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Ämtz- un- änzeigeblatt Mr öen Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung MEibenstock, Larkfeld, hundrhübel, EUUkblUll Nenhei-e, GberMtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, MIdenthal «sw. Fernsprecher Nr. 110. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. . «S. Jahrgang. """ . 2VS Mittwoch, de» 8. September IVIS. r Erscheint täglich abend; mit klusnabme der ? Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Z Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene Zeile 30 Pfennige. Bezugspreis vierteljährl. M. I.50einschließ1 des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „ Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenvotensowiebeiollen Beichspostanstalten. Tel.»Adr.: Amtsblatt. Bekanntmachung» Nach tz 6 der Bundesratsverordnuug über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl auS dem Erntesahr 1915 vom 28. Juni 1915 dürfen Unternehmer landwirtschaft licher Betriebe das zur Herbst- und zur Frühjahrsbestellung erforderliche Saatgut zurückbehalten. Die Reichsgetreidestelle kann dabei bestimmen, welche Mengen Saatgut auf den Hektar verwendet werden dürfet:. Das Direktorium der Reichsgetreidestelle hat kürzlich bestimmt, daß folgende Taatgutmengen auf das ks verwendet werden dürfen: bei Winterroggen 155 „ Sommerroggen 100 „ „ Winterweizen 190 „ „ Sommerweizen 185 „ „ Spelz 210 „ Bei Mschfrucht gellen diese Sätze nach dem Mischverhältnis der Früchte. Etwaige Anträge auf Bewilligung größerer Saatgntmengen sind unter eingehen der Begründung an die Königliche Amtshauptmannschast zn richten. Schwarzenberg, am 4. September 1915. Die Königliche ÄnUshaiiMmnsckajl. Ei» englischer Kreuzer imd ein feindliches II-Boot versenkt. Ei» deutsches V-Boot verloren. Schon vor einiger Zeit konnte unser Reichs kanzler im Reichstage darauf Hinweisen, daß durch die Verkürzung unserer Front im Osten neue starke Armeen zu neuen Schlägen frei geworden seien Seit diesen Worten hat die Verkürzung der Front aber immer weitere große Fortschritte gemacht, da wieder eine Reihe von Schleifen, welche durch die Festungen in unserer Front gebildet wurden, durch Eroberung dieser Festungen ausgeglichen worden sind. Die Ausrichtung unserer Front zu einer gra ben «ist jetzt fast vollendet, und da tue grade Linie der kürzeste Verbindungsweg zwischen zwei Punkten ist, so ist jetzt die günstigste Form erreicht. Schon aus dieser Tatsache allein ist zu erkennen, welche Be deutung die Festungen hatten, die nach ihrer Er oberung in den russischen Generalstabsberichten zur völligen Bedeutungslosigkeit verurteilt worden waren. Don westlich Riga über östlich Kowno, östlich Bialy- stok, östlich Brest-Litowsk bis hinunter nach Brody stellt unsere Front eine fest geschlossene grade nnd gedrungene Linie dar. Wenn man sich vergegen wärtigt, welche Form unsere Heere noch vor wenigen Wochen hatten, dann wird man die große Bedeu tung unserer jüngsten Erfolge erst richtig zu wür digen wissen. Nun fragt es sich, ob die Russen nicht auch den gleichen Vorteil von der neuen Gestaltung der Lage haben? Unter gleichen Voraussetzungen wäre der Vorteil natürlich auf bei- den Seiten gleich. Aber man darf dabei nicht über sehen, daß die Russen seit dem Beginn der großen Offensive nach der Mitteilung unseres Generalsta bes fast IV2 Millionen Menschen verloren haben, während unsere Verluste nur sehr gering waren. Ruß lands Front ist auch kleiner geworden, aber dadurch wurde:: nicht neue Heere frei, sondern ihre Front wurde um soviel kleiner als sie Menschen verlor. DaS