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Amts- und Mzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ür Eibenfto», Larl^eld, hundrhwel, Neuhei-e. GberftStztngka«, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterfttitzengrün, Mldenthal «sw. Tel.-Sldr.: ^mtLblcrtt. Fernsprecher Nr.NO. Beranlwottl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannrbohn in Eibenstock. — — S». IaH*«a«a. 124. Mittwoch, de» 2. Jom ISIS z Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ) Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. » Anzeigenpreis: die KIcinspaltige Zeile 12 j Pfennige. Dm amtlichcnTeilediegespaltene Zeile 30 Pfennige. vezugrpreisvirrteliährl.M.t.50einschliebI. des „Illuftr. Unterhaltungsblattr" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen "in der : Expedition,beiunserenVotensowiebeiallen Neichspostaniialten. 4444444444444»44444»444»4444444444444444» Bekaavlmachllug. Die Bekanntgabe de« Ergebnisse» der diesjährigen Gtaatt«M»kaMM<«- «»d Er« OL«t»«t»fte«ere1»schLtz«»O an die Beitragspflichtigen ist erfolgt. ES werden daher g». miß der Bestimmungen in Z 46 deß Einkommensteuergesetze» vom L4. Juli 1900 und H 28 de» Ergünzung»struerges«tzet vom 2. Juli 1902 hiermit alle die Personen aufgefordert, die hier^ihr» Steuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, sich sofort bei der huflgen Ortssteuereinnahme zu melden Carl«feld, am 12. Mai 1915. Der Gemeindevorstand. In Kalizm lilmsMim mMK. Italienische Angriffe blutig abgewicsen. Unter außergewöhnlich hohen Verlusten wurde bei Arras abermals ein langvorbereiteter französischer An griff abgewiesen, so meldete gestern unsere Oberste Heeresleitung. Die letzte französisch-englische Offen sive ist also abermals ergebnislos verlaufen und tvird es nach den bisherigen Erfahrungen wohl auch in Zu kunft bleiben. In der Gegend von Stryj haben die deutschen nnd österreichisch-ungarischen Truppen in heftigem Kampfe neuen Boden gewonnen. An der italienischen Grenze wurde ein feindliches Alpiniregiment mit blutigen Köpfen abgewiesen. Ueber den Aufruf des gesamten Landsturms 1. Auf gebots in Deutschland ist eine neue Kaiserliche Verord nung erschienen: Berlin, 31. Mai. Eine Sonderausgabe des „Reichsanzeigers" veröffentlicht eine Kaiserliche Ber ordnung betr. den Aufruf des Landsturmes vom 28. Mai 1915, wonach sämtliche Angehöri gen des Landsturmes ersten Aufgebotes, soweit sie nicht schon durch die Berodnungen vom 1. u. 15.Aug. 1914aufgerufen sind, aufgerufen werden. Die Anmel dung der Aufgerufenen zur Landsturmrolle hat nach näheren Anordnungen des Reichskanzlers zu erfolgen. Diese Verordnung findet auf die königlich bayerisck)en Ge bietsteile keine Anwendung, sie tritt mit dem Tag? der Verkündung in Kraft. Auf Grund dieser Kaiser lichen Verordnung wird durch eine Bekanntmachung des Vertreters des Reichskanzlers zur Kenntnis ge bracht, daß die im Jnlande sich aufhaltenden Aufge- rusenen, soweit es noch nicht geschehen ist, bei den Ortsbehörden ihres Aufenthaltsortes in der Zeit vom 8. bis einschließlich 10. Juni 1915 zur Landsturmrollr anzumclden haben und daß die Aufgerufenen, soweit ie sich im Auslande aufhalten und es noch nicht gc- chehen ist, sobald wie möglich bei den deutschen Aus- andsvertretungen zur Anmeldung in besonders von die- en zu führenden Listen zu melden haben. Von dem französischen Flugzeuggeschwader, welches voriger Woche den Angriff auf Ludwigshafen ausführte, sollen sechs Apparate nicht wieder nach Nancy zurück gekehrt sein: Basel, 31. Mai. In Straßburg ist fcstge- stellt worden, daß von den 18 französischen Klug- apparaten, die am Freitag Ludwigshafen angriffen, nur 12 zurückgekehrt sind. Außer dem ge panzerten Führerslugzeug, das östlich von Neustadt a. d. Hardt niederaing, wurden zwei Flugapparate ge troffen und zur Landung gezwungen. Die in Galizien eingesetzten neuen russischen Ver stärkungen sollen bereits außerordentlich schwere Ver lüfte erlitten haben. Der Ssterreichisch-nngarische Generalstabsbericht meldet über die letzten Erfolge: Wien, 31. Mai, mittags. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz Am S a n und östlich des Flusses haben gestern keine ernste ren Kämpfe stattgefunden. An der Nord- und an der Südwestfront von Przemysl, wie am oberen Tnjestr wird gekämpft. In der Gegend von Stryj erstürmten die verbündeten Truppen in heftigem Kampfe mehrere Ortschaften und eroberten eine russische Batterie. Die sonstige Lage im Nordosten ist unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Ge tern vormittag wurde der Angriff eines Al- »intregiments auf einen Abschnitt unserer Be- estigungen auf dem Plateau von Lavarone blutig abgewiesen. In der Gegend nordöstlich Pane- veggio begann eine feindliche Abteilung zu schon zen, ging aber vor dem Feuer unserer Patrouillen sofort zurück. An der Kärntnerischen Grenze fanden kleinere, für uns erfolgreiche Kämpfe statt. Oestlich Karfrcit versuchte der Feind vergeblich, die Hänge des Kru zu ersteigen. In dem Geschützkampf im küstenländischen Grenzgebiet begann unsere schwere Artillerie einzugrerfen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Budapest, 31. Mai. Die Russen vermochten nicht die bei Sieniawa erreichten kleinen Erfolge aus zunutzen. Obzwar sie am östlichen Ufer des San durch Gegenangriffe ihre Lage verbessern wollten, sind sie mit keinem Schritt vorwärts gedrungen. Ihre neuen Verstärkungstruppcn erlitten außerordent lich große Verluste, und die Kommandanten waren gezwungen, ihre Truppen immer wieder in ihre Verschanzungen zurückznbeordern. Im Winkel San Wyslok, um Sieniawa, ist d.r Plan der Russen, den Uebergang über den Sau zu erzwingen, mißlungen. Unsere starke Artillerie hat sie daran verhindert. Ein gestriger russischer Gegenangriff um Stryj konnte die Truppen des Generals von Linsingen nicht auf halten. Doch nicht nur an ihrer Front, sondern nuch im Rücken erwachsen den Russen unvorhergesehene Schwierigkeiten: Stockholm, 31. Mai. Die größte Ueberrajchung, die der Krieg bisher für Rußland gebracht hat, ist die gewaltige Steigerung der Preise für Lebensmittel und gerade der Produkte, die bisher Hauptgegenstände des Exports waren. Heroorgerufen wird die Teuerung in der Hauptsache durch Manipu lationen privater Spekulanten, Mangel einer Organi sierung des Konsums und das Fehlen von Eisenbahn Verbindungen. Besonders empfindlich haben darunter Moskau und Petersburg zu leiden. Die Zleijchpreise steigen täglich, trotz behördlicherseits festgesetzter Höchstpreise und Mehl, Eier, Gemüse sind kür den Mit telstand und die Arbeiter nahezu unerschwinglich. Ne ben den Großbanken, die bedeutende Spekulationskäufe vorgenommen haben, nutzen auch Groß und Kleinkauf leute die Lage nach Kräften aus. So haben kürzlich bei einer behördlichen Aufnahme der Eiervorräte die in Betracht kommenden Kaufleute ihre Vorräte versteckt. Der gleiche Vorgang hat sich trotz der Androhung von Strafen bei einer Aufnahme der Bestände an Zucker abgespielt. Unsere U-Boote können zwei nene Erfolge buchen: London, 31. Mai. (Meldung des Reuterschcn Bureaus.) Der Dampfer „Pingsuey" von der Chine Mutual Steam Navigation Company, der mit wert voller Ladung auf der Heimreise von Batavia war, wurde im Kanal zweimal von Unterseebooten verfolgt und mit Granaten beschossen. Er vermochte Plymouth wohlbehalten zu erreichen. 1 Mann ber Besatzung wurde verwundet. Der Dampfer „Tullochmoor" von 3520 Tonnen wurde am 28. Mai auf der Höhe von Qucssant torpediert und versenkt. Die Be satzung wurde in Barry gelandet. Das französische Schiff „Tixi", der Qucssant aus der Fahrt nach Brest Passierte, hatte die Besatzung des englischen Dampfers „Glcnle.s" an Bord, der auf der Fahrt von Cardiff nach Aden durch ein deutsches Unterseeboot versenkt worden war. Auch die folgende Meldung dürfte ihrer Wirksam keit zuzuschreiben sein: Haag, 31. Mai. Ein Londoner Telegramm meldet, daß die Cunard-Linie beschlossen hat, ihre großen 30000 Tonnen Dampfer nicht mehr in den Dienst zu stellen. Im Schiffskalender ist eine ent sprechende Eintragung vorgenommen worden. Die vom deutschen Botschafter in Washington ge äußerte Meinung, daß die „Nebraska" ein Opfer eng lischer Perfidie geworden sein dürfte, findet Bestä tigung auch von neutraler Seite: Zürich, 31. Mai. Nach einer Meldung der „Züricher Post" aus Amsterdam verlautet auch dort als von zuverlässig bekannter Seite, baß der torpe diert? amerikanisck,e Handelsdampfer „Nebraska" von einem englrschen Unterseeboot versenkt wurde. Die ganze Niedrigkeit englischer Handlungsweise spricht weiter aus nachstehender Meldung: Zürich, 30. Mai. Dem „St Galler Tagblatt" wird aus Newyork geschrieben: Das amerikanische Kongreßmitglied Hobson hat znm Fall „Lusitania" folgende aufsehenerregende Erklärung abgegeben: „Eine verwitwete Cousine von mir kam zu den Bu reaus der Cunardlinie und wollte eine Karte für die „Lusitania" erstehen, als ihr einer der Beamten, ein alter Freund sagte, sie soll den Dampf er nt cht nehmen, da er Order von der britischen Ad miralität habe. Die Dame wnrde verpflichtet, über diese Warnung nicht zn sprechen, bevor die „Lusi tania" angckommen sei. Diese Tatsache nötigt zu der eindringlichen Frage: Warum hat die Cunardlini? nicht aus menschliche» Gründen allen Passagieren den Rat gegeben, den meine Cousine ooir ihrem alten Freunde bekam? Statt eine solche Warnung zu geben, lud die Cunardlinie den Dampfer mit Passagieren voll, darunter vielen hervorragenden Amerikanern, deren Tod der Nation natürlich auf die Nerven gehen mußte. Warum hat die Cunardlinie dem Schiff nicbt den sicheren Kurs um Nordirland oorgeschrieben? Warum fuhr die „Lusitania" in der Gefahrzone nur mir 17 Knoten Geschwindigkeit? Warum konnte ein Torpedo so ein Schiff in zwanzig Minuten abtun? Jeder, der etwas davon versteht, muß wissen, daß da zn eine „innerliche" Ursache noch vorliegen mußte. Warum war nicht für genügend Bedeckung für das Schiss gesorgt worden? Warum waren keine Vorbe rcilungen an der Küste getroffen worden? Wie war es möglich, daß man bei ruhiger See an klarem Mittage soviele Menschenleben einbüßtc? Obwohl diese sensationelle Erklärung durch die offizielle Nach richtenagentur weitergegeben wurde, die alle großen Zeitungen versorgt, wurde sic von keiner einzigen eng lisch geschriebenen Zeitung gebracht. Die italienische Rcgiernng scheint bereits zur Einsicht gelangt zu sein, daß sie die angekündigte Blockade nicht aufrecht er halten kann. Sie versteht sich jetzt schon zn folgen der Einschränkung: Rom, 31. Mai. Die italienische Regierung gibt bekannt, daß die Blockade über die albanische Küste, die laut Erklärung vom 25. Mai das Gebiet von der montenegrinischen Grenze bis Kap Kepheli umfaßte, vom 30. Mai nur noch das Gebiet von der montenegri Nischen Grenze bis zum Arispuga umfaßt. Auf die neue Blockadezone finden alle Bestimmungen der Er klärnng vom 25. Mai Anwendung. An den Dardanellen spielen sich gegenwärtig nur kleine Scharmützel ab, da gegen ist von einem abermals gescheiterten neuen eng lisch-französischen Landungsversuch bei Sinyr n a zu berichten. An der Küste soll auch ein französisches Torpedoboot gescheitert sein: Konstantinopel, 3<>. Mai. Das Hanpt anartier teilt mit: An der Dardanellen front bei Ari Bur n n bemühte sich der Feind ver geblich nnS daran zu verhindern, die im Zentrum seiner Stellung gelegenen Schützengräben zu organi sieren, die wir genommen hatten. Bei Sedul Bahr ist der Feind anscheinend damit beschäftigt, die infolge der Kämpfe vom 23. Mai entstandenen Lücken auszusüllen. Unsere anatolischen Batterien an der Meerenge bombardierten gestern wirksam die feind liche Stellung bei Sedul Bahr. Aus den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. Konstantinopel, 31. Mai. Meldung des Wiener k. k. Telegr.-Korresp. Bureaus.) Gestern ist ein französisches Torpedoboot, das an der Küste des Vilajets Smyrna vor dem Hafen Kusch Adassi Be obachtungen anstellte, in der Nähe von Kap Jilandschi gescheitert. Athen, 31. Mai Eine neue Aktion vor Smyrna, die von der vereinigten englisch-französi scheu Flotte unternommen wird, ist, ebenso wie ver schiedcne Landungsversuche, gescheitert. Zwei