Durch bruchsversuch westlich von Tjchartorysk wurde in heftigen Kämpfen durch deutsche und österrei chisch-ungarische Truppen vereitelt. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Tätigkeit der italienischen Artillerie war gestern im allgemeinen wieder lebhafter. Feind liche Angriffe auf den Südteil der Podgora- Stellung gegen Zagora, bei Plava und auf dem Col di Lana wurden abgewiesen. Auf Na- bresina abgeworfene Fliegerbomben töteten meh rere Zivilpersonen, darunter eine Frau und drei Kinder. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Oesterreichischungarische Truppen der Armer des Generals von Köveß haben südwestlich von Jwanjiza die starkbesetzte Höhe Okoli st a ge nommen und auf Eldowista, dem Südaus- läufer der Jeliza Planina, eine aus mehreren hin tereinander liegenden Schützengräben bestehende Stellung gestürmt. Südwestlich von Kral - jewo dringen deutsche Streitkräfte beiderseits der Jbar vor; südwestlich von Krusevac gewinnen sie den Raum von Aleksandrowaz. Die Bul- , garen werfen den Feind bei Nisch und Alek- s sinaz auf das linke Ufer der südlichen Morawa ; zurück. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabrs: > von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ueber die Zahl der bei der dritten Jjonzoschlacht gemachten Gefangenen liegt folgende Angabe vor: K. und k. Kriegspressequartier, 10. November. Die Zahl der in der dritten Jsonzoschlacht gefangenen Italiener beträgt 5378 Mann, darunter 106 Offiziere. Die Vorfelder der österreichischen Stellungen sind bedeckt mit italienischen Leichen. «om Balka« ist zunächst über die ebenfalls bereits im letzten Heeresbericht erwähnte Siegesbeute von Krusevac Ausführlicheres zu berichten: Berlin, 10. November. Ueber die Einnahme von Krusevac meldet der Kriegsberichterstatter Wilhelm Hegeler unterm 9. November: Die Ser ben haben mehrere Brücken aus dem Wege nach Krusevac, unter anderem auch die Morawabrückc, zer stört. Der Verkehr wird durch Pontons aufrecht ertzalten. Zum Teil müssen Wagen und Truppen durch tiefe Bäche waten. Nachdem die Stadt durch Langrohrgeschütze beschossen worden war, wurde sie gestern morgen um 8 Uhr vom Bürgermeister den Deutschen übergeben. Große Kriegsbeute ist den Unsrigen in die Hände gefallen, lieber hundert zum Teil schwere Geschütze, französische Flugappa rate, große Mengen von Messing, Kupfer, fertiger Munition, viele Kisten mit Gewehren. Der Abzug des Feindes ist in großer Hast vor sich gegangen. Unter den Eisenbahnwagen, die in lilometerlanger Strecke auf den Gleisen stehen, befindet ftch auch der Salonwagen des Kronprinzen, der we nige Stunden vor dem Anmarsch unserer Truppen in der Stadt geweilt hat. Nach dem Zustand des Wagens zu urteilen, ist der Kronprinz mit seinem Gefolge gerade beim Frühstück überrascht worden. Gegen Montenegro geht Oesterreich jetzt auch energisch und erfolgreich vor: Wien, 10. November. Die Kriegsberichterstat ter hiesiger Blätter melden aus dem Kriegs- prefsequartier: Tie Offensive an der Ost front Montenegros hat mit voller Wir kung eingejetzt. Ter mächtige Triglaw, worauf die montenegrinischen Batterien standen, der Orlo- vac und der Wardar, der eine uralte nunmehr zer störte Ruine trägt, sind genommen worden. Der Marsch gegen Mikschitsch ist der erste scharfe Vorstoß in das Herz Montenegros. Bevor Herr Kitchener seine Hilfsaktion einleitet, will er jedenfalls noch die Italiener dafür begeistern: Mailand, 10. November. „Secolo" teilt mit, Kitchener werde nach Rom kommen und sich da rauf in Brindisi nach dem Orient cinschiffen. „Jedeu Nazionale" versichert, Kitchener werde in Rom mit den italienischen Staatsmännern Besprech ungen über die notwendigen Vereinbarungen für die Orientoperationen haben. Wie groß die Zahl des in Saloniki gelandeten Expeditionskorps tatsächlich nur ist, verrät uns fol gende Meldung, in welcher zugleich der Grund der übertriebenen Angaben der Entente klargestellt wird: Wien, 10. November. Die Südslawische Korre spondenz veröffentlicht folgende Mitteilung: Entge gen den in den Entente-Blättern enthaltenen An gaben über die Zahl der auf dem Balkan gelandeten Truppen, insbesondere entgegen der Behauptung des Mailänder „Secolo", daß ein englisch-fran zösisches Expeditionskorps von 70000 Mann bereits an die serbische Front abgegangen sei, ist auf Grund verläßlicher Informationen festzustellen, ' daß bis zum 7. November überhaupt erst etwa I 80 000 Mann in Saloniki gelandet waren, wovon nur ein Teil, fast ausschließlich Franzosen, den Vormarsch angetreten hat. Gleichzeitig ist fest- zustcllen, daß die Entente, namentlich in Griech.n- land, fortgesetzt das Eintreffen eines nach Hundrrt- tauscndcn zählenden Expeditionsheeres ankündigen läßt. Ter Grund dieser Ausstreuungen ist klar, nnd es ist begreiflich, daß der Generalstab der Entente in Saloniki die größten Anstrengungen macht, um eine Kontrolle über die Zahl der landenden Trup Pen möglichst zu verhindern. Die Türken schlagen sich weiter mit ihren Feinden aus Gallipoli herum: Konstantinopel, 9. Novbr. Das Haupt quartier teilt mit: An der Dardanellen front dauerten die üblichen Feuergefechte an. Bei Anaforta zerstörte unsere Artillerie ein schwe res Geschütz des Feindes an der Mündung des Azmakdere und eine Minenwerfcrstellung nörd lich von Messtantepe. Bei Ari Burnu und Sung hubair Jnfanterietämpse mit heftigem gegenseiti gen Handgranatenkampf. Unsere Artillerie beschoß dort wirksam die feindlichen Schützengräben. Bei Sedul Bahr verursachte das feindliche Infanteri:- scuer in unseren Schützengräben auf dem linken Flügel leichten Schaden. Unsere Artillerie eröff nete ein wirksames Feuer aus arbeitende feind lichc Soldaten. An dieser Front leichtes gegensei tiges Jnfanteriefeuer und lebhaftes Artillerie- seucr und Kampf mit Bomben. Zwei feindliche Mo- nitore und ein Torpedoboot nahmen an diesem Feuer teil. Sonst ist nichts zu melden. Bon den verschiedenen Kriegsschauplätzen zur See ist heute eine ganze Auslese von U-Boots-Erfolgen zu verzeichnen: Berlin, 10. November. (Amtlich.) Am 5. November wurden am Eingang des Finnischen Meerbusens das Führcrfahrzeug einer rus sischen Minensuchabteilung und am 9. November nördlich von Dünkirchen ein fran zösisches Torpedoboot durch unsere Unter seeboote versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine.