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Amt;- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1 .SOeinschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der kumoristischenveilage„Seifenblasen"inder Expedition, beiunseren Votensowiebeiallen Ueichspostanstalten. Tel.-Adr.: Amtsblatt. Eibenstock, Larkfeld, Hundshübel, ^.UgrvtUlt Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Losa, llnterftützengrün, wildenthal usw. : : Erscheint täglich abends mit Uusnahme der > Sonn- und Feiertage far den folgenden Tag. Unzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. ^270 Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «2. Jahrgang. Simiabcud, dc» 20. November ISIS Seit dem Inkrafttreten der Höchstpreise für Butter ist wiederholt versucht worden, geringere Sotten als Sorte I zu bezeichnen und zu verkaufen, um den entsprechend höheren Preis zu erzielen. - Auch ist beobachtet worden, daß Käufer und Käuferinnen höhere Preise als die festgesetzten geboten und bezahlt haben und diese Umgehung damit zu begründen suchen, daß das Mehr nicht für die Butter, sondern dafür bezahlt werde, daß die Butter ins Haus gebracht wird, obwohl die Mehrzahlung in keinem Verhältnis zu dieser Leistung steht. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß sich nicht nur die Verkäufer, sondern auch die Käufer durch solche und ähnliche Umgehungen des Gesetzes strafbar machen. Die zuständigen Behörden werden angewiesen, auch in dieser Hin sicht den Geschäftsverkehr zu überwachen uud dafür zu sorgen, daß derartige Umgehun gen auf das nachdrücklichste geahndet werden. Dresden, den 13. November 1915. M i n i st c r i u m des Innern. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns kuul Ki 8«ick«I in Eibenstock als alleinigen Inhabers der Firma Paul 8öiäe! L Oo. daselbst wird zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 1. Dezember 1915, vormittags 10 Ayr vor dem Königlichen Amtsgerichte Eibenstock anberaumt Eibenstock, den 18. November 1915. Königliches Amtsgericht. Ueber das Vermögen deS Kaufmanns Hermann IL«8«l«r in Eiben stock, alleinigen Inhabers der Firma U. Kessler ebenda, wird heute am 18. November 1915, vormittags .11 Ayr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Lottermoser in Eibenstock wird zum Konkursverwalter er nannt. Konkursforderungen sind bis zum 6. Dezember 1915 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein tretendenfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf dm 15. Dezember 1915, vormittags '/,10 Ayr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschulder verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 6. Dezember 1915 anzeigen. Königliches Amtsgericht zu Cibeustoü. Wcihllachtsgabensendimg dcr Stadt für die Truppen. Zum zweiten Male im Weltkriege naht Weihnachten. Viel mehr von unseren Eibenstockern wie im vorigen Jahre verleben das hohe Fest diesmal als Angehörige des HeereS. Fürsorgende Liebe und herzliche Dankbarkeit der Daheimgebliebenen werden auch in diesem Jahre wetteifern, den Kriegern eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Unsere Stadtgemeinde möchte allen im Heere stehenden Eibenstockern ebenfalls einen Weihnachtsgruh mit einer schlichten Lveihnachtsgabe zu kommen lasten. Sie bedarf aber dazu der Adressen aller zu Bedenkenden. Wir ersuchen daher die Einwohnerschaft, uns die genauen Adressen (am besten auf Feldpostkarten verzeichnet) bis Mittwoch, den 24. November 1915 zukommen zu lassen. Zur Sammlung der Karten ist im Flur des Rathauses neben der Ratsbibliothek ein geschlossenes, mit Einwurf versehenes Gefäß ausgestellt. Stadlrat Eibenstock, den 18. November 1915. Hesse. M. Stadt. Verkauf von Schweineschmalz. Der letzte Bestand von Schweineschmalz wird, soweit der Vorrat reicht, Sonnabend, den 20. dss. Ms., von 8 Mr vormittags ab im Freibankraüm zum Preise vo» l Mark für ein halbes Pfund verkauft werden. Größere Mengen können an den einzelnen Haushalt nicht abgegeben werden. Die Ausweiskarten sind der Kontrolle halber vorzulegen. Stadtrat Eibenstock, den !9. November 1915. Die Grundstücksbesitzer werden erinnert an die stete Reinhaltung der Fußwege und an die Bestreuuug derselben bei Glätte. Siadtrat Eibenstock, den 19. November IS». Eia englischer Hilfskreuzer und zwei englisch-ägyptische Kanonen boote versenkt. Jnr Mittelmeer hat eines unserer tatendurstigen Unterseeboote nach folgender, uns soeben zugegan genen Depesche, äußerst erfolgreiche Arbeit ge leistet: (Amtlich ) Berlin, 19. November. Eins unserer Unterseeboote hat am 5. November an der nordafrikanischen Küste den englischen Hilfs kreuzer „Para" («312 Tonnen) durch Torpedo schutz versenkt und am 6. November im Hafen von Sollum die beiden mit je zwei Geschützen bewaffneten englisch-ägyptischen Kanonenboote „Prinee Abbas" (300 Tonnen) und „Abdul Menem" (450 Tonnen) überraschend angegrif fen und durch Geschützfeuer versenkt. — Dassel be Unterseeboot hat das Feuer eines bewaffne ten englischen Handelsdampfers zum Schweigen gebracht und dessen Kanone als Beute heimge- Der Ehef des Admiralstabes der Marine. (W.'T. B.) Ueber weiter.' Ereignisse zur See liegen folgende Meldungen vor: London, 17. November. Das Reurersche Bu reau meldet amtlich: Das Hospitalschiff „Anglia" lief heute im Britischen Kanal aus eine Mine und sank. Es hatte 385 Mann an Bord, ungefähr 300 wurden durch ein Patrouillenboot gerettet. Ein an deres Schiff, das helfen wollte, stieß ebenfalls auf eine Mine und sank auch. Ein späteres Telegramm besagt: Als die „Anglia" auf eine Mine lief, setzte das Kohlenschiff „Lusitania", das sich in der Nähe bejand, sofort zwei Boote aus. Während die Leute nach der „Anglia" ruderten, sahen sie, wie ihr eigenes Schiff in die Luft flog. Sie waren jedoch im stande, den Rest der Besatzung zu retten. Torpedo boote retteten zahlreiche Ueberlcbende der „Anglia". Die „Lusitania" hatte 1834 Bruttotonnen. — Der britische Dampfer „Treneglos" (3886 Brutto tonnen^ ist versenkt worden. Rom, 18. November. (Meldung des Reuter- schen Bureaus.) Nach Berichten aus verläßlicher Quelle find in den letzten Tagen außer der „An cona" noch vier italienische Dampfer durch Unterseeboote versenkt worden. Keine Zeitung hat darüber berichtet. New York, 17. November. Hiesige Blätter melden, daß im September ein deutsches Flug zeug in den Dardanellen ein Bombe auf einen leichten englischen Kreuzer g warfen hat, wobei 145 Offiziere und Mannschaften getötet und noch mehr verletzt worden seien. Die Alliierten hätten diesen Vorfall verschwie gen. Die Nachricht sei durch einen mit dcr „Adria tic" zurückgekehrten Ingenieur Eric Wilson be kannt geworden. Das in Südwestafritä mit in Gefangenschaft ge ratene deutsche Sanitätspersonal ist von den Engkän dern freigelassen worden und nunmehr wieder in Deutschland cingetrossen: Berlin, 18. November. Am 25. September wurde in Windhuk eine Bekanntmachung erlassen, wonach laut einer Vereinbarung zwischen der briti schen und der deutschen Regierung das ganze Aerzte- und Sanitätspersonal ausge- taujcht werden muß. Deutschland benötige die Dienste seiner Untertanen und die britische R gü rung sei gewillt, alle deutschen Untertanen, die sich zur Zeit in ihrem Machtbereich befinden, welche in Arz nei und Krankenpflege bewandert sind, zu erlauben, dieser Bitte nachzukommen. In Verfolg dieser Ver einbarung sind 14 Sanitätsoffiziere, 2 Stabsapo theker, 1 Zivilarzt und 37 Sanitätsmannfchaften aus Lüdcritzbucht über England und Rotterdam am 17. November in Berlin ein getroffen. Von unserem österreichisch-ungarischen Bundesgenossen ist heute folgende Meldung einge gangen: . Wien, 18. November. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Bcim Auf räumen des Schlachtfeldes von Tschartorysk ist erst die volle Größe des jüngst errungenen Er folges zutage getreten. Der Feind hatte schwere Verluste. Bisher wurden 2500 Rus scu begraben und 400 frische Grüber gezählt. Mehrere tausend Gewehre und große Mengen Mu nition sind die Beute, die noch steigen dürfte. Der Gegner besaß am westlichen Styrufcr vier hin- tcrcinanderliegende starke Stellungen mit Draht hindernissen, Stützpunkten und Flankicrungsan- lagen. Ausgedehnte Hüttenlager mit Blockhäu sern und großen Stallungen beweisen, daß er sich schon für den Winter eingerichtet hatte. Italienischer Kriegsschauplatz. Auch im Laufe des gestrigen Tages nahmen die Italiener ihre An g ri f f s t ät ig ke it nicht wieder auf. Nachts versuchten sie schwache Vorstöße gegen Zagora am Nordabhangr des Monte San Michele und gegen den Abschnitt süd westlich San Martino. Alle wurden abgewiesen. Seit heute früh steht Görz wieder unter hef tigem Geschütz feuer. In dcr ersten Stunde fielen etwa 400 Geschosse in die Stadt. Der alte Stadtteil von Riva war gestern vom Altisjimo her unter Feuer. Unsere Flieger warfen Bomben auf die Kasernen von Belluno herab. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Verfolgung macht trotz schwerer Un bilden der Witterung gute Fortschritte. Nördlich von Nowawaros nähern sich unsere Trup pen dem Abschnitt des Uwaz. Der Ort Jawor ist in Besitz genommen. Südlich von Jwan- jiza schoben wir uns im Raume um die Höhe Jan kow Kannen nahe an die Paßhöhen der Golija Pla- nina heran. Deutsche Truppen sind bis et wa Halbwegs Uschtsche —Raschka vor ge drungen, während ö st erreich isch un gari- s ch e Kräfte, von Osten gegen den Jbar vorgehend, die Kopaznik Planina am Wege nach Kara-