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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis viertelj ihrl. IN. 1.50eii!schlicß!. der „Illustr. Unterhaltuny-blattr' und der kumoristischenVeilage„5tifenblnsen"inder Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Ueichrpostanslaltcn. Tel.-Kdr.: Kints olalt. Eibenstock, Larkselö, hunörhübel, ^UgrvtUll Ncuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiltzengrün, wildenthal usw. . Erscheint täglich abends mit Ausnahme der * Sonn-und Feiertage f«i r den folgenden Tag. z Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ; Pfennige. DmamtlichenTeilediegespaltene Z Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. h? iso Berantwvrtl. Redatteur, Trucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. . . - :. 62. Jahrgang. — Mittwoch, dm 14. Juli ISIS BorratSerhebunst übcr Otlc und Fcttc. tztach der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innen, von, 5. Juli 1915 soll auf Grund der Bundesratsverordnung über Vorratserhebnngeu vom 2. Feb ruar 1915 eine Erhebung der am 15. Juli 1915 im Stadtbezirk Eibenstock vorhandenen Vorräte von Oelen «nd Ketten stattfinden. Die Erhebung erstreckt sich auf die nachstehend nnter genannten Oel und Fette. Die Bestände find nur anzugeben, wenn ste für die einzelnen in der Anlage (O aufgeführten vele und Kette einen Doppelzentner übersteigen. Die Gewichtsangaben sind in Doppelzentnern zu machen. Wer am 1>. Juli 1N1L anzeigepflichtige Vorräte in Gewahrsam hat, ist ver pflichtet, diese in die ihnen Angehenden Vordrucke wahrheitsgemäß eiuzutragen. Vorräte, die sich am 15. Juli auf dem Transporte befinden, sind unverzüglich nach dem Empfang vom Enrpfänger in der Ratskanzlei anzuzeigen. Sollten einzelne Anzeigepflichtige bis zum t-t. Juli nicht im Besitze des Anzeige Vordruckes sein, so haben sie dies sofort au Ratsstelle zu melden, damit ihnen noch ein Vordruck ausgehändiat werden kann. Die Vordrucke find ausgefüllt am 16. Juli zur Abholung bereit zu halten. Die mit der Borratserhebung beauftragten Beamten sind befugt, zur Ermittelung richtiger Angaben Vorratsräume, iu denen Gegenstände zn vermuten sind, über welche die Auskunft verlangt wird, zu untersuche» und die Bücher der zur Auskunft Verpflich teten zu prüfen. Wer vorsätzlich die Auskunft, zn der er auf Gruud der eingangs genannten Ver ordnung verpflichtet ist, nicht in der gesetzten Frist erteilt oder wissentlich unrichtige nnd unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Mouaten oder mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark bestraft; anch können die Vorräte, die verschwiegen sind, in, Urteil für dem Staat verfallen erklärt werden. Wer fahrlässig die Auskunft, zu der er auf Grund dieser Verordnung verpflichtet ist, nicht in der gesetzten Frist erteilt oder unrichtige oder „„vollständige Angaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu dreitausend Mark oder im Unvermögeusfalle mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bestraft. Eibenstock, den 12. Juli 1915. Tcr Ltadtrat. o ä. Pflanzliche Lele «nd Kette. I. Fette Oele, und zwar: a) Rapsöl nnd Rüböl d) Leinöl e) Buchcnkernöl, Erdnußöl, Mohnöl, Nigervl, Sesamöl und Souueublumeuöl ck) Lavetöl und Sulfvrvl e) Banmwollsamenöl k) Holzöl Mzinusöl k) anderes fettes Oel. II. Pflanzliche Fette, und zwar: a) Kakaobutter (Kakaoöl) b) Muskatbutter, Lorbeeröl