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für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung M Eibenstock, Larkselb, hunbrhübel, Neuheide, Gberftatzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, wildenthal usw. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. Nv. Berantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Haunebohn in Eibenstock. — . ! - —— 62. Jahrgang. . . ^224 Sonntag, den 26. September ISIS. z Pfennige. ImamtlichenTeilediegespaltene Seile 30 Pfennige. ? Erscheint täglich abends init Ausnahme der r ? Lonn-undZeiertagefurdensalgendenTag. z » Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 * vezugspreisvierteliährl.M.1.5veinschliehl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „ Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Reichspostanftalten. Die Ausgaben des Armenamtes für Schuhwerk wachsen stetig und werden mit der fortschreitenden Kälte immer mehr steigen. Es ist aber anzunehmen, daß in manchem Hause altes Schuh- und Stiefelwerk unbenutzt herumsteht, welches vorgerichtet noch gute Dienste leisten könnte. Vielleicht läßt sich auch das jetzt hsch im Preise stehende Leder gänzlich verbrauchter Stiefeln oder Schuhe zur Herrichtung neuer oder Ausbesserung alter Fußbekleidung mit verwenden. Die Einwohnerschaft wird deshalb freundlich ersucht, ihre Schuh- und Stiefelbestände einer Durchsicht zu unterwerfen und das Entbehrliche in der Zeit vom 27.—SO. September 1915 je Bormittag von 8 vis 12 Mr für das Armenamt in der Polizeiwache abgeben zu wollen. Ttadtrat Gibenstock, den 17. September NM. In Frühbust in Böhmen herrscht noch TyphnSkra » theit. Da Milch ein vorzüglicher Träger des Krankheitsstoffcs ist, empfiehlt es sich etwa von Frühbuß eingeführtc Milch nicht im ungekochten Zustande zu geniesten. Stadtrat Gibenstock, den 27. September >917. Staatssekretär Helfferich über die dritte Kriegsanleihe. Einen glänzenden Sieg hat das deutsche Volk abermals im Innern errungen, der unseren Feinden ein warnendes Zeichen ist, daß wir noch lange nicht am Ende unserer wirtschaftlichen Lei stungsfähigkeit stehen. In diesem Sinne hat auch Staatssekretär Helfferich nach Feststellung des Er gebnisses der dritten Kriegsanleihe zu folgenden Auslassungen das Wort genommen: Berlin, 24. September. Der Staatsselre- tär des Reichsschatzamtes, Dr. Helfferich, hat sich gegenüber Vertretern der amerikanischen Presse über das Ergebnis der dritten Kriegsan leihe ausgesprochen, die nachstehende Aeußerungen des Staatssekretärs nach den Vereinigten Staaten gekabelt baden. Das Ergebnis der dritten deutschen Kriegsanleihe ist rund 12 Milliarden Mark. Zusam men mit der ersten Kriegsanleihe (September 1911, 4^/2 Milliarden Mark) und der zweiten Kriegsan leihe (März 1915, 9,1 Milliarden Mark) hat also das deutsche Volk rund 25*/» Milliarden Mark in Form langfristiger Anleihen endgültig für den Krieg zur Verfügung gestellt. Damit sind alle bisher ausge laufenen Kriegskosten abgedeckt, und darüber hinaus ist neues Geld und unser kurzfristiger Kredit verfüg bar für die weitere Kricgsführung. Wir haben nicht nur neue Heere, wie der Reichskanzler im Reichstage sagte, sondern auch neue Milliarden frei zu neuen Schlägen. Die Finanzierung des Winterfeldzuqes bis in das Frühjahr hinein ist gesichert. Die auf die dritte deutsche Kriegsanleihe gezeichnete Summe übertrifft noch die über die ganze Welt als uner reichbare Leistung gerühmte zweite englische Kriegs anleihe. Die dritte deutsche Kriegsanleihe ist mit hin die g r ö ß t e Finanzoperation derWclt - qeschichte. Im Wege langfristiger Anleihen hat England bisher insgesamt 1N/z Milliarden Mark, Deutschland 25^ Milliarden Mark aufgebracht. Da bei sind die bisher aufgelaufenen Kriegskosten Eng lands kaum geringer als diejenigen Deutschlands und werden bald größer jein, da England heute fast 100 Millionen Mark, Deutschland nicht viel mehr als 60 Millionen Mark täglich für den Krieg ausgibt. Das sind in Deutschland 1 Mark, in England mehr als 2 Mork täglich pro Kops der Bevölkerung. Ich zweifle, ob die englischen Finanzleuts heute noch glauben, daß sie den längeren Atem haben werden. Deutschland hat einen größeren Erfolg ohne alle künstlichen Reizmittel erzielt. Alles, was im Aus land über Druck und Zwang verbreitet wird, ist reine Fabel. Wir haben uns lediglich an die finan zielle Kraft und den Patriotismus unsere Mitbürger gewendet. Der Erfolg muß der Welt die Augen öffnen, wie stark Deutschlands finanzielle Kraft und wie stark sein WiNe ist. Wie auf wirtschaftlichem Gebiete, so verzeichnet: auch vom östlichen Kriegsschauplatz gestern der Draht wieder bedeutungsvolle Nachrichten, deren wichtigste die von der Erstürmung russischer Stellun gen vor Dünaburg ist. Vorübergehend: rus fische Erfolge sind demgegenüber ohne jede Hedeu tung für die Gesamtlage. Die russische Militärkri- tik äußert sich infolgedessen auch ziemlich gedrückt: Genf, 24. September. Die russischen Sonder berichterstatter der großen Pariser Blätter vermer ken in ihren Depeschen einen großen Pessimis mus der Petersburger Militärkritikrr. Danach erklären die russischen Fachleute übereinstim mend, daß die letzten Ereignisse auf dem Kriegs schauplatz deutlich die Absicht der Deutschen bewei sen, über Minsk und Smolensk den Hauptschiencn- strang nach Moskau zu erreichen. Das deutsche Ma növer trage Wahrscheinlichkeit des Gelingens in sich. Die russische Armee würde in diesem Falle tatsäch lich in zwei Teile geschnitten, die keine Verbindung miteinander hätten. Der Militärkritikcr des „Rjetjch" glaubt allerdings nicht, daß ein Vorstoß auf di? russischen Hauptstädte vor Beginn des Frühjahres erfolgen könne. Weiter wird von der eifrigen Aufklärungsarbeit deutscher Flieger über Dünaburg und den russischen Offiziersverlusten gemeldet: Kopenhagen, 24. September. Einem Pe tersburger Telegramm zufolge ist die Bevölkerung von Dünaburg infolge der heftigen Kämpfe in der Nähe der Stadt in höchstem Maße beunruhigt. Ununterbrochen ist Kanonendonner zu hören. Deut sche Flieger erscheinen fast täglich über der Stadt und werfen Bomben ab. An einem einzigen Tag: zeigten sich nicht weniger als 10 Flugzeuge und 2 Zeppeline. Bukarest, 24. September. Wie die ,,Molda wa" aus bester Quelle erfährt, haben die Russen bisher 223271 Offiziere an Toten. Verwundeten und Gefangenen verloren. Die Lag: oer österreichisch-ungarischen Truppen gegenüber ocn russischen Vorstößen wird wieder merklich besser: sie konnten nicht nur ihre jetzigen Stellungen behaupten, sondern haben stellen weise bereits wieder Fortschritte gemacht: Wie n, 24. Septbr. Amtlich wird oerlaurbart: Russischer Kriegsschauplatz. Im Noroosten trat gestern keine Aenderung ein. Während in Ostgalizien Ruh' herrschte, kam cs im Raume von N ow o-A l e k j i n i e z und an derunter? n Ikwa zu heftigen Kämpfen. In dem erstgenannten Abschnitt griffen die Russen unter starkem Artillericausgebot 11 Glieder tief unsere Linien an. Sie wurden überall unter den schwersten Verlusten zurückgeworfen, worauf ihnen unsere im Gegenangriff nachdrängen den Truppen noch eine H öh e n stellu n g ent rissen. Ein? russische Batterie wurde durch un ser Artilleriefeucr zersprengt. Bei Ry do ml fielen auf verhältnismäßig engem Gefechtsfeld 11 Offiziere und '09 Mmn in unsere Hände. Auch die Uebergangsversuche