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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Vezugspreirvierteljahrl. M. I SOeinschließl. t des »Illustr. Unterlsaltungsblatts" und der z humoristischenvcilcrge„Seifenblasen"in der; Expedition,beiunserenvotensowiebei c.llen Z NeichrpostcinNalten. Z Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. NO. M Eibenstock, Laris,eld, hundrhübel, - LügkvlUll Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, : Schönheiderhammer, Sosa, Unterftützengrün, Mdenthal «sw. r 167 Verantwortl. Redakteur, Trucker und Verleger: Emil Haunebohn iu Eibenstock. . - «S. Jahrgang. Donnerstag, den 22. Inti ISIS Brotversorgnn g. Körperlich schwer arbeitende erwerbstätige und auf Brotnahruug vorwiegend an gewiesene Personen im Alter von über 12 Jahren mit einem Arbeitseinkommen bis z« 2»OO Mk. jährlich — also landwirtschaftliche und gewerbliche (industrielle) Arbeiter, Erntcarbeiter, Landwirte (auch Selbstversorger), Handwerker, Eisenbahn- und Forstbe amte usw. können auf Autrag einen Zuschlag zn den Brotmarken gemährt erhalten. Anträge werden Donnerstag, den 22. -ss. Ms., vor- und nachmittags im Nathause — Brotmarkeuausgabe — eutgegeugeuommeu. Wegen der Ausgabe der Zuschlagsmarken erfolgt nenc Bekanntmachung. Stadtrat Eibenstock, den 21. Juli lolä. Fortdauer der neuen Jsonzoschlacht. Dic Fortschritte im Oste». Großzügige kriegerische Unternehmungen sind seit einigen Tagen wieder auf der ganzen gewaltigen Schlachtsront im Osten und Südosten im vollen Gange. Mit verhaltenem Atem folgen ivir alle freu dig bewegt dein glänzenden Siegcszuge ruhmge krönter Truppen Deutschlands und Oesterreim lln garns und erleben voller Bewunderung im Geiste trilnehmend mit, was sic unter der bewährten Füh rung umsichtiger Feldherren Großes vollbringen. Ohne Kampf ist wohl keiner der einzelnen Frontbe zirkc. Ncberall ist Rußlands Riejenheer der Amboß, der unter wuchtigen Schlägen erzittert und nachgibt. Ob es sich handelt um mangelhaft ausgebildete Re krutcu oder um kriegserfahrene sibirische Kerntrup pen, ob die zäh und erbittert Streitenden zur Garde und zum Moskauer Grenadierkorps gehören oder aus zusammengewürfelten Scl-aren, die mit Waffen der Vorzeit ausgerüstet sind, bestehe», überall wurden sie geworfen. So darf man wohl mit Bestimmtheit hoffen, daß das große Ringen im Osten einem sieg reia;en Ausgange entgegengeht Den gestrigen Bericht unserer Obersten Heeres leitung konnten wir noch in unserer letzten Nummer verösscntlichen, den . österreichisch-ungarischen rassen wir nachstehend folgen: Wien, 20. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 20. Juli mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Zwischen der Weichsel und dem Bug sind gestern die verbündeten Armeen in der Verfolgung des weichenden Gegners über das Schlachtfeld der letzten Tage hinausgerückt. Bei den am Erfolg her vorragend beteiligten Truppen des Fcldmarjchall- leutnants Arz wuchs die Zahl der eingebrachten Gefangenen auf 50 Offiziere und 3500 Mann. Auch bei Sokal brachten unsere Truppen über 0000 Gefangene ein. Westlich der Weichsel haben unsere Ver bündeten in heldenmütigem Ringen den russischen Widerstand an der Jlsanka gebrochen. Südlich und westlich von Radom bestanden österreichisch ungarische Regimenter heftige Kämpfe. Sieben bürgische Infanterie stürmte den Ort Kostr- ' zyn. Radom wurde heute vormittag von un seren Truppen besetzt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. In Ostgaltzien ist die Lage unverän dert. An der Grenze zwischen der Bukowina und Beßarabien wurde eine russische Plastun-Brigade überfallen und zersprengt. Italienischer Kriegsschauplatz. Dic Schlacht im Görzischen dauert fort. Die italienischen Angriffe, die sich nun mit großer Heftigkeit auch gegen den Görzer Brücken köpf richteten, hatten am gestrigen Tage und in der Nacht auf den heutigen wieder kein Ergeb nis. Nach starker, bis zum Mittag währender Beschießung des Brückenkopfes durch die feind liche Artillerie ging die italienische ll. Infanterie division mit betrunkenen Truppen zum Angriff gegen den Abschnitt von Podaora vor. Der Feind drang stellenweise in unsere Deckungen ein, wurde aber wieder hinausgeworfen. Nach neuerlicher Ar tillerievorbereitung erfolgte um 4 Uhr nachmit tags ein zweiter Angriff, der um o Uhr abends gleichfalls abgeschlagen war. Um den Rand des Plateaus von Do der do wird erbittert wettergekämpft Gestern uachmittag fchlug tapfere ungarische Landwehr einen starken Angriff gegen ihre Stellungen bei Sdraussinv zurück. Auch drei weitere Massenan griffe der Italiener brachen hier zusammen. Eben so sckMerten alle gegen den südwestlichen Plateau raud von Polacco, Redipuglia und Ber- / mcgliano her geführten Vorstöße, sowie .in An- * griff auf Monte Cosich «nördlich Monfalconei. Der in seine Deckungen zurückflutende Feind erlitt überall schwere Verluste. Die Artillerietämpfe am mittleren Jsou- zv und im Krn Gebiet und der Kärntner Grenze halten an. Im Raume südlich des Krn Gebietes wurden zwei heftige Angriffe der Alpini abgeschlagen. In den bereits erwähnten heftig» Gefechten in der Kreuzberg Gegend verloren die Ita liener über 200 Mann an Toten und etwa das Doppelte an Verwundeten. Dem gegenüber br trägt dort unser Gesamtverlust 12 Mann Die Stelluugen südlich S chluderba ch wur den von unseren Truppen wieder zurückgewonnm. Ein neuerlicher Angriff schwächerer italienischer Kräfte auf den Col di Lana mißlang, wie alle früheren. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Die „riefenhafte" Operation im Osten oehand.lt ein Artikel des Berner „Bund": Bern, 10. Juli. Stegemann schreibt im „Bund" zur Lage im Oste« u. a.: Im Norden ist den Russen, da sich auch am Bvbr die Verhältnisse auf ihrer Seite bedeutend verschlechtert haben, nur der allgemeine Rückzug übrig geblieben. Heut' ist es j cho « fraglich, ob sie die Narewlinie über haupt noch b e h a npte n können Zu der Bewegung gegen Mitau und Riga heißt eS: Als die Deut scheu dort zum ersten Male erschienen, war cs ei» prächtiger Raid. Heute ist es vielleicht ine durch greifende Offensive. Greisen sie auch südlich Schau len wieder über die Dubijsa östlich, so rückt die Um fassung der russischen Nordfront immer näher. Daß sich diese Umfassung heute ander- ansieht, als im Februar und März, liegt auf der Hand Wirkt doch der Druck der deutsch österreichischen Offensive heute vom Süden schon unmittelbar auf die rückwärtigen Verbindungen der Weichfelfront. welki-e nun auch von Norden umfaßt wird. Bereits ist Brest Li towsk zum russischen Operalio nszcn - trum, Warschau nur noch ein gefährdeter Außen posten geworden Steht die russische Hauptmacht hin ter der peripherischen Festungsfront von Kowno bis Litowst versammelt, um die Gelegenheit zu suchen, aus dieser Reduitstellung zum Gegenangriff vorzu brechen, so setzt jie alles auf einen Wurf. Zwar wird die Festungslime noch von mobilen Kräften gehal ten. Aber diese besitzen off nbar nicht m hr genügend Widerstandsfähigkeit, sic mit derselben Elastizität wir im Februar zu behaupten. Die Zang-, welche nun vom Norden angesetzt ist, die Wiederaufnahme der Offensive Woyrsch u. der Flankenschutz am Bug und Dnjestr ergeben in der Gesamterschinung eine riesenhafte, strategisch vortrefflich ab- gestimmte Operation Ob es richtiger ist, zu entrinnen und