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Zernsprecher Nr. NO. ISIS. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der . Sonn- und Feiertage su r den folgenden Tag. ! Onzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ? Amts- und änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Smil Hannebohn in Eibenstock. - - > --—----- «>. Jatzagaa«. Sonntag, dr» 16. Mai Bezugspreis Vierteljahr!. M.1.50einschlietzbr ^UNdShÜKei, r hum^rPisch^nvÄg t Neuheide,Oberstützengrün,Schönheide, : - - - - 7 - r - ltene Erpedition/beiunserenvotensowiebeiallen Z /- « - ; Pfennige. Im amtbchenTe.lediegespaltene z 5chönheiderhammer, 5o a, Unterftützengrün, wildenthal usw. r Ncichspostanstalten. Tel..Ädr.; Amtsblatt. Die Deutschen vor Przemysl. Der amtliche Bericht über die Versenkung der „Lusitania". Ungeahnte Früchte hat der Sieg von Tarnow- Gorlize bereits getragen und noch ist sein« Wirkung nicht ganz abzusehen. Die Russen sind nun auch bis Jnowlodz an der Piliza im schnellen Weichen, ein Vor gang, der geeignet ist, die Warschau schützende Bzura- und Rawkafront zu gefährden. In Galizien selbst ist die Verfolgung im Norden und Süden bis zum San fortgeschritten und die Vortruppen der Armee Mackensens stehen bereits vor Przemysl. Wird diese Stadt — als Festung darf man sie wohl noch nicht wieder ansprechen — von den Russen gehalten werden, oder werden unsere Truppen auch bald in ihre Mauern einziehen? Mit Spannung sieht man der Lösung dieser Frage entgegen. In Kurland sind die Kämpfe noch immer nicht abgeschlossen, doch dür fen wir ihrem Ausgang mit Vertrauen entgegensetzen. Dasselbe ist im Westen der Fall. Die französisch-eng lisch« Offensive beginnt bereits wieder abzuflauen, ohne daß sie besondere Erfolge aufzuweisen gehabt hätte. Die Engländer gestehen bereits zu, daß die deutschen Stellungen bei La Bassee uneinnehmbar seien. Unsere oberste Heeresleitung meldete gestern: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 14. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Eng lische Angriffe gegen unsere vor Apern neu gewonnene Front scheiterten unter schwe ren Verlusten für den Feind An der Straße Mennin—Ipern gewannen wir in Richtung Hooge weiter Gelände. In der Gegend südwestlich Lille griff der Feind nach starker Artillerievorbe reitung nur an einzelnen Stellen an. Alle Angriffe wurden abgewiesen. An der Lorettohöhe und nördlich Arras verlief der Tag verhältnismäßig ruhig. Größere Angriffe des Feindes fanden nicht statt. Unser Verlust bei der Wegnahme von Carency durch den Feind betrug 600 -700 Mann. Ein wei terer Angriffsversuch des Feindes, uns das nordwestlich Berry-au-Bac genommene Graben stück wieder zu entreißen, scheiterte abermals. Zwischen Maas und Mosel brach ein feind licher Vorstoß im Priesterwalde vor unseren Stel lungen in unserem Feuer zusammen. Die Insassen eines bei Hagenau zur Landung gezwun genen französischen Doppeldeckers wur den gefangen genommen. Oe st licher Kriegsschauplatz. Bei Szw ale sind die Kämpfe auch gestern noch nicht abgeschlossen worden. Nördlich des Njemen an der unteren Du- bissa machten wir bei einem nächtlichen Vorstoß 80 Gefangene. Westlich Prascynsc gelangten Teile des 1. turkistanischen Armeekorps nach 4maligem ver geblichen Ansturm bis in unsere vordersten Gräben. Am Abend war der Feind überall tvieder hinaus geworfen. Er hat schwere Verluste erlitten, 120 Ge fangene blieben in unserer Hand. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Vortruppen der Armee des Generalobersten von Mackensen stehen vor Przcmysl und am lin ken Ufer des unteren San. Rechts und links anschließend setzen die verbündeten Truppen die Ver folgung in Richtung Dolina —Dobrvmil einer seits und über Polanice (an oer Weichsel)— Kielze anderseits fort. Auch von Kielze bis zur Pilila bei Jnowlodz haben die Russen ihre Stellung nicht zu halten vermocht und sind im schleu nigen Abzug nach Osten. Oberste Heeresleitung. «W. T. B.) Die Ersolae der Oesterreicher und Ungarn haben ebenfalls wieder mit den unseren Schritt ge halten : Wien, 14. Mai mittags. Amtlich wird ver lautbart: DcrRückzug des Feindes in Russisch- Polen dauert fort. Er übergreift auch auf die Abschnitte der bisherigen Pilizafront. Bon östlich Petrtkau bis zur oberen Weichsel verfolgen die ver bündeten Armeen Woyrsch und Dankl den zurück gehenden Gegner. Ihre Truppen haben im Berg lande nordöstlich Kielze Fuß gefaßt Vor der Armee des Erzherzogs Josef Ferdi nand ziehen sich die Russen in MittelGali- zien über den San zurück und weichen aus dem Raume Dobromil—Startz Sambor vor den Teten der Armeen Boroevitsch und Boehm-Er- molli in nordöstlicher Richtung. Unsere Truppen haben die Höhen südwestlich Dobromil und Startz Sambor unter Nachhutkämpfen erreicht. Dem all gemeinen Vorgehen haben sich nun auch die ver bündeten Truppen der Armee Linsingen auge schlossen, die über Turka und Skole vorgingem Die Schlacht in Südo st Galizien dauert an. Starke russische Kräfte sind über Oberth» bis nördlich Sniatyn und bis Mahala vorgedrungen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarfchalleutnant. Vom deutschen Großen Hauptquartier ist abermals ein Bericht über die Kämpfe in Westgalizien erschienen: Berlin, 14 Mai. Aus dem Großen Haupt quartier wird über den weiteren Verlauf der Ope rationcn der Verbündeten in Westgalizien folgendes geschrieben: Als am tt. Mai die Armee Mackensen die Wisloka überschritt und die erzherzogliche Armee die Russen nach der Einnahme von Tarnow zum Rückzüge bis zur Weichfelmündung gezwungen hatte, tonnte die Durch bruchsschlacht Gor lize—Tarnow als be endet angesehen werden. Auf einer Frontbreite von 160 Kilometer war der Feind im Rückzüge. Die durchbrochenen Stellungen der Russen lagen schon 80 Kilometer hinter dem Sieger, der aus der ganzen Linie die Verfolgung ausgenommen hatte. Diese zeitigte auf der weiten Front die schön steil Früchte. Am 6. Mai nachmittags stellte das im Anschluß an den rechten Flügel Mackensen vorgehende österreichische Korps in dem Karpatendorfe Tyalwa die russische 48. Division, machte dabei einen General, einen Oberst und gegen 3000 Mann zu Gefangenen und nahm dieser Division 16 Feldkanonen, 6 große neue Feldhaubitzen, zahlreiche Munitionswagen und Kriegs gerät aller Art ab. Am 7. Mai erschienen die Reste dieser Division auf der Höhe von Shrowa Gora vor den Truppen des Generals von Emm ich. Von einem deutschen Parlamentär aufgefordert, sich zu er geben, erklärte der Divisionskommandeur, daß er dies nicht tue, legte sein Kommando nieder und verschwand mit seinem Stabe in den Wäldern. 3500 Mann ergaben sich hierbei dem Korps Emmich. Nach viertägigem Umherirren in den Karpaten ergab sich General der Infanterie Kerniloff am 12. Mai mit seinem ganzen Stabe einem österreichischen Truppenteil. Am 8. Mai hatte die österreichische dritte Armee Boroe vitsch bereits 12 000 Gefangene in den Händen. Ge neral von Emmich konnte an diesem Tage 4500 melden. Eine schwache ungarische Eskadron hatte schon am 6. Mai, unterstützt von einer deutschen Radfahrerabtei lung, drei russische Eskadronen aus Krosno hinaus geworfen und oamit den ersten W i s l o t ü b c r g a n g (nicht zu verwechseln mit der Wisloka) in die Hand genommen. In der Stadt wurde viel Sanitäts- und Verpflegungsmaterial erbeutet. An vielen Stellen er gaben sich die Russen. So vor allem aus den Höhen und in den Wäldern südlich Besko. Das Kampsfeld bot hier noch in den nächsten Tagen ein wüstes Bild. In sehr breiten Reihen zogen sich hier die stark ausge- bautcn russischen Schützenlöcher hin. In jedem dieser vielen Hunderten von Löchern lagen teilweise noch horizontal angeschlagen je ein Gewehr mit ausgepslanz tcm Bajonett, in der Brustwehr angelegt waren ein- gcsteckte Gewehre zu sehen, an deren Schaft weiße Fetzen gebunden waren. So hatten ganze Bataillone kapituliert. 6200 Gefangene, 6 Geschütze, 7 Munitions wagen fielen in die Hände der dort siegreichen Truppen der Verbündeten. Die Russen waren jetzt in vollem Rückzug« nach dem unteren San. Die ganze ruf fische Armee räumte die Karpaten. Aber auch nördlich der Weichsel wichen die Russen von der Nida in östlicher Richtung zurück. Die Wirkung des gelungenen Durchbruches macht sich jetzt bereits auf einer Frontbreite von über 300 Kilometer geltend Während die Nachbararmeen ihren Rückzug noch in verhältnismäßiger Ordnung vollziehen lonnten, hatte die Auflösung der Reste der entscheidend geschlagenen Armee Radko Dimitriews einen hohen Grad erreicht. Völlig durcheinander geraten, wälzten sich deren Reste in nordwestlicher Richtung zurück. Die 40. russische Division vermochte von ihrem ganzen Bestand« nur mehr 4 Geschütze zu retten. Eine Kavalleriedivision brachte von 36 Kanonen noch 3 zurück, dazu waren die russischen Verbände völlig durcheinandergeraten, da die Besehlsführung um die Aufrechterhaltung der Verbin dungen der Truppenteile untereinander gänzlich ver sagt hatte. Das rechte Flügelkorps der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand stellte an einem einzigen VersolgnngStage Gefangene von 5l verschiedene» rus fischen Regimentern fest. Am Abend des 10. Mai war die Gesamtzahl der Gefangenen, die die verbündeten Heere in Westgalizien gemacht hatten, auf über OVOl-O gestiegen, die Zahl der genommenen Geschütze betrug etw« 80, die der erbeuteten Maschinengewehre über 250. Erzherzog Friedrich von Oesterreich und General - stabschef von Hötzendorf haben eine hohe deutsche Or- densauSzeichnung, letzterer außerdem zwei kaiserliche Handschreiben erhalten: Berlin, 14. Mai. jAmtlich.! Gelegentlich der Anwesenheit des Erzherzogs Friedrich und des österreichisch ungarische» Generalstabschess, Generals Konrad v. Höhe »darf, im Allerhöchsten Haupt quartier am 12. d. Mts. habe» Se. Majestät beide» Herren den Orde» 1'our le nierite verliehe». Wien, 14. Mai. Aus dem Ä r i e g S p r e s s >> - quartier wird gemeldet: Wie jetzt bekannt wird, hat der Chef des Generalstabes, General der Jnfan terie Freiherr Konrad von Höhend orf, anläß lickr der bedeutsamen Erfolge der verbündeten Wusse» in Westgalizien nachfolgende Allerhöchste Handschrei ben erhalten: Lieber General der Infanterie Freiherr Konrad von Hötzendorf! Die von Ihne» geistvoll angelegte Operation hat zu einen« schönen, taktischer« Erfolge in West-Galizien geführt, der sich, so Gott will, weiter ausgestalten und zum endgültiger« Siege führen wird Das höchste Vertrauen Ihres Armeeoberkommanda» ten, das Sie genießen und die innere Befriedigung, die Sie über die Frucht Ihrer Tätigkeit empfinden müssen, ist Ihr schönster Lohn Meine wärmste Aner kennung. Mein tiefempfundener Dank und Mein voll stes Vertrauen sind Ihnen sicl>cr. Wien, 5. Mai 1915. Franz Jofeph. An den k. und k. österreichisch ungarischen Gene ral der Infanterie, Freiherr» Konrad vo» Hötzendorf, Chef des Generalstabes für die gesamte bewaffnete Macht! Ihre Leistungen i«, treuer Unterstützung Seiner k. und k. Hoheit des Erzherzogs Friedrich von Oester reich bei der Aorbcreitnng und im besonderen der Durch führung der glorreichen Schlacht bei Gorlize und Tar now gehören für alle Zeit der Geschichte an. Wie in« mer, sind Sic dabei bemüht gewesen, die unerschütter liche Waffenbrüderschaft zwischen nnseren Heereslei tungen und Truppen zu fördern nsd zu vertiefen In dankbarer Anerkennung verleihe Ich Ihnen daher de» Orden ?oui- Ic> «nörito, de» Ich Ihnen persönlich überreichte. Schloß Pleß, 12. Mai 1915. Wilhelm, tt Uebe« die Versenkung der „Lusitania" ist ttunmehe der amtliche Bericht unseres Admiralstabes erschienen: Berlin, 15. Mai. ^Amtlich.) Aus dem Bericht des Führers des Unterseebootes, das die „Lus«tani a" zum Sinken gebracht hat, ergibt ,ich folgender Sach verhalt: Das Boot sichtete den Dampfer, der keine Flagge führte, am 7. Mai 2 Uhr 20 Minute» nachmit tags a» der Südküstr Irlands bei schönem, klarem Wetter. Um 3 Uhr 10 Minuten gab das Boot einen Torpedoschuß aus die „Lusitania" ab, die an Steuer bordseite in der Höhe der Kommandobrücke getroffen wurde. Der Detonation des Torpedos folgte uuwit tclbar eine weitere Explosion von unge mein starker Wirkung, das Schiff legte schnell nach Steuerbord über und begann zu sinke». Die zweite Explosiv» muß aus Entzündung der im Schiffe befindlichen M n ni t i o n s m e n g e n zurückge führt werden Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: (gez.) Behncke. Die Türken haben jetzt anscheinend eine Ruhepause zu verzeichnen Außer der Versenkung eines engliscl»en Panzerschiffes gibt es nichts zu melden: Konstantinopel, 13. Mai. Das Große Hauptquartier gibt bekannt: An der Darda nellenfront hat sich zu Lande nichts Wichtiges er- eianrt