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Amts- Md Anzeigeblatt I für den Slmtsgerichtsbezirk Eibenstock und besten Umgebung fürLibenftock, Larkfelö,hundshwtl, ^UgvvtUtt Neuhride,SberMeugrSn,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterfttitzengrün, Mldenthai nsw. Fernsprecher Nr.NO. Derantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 1S2 Freitag, den 20. August ISIS. z Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ) Sonn- und Zeieriage für den folgenden Tag. * Anzeigenpreise die kleinjpaltige Seile 12 ; Pfennige. Dm amtlichen Teile die gespaltene ) Seile 30 Pfennige. tlel.-Mdr.: Nmtrblatt. Bezugspreis vierteliäkrl. Bl. I.bOeinschliehl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der kumoristischenveilage.Seifenblasen-inder Expedition, beiunseren Voten sowie bei allen Beichspostan halten. Bcschlaguahmc von Gegenständen ans Kn-fer, Messing nud Rcinnilkel betr. Die hiesige Einwohnerschaft wird auf die Bekanntmachung des Bezirksverbandes Schwarzenberg vom 13. August 191.5, die Beschlagnahme, Meldepflicht und Ablieferung von fertigen, gebrauchten und ungebrauchten Gegenständen aus Kupfer, Messing und Reinnickel hingewiesen und besonders darauf aufmerksam gemacht, daß in der Zeit vom 18. August bis 25. Septemver 1915 die freiwillige Ablieferung der beschlagnahmten Gegenstände zulässig ist. Zur Entgegennahme dieser Gegenstände ist in der hiesigen Zentralschule eine Lam melstelle errichtet worden, welche in der genannten Zeit Dienstags und Arettags von 2 vis 6 Mr geöffnet ist. lieber die zur Ablieferung gebrachten Gegenstände wird eine Anerkenntnis bescheinigung ausgestellt, die später von der Gemeinde eingelöst wird. Schön Heide, nm 18. August 191.5. Der Gememdevorstand. Zwei weitere Forts von Rowo- Georgiewsk erstürmt. Der Einschließungsring im Westen von Brest-Litowsk geschloffen. Der Siegesbotschaft von der Erstürmung Koro nos folgte am gestrigen Nachmittag die Meldung von der Wegnahme zweier neuer Forts von Nowo-Geor- giewst sowie die nicht minder bedeutende von der Zurückweisung der Russen in die Vorstellungen der Festung Brest-Litowsk durch Mackensens Truppen. lieber die in Kowno gemachte Beute, außer den bereits gemeldeten Geschützen, liegt bis zur Stunde Näheres nicht vor. Die Angabe „unzähliges Ma terial" läßt darauf schließen, daß eine genaue Ucber- ficht darüber fo schnell nicht zu gewinnen ist. Der gestrige Heeresbericht meldete: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 18. August. Westlicher Kriegsschauplatz. In den Vogesen erfolgten durch sehr er heblichen Munitionseinsatz vorbereitete franzö sische Angriffe gegen den Schratzmännle und unsere Stellungen südöstlich von Sonderlich. Durch Gegenstöße wurden cingedrungene feindliche Abteilungen aus unferen Gräben zurückgeworfrn. Südöstlich von Sondernach find völlig zerschossene kleinere Grabenstücke im Besitz der Franzosen ge blieben. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarfchalls von Hindenburg. Die Festung Kowno mit allen Forts und unzähligem Material, darunter weit mehr als 400 Geschütze, ist seit heute Nacht in deutschem Besitz. Sie wurde trotz zähe sten Widerstandes mit stürmender Hand genommen. Die Armeen der Generale von Scholtz und von Gallwitz dringen weiter nach Osten v o r. Ihre vordersten Abteilungen nähern sich der Bahn Bialystock—Bielsk. Bor Nowo-Geor- giewsk wurden zwei weitere Forts der Nordostfront erstürmt, 600 Gefangene gemacht und 20 Geschütze erobert. Heeresgruppe des Generalfeldmarfchalls Prinzen Leopold von Bayern. Der linke Flügel traf gestern am Kamionka-Abschnitt beiderseits Siemiatycze und am Bug bei Fürsten dorf (südöstlich Siemiatycze) auf erneuten st ar ten Widerstand. Der Uebergang über die Abschnitte wurde erzwungen, der Feind ge worfen. Der rechte Flügel erreichte das Bug-Süd- ufer. ; Heeresgruppe des Generglfeldmarschalls von Mackenfen. Die Heeresgruppe hat ihren Gegner über den Bug und indreBorstellun- gen der Festung Brest-Witowskgewor- f e n. Oestlich von Wlodawa drangen unsere Trup pen über die Bahm'iLholm—Brest-Litowsk nach Osten vor. Oberste Heeresleitung. (W T B.) Bei den Kämpfen in Polen haben insbesondere die russischen Elitetruppen wieder schwere Verluste auch an Offizieren erlitten: Basel, 17. August Der „Nationalzeitung" zu folge veröffentlichen die Petersburger Blätter Todes anzeigen für zahlreiche gefallene Offiziere der Garde-Divifion. In den Kämpfen von Nasielsk (Gou vernement Lomza) fei das ganze Offizierskorps der sibirischen Brigade, genannt die Eiserne, außer Gefecht gesetzt und die Brigade selbst nahezu vollständig aufgerieben worden. Nicht nur die Munitionsfrage bereitet Rußland Schwierigkeiten, auch in anderer Hinsicht tauchen solche auf: Stockholm, 18. August. Die Vorberei tungen Rußlands für einen etwaigen Win terfeldzug stoßen auf Schwierigkeiten. Die Bekleidungsindustrie ist besonders auch wegen des Mangels an Farbstoffen außerstande, die von der Heeresleitung benötigte Winterbekleidung zu liefern. Gegen Brest-Litowsk ist der Einschließungsring zunr Teil bereits vollendet. Der österreichisch-ungarische Gencralstabsbericht meldet darüber: Wien, 18. August. Amtlich wird verlautbart: vom 18. August mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Die Truppen des Feldmarschalleutnants von Arz trieben, während deutsche Kräfte längs des linken Bugusers vorgingen, die Russen beiderseits der von Biala heranführenden Straße in den Be reich der Festungsgejchütze von Brest-Litowsk zurück. Der Ei n s chli eß u n g s r i n g auf dem Westufer ist geschlossen. Im Raume von Janow säuberte die Armee des Erzherzogs Jo seph Ferdinand das Südufer vom Feinde. An unserer Front in Ostgalizien siel nichts Neues von Bedeutung vor. Italienischer Kriegsschauplatz. Aus dem italienischen Kriegsschauplatz wurde gestern an der kü st e n lä n d is ch: n Front heftig gekämpft, während im Kärntner Grenzge biet verhältnismäßig Ruhe herrschte, in Tirol aber das schwere Geschützfeuer des Feindes an hielt und einige kleinere Jnfanteriegefechte stattsan- den. Im Gör zischen wurden vier gegen San Martino geführte Angriffe der Italiener ab geschlagen. Vor dem Görzer Brückenkopf herrscht nach wie vor ziemliche Ruhe, dagegen tobt uni den Brückenkopf von Tolmein ein er bitterter Kampf. Auch hier scheiterten vier feindliche Angriffe. Ebenso mißlangen alle Vor stöße des Gegners gegen unsere Höhenstellungen nördlich des Tolmeiner Brückenkopfes. Im Ti roler Grenzgebiete wurden italienische Angrif fe auf dem Toblinger Riedel lDreizinnengebiet) und gegen Milegna (Plateau von Folgaria) ab- gewiescn. Gehobenen Sinnes, erbaut durch die Erinne rung an schwere Feuerproben und heiß erkämpfte Siege, begeht heute in Nord und Süd die kaiser liche u. königliche Armee auf dem Schlachtfeld das Geburtstagsfest des obersten Kriegs herrn. Eines Geistes, in stolzer Zuversicht, er neuern die unter den Waffen stehenden Söhne aller Völker des Reiches ihr Treugelöbnis, das in den verflossenen 12 Monaten so viele der Besten mit dem Blute besiegelt Haben. Der Stellvertreter des Ehefs deS Generalstabe«: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Neue Beschießung von Pelagosa. Am 17. August früh beschoß eine unserer Flot tillen zum dritten Male die von den Italienern besetzte Insel Pelagosa, während zugleich ein Flie ger über der Insel mit Bomben, Maschinenge wehren und Fliegerpfcilen operierte. Hierbei wur de das seit der letzten Beschießung wieder zum Wohnen hergerichtete Leuchthaus zerstört. Ba racken und Zelte wurden in Brand geschossen, ein Geschützcmplacement demoliert, m hrere Material depots, einige am Strande aufgestapelte Material haufen und mehrere Boote vernichtet. Die Be satzung hielt sich in Schützengräben und unterirdi schen Unterständen versteckt und leistete keinen Wi derstand. Feindliche Seestreitkräfte wurden nicht gesichtet. Flottenkomm au do. An der beßarabischen Grenze haben unsere Bun desgenossen ebenfalls einen Fortschritt zu verzeichnen: Czernowitz, 18. Aug. Gestern sanden an der beßarabischen Grenzfront größere Ge plänkel statt. Im Laufe des Nachmittags ge lang es unseren Truppen, die Russen überraschend anzugreifen, und sie aus ihren vorteilhaften Stellungen zu werfen. Die Russen versuch ten im Lause der Nacht, unseren Truppen die Stel lungen wieder zu entreißen, doch blieben ihre An strengungen erfolglos. So mußten sie die Unsrigen im Besitze der gewonnenen Schützengräben belassen. Nicht nur zu Lande, sondern auch von der See brachte uns der gestrige Tag eine Meldung über neue schöne Erfolge: Das glückliche Seegefecht an der dänischen Küste sowie das sicher sehr eindrucks volle Luftbombardement von London. Wir tonnten die Nachricht noch gestern allen unseren Lesern im Depeschenteil melden. An dem Angriff auf das englische Ge schwader leichter Streitkräfte ist bemerkenswert, daß er durch Torpedoboote erfolgte; die Engländer befanden sich also nicht nur numerisch in der lieber legenheit (9 gegen 5), jonoern hatten in ihrer Mitte einen modernen leichten Kreuzer, der nicht nur in bezug auf Armierung «15 Zentimeter Geschütze», son dern auch bezüglich Panzerung und Größe die deut schen Kräfte überragte. Trotzdem gelang es diesen, jo nahe an den Feind heranzutommen, daß sie ihre Tvrpedojchüsse anbringen und den Kreuzer, sowie ei nen Zerstörer versenken konnten Die Ohnmacht der Engländer gegen den schwächeren Feind war der artig, daß sie diesem keine Verluste beibringen konu teu. Als Ort des Gefechts wird das Hornsriff-Feuer schiff an der Jütische» Westküste genannt. Der Vor stoß in diese Gewässer ist den Engländern also teuer zu stehen gekommen. Der neue Lufts chiffbesuch über Lon don unterscheidet sich von seinen Vorgängern da durch, daß auch diesmal die Londoner City, d. h. das Stadtiunere, bombardiert wurde. Mehr und mehr bekommt somit England am eigen.n Leibe den Krieg zu spüren; man wird sich zwar auf eine Flut von Schmähungen wegen dieser Beschießung Lon dons gefaßt machen Müssen, das ändert aber nichts ay der Tatsache, daß London mit seinen wichtigen Befestigungen, Kasernen, Kriegsmaterialfabrileu, Dock- und Hafenanlagen ein Mittelpunkt der eng lijchen militärischen Kraftentfaltung ist. Ferner ist noch folgende Meldung von der Tor pedierung eines norwegischen Dampfers einge gangen: Christiania, 18. August. „Verdensgang" meldet aus Bergen, daß der Dampfer „Haakon VH." der Nordensfjeldsk-Dampfschiffahrtsgesellschaft, der gestern nachmittag 2 Uhr von Bergen seine ge wöhnliche Reise nach England antrat, abends in Bek- kervig, zwischen Haugesund und Bergen, eintraf, wo er die Mannschaft des norwegischen Dampfers „Mi nerva" landete, der von einem deutschen Unter seebool torpediert worden war. Das gleiche Un terseeboot beschlagnahmte auf dem „Haakon VII." Briefe und WertsenduiHg-n und ließ die übrige Post über Bord werfen. Der Haugejund-Dampfer „Mi nerva" war von Bergen nacd Jsasiord unterwegs,