sich weiter östlich rückwärts zu kvn zentrieren oder ihr auf einer verkürzten Front zu widerstehen, nnrd die russisch? Heeresleitung ieyt im Drange des vollen Augenblicks entscheiden müssen, falls sic den Entscheid nicht schon getroffen hat. lieber die Kämpfe der Italiener liegt eine Meldung des Kriegspresseguarticxs sowie -ine vernichtendes Urteil von schwedischer S ite vor- Kriegspressequaltier, 1!» Juli Di' neuesten blutigen Abweisungen der Italiener am Plateau von Doberdo und am Gürzer Brücken köpf erbrachten den Beweis, daß die österreichisch- ungarischen Truppen nach den überaus schweren Kämpfen der letzten Juni und ersten Fulitagc sehr frisch und schlagfertig geblieben sind Die italieni sche Infanterie konnte ihre Ueberlegenheit an Zahl wieder nicht voll zur Geltung bringen, da sie von unseren Motormörserbatterien in ihren Verstecken aufgestöbcrt und an mehreren Stellen vernichtet wurden. Die Verluste des Feindes sind an der gau zcu Front sehr groß und man wird gut tun, die Be drutung dieses ncu:rlick>e» Waff.nganges am ^sonzo recht hoch einzujchätzen. Stockholm, 19. Juli. Der schwedische Schrift - steiler Lago Lenuqvist, der früher die Schützengräben aus Gallipoli und in den Karpaten besucht bat, schreib! jetzt vou Triest aus: „Der größte Teil der italieuischeu Siegcsberichte ist un zuverlässig, ja sogar erdichtet. Das Richtige daran sind dic meteorologischen Angaben Betrach tei man die Stellungen der italienischen Linien und sieht man ihre Artillerie in Tätigkeit, so mnß man zu dem Schluß kommen, daß einen größeren mili tärischcn Fehlschlag, als den italieni schen bei Jsonzo, kaum je ein Staat erlebt hat. Mau kann schwerlich mit Achtung von den Lei stuugeu der Italiener reden. Die Ursachen sind ein schwacher Aktiousplan, Mangel an Initiative und in der Armee Unlust für das ganze Kriegsabeutcuer. Vou der dalmatischen Landwehr sagt Lago Lenuqvist, daß diese die Angriffstruppen des vielfach stärkeren Feindes mit einer nie versagenden Fenerdisziplin n. mit großer persönlicher Tapferkeit die Hügel hinab zurückwürfc. Darauf gibt er mehrere Probeu der unmenschlichen Kriegsführung gewisser italienischer Korps und kommt zu folgender Zuiammcnfassung: „Das Fiasko der italienischen Eiusalls- armce ist offenbar und kann nicht länger ver hehlt werden angesichts der blutigen Verluste, die sie als einziges Ergebnis der Anstrengungen dieser Woche erzielt haben." Italiens Kriegspläne gegen Deutsch'aud und die Türkei enthüllt folgende Nachricht: Lugano, 19. Juli. Die „Tribnna" hebt als Ergebnis der Besprechungen zwischen Porro, Cador na, Salandra und Barzilai hervor, daß über die künftige Kriegsaktion Italiens nunmehr völlige Klarheit erzielt worden sei. Die vier Ver bündetcn werden demzufolge, was die Lage er heischt, ihre Operationen in absolut strenger, enger, unauflöslicher Uebereinstimmung gegen den ge meinsamen Feind führen mit Ausschluß je der gefährlichen Differenzierung. Es sei gut, daß das italicuischc Volk endlich dieser Wahrheit ins Auge sehe. Der laugen Rede kurzer Sinn ist, wen» die „Tribuna" recht hat, daß Italien seine Verbündeten auch aus anderen Kriegsschatrplätzcu und gegen Deutschland und die Türkei unterstützen will. Die englischen Verluste an den Dardanellen machen es erklärlich, daß man krampfhaft bestrebt ist, Italiens Unterstützung so bald als möglich zu dem Unternehmen zu erlangen: London, 19. Juli. ^Meldung des Reutcrjcheu Bureaus.) Asquith uanute im Unterhause die G c s a m t v e r l u st e an den Dardanellen mit MK-l Mann tot, 20K14 verwnndct und 7530 vermißt. Tagesgeschichte. Frankreich. Die Bemühungen des Dreiver bandes. Die Preise itzt ihren Feldzug fort, in