c) Baumwollstearin ck) Palmöl, Palmkernöl, Kokusnußöl und anderer pflanzlicher Talg, zum Ge nüsse nicht geeignet e) Oelsäure, (Olein) und Ocldreß. III. Zum Geuuß bestimmter pflanzlicher Talg, Margarine, Knnstbntter „nd Kunst speisefett. ö Tierische Kette. s) Schweineschmalz, Gänseschmalz, Oleomargarine n. a. schmnlzarlige Fette b) Schweine „nd Gänsefett, Schweineflomen, Ziegensett e) Premier ins el) Talg von Rindern nnd Schafen, Preßtalg e) Knochenfett, Abfallfette, Stearinteer k) Tran, Speck, Fett von Fischen, Robben oder Walfischen ^) nicht besonders genannte Tierfette. Rotlauf ist unter dem Lchweinebestand des Bäckermeisters tarnst Schmidt, hier, Haupt straßc, ausgebrochen. Ttadtrat Eibenstock, den tö. Juli llliä. Weitere Dergeltungsmaßnah- men gegen Krankreich. Die italienischen Verluste am Jsonzo. Gegenüber der hohnsprechenden Behandlung deutscher Gefangener im feindlichen Auslände geht jetzt unsere Heeresverwaltung energisch mit Ver- geltungsmaßregeln vor. Nachdem wir erst in un serer Sonntagsnummer von solchen gegenüber Frankreich berichtet haben, ist an Angehörige die ses Landes erneut Vergeltung geübt worden: Berlin, 12. Juli. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" schreibt unter der Ueberschrift „Wei tere Bergeltungs Maßregeln gegen Frankreich" unter Hinweis darauf, daß etwa 50 deutsche Offiziere, weil sie ihr Ehrenwort, nicht mehr gegen Frankreich und seine Verbündeten zu kämpfen, verweigert haben, in einem Fort in den Alpen in rier stets vcrschlossene„ Räumen gefangen gehalten werden und sich täglich nur eine Stunde aus einem kleinen Hofe von 10 bis 12 Meiern bewegen, auch sick» nicht gegenseitig besuchen dürfen u. a. Dies Verfahren widerspricht den Bestimmungen der Haager Landlriegsordnung. In Deutschland haben die kriegsgefangenen Offiziere, denen, dem deutschen Standpunti entsprechend, die Abgabe des Ehren Wortes überhaupt nicht angesonnen wird, den ganzen Tag über die Möglichkeit, sich frei im Kriegsgefan genenlager zu bewegen und sich gegenseitig zu be ,uche„. Da alle Vorstellungen bei der französischen Regierung bish er erfolglos geblieben sind, so sind auf Anordnung der Heeresverwaltung zu nächst 50 französische Offiziere aus ihrem Offizier- gesangrnenlager in das Fort Z 0 rnd 0 rf bei Küstrin übergeführk worden, wo sie in genau derselben Weise gehalten werden wie die deutschen Offiziere in dem französischen Fort. Sollten noch andere kriegsge fangene deutsche Offiziere in Frankreich ähnlichen Beschränkungen unterliegen, so werden die deutschen Maßnahmen auf eine größere Anzahl und, wenn »rötig, auf alle kriegsgefangenen Offiziere erstreckt werden Die Kämpfe auf dem galizischen Kriegsschau platz sind au einem Ruhepunkt angelangt Nur am Bug haben österreichisch-ungarischen Truppen ein erfolgreiches Gefecht gehabt: Wien, 12. Juli. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Am Bug nordwestlich Busk haben unsere Truppen bei Derewlany einen russischen Stützpu ntt genommen. An der ganzen sonstigen Front im Nordosten fanden auch gestern keine Kämpfe statt Die Situa tion ist unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Au der t ü st eu l ä n d i j ch e n Front versuch ten die Italiener wieder einige Angriffe, welche, wie immer, abbewiesen wurden, so bei Bermeg liano, Redipuglta und an mehreren Punkten jüd lich des Krngipfels. ' Im Kärntner Grenzgebiet dauern die Ge- schütztämpfe fort. Auch gegen unsere Stellung auf den Grcnzbcrgen nordöstlich des Kreuzbergsattels und gegen einige Tiroler Werke richt: tc sich feindliches Artilleriefeucr. Neuerliche Angriffe des Gegners aus dem Col di Lana scheiterten gleich allen früher?