ist der gewaltige Unterschied in der Wirkung derselben Erscheinung auf die beiden Heere. Auf unserer Seite ist der ganze Vorteil, auf der Seite der Russen der ganze Nachteil der neuen Lage, die Rußlands ganze Hoffnungslosigkeit zeigt. An der beßarabischen Grenze versuchen die Rus sen noch immer durch heftige Gegenangriffe das Vordringen der Ssterreichisch-nngarifche« Heere aufzuhalten: Wien, 6. Septbr. Amtlich wird verlautbart 6. September 1915 mittags: Russischer Kriegsschauplatz. An der beßarabischen Grenze und ö st- lich der Serethmündung wiederholten die Russen gestern ihre heftigen Gegenan griffe. Der Feind wurde überall zurückgewor fen und erlitt große Verluste. An der Serethfront und an unseren Linien östlich von Brody und westlich von Dubno ließ die heftige Tätigkeit im Vergleiche zu den starken Kämpfen der Vortage etwas nach. In der Gegend von Tarnopol wurde den Russen eine verschanzte Ortschaft entrissen. Unser« östlich von Luzk vordringenden Trup pen haben nördlich von Ochka unter den schwierig sten Verhältnissen die versumpfte, überschwemmte Putylowka Niederung im Angriff über schritten. Die an der oberen Jasiolba kämp fenden k. und k. Streitkräfte warfen oen Gegner aus seinen besetzten Verschanzungen südwärts des Flusses heraus und gewannen an mehreren Stel len das nördliche Ufer. Italienischer Kriegsschauplatz. Während die Italiener gestern an der küsten ländischen Front und in Kärnten im allgemeinen untätig verblieben, entwickeln sie in dem Gebiete des Kreuzbergsattels (südöstlich Jnnichen) nach längerer Pause eine heftige Artillerietätig- keit und versuchen dort an mehreren Punkten, sich unseren Stellungen zu nähern. Zu Jnfantrrie- kämpfen ist es bisher nicht gekommen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, FeldmarschaUeutnant. Wien, 6. September. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Czernowitz: Seit dem 2. September ent wickeln sich an der Dnjestrfront heftige Kämpfe. Die russische Front ist vielfach durch rissen. Namentlich im Raume von Okna sind mehrere feindliche Positionen erstürmt. lieber das Flüchtlings-Elend in Rußland geben russische Meldungen folgende ergreifende Einzel- heilen: Krakau, 0. September. Der „Ozas" ent nimmt russischen Blättern folgende Mitteilungen über das unter den russischen Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten herrschendesten v. In Mos kau sind alle Bahnhöfe mit russischen Flüchtlingen übersüllt. Die meisten der Flüchtlinge sind infolge der langen Reise und der ausgestandenen Hungers qualen so erschöpft, daß sie die Güterwagen, in denen sie fortgeschafst wurden, nicht verlassen können. Viele Tausende dieser Unglücklichen liegen krank in den Moskauer Spitälern oder lagern im Freien auf den Plätzen und Straßen nächst den Bahnhöfen. Tau sende und Abertausende werden weiter nach Osten fortgeschafft, aber viele Gouverneure im Osten haben bereits die Behörden in Moskau in Kenntnis gesetzt, daß es unmöglich sei, noch weiter? Flüchtlinge auf- zunehmen. Ueber Smolensk, Orel und Tula wer den täglich über 10000 Flüchtlinge befördert. In den letzten Tagen haben Tula etwa 15000 deutsche Ko lonisten passiert, welche von den Russen aus den Gouvernements Cholm und Wolhynien fortgeschafft wurden. Bei einem frühzeitigen Wintereinbruch würde sich die Lage dieser Hunderttausend«» von Flüchtlingen geradezu katastrophal gestalten. In Wolhynien befinden sich in einem Lager am Sluczslusse unter freiem Himmel über 30000 Bauern aus Galizien, die von den Russen zwangsweise aus Galizien fortgeschleppt wurden. In dem Lager herrscht unter den Internierten