des Feind s über die untere Jkwa scheiterten. In der Gegend nordwestlich von Kolki am Styr vertrieb unsere Reiterei den Feind aus einigen Ortschaften. Die in Litauen kämpfenden österreichisch ungarischen Kräfte haben in der Verfolgung des Gegners weiteren Raum gewonnen Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Westfront vertrieben unsere Landesschützen die feindliche Alpini von der Albiolospitze (nördlich des Tonale-Passes). Auf der Hochfläche von Bielgereuth wurde ein Angriff einiger italienischer Kompagnien auf den Durer (nordwestlich des Costonl abgewiesen. Etwa 1000 Italiener, di? sich auf dem Osthang des Monte Piano gegen unsere Stellungen in Be wegung setzten, wurden durch unser Artilleriefen'r zum Rückzug gezwungen. Im Kärntner Grenzgebiete scheiterte ein feindlicher Angriffsversuch auf die Cetlon- Sprtze (östlich des Plöcken-Passes». An der küstenländischen Front kam cs gestern nur zu Geschützkämpfen. Die Gesamtlage ist unverändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Im Südosten verlief der gestrige Tag ohne wesentlich? Begebenheiten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Der Zeppelinangriff auf London beschäftigt noch immer die OessenUichkeit mit neuen Einzelheiten: Berlin, 24. September. Der „Lotalanzeiger" bringt nach einer amerikanischen Depeschenageutur folgende Darstellung über den Angriff deutsche r Luftschiffe aufEngland: Zuverlässige Berichte gehen dahin, daß der Liverpool B ahnhof in London fast vollständig zerstört wurde Tort befindet sich ein durch die Bomben verursachter Trichter, in dem man zwei Omnibusse unterbringen könnte. Eine große Anzahl von Telegraphenmasten und Semaphorenmasten liegen auf den Bahnstrecken, so daß die Züge den Verkehr einstellen und die Pas sagicre die Züge verlassen mußten. In Bishopsgate bei Liverpool-Station wurden vier große Geschäfts häuser zerstört. Ebenso wurden di? Towcrbrücke und der Holbornc-Vi ad utt sehr beschä o:gl. In der Woodstreet zwischen der St.-Paul Station und der Bank von England wurden mehrer? Geschäftshäuser in Brand gesetzt. Der Hintere Teil des Gebäudes der Bank von England sowie der Börse wurde gleichfalls getroffen. Eine Bombe siel aucb in der Nähe des Tower, eine andere in der Näh? der London-Brücke Große Zerstörungen werden auch aus der Lcadenhallstrect gemeldet, ebenso auch aus Bloomfield, Norton-Volgatc, Morrgate. Aldsrsgaee, Holboru-Near, Farringtonroad und Hattongardcn- Wood. lieber neue Ereignisse zur See wird ferner gemeldet: London. 24. September. Lloyds meldet, daß der englische Dampfer „Chancelor" versenkt wurde. Ein Teil der Besatzung sei gerettet worden, der Rest werde noch gesucht. Paris, 23. September. Die Blätter melden aus London, daß ein französischer Dampfer mit Nachschub auf der Höhe der Südküste von Kreta von einem feindlichen Unterseeboot versenkt worden sei. Die Besatzung sei gerettet wordm. Bon den Türken wird heute berichtet: Konstantinopel, 24. September. Das Hauptquartier meldet von der Dardanel- lenfront: In der Gegend von Anaforta rief unsere Artillerie durch ihr Feuer in den feind- licknu Schützengräben vor unserem linken Flügel und am Kap einen Brand hervor, der zwei Stun den dauerte. Bei Ari Burnu brachte der Feind in der Nacht zum 21. September eine Mine vor un serem linken Flügel zur Entzündung, die unbe deutenden Schaden anrichtete, dieser wurde bald ausgebessert. Bei Sedul Bahr eröffnete d.r Feind am 21. September morgens ein heftiges Feuer gegen unseren linken Flügel, der von Bomben würfen begleitet war. Unsere Artillerie antwor tete darauf und brachte die feindliche Artillerie zum Schweigen. Am gleichen Tage vertrieb nn-