«. Südöstlicher Kriegsschauplatz. In letzter Zeit entwickelten dir M 0 n t e n e griner an der herzegowinischen Grenze - ine leb haftcrc, jedoch ganz erfolglose Tätigkeit So grif fen unlängst wieder zirka zwei montcmegrinisch.' Bataillone unsere Grenzstellungen östlich Aviovatz nach längerer Beschießung durch jchwre Artillerie an. Sie wurden abgewiesen. Einer unserer Flie ger bewarf zu dieser Zeit ein monten grinisches Lager sehr erfolgreich mit Bomben. Weiter süd lich stieß ein Bataillon des Feindes über die Grenze vor Auch dieses wurde durch einen Gegen angriff unserer Truppen auf montenegrinisches Gebiet zurückgeschlagen. Oestlich Trebinjc versuchte der Feind nach den Mißerfolgen der vorigen Woclie vergebens, durch schweres Artilleriefeuer eine Wirkung zu er zielen. Der Stellvertreter des Chefs des Gcneralstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Die italienischen Verluste am Jsonzo werden von neutraler Seite in folgender Meldung geschätzt: Genf, 12. Juli. Die hiesige „Tribune" be stätigt den Zusammenbru ch aller itali eni- scheu Angriffe am Jsonzo Die Verluste der Italiener dortselbst beziffert die Zeitung auf AUK>0 Mann an Toten, Verwundeten und Felddienstun fähigen. Wie wenig übrigens die Verbündeten mit den Leistungen der Italiener zufrieden sind, geht aus nachstehender Depesche hervor: Zürich, 12. Juli Von besonderer Lette wird berichtet, iu höheren M i l i t är k r e i j e „ Italiens herrsche große Bestürzung darüber, das; das Eingreifen Italiens auch nicht iin geringsten Maße ei „ r Z u r ückzieh u n g d e u t s ch e r Truppen von der galizischen Front zur Folge gehabt hat. Im Gegenteil, der deutsche Vormarsch gehe unaufhaltsam weiter Oie iranzösi- sche und russische Regierung sollen in freundschaft licher Weise die italienische Regierung -auf diesen merkwürdigen Umstand aufmerksam gemacht haben. Die Forderung Salandras Cadorna gegenüber nach kräftiger Offensive bei dem Froutbesuch des Mini sterpräsidcnte» sei die Folge, dieser Vorstellungen ge wesen. In diesem Zusammenhang gewinnen die Aeu- ßerungen der italienischen Blätter an Bedeutung, welche die Anwesenheit des Generals Porro in Paris als die Folge des russischen Rückzugs in Galizien be zeichnen. Den militärischen Anstrengungen der Zen tralmächte soll wirksam begegnet werde» Neber die Ereignisse zur Lee wird heute berichtet: Grimsby, 12. Juli. «Meldung des R?ut r- schcu Bureaus.) Der Fischdampser „Fleetwood" lief heute hier ein. Er neigte stark zur Seite. Das Schlff wurde ohne vorherige Warnung in der Nord sce von einem deutschen Unterseeboot beswossen. 1 Mann tot, 3 verwundet. London, 12. Juli. «Meldung des R.uterschen Bureaus.) Die Besatzung des Fischdampfers „Sy- rian" aus Grimsby ist heute in Grimsby ange- kommen. Der „Syrian" wurde Sonntag morgen von einem deutschen Unterseeboot angegriffen. Die Besatzung rettete sich unter dein Geschützf.uer des Unterseebootes. Wien, 12. Juli Aus dem KriegsprZs quar tier wird gemeldet: Gegenüber ausländischen Zei tungsmeldungen über Schiffs vertu ste unserer Kriegsmarine wird »ach Informationen von maßge-