furcht- bares Elend, ebenso unter den 2000 nach Kiew ge brachten galizischen Geiseln. Der Krieg zur Tee hat uns wieder einen Erfolg aber gleichzeitig leider auch einen Verlust gebracht: Berlin, 6. September. (Amtlich.) Laut Meldung eines unserer Unterseeboote, das mit „II 27" auf See zusammenaetroffen ist. hat letzteres Boot etwa am 10. August einen älteren eng lischen kleinen Kreuzer westlich der He briden versenkt. „II 27" selbst ist n i ch t z u rück- gekehrt. Da es seit längerer Zeit in Se-' ist, muß mit seinem Verlust gerechnet werden. Am 18. August, 7 Uhr nachmittags, ist wie derum ein deutsches Unterseeboot von ei nen: englischen Passagicrdampfcr mit Geschützen beschossen worden. Das „II"- Boot hatte versucht, den im Bristolkanal ange troffenen Dampfer durch einen Waruungsjchuß zum Anhalten zu bringen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Ueber weitere II-Boot-Beute wird berichtet: Amsterdam, 6. September. N^ch einer Reu termeldung wurden der norwegische Dreimaster „Climt" und der dänische Dampfer „Fron:" :or- pediert. Die Mannschaft beider Schiffe wurde gerettet. London, 6. September. Meldung des Reu- terschen Bureaus.) Der englische Dampfer „Cym- beline" wurde versenkt. 31 Mann von der Be satzung wurden gelandet, 0 sind tot, 0 verwundet. Ueber die schon in letzter Nummer d. Bl. gemel dete angebliche Torpedierung des Dampfers „He- sperian" ist noch folgende Nachricht eingelaufen: Amsterdam, 6. September. Ein hiesiges Blatt meldet aus Newy 0 rk : Die „Hejperia n" war aus der Ausreise. Unter den 314 Passagierei: befanden sich Major Barros, 12 Offiziere und 33 Mann eines kanadischen Bataillons, die alle ver wundet waren und zur Wiederherstellung ihrer Ge sundheit nach Kanada zurückkehren. Der Major er zählt, daß er zehn Minuten vor r/»9 Uhr abends mit einigen Offizieren auf Deck saß, als plötzlich eine laute Explosion stattsand. Das Schiff wurde heftig erschüttert. Eine 50 Meter hohe Wassersäule siel auf das Deck. Die Frauen und Kinder wurden zuerst in die Rettungsboote gebracht. An Bord herrschte eine vorbildliche Ordnung. Italien hat nun doch mit dem Transport von Truppen nach der Türkei begonnen: Mailand, l>. September. „Corriere della Sera" meldet den Erlaß strenger Vorschriften für die Schiffahrt und Fischer im Golf von Tarent auf Grund von Truppentransporten nach dem östlichen Mittelmeer. Die wackeren Lürken werden sich aber auch von dem neuen Feind nicht bange machen lassen und für einen möglichst war men Empfang sorgen. Haben sie doch auch schon wieder ein feindliches U-Boot versenkt: Konstantinopel, 6. September. Das Hauptquartier teilt mit: Am 4. September brachten wir an den Dardanellen ein feindliches Unterseeboot zum Sinken. Wir nahmen 3 Offiziere und 25 Mann der Besatzung gefangen. Im Abschnitt von Anaf 0 rta führten unsere Aufklärungsabteilungen erfolgreiche nächtliche Ue- berfäll« auS und nahmen dem Feinde von neuem zahlreiche Beute ab. Ein feindliches Transportschiff wurde inBrand geschos sen. Unsere anatolischen Batterien bombardier ten an der Meerenge wirksam einige feindliche Bar ken, die in gedeckter Stellung befindlichen Batterien und Lager. Die feindlichen Batterien wurden zum Schweigen gebracht. Der Feind mußte sein Lager räumen. Am Abend zwangen unsere Batterien feindliche Torpedoboote, die sich den Meerengen zu nähern versuchten, zur Rückkehr Ein längere Zeit beschossener seindlicher Dampfer wurde in de» Dunkelheit auf die hohe See geschleppt. Ueber Aufstände in Indien sind schon wiederholt Nachrichten durchgesickert: auch heute ist wieder eine solche zu verzeichnen: