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Amts- und ÄNMgeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung > VezuaLprrisVierteljahr!.M.1.50einschliehl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts' und der > kumoristischenv«ilage„Seifenblasen "inder Expedition,beiunserenvotensowiebeiallen Keichspostanstalten. ! ^44^4^^^444^4^4^444444444444444444 44444» Tel.-Kdr.: Amtsblatt. 141 Eibenstock, Larkselb, hunbrhübel, iL>Ugk0tUlt Nenhride, VberftatzengM, Schönheide, r Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, Mldenthal «sw. i , Fernsprecher Nr. 110. Berantwortl. Redakteur, Druck« und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock - -----—.—— «r. Juhv«»««. —— Dienstag, den 22. Ina, 1S1S Der Wtische Kartoffelverkaus ld«t dies« Woche Dieustaa, Dauuer-ta- und Eauuaheud, den 28, 24. u. 2« ds«. kon. je von 4—6 Uhr im Magazingrundstücke statt. Gtadtrat Eibenstock, den 21. Juni 1S15. Haudelsschulverei« Eibenstock. Die dte-j-hrtae -a«ptverfa«mlu»t findet Kreit««, den SS. Juni, abendt '/.v «h» in Stadt Leip,tg statt. LnttLg« find spätestens 3 Lage vor der Hauptversammlung bei dem Unterzeichneten schriftlich einzureichen. I) Jahresbericht. s) Berichterstattung über die Jahrerrechnung 181415 und Beschlußfassung über dieselbe. Der HandelMulvorßand: SchU-el, 2. Borsttzendrr. Der neue große Sieg an der Grodek-Linie. Erfolgreiche Streik österreichischer Seestreit- kräste. Schiffe mit salscher Flagge in eng lischem Kriegsdienst. Eine neue herrliche Siegeskunde hat nns der gr strige Sonntag gebracht. Nach der Einnahme von Gro- dek und Komarno, die noch am Sonnabend erfolgte, schien die vorbereitete russische Verteidigungslinie längs der Grodeker Teiche, der letzte Schutzwall vor Lemberg stark erschüttert. Es hat denn auch nicht länger als einen Tag gedauert, um den Zusammenbruch dieser starkbefestigten Stellung herbeizuführen. Dem russi schen Heere ist dadurch ein neuer, sehr schwerer Schlag zugesügt worden. Nicht bei Grodet oder Komarno, wie man wohl annehmen konnte, setzte Generaloberst von Mackensen seine Truppen zum Hauptstoß an, sondern weiter nördlich bei Magierow, im Quellgebiet der Wereschyza erfolgte der erste Durcyvruch. Nachdem dort die hintereinanderliegenden feindlichen Linien in heldenmütigem Ansturm genommen waren, ließ sich auch die übrige Front nördlich und südlich von Grodck nicht mehr halten. Zwar leistete der Feind südlich der Durchbruchsstelle noch hartnäckigen Widerstand, ober auch der Rest seiner Kraft wurde gebrochen und, von den verbündeten Armeen, denen wieder eine noch nicht zu übersehende Siegesbeute in die Hände fiel, scharf verfolgt, ziehen sich die aufgelösten Scharen auf Lem berg zurück. Die Folgen dieses neuen großen Sieges machen sich weiter südlich bereits bemerkbar. Wie der österreichisch-ungarische Generalstabsbericht meldet, be ginnt der Feind schon, seine Stellungen am oberen Dnjestr zu räumen. Auch das dürfte mit erheblichen Verlusten für ihn verbunden sein. Die Wichtigkeit des Grodeker Sieges liegt vor al lem, wenn man von den sehr schweren Verlusten, die der Feind dabei erleidet, absieht, in der Tatsache, daß nunmehr Lemberg ungeschützt vor den Heeren der Vcr kündeten liegt. Zwar werden die abziehenden Russen durch Rückzugsgefechte den Fall der galizischen Haupt stadt einige Tage hinauszuschiebe,t suchen, verhindern können sie ihn nicht mehr. Der konzentrische Vormarsch der verbündeten Heere wird die Reste des geschlagenen Feindes über Lemberg hinaustreiben, und es dauert aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch ganz kurze Zeit, bis der gewaltige Durchbruchssieg vom 1. und 2. Mat durch die Wiedereroberung der vielgeprüften Stadt sei nen schönsten Lohn erntet. Die deutsche Heeresleitung berichtete gestern: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 20. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich des Kanals von La Bassee und auf der Front nördlich Arras wiesen wir mehrere feindliche Teilan griffe blutig ab. In der Champagne wurde eine französische Ab teilung, die bei Perthes nach einer Minensprengung an- griff, zusammengeschosien. Unternehmungen der Franzosen gegen unsere Vor posten am Parroy walde ftihrten zu örtlichen Käm pfen, bei denen wir die Oberhand behielten. In den Vogesen wurde Münster von den Franzosen heftig beschossen. Erneute feindliche An griffe im Fechttale und südlich waren erfolglos. Aus einem feindlichen Fliegergeschwader, das, ohne viel Schaden anzurichteu, Bomben auf Iseghem in Flandern warf, wurde ein Flugzeug hcrau 8 ge schossen, mehrere andere zu schleuniger Umkehr ge zwungen. Ein weiteres feindliches Flugzeug wurde in der Champagne ii b c r B o u z i e r s heran- tergeholt. Oöstlicher Kriegsschauplatz. Russische Angriffe gegen unsere Linie in Gegend § zawle und Angustow wurden abgeschlagen. Ein zelne Vorstöße kleinerer Abteilungen führten zur Weg nahme der feindlichen Vorstellungen bei Budt, Przysieki und Jalesie (östlich der Straße Pras- nysch—Myszyniec). Südöstlicher Kriegsschauplatz. Südlich der Piliza nahmen Truppen des General-Obersten von Woyrsch in den letzten Tagen mehrere feind liche Vorstellungen. Die Armeen des General Obersten von Mackensen haben die Grvdrkftrl- lung genommen. In Beginn des gestrigen Tages schritten deutsche Truppen und das Korps des Feldmar- schnlleutnants v o n A r z zum Angriff auf die stark ver schanzten feindlichen Linien. Nach hartnäckigem Kampfe wurden nm Nachmittag fast durchweg die iu mehreren Reihen hintereinander liegenden feindlichen Linien auf der.15 Kilometer langen Krönt nördlich von Janow bis Knta—Obedynska (südwestlich Rawa- ruska) gestürmt. Am Nachmittag wurde der Keind hinter die große Straße Zoltiew (nördlich Kemberg) —Rawaruska geworfen. Unter dem Drucke dieser Niederlage ist der Gegner heute nacht auch aus der Anfchlutzstrecke zwischen Grodet und den Dnjestr- fümpfen gewichen, hart bedrängt von den österreich isch-ungarischen Truppen. Zwischen den Dnjestrsümpfen und der Stryjmündung hat der Feind das südliche Ufer des Dnjestr geräumt. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Der österreichisch-ungarische Gencralstabsbericht vom Sonnabend meldete bereits die Einnahme von Grodet und Komarno, welches 20 Kilometer südlich des ersteren liegt: Wien, 19. Juni. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die ga lizische Schlacht dauert fort. Im Ansturm gegen die zusammenhängende rus sische Verteidigungsstellung an und nördlich der Wereschyza erkämpften die Truppen der verbündeten Armeen Stellung um Stellung. Grodet und Ko marno sind genommen. An der Nordfront wurde das südliche Ta new-Ufer vom Feinde ge säubert, Ulanow nach heftigem Kampfe be setzt. Südlich des oberen Dnjestr schreitet der An griff der verbündeten Truppen fort. Die Ostgruppe der Armee Pflanzer hat neuerliche schwere russische Angriffe wie der blutig zurückgeschlagen. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Jsonzo front und der Kärntner Grenze trat nach den letzten erfolglosen, verlustreichen Vor stößen der Italiener Ruhe ein, die nur durch Plänke lei und stellenweises Geschützfcuer unterbrochen ist. Ei» gestern nachmittag wieder bei Plava an gesetzter feindlicher Angriff wurde schon im Keime durch Geschützfeuer erstickt. Im Tiroler Grenzgebiet wurden italienische Abteilungen, die gegen die Gebirgsübergäuge östlich des Fassatales vorzugehen versuchten, allenthalben abgewiesen. Der erfolglose Angriff auf die Pla tcaus von Folgaria und Lavarone wurde vom Feinde eingestellt Iu den wenigen „erlösten" Ortschaften des Grenzgebietes drangsalieren die Italiener dis Bevölkerung durch Ausheben von Geiseln und bru tale Gewaltmaßregeln. Der Stellvertreter des Chefs des Gensralstab.s: von Hoefer, Keldmarfchalleutnant. Am Sonntag vormittag konnte Feldmarfchalieur- nant von Hoefer bereits kurz den allgemeinen Rückzug der Russen melden: Wien, 20. Juni. Amtlich wixd verlautbart, 20. Juni, 10 Uhr vormittags: Auf der ganzen Krönt ans der Weres,hra-SteÜnng znrückgeworfen, sind die Puffen seit heute 3 Uhr vormittags überall im Rück zug. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleuttiant. Abends jolgte dann der ausführliclve Bericht über die Größe des errungenen Erfolges: Wien, 20. Juni. Amtlich wird verlautbart 20. Juni 1915: Russi sch er Kriegsschaupl a tz. Die Fort- jrtzung der kraftvollen Offensive der ver- bündeten Armee» führte gestern in der Schlacht bei Magierow Grodet zu einem neuerlichen vol len Liege über die feindlick^n Armeen. Nach For cierung des San und nach der Wieder crovcruug ovn Przemysl erzwang der Erfolg der o rbündete» Trup pen in der Durchbruchsschlacht zwischen Lubatschowka und dem oberen Dnjestr am 15. Juni den weitere» Rückzug des mittlerweile durch Hera»führ,uig zahl reicher Verstärkungen wieder schlagfertig gewordenen Feindes. Er wich damals unter schweren Verlust?» in östlicher und nordöstlicher Mästung zurück. In den folgende» Tagen brachte die cussts.iw oberste Heeresleitung zur Deckung der galizischen Landeshauptstadt nochmals die Reste der geschläge- uen Armeen zusammen, um in der durch das Terrain starke» und gutvorbereitete» Wereschyza Stellung unser Vordringen endlich zum Stehe» zu bringe» Nach heftigem Kampfe hat der Ansturm der Helden mittigen verbündeten Truppen auch diesmal wie Ler die ganze russische Front zum W an- ken gebracht. Schon in den NachmittagSsttmden war die feindliche Stellung im Angriffs raume der Armee des Generalobersten v. Macken sen um Magierow durchbrochen. Der Feind begann, gegen Rawa Ruska und Jolkiew zurückzu gehen, während er an der Wereschyza noch erbittert Widerstand leistete. Nachts erstürmten Teile der Armee Bö hmEr molli die feindlichen Stellungen beider seits der Lemberger Straße. Gleichzeitig dran gen die übrigen Korps dieser Armee überall in die feindliche Hauptstellung ein. Seit ! Uhr vormittag.- sind die Russen aus der ganzen Schlachtsront im Rück züge, sowohl in der Richtung auf Lemberg, als »örd lick: und südlich davon. Die verbündete» Arnie?» verfolgen. Neuerdings siele» Tausende von Gefau gcuen und zahlreiches Kriegsmaterial in die Hände der Sieger. Am oberen Dnjestr beginnt der Feind seine Stellung zu räumen An der Front der Armee Pflanzer griff er an mehreren Stelle» erneut au, wurde jedoch unter sehr bedeutenden Verluste» zurückgeschlagen. Italienischer Kriegsschauplatz. Nach leichter Abweisung schwächerer italienischer Angriffe bei Plava, Ronchi und Monfalconc trat auch gestern an der Isonzo - Front wieder Ruhe ein. Hier und au der Kärntner Grenze schießt die feindliche Ar tillerie ohne Wirkung gegen unsere Befestigungen Bei den von mindestens einer Brigade geführ teil, bekanntlich überall abgeschlagenen Angriffen aus unsere Stellungen östlich des Fassatales hatte der Feind erheblich^ Verluste, vor einem Stütz punkt allein wurden 175 italienische Leiche» gezählt. Der Stellvertreter des Chefs des Ge»eralstabcS: von Hoefer, Feldmarschalleuttiant. Zur See hat sowohl di? deutsche wie die österreichisch ungarische Marine neue Erfolge aufznweisen. Zunächst unjere 1'- Boote: London, 19. Juni Dcr Dampfer „A ili > a" aus Leith ist torpediert worden. London, 19. Juni (Meldung des R uterschen Bureaus.) Der Dampfer „Dulcie", H-00 Tonne», wurde an der Küste von Suffolk von einem deutsche»